C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • Naja... Baufirma ist etwas übertrieben...


    Es geht wohl vielmehr um Planung / Bauüberwachung / Koordination als um wirkliches Bauen.


    Ich weiß nicht ob das üblich ist, normalerweise sollte man ja meinen, dass die bisher so :lach:


    Mich würde mal interessieren wie das rein rechtlich aussieht... Wenn das ne stadteigene Firma wäre, dann wäre es ja doof wenn die Gewinn macht - kostet ja am Ende die Stadt nur Extra. Hinzu käme, dass die Firma ja auch nur für einen Auftraggeber arbeiten würde - anderen würde man da ganz schnell eine Scheinselbständigkeit vorwerfen....:lach:


    Wenn es wirklich Verbesserungen bringt, ist die Idee ja gut, ich befürchte aber, dass man ganz schnell anfangen wird eigentliche Behördenarbeiten auf die Firma abzuwälzen, so dass diese ganz fix wieder überfordert sein wird...


    Na mal abwarten...

  • Wer sich im Detail informieren will, dem sei die Beschlussvorlage mit ausführlichen Details ans Herz gelegt. Die muss man aber nicht unbedingt gelesen haben: ob man die Bauvorbereitung und Bauüberwachung einer überschaubaren Zahl von Bildungseinrichtungen in der Verwaltung oder in einer Tochtergesellschaft der GGG macht, halte ich für uninteressant.

  • Na dann solltest du da aber dringend mal reinlesen - ganz so einfach wie du es darstellst ist das nämlich nicht.;)


    Das wird schon so aufgebaut, dass man weitaus handlungsfähiger ist.


    Ob das jetzt schlecht ist oder nicht kann ich genausowenig beurteilen wie die Wirtschaftlichkeit.


    Ich glaube nicht so sehr an die Wirtschaftlichkeit, weil die neu zu gründende GmbH durchaus in Ruhe "rumdampern" könnte - es gibt ja nie eine wirtschaftliche Notwendigkeit wenn ich das richtig verstehe. Durch die besonderen Vergabebedingungen wird es wahrscheinlich auch nicht so wirklich mal zu einem Vergleich mit externen Büros kommen.


    Ich bleibe bei dem Thema skeptisch, aber vor allem weil ich weder von den Leistungen der Stadt noch von denen der GGG sehr überzeugt bin. Grundsätzlich kann sich daraus aber sehr positives entwickeln, keine Frage. Kann ja durchaus auch in Richtung Stadt und GGG positive Auswirkungen haben.


    Abwarten, Tee trinken und das Thema in einigen Jahren nochmal beleuchten - was andere bleibt uns eh nicht übrig :lach:


    Sinnvoll wäre jedenfalls nicht nur eine neue GmbH zu gründen, sondern gleichzeitig auch mal bei den alten Strukturen aufzuräumen / aufzurüsten.:daumen:

  • Freie Presse und eine Pressemitteilung der Stadt berichten heute über die Kernpunkte der Kulturhauptstadtbewerbung, das erwähnte Bidbook wird man demnächst sicher auch im Ratsinformationssystem einsehen können. Insgesamt müsste die Stadt 30,5 Millionen Euro investieren. Vom Bund erhofft sich der Sieger 30 Millionen Euro, vom Freistaat 20,8 Millionen Euro. Die an den Gesamtkosten (90,7 Mio. Euro) fehlenden Mittel sollen von Sponsoren und Ticketeinnahmen kommen. Folgende Infrastrukturprojekte werden herausgestellt:


    - Erlebnis- und Entdeckungsorte zur Chemnitzer Industrie- und Mobilitätsgeschichte entlang des Eisenbahnbogens, mit herausragender Rolle des Viadukts (eine Million Euro)
    - Kulturquartier zwischen Georgstraße, Brückenstraße, Mühlenstraße und Bahnhofstraße (zwei Millionen Euro)
    - Stadt- und Sportgeschichte im Sportforum anschaulich machen (3,5 Millionen Euro)
    - Projekt "Stadt am Fluss" zur Schaffung attraktiver Freiräume "mit hoher Erholungs- und Aufenthaltsqualität" an der Chemnitz (neun Millionen Euro)
    - Verschönerung öffentlicher Räume und Plätze (sechs Millionen Euro)
    - Nutzung leer stehender Wohnhäuser, Industriehallen oder Fabriken (vier Millionen Euro). Die Hartmannfabrik wird dabei zum "Kulturhauptstadt-Hauptquartier".
    - Sanierung des Schauspielhauses (fünf Millionen Euro)


    Zur Beurteilung der Effekte für die Stadt muss ich noch warten, bis ein paar mehr Informationen vorliegen.

  • Ich habe vorsichtshalber noch mal nachgeschaut: Am 26. Mai dürften in Chemnitz Kommunalwahlen stattfinden. Ich wohne zwar nicht in Chemnitz, habe aber trotz Studiums der Lokalpresse überhaupt nichts vernommen, mit welchen Konzepten für die Stadtentwicklung die einzelnen Parteien um Stimmen werben. Normalerweise sollte es dort mehr als genug unterschiedliche Ansätze geben, die man im Wahlkampf thematisieren könnte. Läuft der Wahlkampf als Sicht der Chemnitzer Einwohner wirklich so auf Sparflamme?

  • Hallo, auch mit Blick darauf, dass hier die Aktivitäten leider ziemlich eingeschlafen sind, obwohl es gefühlt soviel Bautätigkeit gibt, wie seit vielen Jahren nicht, einmal die Frage: Gibt es weitere Informationsquellen, bei denen ihr euch über das (bauliche) Stadtgeschehen informiert?

  • Hallo chemnitz_er,
    ich hoffe auf größere Beteiligung am Forum nach der Sommerpause. Wenn dir ein neues Bauvorhaben auffällt, darfst du gern einen Beitrag darüber posten. Ich schau auch gelegentlich die Websites der bekannten Investoren durch, da gibt es immer wieder neue Ankündigungen.

  • Die Treppen am Kunstgewerbehaus sollen bunt angemalt werden (Tag 24), das dürfte im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung laufen und finanziert werden. Es stehen fünf Varianten zur Wahl, zu denen sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. Eine Internetabstimmung halte ich für so eine prägnante Lage nicht wirklich für geeignet, zumal damit der Sieger praktisch schon im Vorfeld feststeht, aber gut. Abgestimmt werden kann unter diesem Link:


    Variante 1:

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    Variante 2:

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    Variante 3:

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    Variante 4:

    86766498_2461878277362758_5256924714856611840_n.jpg?_nc_cat=102&_nc_ohc=Zmz0uNlILW8AX-lGABr&_nc_ht=scontent-frt3-1.xx&oh=1b7dc6cd6fab26f9a83b4138ec943913&oe=5EC550CA


    Variante 5:

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  • Die geplante Wiederaufstellung der Emaillewand des Brunnens "Jugend im Sozialismus" hatte ich hier schon gelegentlich erwähnt. Nun berichtet die Freie Presse ziemlich überraschend, dass die schon seit Dezember 2019 im Sportforum aufgestellt ist (Link). Keine Ahnung, warum man das so geräuschlos gemacht hat, noch nicht einmal der Künstler wusste Bescheid. Ebenfalls sehr fraglich finde ich, warum man mit dem Sportforum einen Standort fern jedes Publikumsverkehrs gewählt hat. Ist das Gelände der Sportschulen überhaupt öffentlich zugänglich? Ich finde das alles wahnsinnig ärgerlich und einer Stadt unwürdig, die sich um den Titel als Europäische Kulturhauptstadt bewirbt.

  • Nein, geschlossen ist es nicht, es gibt dort aber trotzdem keinen großen Publikumsverkehr. Wirklich publikumswirksame Sportveranstaltungen sind dort jedenfalls absolute Mangelware.

  • Mal etwas völlig anderes. Unter Vermietertagebuch betreibt ein Immobilieninvestor einen eigenen Blog und auch YouTube-Kanal, wo er über seine einzelnen Investements und das Investieren in Immobilien im Allgemeinen berichtet. Er ist nur in Sachsen aktiv und hat sich in letzter Zeit auch einige Wohnungen und Häuser in Chemnitz gekauft.


    Im aktuellen Video berichtet er über sein neuestes Projekt, nämlich die Frankenberger Str. 197:


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    Vielleicht ist das für den einen oder anderen hier im Forum auch interessant.

  • Das ist wirklich erstaunlich offen und spannend, danke. Mein laienhaftes Bauchgefühl sagt mir, dass der Kaufpreis von 190.000 € viel zu hoch, die Sanierungskosten zu niedrig und die Annahme einer annähernden Vollvermietung an der Frankenberger Straße blauaügig sind. Da wir auf dem Laufenden gehalten werden sollen, hoffe ich natürlich auf ein saniertes Kulturdenkmal an einer Chemnitzer Haupteinfallsstraße, einen vollen wirtschaftlichen Erfolg und einen Investor, der dadurch auf den Geschmack kommt und weitereProblemlagen in Chemnitz in Angriff nimmt.

  • Aktuell läuft eine Ansiedlungsentscheidung in Sachsen, für die Chemnitz eine naheliegende Wahl wäre. Im ganzen Freistaat gab es nämlich schon nach der Schließung des Chemnitzer Gausepohl-Standortes keinen nennenswerten Schlachthof mehr. Nachdem jetzt auch noch in Altenburg das Schlachten von Schweinen eingestellt wurde, sind die Wege so lang und der wirtschaftliche und ökologische Leidensdruck so groß, dass der Landesbauernverband ein Konzept für eine Schlachtung vor Ort aufgestellt hat und einen zentralen Standort sucht (Welt, Freie Presse mit Bezahlschranke).


    Chemnitz wäre dafür ein idealer Standort. Zentraler gelegen kann man gar nicht sein, die Verkehrsanbindung ist aus dem Erzgebirge ähnlich gut wie aus Ostthüringen und Nord- oder Ostsachsen. So gesehen könnte man nahtlos an den nahen Standort in Altenburg anknüpfen. Gewerbeflächen und günstige Wohnungen für die Mitarbeiter stehen in ausreichender Menge zur Verfügung. Wichtig ist für den Betrieb aber vor allem eine ausreichende Menge von Amtstierärzten, die in einer Großstadt deutlich einfacher in der Verwaltung aufgebaut und angelockt werden können. Hier könnte man zudem gleich an die Erfahrungen mit dem früheren Schlachthof anknüpfen. Es würde mich aber nicht wundern, wenn die Stadtverwaltung mal wieder den Schlaf der Gerechten schläft und man bald über den neuen Standort in Dorfdingsitz hört, anstatt mit den offensichtlichen Standortvorteilen alle Hebel in Bewegung gesetzt zu haben.


    Erster Gedanke war natürlich, was denn eigentlich aus dem früheren Gausepohl-Werk an der A72 geworden ist. Der war zum Gewerbepark "Areal 72" entwickelt worden (siehe hier im Forum). Das offensichtlich auch sehr erfolgreich, denn 2019 wurde über einen Weiterverkauf des zu 85 Prozent vermieteten Objektes berichtet (Link).

  • Die hier im Forum zuletzt erwähnte geplante Sanierung der Frankenberger Straße 197 hat schon begonnen, wie man auf einem weiteren Youtube-Video dazu erfährt. Zudem gibt es ein paar Infos zu einem Wasserschaden, dem Stand des Freizuges und den besser als vom Investor erwarteten steuerlichen Abschreibungen.

  • Um die Zukunft des Erfenschlager Freibades wurde lange gerungen, seine Einebnung war bereits beschlossen. Erst 2019 wurde dann im Stadtrat ein Beschluss verabschiedet, dass die Verwaltung ein Konzept zu Nutzung und Betrieb des Freibades vorlegen muss. Dieses ist jetzt sehr ausführlich und detailliert auf der Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung (Informationsvorlage). Ein Neubau würde laut des Konzeptes etwa 6 Millionen Euro kosten, das Bad würde dann weiter von der Stadt betrieben werden. Weitere Kosten würden für den Ausbau der Zufahrtsstraße und die Schaffung von Stellplätzen anfallen. Als Folge- und Betriebskosten werden jährlich 350.000 Euro angesetzt.


    Die Pläne und angesetzten Kosten kann ich nicht beurteilen, ich kenne weder Bad noch Umgebung. Es drängt sich aber ein leiser Verdacht auf, dass bei der Erstellung des Konzeptes nicht unbedingt das Hauptziel war, eine kostenoptimale Lösung zu finden. Die Stadträte werden demnächst entschieden müssen, ob sie die Gelder in den nächsten Haushalt einstellen. Eine Hilfe könnte dabei der wohl aus Versehen in die Vorlage gerutschte Nebensatz sein, dass "an schönen Badewettertagen mit einer Besucheranzahl von geschätzt bis zu 1 250 Badegästen zu rechnen sein wird".

  • Der Invesor der zuletzt hier im Forum erwähnten Sanierung der Frankenberger Straße 197 hat ein neues Youtube-Video veröffentlicht und berichtet darin von explodierenden Sanierungskosten. 60.000 Euro mehr als geplant werden benötigt, Gründe dafür sind Grundrissänderungen, zusätzlichen Arbeiten an Fallgruben, die Kosten für die Bauanträge für die Balkonanbauten und und und. Es bleibst spannend.