Rosengärten | Württembergische Straße 41-48 [realisiert]

  • Heute habe ich mir das Projekt einmal näher ansehen können - ist ja fast alles fertig. Alles in allem ist das Projekt eine ekklektizistische Kitschorgie mit Material- und Stilmischmasch, wie ich es selten gesehen habe. Granitbrunnen neben feuerverzinkten TG-Lüftungsauslässen, Plastikrolläden auf Styroporfassaden, Messingschilder vor Sichtbetonteilen - so etwas Stilloses habe ich noch selten gesehen. Da rollen sich einem wirklich die Fussnägel auf...

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  • ja, nicht nur das

    es wimmelt hier nur so von baumängeln. komplette parkettböden werden wieder rausgerissen oder abgeschliffen, ganze bäder wieder rausgerissen, wasser dringt aus den rohren in die wohnungen, putz kommt komplett von der wohnzimmerdecke wieder runter, trittschalldämmung mangelhaft bis ungenügend. sehr, sehr viele sind extrem unzufrieden. die meisten haben hier ja ab 400000 tsd. aufwärts bezahlt, da möchte man mehr qualität für's geld.

  • Die Passage ist Stand gestern immer noch verschlossen. Werde ich im nächsten Stadtentwicklungs-Ausschuß (nochmals) nachfragen. Die ist bei der geplanten Umgestaltung des Olivaer Platzes ein wichtiges Detail.

  • ansonsten einfach mal morgens vorbeifahren und zehn minuten zuschauen, wieviele gewerke da immer noch reinmarschiren.


    interessant. war auch gegenstand bei einer eigentümerversammlung. natürlich geht es auch um den winterdienst, der dann zu leisten wäre. aber viel, viel wichtiger ist das thema kriminalität da hinten, wenn alles offen ist.

  • Eigentlich müsste das Grundstück doch mit der Auflage vom Land Berlin verkauft worden sein, die Passage herzustellen und zu öffenen. Kann mir kaum vorstellen, dass das jetzt nicht mit einer Baulast gesichert ist und im Ermessen der Käufer steht - das würde ja den Willen des Verkäufers konterkarieren.


    In solchen Fällen wird bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen, nachts kann ich das Kriminalitätsargument verstehen.

  • es steht nicht im ermessen der käufer, das ist vertraglich geregelt.
    aber es gibt beispielsweise das problem der räumung von schnee im winter. angeblich ist der boden inkl. parkhaus drunter dafür nicht geeignet. keine ahnung, was genau gemeint ist. für die nachbarbebauung scheint mir ein durchgang das größere problem darzustellen. die haben da ja ein richtig fettes tor, das müsste dann offen sein hin zum olivaer platz


    ich habe mir die planung von rehwaldt - so gut es ging - nochmal angeschaut. das ist ja alles dürftig, was sich da erkennen lässt. also ich meine die erkennbarkeit dessen, was genau gemacht werden soll. jedenfalls konnte ich jetzt die besondere bedeutung dieses durchgangs nicht erkennen.


    hallo tim , wenn du deine adresse an oderblock@googlemail schickst, sende ich dir bilder zu . mir ist es zu umständlich, hier bilder einzustellen

  • Enteignung geplant

    Der Tagesspiegel berichtete gestern (26.02.14), dass der Bezirk plant, ein etwa 50 Quadratmeter grosses Grundstück zu enteignen, um den Durchgang vom Olivaer Platz bis zur Düsseldorfer Strasse zu ermöglichen. Charlottenburg-Wilmersdorf Baustadtrat Marc Schulte (SPD) betont, dass ein Bebauungsplan den Durchgang seit Langem vorsieht und die Eigentümerfirma dem auch zugestimmt hatte im Jahre 1989.


    Allerdings weigert sich Beta Immobilen nun den Durchgang freizugeben, da der Bebauungsplan überholt sei und man nun die Interessen der Mieter unterstützt.


    Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, warum es unbedingt einen öffentlichen Weg an dieser Stelle geben muss. Es gibt in unmittelbarer Nähe ein parallel verlaufenden breiten Bürgersteig entlang der Württembergischen Strasse. Der Bebauungsplan bezieht sich so weit ich es verstehe auf eine mal geplante Schule, wo dieser Zugang eventuell mehr Sinn gemacht hätte.

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    Ohne jetzt die Situation vor Ort zu kennen würde ich beim Blick auf die Karte denken, dass dieser Weg nur von den Anwohnern in den Rosengärten genutzt würde, die jetzt eben einen Umweg gehen müssen, wenn sie zum Olivaerplatz wollen.

  • Würtenbergische Nummer 40

    Das letzte Haus im Ensemble Rosengärten geht nach langer Zeit endlich seiner Vollendung entgegen (zuletzt #68).
    Das Ergebnis passt sich durch seine eigenartige Disproportionalität und Überladenheit in der Fassadengestaltung zumindest konsequent dem Vorhandenen an.


  • Seeeehr geil. Das zusammengequetschte 1. OG über Müllraum. Und die benachberten Balkongitter waren wohl nicht mit einberechnet. Meinertreu: das ist wirklich armselig.

  • Armselig? Grundsätzlich gefällt mir diese Fassade ganz gut und wenn hier und da Proportionen etwas gewöhnungsbedürftig sind, kann man sich leicht gewöhnen. Berlin scheint mir eine architektonisch extremst verwöhnte Stadt zu sein - im Ruhrgebiet wäre man für jeden Neubau dankbar, der nicht die übliche plumpe weiß-grau verputze Kiste wäre (wenn es denn welche gäbe). Es gibt so eine Redewendung: Jammern auf hohem Niveau.


    Und was heisst überladen, wenn es bloß ein paar Gesimse und Fensterläden sind? Eigentlich ist es eine eher schlichte Fassade - vielleicht sind manche doch an plumpe Kisten gewohnt, die dann zur Messlatte werden.


    Ach übrigens - "zusammengequetschtes" Mezzanin wurde nicht von den Architekten dieser Anlage erfunden.

  • Ich schließ mich dir an. Den gleichen Gedanken hatte ich auch beim Stichwort "überladen". Wegen etwas Fassadenstrukturierung gleich an Kitsch zu denken, zeigt eher wie argwöhnisch man geworden ist. Wenngleich ich gerade in Berlin nicht von einer architektonisch verwöhnten Stadt reden würde.


    Proportionen mögen etwas unglücklich sein, insgesamt würde ich das Objekt dennoch als ansehnlich und v.a. überdurchschnittlich bezeichen. Immerhin profitiert hier der Stadtraum und wird aufgewertet, statt - wie so oft! - nach Bauvorhaben nüchterner und langweiliger.

  • ich muss noch was dazu sagen. Das Objekt und die Fassade finde recht gelungen. Wieso man jetzt fast alles ablehnt was nicht geradlinig und glatt ist, das verstehe ich nicht. Ich mag auch die Bauhaus-Architektur, aber eine eine gesunde Mischung tut doch allen gut.
    Ich würde hier nie vom kitch oder ähnlichem sprechen, das gibt es in den USA, wo man wirklich vom Abklatsch und Kitch reden kann,wenn ich nur an Las Vegas denke, kommen mir die Haare hoch.
    Was mich aber auch stört und das darf einfach nicht passieren, dass das Geländer vom Nachbargebäude so in die Fassade hineinragt. Das geht nicht und man hätte den Abstand zwischen den Gebäuden erhöhen müssen, so dass das Geländer bündig mit dem Townhaus abschließt.

  • ^^
    Ihr habt natürlich damit Recht, dass es Schlimmeres gibt, wie z.B. die angesprochenen, allerorts in Deutschland anzutreffenden weissgrau verputzten Bauhaus entlehnten Investoren Banalitäten. Ich persönlich kann damit auch nichts anfangen und finde Gestaltungsansätze wie beim Haus Nr.40 grundsätzlich sehr gut.


    Nur in diesem Falle ist es IMHO eher misslungen und nun wirklich ein wenig zu viel des Guten im Verhältnis zur vorhandenen Fläche, wie z.B. mindestens ein Gesims zu viel und Fensterläden die an Nachbars Balkongitter schlagen (das meinte ich mit überladen - nicht kitschig). Die gedrungen, in sich verschoben wirkenden Etagen im unteren Bereich erinnern mich auch eher an ein Haus nach einem Erbeben ;) Aber das ist natürlich alles auch Geschmacksache.


    Und über Geschmack lässt sich ja nicht streiten (de gustibus non est disputandum). Auch wenn ich hier und hier und hier ständig lese, dass so mancher das Sprichwort gerne umdeutet ;)

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