Killesberghöhe & Ex-Scenario

  • Rote Wand:


    Ja, schade, was uns da wieder aufgetischt wird: Gerade vor dem Hintergrund des m.E. außergewöhnlich gut gelungenen, aber gescheiterten Scenario-Entwurfs ist das nur noch enttäuschend und unverständlich.


    KSG: Klagemauer meets Malediven. Ist zwar immer noch ein wenig einfallsreicher als der Roedig & Schop-Entwurf, aber auch nicht mehr, und an dieser exponierten Stelle völlig unpassend. Wenn ich wohl überlege, muss ich mich korrigieren: Es ist nicht schade, nein, eine Schande.

  • Wow, es ist bei dem Entwurf für alle Geschmäcker und politische Lager was dabei. Von geometrischem Sichtbeton bis hin fließenden Holzfassaden. Die Jungs wussten, wie sie bei den Gremien punkten konnten. Dieser kalkulierte Wahnsinn verdient Respekt. Die Namensgebung übrigens auch.


    Der Text gehört auch zu den schlimmeren Fällen von Bullshitbingo, die ich in den letzten Monaten lesen durfte, der nur noch konfuser wird, wenn man sich in Ruhe durchliest, was denen da so durch den Kopf gegangen ist.
    So sollen die "minimal houses" eigentlich für alles genutzt werden können, auch als irgendeine Form der Wohnerweiterung für die Wolkenkukucksheimen, wobei natürlich nicht erläutert wird, wie das funktionieren soll.
    So als Rundumschlag können diese Gebäude auch zur "temporären Anmietung" genutzt werden, worunter ich einfach mal "alles mögliche" verstehe.
    Schön ist auch der hier: "Alle minimal houses haben eine optionalen Anschluss an die Tiefgarage."


    ...hat das Projekt eventuell doch ein Architektur-Praktikant im sechsten Semster erstellt?

  • Die Rote Wand

    Die Rote Wand.... ich glaub das hatten wir noch nicht.
    So sieht die ( noch nicht überarbeitete ) auffindbare Version aus.
    Die Änderung müsst ihr euch halt dazudenken...


    Auszug PM vom Chris:
    "Der Siegerentwurf zeigt im Gegensatz zum Anfang jetzt fünf kleinere statt der vier größeren amorphen "Wolkenhäuser". Diese sind im Innenbereich besser planbar, ihre breiten Seiten sind nach Süden ausgerichtet. Auch bei den Mauerhäusern gab es Änderungen: Der Lärmriegel ist insgesamt länger geworden und die Einzelhäuser besitzen jetzt drei statt zwei Stockwerke. Zusätzlich können Loggias auf dem Dach erstellt werden. Insgesamt sind 118 Wohneinheiten möglich. Die gleiche Anzahl Stellplätze ist für die Tiefgarage geplant."




    Quelle: KSG


    ...da wären sie wieder, die zufällig angeorndeten Fenster. Dazu noch wirre Formen und ein in Sichtbeton gehülltes "Minimalhouse" fungierend als Lärmschutzwand... Zeitgemäß hässlich. Alle Stile vereint, doch Kunst ist was anderes... WTF.

  • Wolkenhäuser...


    Sind damit nicht etwa Wolkenkratzer gemeint? :nono:


    Unterirdischer Entwurf für diesen Standort. Für Wohngebiete in Waiblingen oder Leonberg perfekt, aber doch nicht für DEN Killesberg.

  • Versetzte Fenster scheinen wirklich das höchste Maß zeitgenössischer (Wohn-)Architekturkreativität zu sein. Danach kommt ganz lange nichts und dann ... Hundertwasser.


    Wie wär´s mal etwas dazwischen zu wagen? Oder hat man Angst dann weder ausreichend praktisch noch spektakulär zu sein? Genau das wäre aber m.E. eine Herausforderung, welche von Architekten mit Anspruch hin und wieder und besonders in solchen Lagen zu meistern wäre.

  • Auch bei den Mauerhäusern gab es Änderungen: Der Lärmriegel ist insgesamt länger geworden und die Einzelhäuser besitzen jetzt drei statt zwei Stockwerke.


    Früher gab es die Trockenwohner, die für wohlhabendere Menschen die Häuser trocken wohnten. Die Elenden, die in den Lärmriegel einziehen, könnte man dann Leisewohner nennen.


    Wobei ich fürchte, dass die Quadratmeterpreise jenseits der 3000 € liegen werden.

  • Ich verstehe den Einwand von vielen hier das das zu wenig ist für "DEN" Killesberg - mir jedoch gefällt es überaus! In der Realität dürfte es mit 5 (zwar kleineren) Wolkenhäusern nicht so luftig wirken wie auf den Renderings. Zumal die bewohnbare Lärmschutzwand auch noch Platz braucht, selbst wenn diese eher schmal ist, der verfügbare Bauraum ist es auch. Die Lärmschutzwand, zumal sie jetzt noch aufgestockt wird, ist doch nur ein Zugeständnis an die künftigen Bewohner, man erhofft sich davon besseren Absatz und höher Preise für die Wolken. Bei dem Siedlungsdruck werden auch Menschen in die Lärmschutzwand ziehen. Optisch wird diese eine Katastrophe. Ich persönlich würde mir die Lärmschutzwand sparen. Freistehend würden die Wolkenhäuser gut zur Geltung kommen. Sollten mit ihrer Formensprache gut mit der Killesberghöhe gegenüber kontrastieren - gleichzeitig aber auch Ensemblewirkung entwickeln. Weissenhofsiedlung - Augustinum - Killesberghöhe - Rote Wand - sollte doch passen. Ich hoffe natürlich auf eine bessere bauliche Ausführung. Einzig Sorgen bereitet mit eine eventuelle gequetschte Perspektive wegen den beengten Platzverhältnissen in Verbindung mit der Lärmschutzwohnwand.

  • den Atzenberg finde ich jetzt ehrlich gesagt noch schlimmer als diese Wolkenhäuser. Bei letzteren sind wenigstens ansatzweise gestalterische Bemühungen zu erkennen, auch wenn es dann letztendlich wieder zu wild durcheinandergewürfelten Fensterreihen geführt hat.


    Wirklich katastrophal sind jedoch die Gesinde(l)häuser direkt an der Straße. Wer genehmigt so was! Wer denkt sich das aus!


    Richtig fertig gemacht hat mich jedoch der Typ mit der Trommel um den Hals in http://www.stuttgart.de/img/mdb/item/525937/98465.pdf. WTF!

  • Nicht wirklich (Sozialsiedlung)?


    Ach stimmt, sorry, hab ich verwechselst,... das Projekt nannte sich "Solarsiedlung - Soziale Stadt". Nicht "Sozialsiedlung - solare Stadt." :D


    hans.maulwurf: Die Migranten sind in Stuttgart so gut intergriert, deshalb gibt es jetzt den Quoten-Linkssozialen. (War mal ein Antrag im Gemeinderat der SÖS und Linken) :lach:

  • Rote Wand

    Kleine Visualisierung von den Wolkenkuckuckshäusern hier. Was an den Gebäuden "futuristisch" sein soll, erschließt sich mir nicht.


    Pläne sollen ab 23.02.2015 beim Stadtplanungsamt ausliegen.


    Quell: StN-Online


    Hier Besprechung Baunetz mit brauchbaren weiteren Visualisierungen.

  • Mit großem Interesse verfolge ich diesen Thread, da ich in dieser Gegend aufgewachsen bin. Vielen Dank erst mal an alle, die hier die unzähligen Fotos und auch Wettbewerbsbeiträge eingestellt hatten.


    Augenscheinlich überwiegt bei den meisten Nutzern des Forums eine negative Sicht auf das bereits fertige Areal und auch auf den noch zu realisierenden Abschnitt "Rote Wand". Dieser Kritik kann ich mich so nicht anschließen.


    Mit der Wohnbebauung an der Stresemannstrasse und dem Einkaufszentrum am Kochenhof ist natürlich keine extravagante oder sensationelle Architektur geschaffen worden. Aber das vorherige Einerlei von Messehallen der unterschiedlichen Baustile wurde durch eine solide und sich zurückhaltende Architektur ersetzt, die zudem ein recht einheitliches Gesamtbild schafft. Man hat dem früher - außer zu Messezeiten - toten Areal Leben eingehaucht. Endlich wohnen hier Leute und was noch wichtiger ist: endlich kann man hier etwas einkaufen. Wenn ich mich recht erinnere mussten wir früher in die helferichstrasse zum Einkaufen (mit dem Auto) fahren. Jetzt läuft man bequem durch den Park. Das gesamte Umfeld wurde durch dieses Projekt erheblich aufgewertet.


    Ich lese hier auch oft, dass diese "Lage" nach einer viel hochwertigeren Architektur verlangt hätte. Aber die Kreuzung Kochenhof / Stresemannstrasse ist doch nun wirklich keine so exklusive. Dafür ist die Kreung zu laut und die Straßen zu breit. Auch das Argument, dass die Nähe zur Weissenhofsiedlung etwas Besseres verdient hätte, kann ich nicht nachvollziehen. Erstens hält sich die neue Siedlung wie gesagt angenehm zurück und zweitens ist die Weissenhofsiedlung doch durchaus noch ein paar Straßen entfernt. Ein irgendwie gearteter Bezug also überhaupt nicht vorhanden.


    Auch dem Entwurf für die Rote Wand kann ich etwas abgewinnen. Die Lärmschutzwand davor halte ich für nicht schlecht. So etwas wird in Frankfurt gerne an Bahngleisen gerne gemacht. Neuestes Beispiel die sog. Holbeinsiedlung, wo Reihenhäuser direkt an die Bahngleise gebaut wurden und ebenfalls als Lärmschutzwand dienen - die Reihenhäuser waren dort übrigens Ruck-zuck verkauft. Dass man dann hinter dem Riegel mal etwas anderes als die heutzutage üblichen weißen recheckigen Klötze baut ist doch ebenfalls positiv. Gerade hier tut die Abwechslung in Form und Materialien gut. Hätte es hier wieder die üblichen Quader gegeben, hettet au widder alle g'schimpft ... ;)

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  • Teil 2

    Nun die andere Seite die mittlerweile fertig scheint. Zumindest die erste Reihe bestehend aus höheren Blöcken die die Einfamilienhaussiedlung dahinter vom Park abschirmen.






    Bilder: Silesia

  • Nun die andere Seite die mittlerweile fertig scheint. Zumindest die erste Reihe bestehend aus höheren Blöcken die die Einfamilienhaussiedlung dahinter vom Park abschirmen.


    Eher schirmen sie den Park von den Einfamilienhäusern ab. Was dahinter entstanden ist, kann man nur als Katastrophe bezeichnen. Wenn der B-Plan nicht nur strengstens auf die Satteldach-Einheit, sondern auf ein paar andere einende Elemente geachtet hätte, wäre es vielleicht nicht ganz so schlimm. Aber dieses Gemisch in verschiedenen Farbtönen (Fassade wie auch Dach) und v.a. unterschiedlichsten Qualitäten (ein paar der Häuser sind an sich gar nicht so schlecht) hat das Stuttgarter Neubaugebiet, in das ich die meisten Hoffnungen gesteckt habe, zu einer Art architektonischem Ghetto gemacht. Da ist ja fast das Gebiet Hohlgrabenäcker in absoluter Randlage noch erträglicher. Daher bin ich ganz froh, dass vom Park aus nur die (gelungeneren) Mehrfamilienhäuser zu sehen sind - das mittlere von Bottega + Ehrhardt gefällt wohl am besten.