LE: Landesmesse Stuttgart (in Erw.)

  • Alf (Komplettzitat gelöscht)


    Da geht es aber nicht um Gewinn oder Verlust, sondern die letzten 14 Millionen der 846 Mio €Baukosten, also um die Projektgesellschaft neue Messe nicht um die Betreibergesellschaft Messe Stuttgart, von deren BGilanz vorher geredet wurde: sprich zwei verschiedene Firmen.

  • Komplettzitat gelöscht. Bitte beachten.


    Das kommt darauf an, ob man die "Konzern"-Sicht wählt, oder die des Einzelunternehmens. Letztere brauche ich um den operativen Erfolg der Geschäftsführung der Landesmesse (und damit die Bemessung ihrer variablen Vergütungsbestandteile), die Gewinne an die stillen Gesellschafter (Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Handwerkskammer Region Stuttgart) und die Steuerlast festlegen will. Die Eingangsfrage war aber, ob die Gewinne der Messe sich so entwickelt haben, dass sie ihre Baukosten und auch eine spätere Erweiterung selber tragen kann. Damit ist die Finanzlage der Projektgesellschaft wieder relevant.

  • Jein. Da es sich wie gesagt um die letzte Rate der Baukosten handelt sind die im September erwähnten Millionen frei von jeder Aussage ob sich die Namensähnliche aber sonst nicht verbundene Bereiebsgesellschaft für die Stuttgarter Messe inklusive Gebäuden selbst trägt oder nicht. Dazu müsste man die Bilanzstruktur der Messegesellschaft kennen und wissen ob dort die Gebäude aktiviert sind und abgeschrieben werden.
    Würden sie beispielsweise mit 3,3% je Jahr abgeschrieben, und mit knapp 30 Mio € je Jahr etwa 1/3 der Geschäftsaufwendungen evrursachen, und die Messe trotzdem je Jahr im Mittel einige Millionen Gewinn machen, würde sie sich tragen. Sind die Gebäude im 1€ aktiviert und werden nicht abgeschrieben (stehen also "für lau" zur Verfügung), und es kommen im Mittel nur wenige Millionen je Jahr raus, trägt sich die Messe nur im Bezug auf den operativen Betrieb, den längerfristigen Gebäudeunterhalt müssten dann Stadt und Land bei Sanierungen immer wieder zuschiessen.
    Nach meiner Kenntnis von Bilanzierung müsste eigentlich das erstere gelten genaueres ist aber keinem der Artikel zu entnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von hfrik ()

  • Siamesische Zwillinge

    Jein. Da es sich wie gesagt um die letzte Rate der Bauosten handelt sind die im September erwähnten Millionen frei von jeder Aussage ob sich die Nahmensähnliche aber sonst nicht verbundene Bereiebsgesellschaft für die Stuttgarter Messe inklusive Gebäuden selbst trägt oder nicht. Dazu müsste man die Bilanzstruktur der Messegesellschaft kennen und wissen ob dort die Gebäude aktiviert sind und abgeschrieben werden.

    Im Zweifelsfall einfach in die Bilanz reinschauen, nicht nur der Landesmesse Stuttgart GmbH, sondern auch der Projektgesellschaft Neue Messe GmbH & Co. KG. Letztere hat kein Personal, die beiden Geschäftsführer sind die der Landesmesse und sie ist Eigentümer der Messegrundstücke mit ihren Gebäuden und allen weiteren Grundstücken die erworben wurden. Für die muss die Landesmesse Pacht zahlen (über 5 Mio. € im Jahr), sowie die Einnahmen aus dem Parkhausbetrieb und die damit erzielten Werbeeinnahmen überweisen. Das sind insgesamt etwas über. 10 Mio. € im Jahr. Die Projektgesellschaft wird sich also noch nicht mit einer letzten Rate verabschieden. Sie hat noch einiges an Verbindlichkeiten. Um das Ganze noch zu verwirren, ist die Landesmesse mit 100 Mio. € noch stiller Gesellschafter der Projektgesellschaft. Wer die finanzielle Situation der Neuen Messe beurteilen will, muss beide Teile der "Siamesischen Zwillinge" betrachten. Die sehen zwar nicht gleich aus, sind aber untrennbar miteinander verbunden.

  • Nun untrennbar ist was anderes. Aber doch mal interessante Zahlen. D.h. die Messe erwirtschaftet über ihren betieb hinaus einen gutteil der Abschreibungen für Gebäude, aber nicht ganz alles. Ab 2% des Invest je Jahr kommt man dann langsam in den Bereich wo man sagen kann das es sich vollständig trägt, das wären ab 16 Mio aufwärts, das wäre fast erreicht, bei über 25 Millionen wäre man auf der sicheren Seite.
    Also braucht die Messe, wenn man es negativ sehen will, im Zuge von Sanierungen und Neubauten alle paar Jahre oder Jahrzehnte Zuschüsse die im Mittel vielleicht 5-10 Mio€ je Jahr ausmachen (heutige Preise) Will man es psoitiv sehen, rechnet man die effekte der MEssen auf die Steuereinnahmen der Messeeigentümer gegen und kommt so auf einen positiven Gesamtsaldo.
    Also ist die Messe wohl kein Goldesel, aber auch kein geldverschlingendes schwarzes Loch.

  • Die Messe ist gesungen.


    Kleingeist kann die indirekten Wirkungen von größeren Infrastrukturinvestitionen eben nicht begreifen. Der ÖPNV arbeitet auch mit Verlust und damit Zuschüssen. Wäre es also besser, man hätte nie in den Ausbau des ÖPNV investiert? :nono:

  • Wer nicht gestalten kann, verhindert, um abzulenken: Fritzle lehnt Messeerweiterung kategorisch ab. Am bedeutendsten und größten Messestandort des Landes an Flughafen und A8 will er lieber mehr Kraut sehen. Wahnsinn.


    Quelle: StN 21.02.2013

  • Aktuell scheint sich die Messeerweiterung zu konkretisieren. Was Käse ist, dass trotz fehlender Parkplatzauslastung am Flughafen die Parkplatzanzahl erhöht werden soll - und der Flughafend as geld dafür weder hat noch ausgeben will. und die Grünen merken nicht dass hier verkehrspolitischer und verkehrstechnsicher Unfug produziert wird.
    Denn wenn
    a) die Parkplätze aktuell nicht in dem Umfang gebrauch werden und
    b) der Parkplatzbedarf durch die viel viel bessere ÖV-Anbindung durch Filderbahnhof, S-Bahn-Verlängerung , U6 und zukünftig vielleicht noch U5 drastisch reduziert wird, wäre es ein Schildbürgerstreich sondersgleichen jetzt noch Sinnfreie Parkplätze dazuzubauen.
    Das wäre mal ein Fall für den Verkehrsminister Hermann. Aber ich fürchte der schläft da denn Schlaf des Gerechten.

  • hfrik, ich denke, durch die geplante Stuttgart Airport City wird trotz der möglichen Verlängerung U6 und S21 der Parkraumbedarf auch unter Berücksichtigung des Bestands eher zu- als abnehmen. Vielleicht gibt das kürzlich präsentierte Verkehrsgutachten im Rahmen der Messeerweiterung auch hierzu klein wenig Aufschluss?

  • Nun, das Gutachten fordert für die MEsse einen Zuwachs von 500 Parkplätzen, der Flughafen möchte die nicht bauen weil die bestehenden Parkplätze nicht ausgelastet sind.
    Die U6 dürfte je Tag wenigstens 5000 Personen an der MEsse bewegen und damit um 2000 Parkplätze obsolet machen, der Flughafenbahnhof wird mit seinen prognostizierten Zahlen nochmal 2000-3000 Parkplätze obsolet machen, die S2-Verlängerung wird einen geringeren Effekt haben. Da müsste der flugverkehr schon heftig zunehmen, oder noch etliche tausend Arbeitsplätze zusätzlich zum Flughafen verlagert werden um das zu kompensieren. Und es wäre mir neu, dass die Bürobauten die aktuell geplant sind ohne Tiefgarage entstehen sollen.
    Da wurde vielleicht zu wenig Augenmerk auf die aktuelle Parkplatzauslastung und die kommenden verschiebungen hin zum ÖV gelegt, und mehr der Parkplatzbedarf durch die Mehrfläche 1:1 obenrauf gesattelt.
    Bei einem aktuell vorhandenen Parkplatzüberangebot, nur noch leicht steigenden Fluggastzahlen, durch die erweiterung vielleicht um 10% steigenden Messegästen und tendeziell um vielleicht 20% sinkendem Parkplatzbedarf durch die vielfach bessere ÖV-Anbindung macht eine Parplatzausweitung einfach keinen Sinn mehr.


    Zusätzliches Problem ist, dass man kaum mehr ebenerdige Parkplätze hätte die man mit Büroflächen überbauen könnte wenn Parkplatzüberschuss herrscht - d.h. wenn man zu viele Parkplätze hat ist das Geld schlicht versenkt. Als Lösungsmöglichkeit wäre vielleicht erst einmal nur ein Parkplatzgeschoss zu bauen, und sich ein aufgeständerdes Parkhaus über der fLughafenstrasse als Option offen zu halten. Falls sich wieder Erwarten der Trend bei der Parkplazbelegung nochmal drehen sollte.

  • Aufsichtsrat empfiehlt in seiner gestrigen Sitzung die Erweiterung. Für Vorplanung werden 3 Mio. EUR angesetzt, Investitionssumme: ca. 67,5 Mio. EUR.


    Quelle: StN 10.07.2013

  • Planungsaufträge für Erweiterung um 15.000qm vergeben, an Wulf Partner u.a. Geplant wird mit Fertigstellung 2018.
    Quelle: StN 09.01.2014

  • 15.000m² sind dann aber größer als eine bisherige Standardhalle (10.500 m²).


    Außerdem:
    - Kongresskapazitäten mit 1000 Plätzen sollen auch geschaffen werden
    - Deutlich vergrößerter Westeingang

  • Guter Fund!


    Jep man erkennt, dass die Halle etwas größer wird, als die Standardhallen. ;)


    Fertigstellung dann so 2017/2018

  • Mit der neuen Halle würde man Essen und Leipzig an Hallenkapazität überholen und damit - allerdings weit hinter Berlin - von Platz 10 auf Platz 8 landen.