Covivio-Hochhaus am Alexanderplatz (130 m | in Bau)

  • Beim ersten schnellen Sichten war der Snøhetta Entwurf für mich der einzige mit Wow-Effekt. Dieser passt in einem "gewöhnlichen" Hochhauscluster sicher ganz gut rein. Am Alex wo gerade die Sockelbauten eine wichtige Funktion erfüllen sollen um den Platz besser zu fassen wirkt er aber leider wie ein Fremdkörper.


    Barkow Leibinger präsentierten für mich beim Hines-Wettbewerb neben Chipperfield den besten Entwurf. Hier finde ich ihr Idee der gestapelten Baukörper verfehlt. Das wirkt viel zu schwer und klobig. 50 m mehr und man könnte die Baumassen vielleicht etwas ausgewogener verteilen.


    Kollhoffs Beitrag darf man vermutlich nicht allzu ernst nehmen. Er wusste bestimmt, dass er mit einem klassischen Entwurf keine Chance hat und hat lieber die Karikatur eines solchen eingereicht.


    Die Glastürme von Viguier und Ingenhoven finde ich einigermaßen ansprechend. Die Sockelbauten eher nicht.


    Baumschlager Eberle scheinen die Intention des Masterplans irgendwie missverstanden zu haben.


    Naja, mit SH gewinnt am Ende der Einäugige unter den Blinden. Einfache aber zum Platz passende Kubatur mit retromodernen Fassaden. Tut nicht weh, ist aber auch ziemlich langweilig.

  • Für sich genommen finde ich den Entwurf von Sauerbruch Hutton zusammen mit dem von Kollhoff am schlechtesten, da uninspiriert und nicht in sich selbst stimmig. Ich finde nicht mal, dass es das Gebäude ist, dass mit der Umgebung am Besten harmoniert. Diese Aufgabe hätte der zweitplatzierte Entwurf von Diener & Diener besser bewältigt, da er zwar die Steinfassaden von Kaufhof und Behrens-Bauten aufnimmt, aber die Rasterung des Park-Inn und auf eine Weise, die zwar nicht sehr spektakulär, aber doch in sich stimmig und filigran wirkt. Auch den Abschluss des Sockelgeschosses finde ich bei Diener & Diener sehr gelungen.

  • Über die Raster-Tetra-Packs braucht man nicht viele Wörter zu verlieren. Welches Mittel Lüscher und Co in den Bidons der teilnehmenden Büros gekippt hat, lässt sich sowieso nicht aufklären.
    Aber es lässt Platz für einige interessante Nebensächlichkeiten.
    Die Saturnkiste sticht am rechten Bildrand bei vielen Teilnehmern sehr positv raus. Das bedeutet in anbetracht der Schmähungen hier im Forum schon etwas. Der überarbeitete Sockel von S+H nimmt sogar formal Bezug auf.
    Die Verengung der Alexanderstraße wie sie in der Visu von S+H ersichtlich ist, belegt ihre Notwendigkeit.
    Kollhoff hat die Hofnarrenmütze von seinem Schlossentwurf mal wieder ausgepackt. Aber der Sockel beim Park Inn, als Reminiszenz an seine alte Planung, wäre für den Platz absolut eine Verbesserung.
    Das Wetter bei Snøhetta ist wie üblich zum heulen.

  • Nach Durchsicht aller Wettbewerbsbeiträge bin ich der Meinung, dass die beiden Erstplatzierten zu Recht die ersten beiden Plätze belegen. Mir gefällt, dass Sauerbruch mit seinem Turm Bezug sowohl auf das Hotel, als auch auf das Haus des Lehreres und das Haus des Reisens nehmen. Das wird doch eigentlich von der Forumsgemeinde immer wieder gefordert. Nun machen sie es. Die optische Verjüngung durch den Kniff mit der Zweiteilung nimmt dem Turm die Schwere.
    Den Sockel würde ich gerne mal aus einer anderen Perspektive sehen. Mir scheint die Fassade , wie bei Diener und Diener mit seiner Fensteraufteilung, viel bewegter und plastischer zu sein, als es die Visu vermuten lässt. Auch hier wird es auf die Materialität ankommen. Noch bilden Sockel und Turm kein harmonisches Ganzes.
    Die anderen Wettberwerbsbeiträge sind für mich, bis auf Barkow-Leibunger, nach einigem Ah und Oh, zu Recht auf die hinteren Plätze verwiesen worden. Wobei Kollhoff, wie bei RTL-Trashsendungen, den Quotendepp macht.

  • Und genau dieser Bezug ist das Problem. Dadurch dass man dieses elende Park Inn (so wie das Haus des Reisens und den Berliner Verlag) hat stehen lassen, wird es zum Bezugspunkt für die neuen Häuser,und fast alle Entwürfe übernehmen die Kubatur (und wenn man es nicht tut, hat man keine Chance prämiert zu werden) und richten sich danach aus. Ich finde das nur deprimierend.
    Da gewinnt der Gehry Entwurf für mich enorm.

  • ^Für mich kein Problem. Das Haus des Reisens und der Berliner Verlag sind es wert als Bezugspunkte zu dienen. Es wird aber letztendlich darauf ankommen, wie die nächsten Entwürfe aussehen. Diese stehen ja noch nicht fest, also ist das Lamento über die Gleichförmigkeit etwas zu früh angesetzt.

  • Mir gefällt Barkow Leibinger am besten, im direkten Vergleich wirkt Sauerbruch Hutton geradezu betulich. Auch der Sockelbereich passt gut zu den Behrens-Bauten. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob er mit Gehry funktionieren würde, zwei Hingucker würden den Platz vielleicht zu unruhig machen. Dasselbe gelte dann auch für den aufregendsten Entwurf, den von Snøhetta Architects. Bei Diner & Diner finde ich den Sockelbau (Bild 22 in der Baunetz-Bilderstrecke) deutlich schöner als den von Sauerbruch, bei dem wiederum der Turm gelungener ist.

  • Wenn man die Entwürfe des Hines Wettbewerbs mit diesen hier verhleicht, dann wird man schon ziemlich nachdenklich. Teilweise die selben Büros wie Kollhoff und Leibinger hatten deutlich bessere Entwürfe. Der Ghery wird zwischen den Nadelstreifentürmen enorm Skulptural wirken. Hoffentlich bekommt Hines das mit der BVG hin.

  • Wenn man den Kollhoff-Entwurf anschaut, erkennt man die ganze Krux: Es fehlt eine sich nach oben verjüngende Spitze von vielleicht 40 Metern. Die Vorgabe von 130 Meter ist einfach zu wenig für ein "ästhetisches" Hochhaus.

  • Und die Proportion zwischen Sockelbau und Turm passt nicht, wenn sich die Höhe des Sockels an den Behrendsbauten orientieren muss...für diesen Sockel müsste der Turm 1/3 höher sein, eine Quadratur des Kreises, die nur Snøhetta gelungen ist, m.M. nach...

  • ...und Berlin kriegt n paar beliebige 130 Meter Klötze (wenn überhaupt jemals) am Alex.
    Eine Gegebd die so prädestiniert wäre für visionäre hochkarätige Architektur, da städtebaulich einfach hässlich und versaut.

  • ^ Es ist halt gerade nicht beliebig, sondern soll sich an Bestehendem orientieren.


    Das muss einem nicht gefallen, ich selbst bin von keinem der Entwürfe für die bisher geplanten Hochhäuser überzeugt.


    Aber die "Teilnehmer" am Internationalen Hochhauspreis, von denen die meisten zwischen Tetrapak, Raumtransporter aus Star Wars oder dem Turm von Isengard variieren, passen m.E. entweder nicht an den Alexanderplatz oder sind auch nicht besser als das was dort entstehen soll.


    Ich hoffe einfach mal, dass der Sockel des Entwurfs von SH noch etwas differenzierter wird. Die nur 130 Meter stören mich nicht.


    Solange es aber keinen Baustart bei keinem der geplanten Türme gibt, ist das alles nur Schall und Rauch.

  • Zum Thema 130m: Ich bin zwar auch ein Fan von richtigen Wolkenkratzern und kann mir die auch gut in der weiteren Umgebung des Alex vorstellen, aber genau an dieser Stelle finde ich eine Reduzierung auf 130m richtig.


    Hier mal ein Schnappschuss aus Richtung Nordosten (Greifswalder Straße):

    Bildquelle: Eigenes Bild


    Hier rückt schon das Park Inn mit seinen nur 125m der Kugel des Fernsehturms sehr nahe. Ähnlich sieht es aus Richtung Prenzlauer Allee aus. Das Immeo-Hochhaus stünde in diesem Bild unmittelbar links neben dem Park Inn. 150m an dieser Stelle würden schon arg an der Kugel des Fernsehturms kratzen, was meiner Meinung nach die Stimmigkeit der Skyline an dieser Stelle stören würde.


    Außerdem kommt es erst durch die Reduzierung der Höhe einiger Hochhäuser am Alex zu einer Höhenvarianz in der Skyline, was ich deutlich spannender finde als die einheitlichen 150m, die Kollhof vorschlug. Wir haben in näherer Zukunft ggf. am Alex 2 150er (Monarch und Hines) mehrere 130er (Immeo und Areal Haus der Elektroindustrie) und mit den Bestandsbauten ParkInn, HdR, MotelOne einige niedrigere Hochhäuser. Das wäre doch schon eine nette kleine Skyline mit verschiedenen Höhen und eine Grundlage für mehr Hochhäuser.
    In fernerer Zukunft könnten dann noch höhere Gebäude in etwas größerer Entfernung zum Fernsehturm (z.B. an der Mollstraße, Richtung Karl-Marx-Allee oder Richtung Jannowitzbrücke) ergänzt werden.

  • ^ Es geht um das Projekt von Convivio nach dem Entwurf von Sauerbruch Hutton-Luxigon. Siehe hier: Klick mich!
    Der Artikel ist etwas missverständlich, es wird von einem Gebäude mit zwei Türmen gesprochen.