Kudamm N°195 [realisiert]

  • Kudamm N°195 [realisiert]

    Kudamm 195-196 soll saniert werden. Der Bauantrag wurde vor sechs Wochen gestellt und wenn alles nach Plan läuft dann werden die Arbeiten noch 2009 beginnen. Eine kleine Grafik wie das Ganze danach aussehen wird, hat die Bild auch parat.


    Link Bild Berlin

  • Passt ja toll neben das Cumberland :rolleyes:. Und der hässlige Turm sieht immer noch gleich aus. Die beste Sanierung wär Abriss...Aber diese tolle "Piazza" ist bestimmt ein Grund dagegen...

  • Wird denn da auch angebaut?
    Die Visualisierung zeigt da rechts den Glasbau (ich kenn das Ding in Echt ja nicht), aber auf GMaps sind da nur Sonnenschirme - kann das sein?!

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    Ja, da ist derzeit so ein kleiner Platz vor dem 1960er Jahre Bau, der im EG die bekannte Currywurst-Bude "Bier´s Kudamm 195" beherbergt. Dort soll der neue Glasbau bis zum Hochhaus offenbar die Bauflucht des Hauses Cumberland weiterführen. Insofern eine Verbesserung des Ist-Zustands.


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.

  • Entmietet ist da schon einiges, 3 Ladeneinheiten sind entmietet (Maredo, Ara und noch einer) - habe mich schon gewundert warum so lange Leerstand herrscht, denn die Einheiten sind gut - Doppelstöckig und licht . . . jetzt macht alles Sinn.

  • Kurzartikel zum Kudamm 195-196 bei Thomas Daily. Nächste Woche Donnerstag soll das Projekt zusammen mit dem Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler, vorgestellt werden. Das mit dem Baubeginn in 2009 scheint also tatsächlich zu klappen.

  • Hatte bis zuletzt gehofft, dass das "Hotel Unter den Linden des Westens" vielleicht doch noch eines Tages abgerissen werde. Naja, kann nur besser werden. Aber wieso muss man neben das Cumberland wieder ne Glaswand packen :nono:!? Wenn es nur endlich mal beim Cumberland losginge...

  • Warum sollte man das Hochhaus auf der Ecke abreißen?
    Es steht an dieser Stelle als moderate Höhendominante vollkommen richtig, wirkt trotz seiner nur 12 Geschosse schlank und weist außerdem ein elegant minimalistisches Finish auf, und zudem steht es unter Denkmalschutz...
    Ich finde es begrüßenswert, daß scheinbar immer mehr Developer begreifen, daß es sehr wohl möglich ist, Bauten der 50er bis 70er Jahre sowohl energetisch als auch denkmalgerecht zu sanieren, und diese Immobilien am Markt sehr wohl ihre Abnehmer finden, wie z.B. das Haus des Lehrers mit dem bcc, das Haus Hardenberg oder auch als kleineres Beispiel das Salamander-Haus an der Steglitzer Schloßstraße zeigen...
    Dieser Hass und diese Bildersturmwut gegen die Moderne bei manchen hier gehen mir langsam wirklich auf den Wecker...

  • Es gibt viele Beispiele der frühen Nachkriegsmoderne, die sich auszeichenen durch eine schlichte Eleganz, eine gewisse Leichtigkeit und Transparenz und schließlich durch eine sehr ausgewogene Materialauswahl und eine wertige Ausführung. Leider wissen das einige nicht zu schätzen und pauschalieren die Moderne. es gibt aus allen epoche schöne und grauenhafte Bauwerke. So ist der Berliner Fernsehturm eines meiner Lieblingsbauwerke in Berlin. Auch das "klein Brasilia" in Form des Band des Bundes finde ich gelungen, wenn auch noch unfertig. Wichtig ist, dass man erkennt, dass das aufgelockerte Bauen und der absolute Vorrang des Individualverkehrs die eigentlichen Fehlplanungen der Moderne waren, nicht ihre Bauten.

  • Dieses Bauwerk ist leider in vielerlei Hinsicht besonders schwach. Eine Dominante entsteht nicht dadurch, dass ein Bauwerk besonders rabiat mit der Umgebung bricht, sondern durch eigene Qualitäten. Aber wo sind sind die Qualitäten? Der Bruch mit dem Blockrand führt zunachst dazu, dass die Nachbarbauwerke mit unschönen Brandwänden dastehen. Der Rücksprung bleibt ungenutzt und erzeugt Ödnis. Diese Schwäche wird nun etwas kaschiert durch die Glasüberbauung. Wo ist der Bezug auf eine der wichtigsten Straßen von Berlin? Das Bauwerk könnte überall und nirgends stehen und wurde wohl auch so geplant. Die Materialwahl ist beliebig, trivial für die Zeit und bricht mit der Umgebung, so dass man sie auch hier nicht als positive Eigenschaft anrechnen kann. Der Bevölkerung pauschal Blindheit vorzuwerfen in Bezug auf die Moderne ist so was von gestrig, das sollte man doch schon in den 90er abgeschüttelt haben.

  • Durch den Glasvorbau wird immerhin die Straßenflucht einigermaßen wiederhergestellt. Das Hochhaus mit seinem Sockel passt aber auch danach nicht wirklich.

  • Das Problem ist sicherlich auch, dass es kein richtiges Hochhaus ist. Wenn man die Blockbebauung bis an das "Hochhaus" heranführt, würde es seinen Solitärcharakter verlieren da nur unwesentlich höher als selbige.
    Für den Investor dürfte dies zudem mit höheren Baukosten verbunden sein. Weit kostspieliger wäre es abzureißen und dann neu zu bauen.
    So wurde hier eben die günstigste Variante gewählt. Trotzdem m.M.n. keine schlechte Entscheidung. Das "Hochhaus" mag ein wenig fad wirken, aber ich stimme hierbei NewUrban zu, dass auch solche Gebäude der Berliner Nachkriegsmoderne durchaus erhaltenswert sind da Zeugnis der damaligen Bau"kunst".
    Das mit der Straßenflucht ist übrigens auch ein guter Punkt. Mit der Abschrägung des neuen Anbaus versucht man sich so weit wie möglich dem "Hochhaus" zu nähern (Wirkung von Westen aus), ohne aber dessen Solitärcharakter in Frage zu stellen.

  • Urbanist
    Gegen die von dir aufgezählten Beispiele habe ich überhaupt nichts. Das Hardenberghaus finde ich sogar sehr schön. Ebendso das Haus an der Gabelung Uhland-/Grolmannstraße, das Allianzhochhaus an der Joachimsthaler, welches jetzt nach der Sanierung wieder richtig gut aussieht, das eine in der Wilmersdorfer, das Telefunkenhochhaus und das Schillertheater. Ich kann nur eben diese Blechkisten, wie diese Ladestraße eine hat, nicht ab.


    Mein Problem mit diesem Objekt ist eigentlich weniger das Hochhaus, als diese gammelige "Piazza". Wie schon gesagt wurde, stört sie die Flucht und ist außerdem tot. Abgesehen von der Kundschaft der "besten Currywurstbude" der Stadt und früher im Sommer, wenn man bei Maredo draußen sitzen konnte, ist da nichts los. Und ich bezweifel, dass sich das nach dem Umbau ändern wird. Ja, die Flucht wird mit dem Neubau wieder etwas hergestellt. Aber muss es wieder ne Glaswand sein?

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Das Kudamm 195 ist einfach nur absolute "billig" Architektur aus den 70er Jahren. Mich wundert, dass das Ding immer noch steht, bei den Asbestmengen die damals in solchen Gebäuden verbaut wurden, und den sehr rigiden Abrissen von derartigen Gebäuden in den 90er Jahren.


    Vom ökologischen Standpunkt her, ist ein Umbau, einem Neubau vorzuziehen, die Energiebilanz fällt wesentlich positiver aus.


    Auch sollte man bei der Lage keine Wunderdinge erwarten, ein Neubau wäre vermutlich ähnlich langweilig geraten.


    Von daher, ist der Umbau eine Verbesserung. Ich kann nicht aus der Ferne beurteilen, ob dem Bau eine andere Fassade besser stehen würde.

  • Im Baunetz wird genau das kritisiert, was hier teilweise auf positive Resonanz gestoßen ist; die Errichtung der Blockbebauung zum Turm hin.


    Die Lücke sei in den sechziger Jahren absichtsvoll geschaffen worden um eine Abwechslung gegenüber der blockrandschließenden Bebauung des Kurfürstendamms zu bilden. Dieser kleine, dreieckige Platz würde nun aber verschwinden. Die Idee des Architekten der Straßenraum-Aufweitung durch einen Platz würde somit in Gänze vernichtet und die denkmalgerechte Sanierung ad absurdum geführt.


    Artikel Baunetz

  • Die Mopo berichtet in einem Artikel von heute über das geplante Bauvorhaben Kurfürstendamm 195. Im Februar soll die Sanierung des 12-geschossigen und unter Denkmalschutz stehenden Hochhauses. Die Bauarbeiten für den gläsernen Neubau sollen im Juli oder August beginnen.


    Investiert werden rund 100 MEURO zudem werden etwa 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Ladengeschäfte sollen hauptsächlich Modelabels beherbergen.


    Artikel Mopo den Mopo-Link in Google anklicken

  • Etwas später als angekündigt, sollen in dieser Woche die Bauarbeiten beginnen. Zunächst werde das Bestandsgebäude durch den Einbau einer sogenannten "weißen Wanne" nach neuesten Standards von unten wasserdicht gemacht. Ab Frühsommer will man mit dem Abbruch des alten Parkdecks die Arbeiten für den Neubau in Angriff nehmen. Alle Arbeiten am "N°195 Kudamm" sollen so zügig wie möglich durchgeführt werden, so dass die Gesamtbauzeit weniger als 20 Monate betragen soll.


    Pressemeldung lifepr

  • Auch die B.Z. vermeldet den Baubeginn und hat auch noch einmal ein Bild.
    Man sei auch schon in aussichtsreichen Vemietungsgesprächen für die Ladenflächen (bei der Lage ja auch kein Wunder). Die Curry-Bude bleibt zudem erhalten.
    http://www.bz-berlin.de/bezirk…chbarn-article771390.html
    Rendering:
    http://pics-load.net/images/IH…Ocurry-kudamm_1990616.jpg


    Edit: ein wesentlich netteres Rendering aus einer ExpoReal2010 Broschüre hier noch als Bonus:


    http://pics-load.net/images/Ffc0aGFkWFKudam.jpg