Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • Auch in Mockau leben fleißige Fackelfreunde ihre pyromanischen Triebe aus, wie hier oder hier zu erfahren ist. Dazu gibt es ferner ein kurzes, aber heißes Infobonbon vom MDR. Mittlerweile steht fest, dass es Brandstiftung war.


    Ausgerechnet das interessante Gebäude mit dem treppenförmigen Giebel in der Dortmunder Straße 4 hat es getroffen. Es wurde vor 1916 errichtet und als Brotfabrik vom Konsumverein Leipzig-Plagwitz genutzt. Vielleicht schafft es jemand mal von dort einige Bilder hier einzustellen.

  • Ehemaliges Stellwerkhäuschen Roscherstraße


    Ein ehemaliges Stellwerkhäuschen an der Roscherstraße Ecke Berliner Straße soll demnächst versteigert werden.




    Der Dachstuhl mit Turm.



    Die Spulen vom Stellwerk.



    Im ersten Stockwerk.






    Blick nach oben.




    Diese Wand hat schon Risse.





    Über eine Leiter geht es auf den Dachstuhl.




    Von hier aus hatte man einen Ausblick auf den Bahnverkehr - hat man immer noch.



    Hier wurde eines von mehreren Stellwerken gesteuert.






    Abstieg ins Erdgeschoss mit Ausgang zur Roscherstraße.

  • ^Du bist ja überall. Das Teil ist mir auch schon aufgefallen, hoffentlich lässt sich dort eine sinnvolle Nutzung umsetzen. Bei der Lage sicher nicht einfach, wäre schade um dieses Kulturdenkmal. Halt, mir fällt gerade ein Pluspunkt ein! "Fußläufig zur Parthe nur wenige Meter"! Leider ist diese von dort für Paddeltouren oder Wanderungen in Richtung Zoo/Rosental oder Mariannenpark/Taucha noch nicht so richtig attraktiv. Aber ich bin sicher, das wird noch. Spätestens mit der Bebauung der Flächen am alten Freiladebahnhof, wenn die von dort kommenden Kanäle und Fließe dann hier gebündelt an die Parthe angeschlossen werden, sind die zukünftigen Stellwerksbewohner auf Grund der erhöhten Wohnlage die Chefs vom "Roscher-Hafen" und als Brücken- oder Schleusenwärter unverzichtbar. ;)

  • Bei den Globuswerken haben die bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Gelände begonnen. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Projekt so schnell umgesetzt werden würde. Ich finde, die Gegend ist noch nicht so weit für ein Anlageprojekt dieser Art. Die Infrastruktur drumherum ist dürftig, die Straßen sind kaputt, die Häuser meist unsaniert oder sehr einfach und alles wirkt hier mächtig spröde.



    Ansicht Limburger Straße. Bis 1994 herum war hier der DDR-Autopflegemittelhersteller karipol drin. Seitdem, also seit gut 20 Jahren, steht der Industriekomplex leer.




    Atlas-Figur




    Im Gebäudekomplex wird schon entkernt und beinahe minütlich Schutt mittels LKWs abtransportiert.



    Bilder: Cowboy

    Einmal editiert, zuletzt von Cowboy () aus folgendem Grund: Nach Hinweis von Altbaufan Atlas-Werke in "Globuswerke" korrigiert.

  • ^Anmerkung:
    Vermarktet wird das Objekt eigentlich nur unter "Globuswerke", Atlas-Werke lese ich gerade zum ersten Mal.
    Das Objekt war schon vor längerer Zeit von einer seltsamen Firma aus Taucha angekündigt (da es meist bei Ankündigungen blieb), dann wechselte es irgendwie zu LEWO.


    http://globuswerke-leipzig.de/


    http://dima-immobilien.de/immo…g%2BPlagwitz/vk-glob-allg


    http://www.bild.de/regional/le…werken-34603146.bild.html


    Danke. Ich hab den Namen des Projekts korrigiert. C.

  • Eigentümerwechsel beim Polygraph-Gebäude in der Th.-Neubauer-Str.

    In der LVZ von heute wird sehr ausführlich über die Sanierung der Villa Krause-Biagosch und Nebengebäude in der Zweinaundorfer Straße durch Karla Mork-Dörrscheidt und Arno Dörrscheidt berichtet. In den drei Objekten werden 31 Familienwohnungen (14+14+3) für 7 bis 8 Euro kalt pro Quadratmeter und 4 Gewerbeeinheiten vermietet.


    LVZ, 26.9.2014
    "Jetzt wird Anger-Crottendorf sein Schmuddel-Image los"
    Unternehmer-Paar hat Villa Krause saniert / Neuer Investor für letztes Polygraph-Gebäude


    LVZ-Online, 25.09.2014
    Sanierung des Krause-Anwesens im Leipziger Osten beendet: Neue Wohnungen entstehen
    http://www.lvz-online.de/leipz…-stadtteile-a-256323.html


    Gegen Ende heißt es dann, dass nach Informationen des Blattes soeben eine türkische Gesellschaft das Polygraph-Produktionsgebäude gegenüber der Feuerwache Ost verkauft hat. Über die Pläne der neuen Eigentümer sei jedoch noch nichts bekannt.

  • Laut Christoph Gröner hat die CG Gruppe vor 4 Wochen die alte Postverladestation am Mariannenpark komplett erworben und wird diese sanieren. Die Quelle ist kurioserweise das Sportbuzzer Magazin der LVZ, die CG Gruppe tritt dort als neuer Hauptsponsor des FC Inter Leipzig auf, welcher dann auch gleich sein Vereinsheim inkl. Fitnessräumen in den sanierten Gebäuden haben wird.


    ab Minute 1:30:


    http://www.lvz-online.de/video…92001&bctid=3810065865001

  • Besten Dank für sehr versteckten Hinweis. Hier noch die Aussagen von CG-Chef Christoph Gröner: „Parallel zu dieser Investition in den Club, die wir ja vornehmen [...], haben wir mehr oder weniger zufällig - wir interessieren uns seit vielen Jahren - das Areal um den Mariannenpark erworben, das heißt die Postverladestation komplett ist vor vier Wochen von uns erworben worden. Da soll Logistik, da soll Industrie, da soll viel Gewerbe passieren, aber auch das neue Vereinsheim und die Sportmöglichkeiten und die Fitnessmöglichkeiten werden direkt vis-a-vis von dem Fußballplatz hier installiert und damit haben auch ein Vereinsheim, ein Büro und was wir hier eben für den FC International brauchen.“


    Die eigens für das Projekt Postbahnhof gegründete Tochter heißt Mariannenpark GmbH & Co. KG. Die Firma mit Sitz in der Wilmersdorfer Straße 39, 10627 Berlin, wurde am 17.09.2014 gegründet und am Tag darauf in das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) unter der Handelsregister-Nummer HRA 50027 eingetragen. Die CG Unternehmensbeteiligungen GmbH hält 90 Prozent der Anteile: http://www.cg-immobilien.de/im…/serverFile/display/10726 Seite 15.

  • Die Sanierung der sog. Pelz-Manufaktur in Lindenau kommt gut voran, wenn auch das erklärte Ziel, bis Ende 2014 mit dem 2. BA fertig zu sein, wohl deutlich verfehlt wird.



    Ein paar Fotos der Pelz-Manufaktur von gestern:


    Überblick von der Angerstraße. Das Gebäude im Vordergrund sowie die Grundstücksbegrenzung aus Zeiten der Mangelwirtschaft zur Straße hin kommen noch weg.





    Und hinein in den Innenhof, der später mal in etwa so aussehen soll.





    Die länglichen Gebäuderiegel auf der Südseite sowie jener direkt an der Luppe sind noch komplett entkernt.




    Die Gebäude des 1. BA sind seit geraumer Zeit fertig und die ersten Bewohner sind schon eingezogen. Es wird noch eine ganze Weile ein Leben auf der Baustelle sein.





    Es ist wohl der hohen Nachfrage und den Steuerabschreibungen für Denkmalimmobilien geschuldet, dass inzwischen jede Hinterhofklitsche aus der Gründerzeit in Luxuslofts verwandelt wird. Ein solches Beispiel sind die sog. Lofts am Palmengarten, ebenfalls in Lindenau gelegen, die gegenwärtig in sechs Stadthäuser mit Loftcharakter verwandelt werden. Auch hier wirbt man wie schon bei der Pelz-Manufaktur groß mit der Nähe zum Wasser, gemeint ist nicht etwa der Cospudener See oder wenigstens die Weiße Elster, sondern die Luppe :lach:


    So sehen die Lofts am Palmengarten im Moment aus.

    Bilder: Cowboy

  • LVZ-Online, 07.10.2014
    Nach 20 Jahren Leerstand: Investor kauft den Postbahnhof in Leipzig-Schönefeld
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-257660.html


    Langer Artikel, aber wenig neues: Christoph Gröner kündigte an, in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen Betrag zwischen 50 und 80 Millionen Euro zu investieren. Mit der Planung betraut wurde das Architekturbüro von Peter Homuth. Zum Nutzungskonzept gibt es erst vage Überlegungen. „Viele Anfragen von Firmen mit LKW-Transporten können wir in Plagwitz nicht mehr bedienen“, so Gröner. Diese Nachfrage könnte hier bedient werden. „Vielleicht stellen wir auch die Gleisanbindung zum Hauptbahnhof wieder her und richten darauf Shuttles ein, wenn hier eines Tages hunderte Beschäftigte arbeiten.“ Die 115 Meter lange Sheddach-Halle nördlich der Bundesstraße sei in einem so guten Zustand, dass sie gleich vermietbar wäre.


    Als mögliche Nutzungen könne sich Gröner viel Gewerbe, auch Logistik, einen Busbahnhof oder ein Asylbewerberheim auf dem Areal vorstellen. „Das alles besprechen wir zunächst mit den Kammern, Stadt und Wirtschaftsförderung. Fest steht nur, dass wir hier keinen Einzelhandel ansiedeln werden, aber sicher eine bekannte Fast-Food-Kette und ein Büro für den nebenan trainierenden Fußballklub FC International.“


    Im Frühjahr 2015 sollen die ersten Sicherungsarbeiten beginnen.



    Grenzen des Areals laut Darstellung in der LVZ:
    http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=1627&mt=4&zoom=17

  • Ein Fast-Food-Restaurant und ein Vereinsheim? Sooo ambitioniert hatte ich mir die Planungen nicht vorgestellt. :lach:


    Im Ernst: schwieriger Standort, da ein wenig im toten Winkel der Stadt gelegen. Mir fällt es schwer mir für die riesigen Bahnhofshallen eine vernünftige Nutzung vorzustellen.

  • Ein kleiner Ausflug heute zum Quartier Karl Krause auf dem ehemaligen Polytechnischen Gelände in Anger Crottendorf. Neben der bereits fertigen Remise ist jetzt auch die Villa Krause nahezu fertiggestellt. Das Ergebnis ist großartig, wenn auch nicht perfekt. Aber wenn man bedenkt, in welch erbarmungswürdigen Zustand sich die Villa vorher befand, ist das sicher zu verschmerzen. In der Villa entstehen 14 Wohnungen und 3 Gewerbeeinheiten.


    Ein paar Bilder von heute und ein paar Vergleiche dazu obendrauf.



    Villa Krause und Remise im Jahr 2012




    Villa Krause und Remise heute. In der Remise entstanden 3 Wohnungen à 150qm, die bereits alle bewohnt sind.




    Villa Krause 2012




    Gleiche Perspektive heute




    Ostseite Villa Krause 2012




    Ostseite Villa Kraus heute. Der Turm scheint mir nicht rundum gelungen. Die Fenster wirken ein bisschen zu groß und die Haube oben zu gedrungen. Aber das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau.



    Weitere Ansichten der Villa Krause








    Dieser Balkon trägt sicher nicht zur Verschönerung der Villa bei.



    Noch ein Blick auf die ehemalige Maschinenfabrik von Karl-Krause im Hintergrund. Hier hat sich noch kein Investor gefunden, weshalb alles weiter verfällt.



    Im Moment wird das sog. Torhaus an der Zweinaundorfer Straße saniert.

    Bilder: Cowboy
    Bilder Vorzustand: Stahlbauer

  • ehem. Hofbuchbinderei Rosa-Luxemburg-Straße 19


    Wie man sieht, wird auch die Baulücke Nr. 17 mit einem Neubau geschlossen.



    Im Hinterhof sind bereits Arbeiten im Gange, der Hof wurde beräumt.



    Auch die Gebäude der Dohnanyisstraße 18+20 sowie die Hans-Poeche-Str. 18 sind (weiterhin) eingerüstet.

  • Sanierung Notendruckerei

    Hatten wir das - Notendruckerei in der Ludwig Erhard Straße?


    Der 1899 errichtete Bau besteht aus vier Hauptgeschossen und einem Kellergeschoss. Das heute nicht mehr vorhandene Dachgeschoss soll wieder errichtet werden. Darin sollen 56 Wohnungen in einer Größe von 44 bis 149 Quadratmetern entstehen.


    Das Industriedenkmal wurde erst vor wenigen Jahren in seiner bautechnischen Einzigartigkeit - als erster Stahlbetonbau Deutschlands - erkannt.


    Bilder dazu 1 + 2 + 3.

  • Längst hat Baywobau Baubetreuung GmbH in Leipzig geschlafen. Nun will sie ihre Präsenz in der Stadt doch mal verstärken: Anfang des Jahres kaufte die Baywobau Leipzig das Grundstück an der Ecke Scheffelstraße/ Kochstraße - wo einst Thalysia-Werke waren - von der TLG und will dort die bisher leer stehenden Fabrikgebäude sanieren. Vorgesehen werden 30 familienfreundliche und teils barrierefreie 3- bis 5-Raum-Wohnungen entstehen. Mehr Info dazu hier.





    Bilder von mir.