Baugeschehen: Sonnenberg/Yorckgebiet

  • Gestern sah es für mich so aus, als wären die Arbeiten am ehemaligen W+P-Objekt Würzburger Straße 43 auf dem Sonnenberg wieder aufgenommen worden - ein Kran und Gerüste sollten eigentlich eindeutig sein. Ein Bild hatte ich unter anderem hier schon vor längerer Zeit eingestellt.

  • Der Kran und das Gerüst stehen schon seit 3 Jahren. Schön wäre es aber es würde mich wundern. Das Haus ist aufgeteilt. Die Wohnungseigentümer hatten Baustand Rohbau bezahlt. Hartmut Wahl hat das Geld aber nicht an die Handwerker weiter gegeben sondern damit fällige Mezzanine-Beteiligungen mit denen Wahl+Partner finanziert war, ausgeglichen. Einige Einheiten hängen zudem in Insolvenzen und sind blockiert. D.h. nicht nur das die Wohnungseigentümer nachschiesen müssten, sie müssten auch die fehlenden Eigentümer beim Gemeinschaftseigentum mit ersetzen.

  • Bei der Würzburger Straße sieht man auf dem im vorherigen Beitrag verlinkten Bild, dass vor einem Jahr weder Kran noch Gerüst standen. Das kostet schließlich auch Geld. Da ich dort ab und zu vorbeilaufe, deckt sich das auch mit meinen Erinnerungen.


    Weitere Sanierungen laufen derzeit laut Webseite der Ravo-Immobilien auch anderswo. Die Fichtestraße 47 im Lutherviertel (Luftbild) ist ein solches positives Beispiel. Das Gebäude wurde 2010 von der Denkmalliste gestrichen und war mit der schlechtesten denkbaren Konstellation (Brandschäden, Deckendurchbrüche und vor allem GGG-Eigentum) wohl ein vorrangiger Abrisskandidat. Im Herbst 2010 wurde es dann für 9.000 Euro versteigert. Bei der Berichterstattung zur Bergstraße über die Investorin Korneli wurde dann auch eine laufende Sanierung an der Fichtestraße erwähnt. Wenn hier nicht irgendeine Verbindung zur Ravo-Immobilien besteht, würde das wohl heißen, dass auch an der Fichtestraße 22 Arbeiten laufen. Man müsste glatt mal hinfahren.


    Ebenfalls als laufende Sanierung zu finden ist die Zschopauer Straße 138 (Luftbild). Auch die war früher GGG-Eigentum und wurde in der Winterauktion 2010 für 9.500 Euro versteigert.


    Damit ist für mich auch endgültig die Frage beantwortet, welche Ergebnisse die Auktionen eigentlich bringen. Mittlerweile ist die Zahl der begonnenen oder abgeschlossenen Sanierungen sehr beachtlich. Die Alternative bei der GGG wäre nur weiterer Verfall und letztendlich Abriss gewesen. Leider fehlt die Zeit, um sich den aktuellen Stand der versteigerten Objekte mal wirklich systematisch anzuschauen.

  • Würzburger Straße 31,


    eben bisschen telefoniert, mehrere Wohnungen im Haus sind nach meiner Kenntnis ohne Investor, aber sicher hat man irgendeine Anlage konstruiert, die den Weiterbau möglich macht :nono:

  • Zum Sonnenberg, speziell dem Projekt "Konserviertes Stadtquartier" und dem angeblichen Investoreninteresse, ist es recht still geworden. Immerhin soll in knapp vier Wochen das 1997 geschlossene Lesecafé an der Zietenstraße 40 wiedereröffnet werden. Daran arbeitet ein Verein namens Kaffeesatz, bestehend aus 17 Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Grundlage hierfür sind ähnlich dem Wächterhausgedanken vorrangig Eigenleistungen. Rund 40 Gästen soll das Café nach seiner Eröffnung Platz und Bücher zum Verkauf, zum Tausch oder einfach zum Lesen in den Räumen bieten. Anfänglich soll das Café an drei Tagen in der Woche geöffnet sein. Belebt werden soll das Haus dann künftig mit Lesungen, Diskussionsrunden und Kleinkunst.

  • Die GGG-Sanierung an der Münchner Straße / Fürstenstraße macht große Fortschritte, wie man an der Werbenachricht beim Sachsen-Fernsehen sehen kann: Link. Die ersten Musterwohnungen konnten beeits besichtigt werden.

  • Ich denke nicht, dass man die Schulen an der Fürstenstraße unbedingt abreißen muss. Denkbar wäre auch ein Umbau der Schulen zu Wohnanlagen. Die benachbarte Kinderkombination an der Zeisigwaldstraße wurde ja schon zu einer Wohnanlage mit Eigentumswohnungen umgebaut, die Wohnungen konnten gut vermarktet werden. Eine ähnliche Umnutzung wäre auch für die Schulen denkbar. Baugleiche Schulgebäude wurden schon umgebaut, und die Lage der Schulen mit Nähe zum Einkaufszentrum, Ärztehaus und Zeisigwald ist sehr attraktiv.

  • Ich denke nicht, dass man die Schulen an der Fürstenstraße unbedingt abreißen muss.


    Bekanntermaßen kann man aus fast jedem Haus irgendetwas für sich gesehen nettes entwickeln. Im Hinblick auf die Entwicklung der Gesamtstadt sehe ich aber keinen Grund, das gerne genannte knappe Tischtuch ausgerechnet in diese Richtung zu ziehen.


    Denkbar wäre auch ein Umbau der Schulen zu Wohnanlagen. Die benachbarte Kinderkombination an der Zeisigwaldstraße wurde ja schon zu einer Wohnanlage mit Eigentumswohnungen umgebaut, die Wohnungen konnten gut vermarktet werden. Eine ähnliche Umnutzung wäre auch für die Schulen denkbar. Baugleiche Schulgebäude wurden schon umgebaut, und die Lage der Schulen mit Nähe zum Einkaufszentrum, Ärztehaus und Zeisigwald ist sehr attraktiv.


    Ist das Gebäude von der Substanz her denn in irgendeiner Hinsicht besser für moderne Wohnungen geeignet als die vorhandenen Standard-Wohnhäuser in der Umgebung?


    Den nahegelegenen Kindergarten-Umbau finde ich ziemlich unattraktiv – es sieht für mich immernoch wie DDR-Kindergarten aus –, aber ich weiß auch, dass die Wohnungen trotzdem gut weggingen. Ob die Schule ähnlich großes Potential hat, vermag ich nicht einzuschätzen. Hat mal jemand ein Beispiel für einen solchen Plattenbauschule-Wohnhaus-Umbau?

  • Ich will noch ein paar Informationen zu den Schulen an der Fürstenstrasse geben. Schulen dieses Typs (Schultyp Karl-Marx-Stadt) wurden in Chemnitz tatsächlich schon zu Wohnanlagen umgebaut, und zwar konkret an der Parkstrasse 13 - 15. Dort wurden Schulgebäude zu einer Eigentumswohnanlage umgebaut, Bauherr war die Saxum AG, die Planung stammte vom Architekturbüro Albert & Partner (Chemnitz).


    Der Vorteil der Schulen besteht darin, dass sie viel mehr Grundrissvarianten ermöglichen als die normalen Wohnblöcke. Das Achsmass beträgt hier 7,20 Meter, die Raumhöhe beträgt 3,30 Meter. Diese Werte sind besser als die Werte beispielsweise der Typen Q 6 und P 2, die im Yorckgebiet dominieren. Dank dieser Achsmasse lassen sich in den Schulen sehr grosszügige Wohnungsgrundrisse für gehobene Ansprüche realisieren.


    Noch ein paar Informationen zum Schultyp Karl-Marx-Stadt: Der Typ wurde 1972 von einem Kollektiv des Wohnungsbaukombinats Karl-Marx-Stadt unter Leitung von Hans Voigtmann entwickelt. Er wurde in Wandbauweise 2 Mp ausgeführt und wurde im gesamten Bezirk Karl-Marx-Stadt gebaut.

  • Die Freie Presse von heute berichtet über das Erbe des Immobiliensanierers Wahl und Partner (Link). Drei Jahre nach dessen Insolvenz sollen weitere Wohnhäuser aus dessen einstigem Bestand auf dem Sonnenberg saniert und fertig gestellt werden. Das kündigte der Unternehmensberater Robert Gröninger aus Neusäß bei Augsburg an. Nächstes Vorhaben sei die Sanierung zweier benachbarter denkmalgeschützter Wohnhäuser an der Gießerstraße, wovon die Gießerstraße 23 auf jeden Fall eines sein dürfte (Luftbild). Sie soll Ende kommenden Jahres abgeschlossen werden. Weitere Arbeiten seien für 2013 an einem mehrgeschossigen Wohnhaus an der Markusstraße (Markusstraße 32?) sowie am ehemaligen Kino Europa an der Hainstraße 36 geplant.


    Gröninger war nach eigenen Angaben ursprünglich mit der Sanierung des Unternehmens Wahl und Partner betraut und hat mittlerweile mit eigenen Firmen einen Teil der Projekte übernommen. So kaufte er mit der bereits 2009 gegründeten Auffanggesellschaft Transparenz am Bau (TAB) fünf stark sanierungsbedürftige Wohnhäuser aus der Insolvenzmasse. Die Freie Presse lässt zu Herrn Gröninger sowohl kritische Stimmen ("gleiche Masche wie bei Wahl und Partner") als auch Lob von an der Sanierung beteiligten Eigentümern zu Wort kommen. Dieser wäre auch dabei, die Hausverwaltung der mehr als 20 vor Jahren sanierten W+P-Objekte zu übernehmen, die Mehrzahl der Wohnungseigentümer habe Anfang des Monats zugestimmt. Die TAB Hausverwaltung wolle noch in diesem Monat ein Büro auf der Fürstenstraße eröffnen.

  • Das Büro ist seit 2009 dort. Das Unternehmen ist über Mezzanine-Beteiligungen finanziert. Die angesprochenen Häuser, die während der Wahl-Insolvenz halb fertig waren, sind von den Eigentümern selbst, unter Beratung des Herrn Gröninger und seinem Bauing. mit hohen Aufschlägen zu den ursprünglichen Kaufpreisen fertig saniert wurden. (Die Kaufpreise hatte Wahl zur Deckung der Mezzanine-Anteile genommen)
    Die W+P Hausverwaltung, zuletzt "Die Denkmalwert Hausverwaltung" ist ein eigenständiges Unternehmen. Der GS der TAB hat die Eigentümer der WEGs dazu -bewegt-, in seine neue Hausverwaltung zu kommen. Im Grunde wird das spannend für Chemnitz, in drei Jahren, denn die TAB hat 3 Ruinen in Chemnitz mit ca. 300.000 Euro aus dem Stadtumbauprogramm sichern lassen und ist eine Sanierungsverpflichtung für die nächsten 5 Jahre eingegangen. Danach hängt die Stadt drinnen, wenn es nichts wird. Wer googelt, kann ähnliche Presseberichte der TAB seit 2009 finden. Das Konzept der TAB ist, WEGs zu bilden und so die 4 Objekte auf dem Sonnenberg, hochwertig zu sanieren.

  • Baugeschehen: Sonnenberg

    Aktuelle Projekte auf dem Sonnenberg


    Der Sonnenberg kann sich in letzter Zeit auf eine Vielzahl von Sanierungen und Projeken freuen. Den Strang habe ich zur besseren Übersicht neu angelegt. Bisherige Beiträge werden schrittweise verschoben.


    Giesserstraße / Markusstraße
    Hier wird gerade ein wichtiger Eckbau saniert.





    Wohnen auf der Sonnenhöhe (GGG)
    Die städtische GGG hat hier in den letzten Monaten diese große Wohnanlage saniert. Auf der Fürstenstraße zeigen sich die Häuser äußerlich fast fertiggestellt. Nähere Informationen zu dem großen Bauprojekt gibt es auf der Homepage.


  • Bürgerinitiative Hainstraße

    Hallo in die Runde!


    Nachdem ich hier schon viel Interessantes gelesen habe, möchte ich auch ein Thema zur Diskussion stellen. Es geht um die Umgestaltung der Hainstraße auf dem Sonnenberg. Den jetzigen Zustand kennen bestimmt die meisten, bei Gelegenheit könnte ich auch noch Fotos einstellen. Ende letzten Jahres wurde eine Bürgerinitiative gegründet, um eine Umgestaltung der Hainstraße voran zu treiben. Die größten Probleme sind die Sicherheit der Fußgänger, der Lärm, die Parksituation und die vielen ungenutzten Ladengeschäfte. Am 2.3.13 soll es ein "Bürgergespräch" geben, um Möglichkeiten und Ideen von Seiten der Stadtverwaltung vorzustellen. Ich würde mich freuen, wenn es hier ein paar Ideen oder Kommentare zur derzeitigen Situation und für anzustrebende Ziele gibt. Vielleicht kommt auch der Eine oder Andere zur Informationsveranstaltung.

  • Hallo und willkommen im Forum. Ich kann mich dunkel an Presseberichte zum Thema Hainstraße erinnern und habe jetzt noch mal kurz gegoogelt. Zum Thema Unfallhäufigkeit gibt es ja schon einige sinnvolle Vorschläge von Euch (Link), wo die Stadt offensichtlich auch schon ein Entgegenkommen signalisiert hat (Link). Bei solchen Diskussionen hatte ich sowieso immer den Eindruck, dass die Stadt sich ernsthafte Gedanken macht und schrittweise auch Verbesserungen anstrebt.
    Dass man sich darüberhinaus auch der städtebaulichen Situation zuwendet, ist auch zu begrüßen, allerdings glaube ich persönlich, dass sich hier wirkliche Verbesserungen nur einstellen werden, wenn es gelingt, den Sonnenberg insgesamt vorwärtszubringen. Dafür ist aber viel nötig: Imageverbesserung, bessere Anbindung an die Innenstadt, Weiterbau Dresdner Straße zur Entlastung der Zietenstraße, Verändern der Eigentümerstruktur als Voraussetzung für Snaierungen usw. Wenn Investitionen in die vielen leerstehenden Gebäude rentabel werden, können sich die Änderung zum Positiven dann auch immer weiter gegenseitig verstärken. Mit den geplanten Investitionen in Bahnhof, Conti-Loch, Stadion, aber auch den GGG-Investitionen an der Fürstenstraße sind die Voraussetzungen gegeben, dass sich in den nächsten Jahren eine solche Entwicklung vollzieht. Kleine Maßnahmen wie die Galerie in der Zietenstraße oder das Thema Konserviertes Stadtquartier können sicher auch ein kleinen Beitrag leisten.

  • Wohnen an der Sonnenhöhe

    Ich kann mich gut daran Erinnern, wo man beim Entlang laufen dieser Straße kaum ein Parkendes Auto sah. Es war Wortwörtlich Verlassen und Ausgestorben. Nun zeigt sich ein gegenteiliges Bild und der Vermietungsstand ist wohl mehr als gut. :)





    Lage:
    https://maps.google.de/maps?hl…gbFmICQAw&ved=0CD8Q8gEwAQ


    Gleich gegenüber wird für das Johannes-Kepler-Gymnasium eine neue Sporthalle gebaut, wo man auch schon recht weit ist.

  • Hier kann man ein paar Tweets von der heutigen "Sonnenberg-Runde" lesen, in der unter anderem der Verein Stadthalten e. V. von einer Bewegung im Immobilienmarkt im Hinblick auf den Sonnenberg spricht. Problem sei aber oftmals die GGG, die Immobilien bevorzugt im Paket veräußern möchte. Schlechte Chancen daher für Einzelinteressenten.


    Ich hoffe, da findet endlich mal ein Umdenken statt. :nono:

  • Ich habe einmal zu diesen Thema von Paketangeboten Recherchiert und habe eine Antwort von der GGG bekommen, die da lautet:



    Die Behauptung bzw.- die Aussage, dass die GGG nur im Paket verkaufe, wurde durch eine einzelne Person im Rahmen der Sonnenberg-Runde getätigt. Da zwischen diesem Herrn und der GGG bereits Verkaufsgespräche laufen und er mehrere Immobilien auf dem Sonnenberg erwerben will. Sollte mit der Aussage "Paket" das ihm unterbreitete Angebot der GGG gemeint sein, so beruht dies auf seinem konkreten Wunsch.

    Unabhängig davon bietet die GGG verschiedene Immobilien als Einzelobjekte auf dem Sonnenberg an.
    http://www.ggg.de/kaufen


    Mit Blick auf unser Investitionsengagement auf dem Sonnenberg in Millionenhöhe kann ebenfalls von einer "Blockadehaltung" keine Rede sein. Wir arbeiten eigentümerübergreifend an der Quartiersentwicklung auf dem Sonnenberg und unterstützen soziale Einrichtungen und Vereine in vielfältiger Weise.

    Kurz gesagt, wer ernsthaftes Interesse am Erwerb einer Immobilie auf dem Sonnenberg hat, dem stehen die Türen der GGG offen. Angebliche "Paketverkäufe" sollen dabei keine Hemmnisse sein.

  • Dass geantwortet wird, ist zwar positiv zu vermerken, der Verweis auf die Verkaufsangebote auf der GGG-Webseite ist bei nur 5 zum Verkauf stehenden Objekten auf dem Sonnenberg aber nicht sinnvoll. Wie man den Veröffentlichungen zum Konservierten Stadtquartier entnehmen konnte, waren von den 81 Gebäuden 21 im Besitz der GGG - und das ist nur ein kleiner Teil des Sonnenbergs. Einige wurden inzwischen über Auktionen versteigert. Dass die Gebäude größtenteils leer stehen, sieht man bei einem Rundgang entlang der Zietenstraße deutlich. Würde man wirklich ernsthaft Käufer suchen, sollten alle diese Gebäude auf der Webseite angeboten werden.
    Auch die angegebenen Millioneninvestitionen finden nicht im Altbaubestand statt, sondern in den Wohnanlagen aus DDR-Zeiten oder entlang der Fürstenstraße. Damit will ich nicht sagen, dass das falsch wäre, es passt nur nicht zur Frage nach der Verkaufsbereitschaft von Gründerzeithäusern. Der dritte entscheidende Punkt ist immer, ob die Immobilien zu einem Markt- oder einem Mondpreis angeboten werden.