BV östlich der Heidestraße und Otto-Weidt-Platz | Europacity

  • Es gibt doch jetzt schon kein international strahlendes Nachwendegebäude. Ich kenne zumindest keins (außer vielleicht die Kuppel vom Reichstag), welches außerhalb Deutschlands irgendwie bekannt ist.


    Du nennst hier mE selbst ein Gegenbeispiel (auch wenn Du vermutlich nur die Funktion als Verkehrsknotenpunkt hervorheben wolltest):


    Der Hauptbahnhof ist ein Katzensprung entfernt.


    Berlin-Besucher sind regelmäßig beeindruckt von dem großen modernen Bahnhof. Ich find ihn inzwischen sogar cooler als manche alte "Bahnhofs-Kathedrale", die aber natürlich ebenfalls imposant sind. Und was ist mit dem Sony-Center? Das Band des Bundes ist auch recht beeindruckend und international bekannt. Und auch im "Kleinen" gibt es Hingucker: Die Galeries Lafayette bspw. sind mE ebenfalls gelungen oder eben erst in einem anderen Thread erwähnten aktuellen Projekte von 50hz, Springer oder taz. Es gibt also durchaus moderne Bauwerke in Berlin, die begeistern.

  • ^ Das wollte ich auch schon anmerken. Das Jüdische Museum ist noch hinzuzufügen.


    Allerdings sind alle genannten Bauten bis ca. 2002, der Hbf bis 2006 entstanden. Danach kam es in der Tat nichts dolles mehr.

  • ^ Das würde ich so auch nicht sagen wollen. Es sind die kleineren Projekte wie die Linienstr. 40, der Brandlhuber Bau in der Brunnenstr, sowie das Architekturskizzenmuseum, die Klasse haben. Für mich alles herausragende Gebäude. Den Vergleich zu den ewig schnarchenden Nöfers, Müller Reimanns und Patzschkes dieser Welt, halten sie allemal Stand.

  • ^ Nun, welche Gebäude sind nicht unumstritten? Das ist wohl das Merkmal guter Architektur.
    Das Europaviertel weist mit dem Tour Total und der neuen 50 Hertz Zentrale durchaus bemerkenswerte Architektur auf. Allerdings: Besser, spektakulärer geht immer ;)

  • JMH ggü. dem Tacheles, Living 108, Living Levels, W29, Zoofenster (mein Profilbild), Upper West, Am Lokdepot, Libeskinds Sapphire etc, etc...
    Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Leider sind Hingucker dort wo eine große Masse an Neubauten auf breiter Fläche mit möglichst optimierter Geschossfläche und unter hohem Renditedruck gebaut werden ziemlich rar (siehe Europacity oder Mediaspree). Keine Ahnung warum die Franzosen ein entspannteres Verhältnis zu moderner Architektur haben, jedenfalls scheint ihnen sowas deutlich leichter von der Hand zu gehen.

  • Es gibt doch jetzt schon kein international strahlendes Nachwendegebäude. Ich kenne zumindest keins (außer vielleicht die Kuppel vom Reichstag), welches außerhalb Deutschlands irgendwie bekannt ist.


    Es gibt m.E. nicht mal ein Nachkriegsgebäude in Deutschland welches im Ausland irgendwie bekannt ist. Das liegt daran, dass die Moderne Architkektur ihre Chance vermasselt hat und nur entweder Austauschbares (was überall in der Welt stehen könnte) oder Hässliches erschaffen hat.


    Es gibt m.E. nicht mal ein Nachkriegsgebäude in Deutschland welches im Ausland irgendwie bekannt ist. Das liegt daran, dass die Moderne Architkektur ihre Chance vermasselt hat und nur entweder Austauschbares (was überall in der Welt stehen könnte) oder Hässliches erschaffen hat.


    @ Rotmelder, hast du auch Argumente oder kannst du nur Buttons drücken?

  • Es gibt m.E. nicht mal ein Nachkriegsgebäude in Deutschland welches im Ausland irgendwie bekannt ist.


    Die Diskussion hier dreht immer mehr ab. Zumindest der BER dürfte inzwischen überall bekannt sein :D Und vom Fernsehturm werden auch schon einzelne Leute gehört haben...


    P.S.: Ist langsam was für den Moderne vs. Historisches OT-Thread...

  • Keine Ahnung warum die Franzosen ein entspannteres Verhältnis zu moderner Architektur haben, jedenfalls scheint ihnen sowas deutlich leichter von der Hand zu gehen.


    Franzosen haben auch ein entspannteres Verhältnis zur Gulliotine, Bato. Das ist ein Totschlagargument.


    Die von Dir angeführten Projekte sind allesamt Zeitgeistsurfereien und bilden zwar den Kamm der momentanen "Baukunst", sind deshalb jedoch beileibe weder "modern" noch "innovativ".


    Warum mag eigentlich keiner auf meine städtebauliche Frage antworten - oder geht es hier nur um Architektur?

  • ^ Wen schlägt er denn tot, der Bato, mit seinem Argument? Zumal er gar kein Argument bringt, sondern nur eine Beobachtung wiedergibt; noch dazu im Konjunktiv. Und welche städtebauliche Frage meinst Du? Diese hier?

    Weiss jemand woher die beherzte Diagonale im Feld "Wohnen 3" kommt?


    Ich traue mich, darauf zu antworten: Keine Ahnung, ist das so wichtig?


    P.S.: Du erwähnst die Guillotine. Ich weiß, dass Du ein Freund der Tradition bist, und dass Du es ganz großartig findest, in Potsdam und Berlin das Vergangene architektonisch wieder erstehen zu sehen. Vor diesem Hintergrund rate ich Dir eines – vermeide jegliche Anspielung auf Hinrichtungsformen, die einen vermeintlichen Volkscharakter widerspiegeln. Als Deutscher hast Du damit notwendig verloren.

  • Ich glaube ganz so arg hat Konstantin es dann doch nicht gemeint.


    Vielleicht meinte er ja die Speersche Germania Planung für diesen Bereich.
    Das große 2 km lange Becken anstelle des Güterbahnbereiches, an der südlichen Schmalseite die Große Halle, am nördlichen Ende der Nordbahnhof, An den Längsseiten waren das neue Berliner Rathaus und gegenüber das Oberkommando der Marine geplant.


    Da erscheinen einem doch die heutigen Planungen direkt symphatisch oder etwa nicht???


    sehen sie selbst:


    http://upload.wikimedia.org/wi…auptstadt_germania_07.jpg

  • Ihr habt alle super beispiele genannt für moderne Architektur in Berlin. Die gibt es natürlich gerade im kleinen. Aber ich hatte eher an große Stadtbildprägende bauten gedacht oder gar Ensembles. Auch bei vielen (ich sage nicht allen!) großen und teuren Regierungsbauten wie das Bildungsministerium, das Auswärtige Amt oder jetzt auch das neue Innenministerium oder der BND Bau oder der Anbau bei Verkehrsminsiterium bin ich richtig enttäuscht - mögen andere anders sehen. Mir gefallen sie nicht. Eine Ausnahme bildet sicherlich das Band des Bundes. Hier wurden aus meiner Sicht Chancen für "große Architektur verpasst. Meine Erwartungshaltung Richtung moderner Architektur sind und waren der Potsdamer Platz, der Alexanderplatz (hier aber auch irgendwie mit besonderer Mischung mit der ehemligen DDR Moderne) und eben das Europaviertel rund um den Hauptbahnhof mit Humboldthafen. Hier habe ich tatsächlich etwas richtig modernes erwartet mit Strahlkraft. Mein Wunsch war vielleicht etwas zu hoch gegriffen. vielleicht so etwas wie Gurkin in London, Guggenheim in Bilbao oder Elbphilharmonie. Naja ein modernes Gebäude für eine Berliner Postkarte. Naja viel Träumerei von meiner Seite. Aber Aber es geht ja auch kleiner. Das Beispiel oben von Lyon zeigt es beispielsweise oder ein nettes Ensemble à la Den Haag oder eine schöne moderne Markthalle wie in Rotterdam (sicherlich eine Markthalle an dieser Stelle passt nicht). Einfach mal etwas mit Wow Effekt. Etwas großes. Für eine Hauptstadt.

  • weitere Beispiele für herausragende moderne Architekur in Berlin:


    - Neues Kranzler Eck
    - Ludwig-Ehrhard-Haus



    Es gibt m.E. nicht mal ein Nachkriegsgebäude in Deutschland welches im Ausland irgendwie bekannt ist.


    1) Eiermann-Bauten, Gedächtniskirche
    2) Olympiastadion 1972, München (ok, 1972 gilt wohl nicht mehr als Nachkriegsgebäude)
    3) Hansa-Viertel, Berlin
    4) Dreischeibenhaus, Düsseldorf
    5) Fernsehturm, Stuttgart (weltweit erster in Stahlbetonbauweise errichteter Funkturm)

  • Ja, Sprotte, völlig d´ accord!


    Architektur, die sich auf Postkarten wiederfindet, ist nichts Verwerfliches.
    Schon gar nicht in einer Hauptstadt.


    Es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen die Moderne hätte:
    Den Fernsehturm mag ich, den Abriß des Ahornblattes bedauere ich und das Bundeskanzleramt, insbesondere die Gartenseite, halte ich für einen Glücksfall für Berlin.
    Santiago Calatravas Bauten sind ein Traum und ich wünschte, er hätte den Hauptbahnhof planen dürfen.
    Aber den Würfelhusten zwischen Spree und Nordhafen halte ich nun mal für entsätzlich banal, für diese meine Meinung nehme ich sogar rote Bewertungen in Kauf. :cool:

  • Nein,nein. Ich habe es schon ernst gemeint. Die von Bato angeführte autistische Architektur mag man schön finden oder nicht - Ensemblefähig ist die kaum. Deshalb frug ich ob der Einheitsmainstream wenigsten mit einer städtebaulichen Idee jenseits des rechten Winkels verbunden wird. Die Halbdiagonale, die der B-Plan - aus welchen Gründe auch immer - vorschreibt, böte ja einen Anlass für eine kontrollierte Abweichung vom Einheitsbrei des sog. zeitgenössischen Städtebaus.


    Das scheint hier jedoch niemanden zu interessieren. Schade. Denn die Diskussion über die Architektur in diesem Bereich ist recht redundant.

  • ^
    Das ist lediglich eine Durchwegung und keine durchgehende Diagonale im Sinne einer Straße. I. und II. Geschoss = Luftgeschoss. Eine Sichtachse wird damit nicht entstehen.


    Die von Bato angeführte autistische Architektur mag man schön finden oder nicht - Ensemblefähig ist die kaum.


    Ich finde die von mir angeführten Beispiele eigentlich als sehr erfrischende Lückenbebauung die historischen Blockrand zum Teil sehr gut um eine moderne Komponente bereichern.
    Wie ich bereits schrieb halte ich genauso wenig von den maßlosen Rasterorgien im LSQ oder Mediaspree. Auch städtebaulich ist das alles nicht das Maß aller Dinge.
    Aber um hier etwas aus der Meckerecke rauszukommen, zumindest Dudlers Block halte ich für halbwegs abwechslungsreich (hier, hier und hier, alles PDF). Auch das Fassadenmaterial sieht im Gegensatz zu den anderen auf dem Block geplanten Gebäuden hochwertig aus.


    Über die überregionale Bekanntheit von Berliner Nachkriegsbauten könnt ihr im Stadtgespräch weiterdiskutieren.

  • Schade, dass das nur ein zweigeschossiger Tunnel ist. Hoffentlich passier da recht und links etwas - sonst wird's wenig urban.

  • =5756&cHash=631fb86cb87ecfe8542742dc5f40461e"]Pressemitteilung von CAIMMO:

    CA Immo hat in der Berliner Europacity acht Baufelder mit einer Grundstücksgröße von insgesamt rd. 25.000 m² verkauft. Käufer ist ein Joint Venture von Benson Elliot und Kauri CAB Development. Insgesamt erlauben die Baufelder die Errichtung von ca. 70.000 m² Geschossfläche. Entstehen soll ein urbaner Nutzungsmix aus Wohnen, Einzelhandel, Restaurants und Büros.


    Die verkauften Flächen grenzen nördlich an den geplanten Stadtplatz und werden westlich von der zum Boulevard ausgebauten Heidestraße begrenzt. Das Joint Venture plant die Errichtung von insgesamt rund 490 neuen Wohnungen, die vornehmlich als Mietwohnungen am Berliner Markt platziert werden sollen. Entlang der Heidestraße sowie zum Stadtplatz hin, sollen in den Erdgeschosszonen Geschäfte, Restaurants und Cafés angesiedelt werden. Auf einer Fläche von rund 10.000 m² sollen zudem an der Heidestraße ein gewerblicher Nutzungsmix entstehen. Eine Kita mit 45 Betreuungsplätzen rundet den urbanen Charakter ab. Erste Baumaßnahmen sollen bereits Ende 2016 beginnen, so dass die ersten Wohnungen in diesem Bereich der Europacity voraussichtlich 2018 bezogen werden können.


    Ich schätze mal, dass es dafür noch einen Architektenwettbewerb geben wird.


    Edit: Das Areal um das es geht ist rot markiert:



    (C) CAIMMO