Arabellahaus: Abriss und Neubau [in Planung]

  • Vielleicht könnte ein solches im potentiellen Neubau Platz finden.


    Bloß nicht, das wäre dann wirklich reiner Kitsch. Wenn, dann sollte das Gebäude erhalten und das Museum in den Original-Räumlichkeiten untergebracht werden :) Na ja, vielleicht wird der Schörghuber-Gruppe ja in den nächsten Jahren doch noch bewusst, was für einen Kultstatus dieses Gebäude inzwischen hat und überdenkt die Abrisspläne. Video von 1984 mit der Original-Einrichtung der Musicland-Studios: https://www.youtube.com/watch?v=rbguX1TmqO4

  • Und genau das soll abgerissen werden? Aber Hauptsache das Uhrmacherheisl in Giasing nicht! Jaja, Denkmalschutz...blablabla...

  • Und genau das soll abgerissen werden? Aber Hauptsache das Uhrmacherheisl in Giasing nicht! Jaja, Denkmalschutz...blablabla...


    Genau das habe ich mir auch schon gedacht. Ein riesen Aufriss um diese bereits zerstörte Bruchbude, die vorher nie jemand bemerkt hat, mit energischer Unterstützung vom derzeitigen OB.


    Aber wenn es um Architektur geht, die München mal zur Weltstadt gemacht hat, wie das Arabellahaus oder den Gasteig, oder wenn es um kulturell nutzbare Architektur und technische Denkmäler geht wie im Falle des Mixed Munich Arts, da kann die Einebnung oder die Unkenntlichmachung durch Umbau nicht schnell genug kommen.


    München strebt heute leider hin zur Provinzionalität. Für mich ein relevanter Grund, die Stadt künftig zu verlassen.

  • Zitat infoarchitect:
    Ein riesen Aufriss um diese bereits zerstörte Bruchbude, die vorher nie jemand bemerkt hat, mit energischer Unterstützung vom derzeitigen OB.


    Aber wenn es um Architektur geht, [...] wie das Arabellahaus [...] kann die Einebnung oder die Unkenntlichmachung durch Umbau nicht schnell genug kommen.


    In Giesing wurde eindeutig gegen das Gesetz verstoßen, das muss entsprechend geahndet werden (willst du in einer Anarchie leben, wo jeder einfach alles tun kann was er will?).
    Der Abriss des Arabella-Hauses ist für 2026 vorgesehen. Für mich alles andere als "nicht schnell genug".

  • MiaSanMia:
    Ich finde den Vergleich mit dem illegalen Abriss in Giesing auch unglücklich und thematisch verfehlt. Dennoch kann ich den Unmut über den geplanten Abbruch des Arabellahauses nachvollziehen. Damit verschwindet eine Fassade, die wie kaum eine andere das Lebensgefühl und den Aufbruch Münchens zur „Weltstadt mit Herz“ in den späten 1960er Jahren verkörpert. Dazu gehört natürlich auch das Nutzungskonzept der urbanen Wohn- und Freizeit-Maschine, das zwar früh durch die Ergänzung mit Hotelnutzung abgeändert wurde, aber immer noch ein frühes Vorbild für spätere ähnliche Bauprojekte wie Ramses, Fuchsbau, Schwabylon, Pharao und Drygalski-Allee 118 war. Diese Wohnkonzepte waren nicht nur typisch für die damalige Zeit, sie waren vor allem typisch für das München der damaligen Zeit. Gut, die Nutzungsmischung kann man in einem Neubau in den gleichen Baumassen wieder herstellen, aber die Fassade wird sich wohl kaum bei einem Neubau genauso rekonstruieren lassen (wie bereits erwähnt, wäre das wohl auch zu viel des Guten). Schade, die Schörghuber-Gruppe hat ja eigentlich bereits bewiesen, dass sie sehr wohl in der Lage ist, Bestände aus den 1950er/1960er Jahren anspruchsvoll und detailgetreu zu revitalisieren und weiterzuentwickeln siehe Zoo-Palast und Bikini-Haus in Berlin.

  • ^


    Deiner Ausführung kann ich zustimmen. Danke für die Sachlichkeit!


    Bzgl. Nachfolgerbau: Wenn schon ein Wiederaufbau der identischen Geometrie, dann mit der heutigen Fassade oder zumindest eine starke Orientierung an ihr. Bitte keine neumodische Interpretation, sowas geht sehr häufig schief. Solche Gedanken sind aber zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin Spekulation.


    Nebenbei: Ist der Abriss überhaupt schon fix beschlossen?

  • Den Abriss des 60er Zeitdenkmals Arabellahaus finde ich sehr sehr schmerzlich. Das wird man mglw. noch mal bereuen. Allerdings und zugegebenermaßen: ist eine Stahl-Beton-Konstruktion einmal fortgeschritten marode, dann ist eine Sanierung sehr sehr aufwendig und extrem teuer. Übrigens: der Abriss des Gasteigs ist ebenso schmerzlich und hier noch dazu völlig unnötig. Beides von der Optik grandiose Gebäude und Denkmäler ihrer Zeit noch dazu mit extrem Stadtbild prägender Wirkung. Sieht eine Mehrheit offenbar nicht so. Vor dem nichtssagenden Neubau an dieser Stelle gruselt es mich jetzt schon. Sicherlich geht es wieder nach dem Motto: das Hypo Haus darf ja keine Konkurrenz bekommen.

  • Ich kann Dir jetzt schon zu 90% sicher sagen, was da hinkommt. Flachbauten ala Arabeska.


    Manche spekulieren auf HH. Vor ca. 3 Jahren gab es einen großen Bericht in allen Print Medien, daß der Arabellapark zurückrudern will mit HH. Daher Arabeska. BVK hat mich dann selbst gewundert. Der grüne 52m HH Stumpen fällt eh nicht ins Gewicht.


    Aber da bin ich mir sehr sicher, daß da so 88North, Arabeska Zeugs hinkommt. Wer hier auf HH spekuliert, der kann auch gleich auf den Bitcoin spekulieren :) Das ist absolut nicht sicher bzw. eher absolut unwahrscheinlich.


    Hab ja auch vor 2 Wochen mit 03 Architekten gesprochen. Bei der HH Studie wird der Arabellapark nicht als HH Standort miteinbezogen werden.

  • Hab ja auch vor 2 Wochen mit 03 Architekten gesprochen. Bei der HH Studie wird der Arabellapark nicht als HH Standort miteinbezogen werden.


    Es stellt sich die Frage was das bedeuten würde, die Studie hat auch nur den Charakter einer Empfehlung und müsste erst in nachfolgenden Schritten in der Stadtplanung verankert werden.


    Das würde für den Arabellapark natürlich voraussetzen dass die Stadt dieser Studie auch 1:1 folgt. Ich könnte mir gut vorstellen dass man da noch mehrere Nachbesserungsschleifen dreht.


    Bin gespannt wann wir die genauen Inhalte der Studie bekommen bzw. wann diese veröffentlicht wird.

  • Zitat Munich_2030:
    Manche spekulieren auf HH. Vor ca. 3 Jahren gab es einen großen Bericht in allen Print Medien, daß der Arabellapark zurückrudern will mit HH. Daher Arabeska. BVK hat mich dann selbst gewundert.


    Nun, der Arabellapark rudert bestimmt nicht zurück, sondern wenn überhaupt irgendeine Person, die nichts zu melden hat :D. Wer soll denn das gewesen sein, ich habe dazu nichts gelesen? Ich sehe nur Vertical Garden, BVK, BayWa Aufstockung.


    Die Arabeska stammt übrigens von der BVK ;). Understatement und so...


    Und bzgl. Arabellahaus: Ich schließe gerne mit dir eine Wette ab, dass da zu 100 % wieder ein Hochhaus hinkommt, dafür ist die Grundfläche zu klein, die Lücke zum HVB-Turm würde zu groß werden, mir wäre auch niemand bekannt, der dort auch nur irgendein Argument gegen ein erneutes Hochhaus vorbringen könnte - zugleich gibt es jetzt schon dutzende Befürworter.


    Für mich stellt sich also nur die Frage: Wieder eine Scheibe oder schlanke Türme?

  • Gab etliche Berichte dazu. Hier ist nur einer davon. Das der Arabellapark im HH Rahmenplan keine Berücksichtigung findet (laut 03) ist meiner Meinung nach auch das Resultat, warum die BVK auf 100m zurückgerudert ist.


    Nach wie vor gilt aktuell in München die Regel: Ein größeres HH Cluster eher zu verhindern. Die omaginäre und absurde 100m Grenze ist leider in der Stadt omnipräsent :(


    Was nach der HH Studie sein wird, weiß ich nicht? Würde aber anstelle des Arabella HH allerhöchstens 70-90m Tümchen erwarten. Wenn überhaupt?


    https://www.wochenanzeiger.de/article/97392.html

  • Aussichten vom Arabellahaus, leider nur von der Ostseite möglich und daher mit stärkerem morgentlichen Gegenlicht:


    Wohnsilos z.T. mit Pool auf dem Dach:



    In der Prinz Eugen Kaserne entstehen die letzten Gebäude:



    Und immer noch 2 Jahre bis der hässliche Betonkasten durch das Vertical Garden ersetzt wird:



    Mobilkran für den Turmkranabbau?



    Leider leben diese Häusschenbewohner nun im Schatten des aufgestockten BayWa-Hochhauses ;):



    Von Oberföhring ragt nur die Kirche St. Lorenz über die Baumwipfel hinweg, die Kräne im Hintergrund gehören entweder zur Baustelle des neuen BR-Quartiers oder zur Wohnbebauung an der Freisinger Landstraße, bin mir da nicht sicher:



    Und zum Schluss die Bavaria-Towers:



    Eigene Aufnahmen

  • Diese Pressemitteilung hat das Forum soeben von der Bayerische Hausbau erhalten:


    Arabellahaus: Weiternutzung bis 2030

    München, 4. Februar 2021. Die Bayerische Hausbau hat beschlossen, das Arabellahaus bis 2030 weiter zu nutzen. Die Mieterinnen und Mieter können dort somit vier Jahre länger als angenommen wohnen bleiben.

    Ursprünglich sollte der Abriss 2026 erfolgen: Neue Erkenntnisse über eine Sanierungsmethode der Balkonbrüstungen eröffnen nun die Möglichkeit, das Arabellahaus bis 2030 weiter zu betreiben. Die Bayerische Hausbau hat sich entschieden, diese Möglichkeit zu nutzen.

    So kam 2014 ein neues Material für Betonbauteile zum Einsatz, wie es zuvor noch nicht in vergleichbarer Art und Weise eingesetzt wurde. „Aktuelle Gutachten haben jetzt gezeigt, dass die Haltbarkeit der Methode länger ist, als noch zur Mieterveranstaltung 2018 angenommen und das Arabellahaus somit noch bis 2030 genutzt werden kann, ohne dass es zu Einschränkungen der Wohn- und Lebensqualität für die Nutzer und Bewohner des Hauses kommt“, sagt Christian Balletshofer, Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau.

    Um den Betrieb bis 2030 zu gewährleisten, wird die Bayerische Hausbau weiterhin regelmäßig Wartungen, Instandsetzungen und Reparaturen durchführen. Die Fassaden werden beispielsweise zwei Mal jährlich von Fassadenkletterern überprüft und auch zwischen den Überprüfungen genauestens beobachtet. „Natürlich werden wir alle erforderlichen Maßnahmen umsetzen, um die Bewohnbarkeit und Nutzbarkeit des Arabellahauses weiterhin sicherzustellen“, so Balletshofer. „Für die Mieterinnen und Mieter ist die Nutzungsverlängerung, die wir in den vergangenen Monaten intensiv geprüft haben, eine gute Nachricht.“

    Das Arabellahaus wird trotz aller Maßnahmen 2030 nach über 60 Betriebsjahren das Ende seines Lebenszyklus erreichen. Mittelfristig wird das Arabellahaus daher abgerissen und neu gebaut werden.