Elbtower 245 Meter [Baustopp]


  • Das Modell vom Tower in der Behörde für Stadtentwicklung sieht ja scharf aus! So hätte ich mir das gewünscht, so schlank sieht es viel edler aus. Zwei unterschiedlich hohe, meinetwegen zusammengehörende Tower von sagen wir 150m und 250m und dafür sehr schlank hätte ich persönlich um einiges besser gefunden. Wenn der höhere davon Richtung Eisenbahn stünde, also westlich, hätte das in Verbindung mit dem ~80-100m "Cluster" westlich der Bahn auch ein viel stimmigeres Gesamtbild abgegeben. Der Elbtower sieht aus vielen Perspektiven sehr klobig aus.

  • Ich finde ihn weniger klobig als verdammt einsam. Die Stelle hätte wirklich eine höhere Dichte vertragen. Four Frankfurt wäre ein gutes Beispiel. Aber das ist in Hamburg wohl undenkbar.

  • Die Aussichtsterasse ist nun auch eine Forderung der Politik geworden und soll nachverhandelt werden.
    Abendblatt Artikel


    Es ist ein Forderung aller Bürgerschafftsfraktionen. Bedenken gibt es bei der Hafencity GmbH. Sie hat Sicherheitbedenken. Ich kann diese nicht nachvollziehen. Überall auf der Welt gibt es solche Plattformen, dass die Gebäude deshalb leer stehen ist mir nicht bekannt.

  • Auch das Argument, Banken könnten dann nicht einziehen, scheint mir etwas übertrieben. In Frankfurt befindet sich eine Aussichtsterrasse gerade auf dem Turm der Hessischen Landesbank. Andererseits gibt es tatsächlich trotz der vielen Türme in FFM keine andere Aussichtsplattform (zumindest ist mir keine eingfallen, lasse mich gerne berichtigen). Das zeigt, wie ungern dieses Thema angegangen wird, und wie unwirtschaftlich es vermutlich ist.

  • Ich fürchte es ist auch Berührungsangst jeden Tag im Aufzug mit dem ganz normalen Bürgern zu stehen.
    Bei exklusiven & "elitären" Mietlagen bleibt man gerne unter sich, wie es viele Real Estater propagieren, statt sich mit dem "Pöbel" abzugeben.
    Ich wette das ist einer der Gründe hierfür.

  • ^^ Ein Aufzug zu einer Aussichtsplattform wuerde eh getrennt programmiert werden und non-stop vom Erdgeschoss in die oberste Etage fahren. Von daher blieben die Verkehrsstroeme von Besuchern und Bueronutzern in jedem Falle komplett separat. Deine Vermutung ist insofern falsch: Es kaeme zu gar keiner Vermischung.


    Ich finde das allgemeine grosse Geschrei nach einer Aussichtsplattform ein bisschen infantil. Vor allem, da man diese ja anfangs bewusst und aus nachvollziehbaren Gruenden nicht verpflichtend Teil der Ausschreibung gemacht hat. Warum nun aus politisch-populistischen Gruenden auf einmal doch?

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    Geschrei ist das weniger und populistisch schon rein gar nicht, sondern der legitime Versuch Hamburgs höchsten (und wohl attraktivsten) Aussichtspunkt in spe für die Allgemeinheit zugänglich zu machen.
    "Sicherheitsbedenken" als Vorwand für Abschottung vom Bürger zu nehmen, finde ich albern..als würde dort der BND & CIA beheimatet sein. Anderswo geht das ja auch, wie hier schon bemerkt wurde. Warum nicht sowas wie in den Tanzenden Türmen ? Das wäre zwar exklusiv aber eben auch öffentlich.
    Ein baulich getrennter Aufgang wäre doch in dieser Planungsphase noch drin.

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    Selbtverstaendlich ist das populistisch. Wenn man sich diesem Vorwurf nicht aussetzen haette wollen, dann waere es ja ein Leichtes gewesen, schlicht und einfach eine oeffentliche Aussichts-Plattform als zwingend mitzuplanendes Element zum Teil der Ausschreibung zu machen. Das hat man jedoch bewusst NICHT gemacht, sondern man hat es den Bewerbern bewusst freigestellt eine solche zu bauen oder eben auch nicht. So war der Wettbewerb angelegt und unter diesen Bedingungen hat die Signa Prime Selection ihn gewonnen.


    Nun gibt es ein paar oeffentliche Stimmen die laut nach diesem zugegeben 'netten' aber eben nicht zwingend notwendigen Feature schreien - und auf einmal will die Politik das ganze (mehr oder weniger einstimmig) im Nachhinein als 'zwingend' festschreiben.


    Genau dieses vorschnelle Reagieren - entgegen bereits getroffener Entscheidungen im Vorwege - ist eben exakt die Definition von Populismus:


    Man tut nicht das was langfristig am sinnvollsten ist, sondern man folgt kurzfristigen Stimmungen und grade im Moment populaeren Meinungen.


    Grade im Staedtebau, wo man 'fuer die naechsten 100 Jahre' baut und nicht fuer die naechste Wahl, ist es wichtig, dass sich die Tagespolitik auch mal raushaelt und dass Zeitungs-Meinungen eben nicht die Planung bestimmen.

  • ^ Midas, Du hast eine etwas merkwürdige Definition von Populismus.


    Ich denke das ist in der Politik wohl vor gar nicht aufgefallen. Vieleicht gab es auch ein stillschweigende Übereinkunft zwischen Bürgermeister, Hafencity GmbH und Investor. Vieleicht wollte man damit auch die Suche nach einem Investor für den Heinrich-Hertz-Turm erleichtern. Wer weiß, wer weiß ...


    Hamburg kann drei kostenpflichtige hohe Aussichtspunkte vertragen, meine ich. Alle werden eine ganz unterschiedliche Perspektive auf die Stadt gewähren. Hinzu kommen ja noch die halbhohen Aussichtspunkte, wie die beiden Hochbunker, der Energieberg, das Planetarium und die Elbphilharmonie.


    Da werde ich immer gut zu tun haben, die jährlich abzuklappern.

  • ^ Aehm... Ich gebe Dir mit meinem Beispiel sehr zutreffend fast woertlich die Duden-Definition von Populismus (Po·pu·lịs·mus = Substantiv [abwertend] : eine Politik, die mit scheinbar einfachen Loesungen die Gunst der Bevoelkerung zu gewinnen versucht) und das ist in Deinen Augen 'merkwuerdig'...


    Du hingegen kommst im gleichen Atemzug voellig ohne jeden Anhaltspunkt mit irgendwelchen geheimen 'stillschweigenden Uebereinkuenften' und Absprachen zwischen Politik, Investoren, und anderen Interessengruppen - aber solche Phantasien sind dann in Deinen Augen nicht 'merkwuerdig'...


    :confused:

  • ^
    Es eben keine einfache Lösung, sondern die Korrektur eines Fehlers, der bewusst oder unbewusst gemacht wurde. Aus meiner Sicht gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, warum das nicht schon im Wettbewerb gefordert wurde. Da muss man eben die Phantasie bemühen :)


    Es mag zwar kein "zwingendes Feature" sein (ist der Bau eines solchen Hauses überhaupt zwingend?), aber es wird die Akzeptanz bei den Bürgern der Stadt deutlich erhöhen. Und das ist gut so.


    Nicht mehr und nicht weniger.

  • ^^ Ich kann mir vorstellen, dass es sicherlich sinnvoll sein könnte, eine Aussichtsplattform da oben zu bauen und auch in 150 Jahren noch die Menschen gerne da hinauf gehen um über die Stadt zu blicken. Somit scheint mir das nicht nur eine kurzfristige Lösung für ein "Problem" zu sein, was dem Volk eingefallen ist, sondern eher eine Langfristige....


    Frage mich auch, was daran so schlimm sein sollte. Planungen werden doch andauernd geändert, ohne das von Populismus geredet wird.

  • Auch ich als Nicht-Hamburger plädiere für eine öffentliche Aussichtsplattform.
    Das dies nicht von Anfang an gefordert wurde ist mir unverständlich.


    Und selbstverständlich kann man dies ohne Probleme noch einplanen. Die "Sicherheitsbedenken" sind nur vorgeschoben meiner Auffassung nach.


    Das ist wohl das einzige neue so hohe Landmark auf Jahrzente und die Öffentlichkeit soll ausgeschlossen werden? NoGo.

  • (Po·pu·lịs·mus = Substantiv [abwertend] : eine Politik, die mit scheinbar einfachen Loesungen die Gunst der Bevoelkerung zu gewinnen versucht)



    Populistisch nenne ich eine Aussichtsplattform diffus in Ausicht zu stellen, und dann kurz vor knapp das Ganze zurückzuziehen. Ein Vorgehen das mir bei zahlreichen Hochhausplanungen bundesweit in den letzten 20 Jahren regelmäßig begegnet ist. Man versucht Akzeptanz zu generieren, indem man einen öffentlichen Mehrwert in Aussicht stellt, da Hochhäuser ja in diesem Lande umstritten sind. Am Ende (also wenn das Projekt durch ist) der Planungsphase werden dann irgendwelche Bedenken vorgeschoben und der öffentliche Mehrwert stillschweigend begraben.


    Um das klar zu stellen: Ich habe nichts gegen Hochhäuser, ich brauche keine öffentliche Aussichtsplattform und ich habe mich in den Planungsstatus dieses Projektes auch nicht weiter vertieft...


    Nur die Masche, die kommt mir langsam vertraut vor...!

  • Mit Observatorium passt doch :)
    Wurde eventuell noch was zur finalen Höhe gesagt ?
    Dort auf der Seite steht ja bis zu 240 Meter, hier im Thread 233.

  • ^^ Die endgueltige Variante steht noch nicht zu 100% fest, deren Findung ist ein laengerer Prozess zwischen Architekten, Investor, Oberbaudirektor, Hafencity GmbH. Die aktuelle Planvariante jedoch (die sich immer noch geringfuegig aendern kann) ist rund zwoelf Meter hoeher als der urspruengliche Entwurf aus dem Wettbewerb.


    Die Aenderungen im Wesentlichen:


    1 > Es wurde etwas an der 'Rundung' gearbeitet und er Turm minimal verschlankt und optisch gestrafft


    2 > es kamen zwoelf Meter an Hoehe in hinzu um a) trotz der Verschlankung BGF-neutral zu bleiben und b) zusaetzlich eine oeffentliche Aussichtsplattform (mit Bar und zwei kleinen Konferenzraeumen) in der *obersten Etage unterzubringen


    *oberste nutzbare Etage, abgesehen von reinen Technikgeschossen fuer Fahrstuehle und Klimaanlage.



    Bild: aus der Praesentation gestern

  • Da bringt mich die Vorfreude auf den Elbtower tatsächlich dazu, mich hier anzumelden :)
    Immerhin scheint es so als würde es tatsächlich passieren, das mal ein Gebäude in Hamburg tatsächlich über die 200 meter hinausragt. Ich würde mir nur wünschen, das man nach dem Elbtower, vielleicht noch 1-2 solcher Türme irgendwo vielleicht Südlich der Elbe hinstellt. Vielleicht kann mir ja einer aus dem Forum sagen ob das möglich wäre, oder vollkommen ausgeschlossen ist, das man direkt nach der Eröffnung sagt, sieht doch geil aus, wir lassen direkt 1-2 Wolkenkratzer über 200m mehr Bauen. Bis dahin werden andere Teile der Welt ja sicherlich auch anders aussehen, was Wolkenkratzer etc. angeht. Wäre schade wenn es bei einer Stadt wie Hamburg nur bei einem solcher Diamanten bleiben würde.

  • Hochhäuser sind Herdentiere. Als Einzelgänger vereinsamen sie und geben eine monumentale Zerklüftung der Stadtsilhouette ab.
    Rein optisch - bar jeder kommerziellen Gesichtspunkte - sind einzelne Hochbauten wie z.B. Bonns Langer Eugen, der 33 Jahre warten musste, bis er einen grossen Nachbar in Form des Post-Towers bekam, total aproportional und wirken wie bestellt und nicht abgeholt.
    Zum Elbtower: Die vertikalen Leitplanken sind in der Umgebung ja bewusst etwas grosszügiger dimensioniert worden, um eben eine Ensemblebildung zu ermöglichen. Ob ein derartiger Tsunami an neuer BGF realistisch ist, mögen andere beurteilen. Städtebaulich gehören an diesen Ort absolut mehrere, abgestufte Hochbauten, die sich höhenmässig unterhalb des Elbtowers ansiedeln.