Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • :ibao:


    Also der Kapitalismus per se ist wieder mal Schuld. Solang die Verwaltung und Politik jedoch denSchuldigen stets wo anders suchen, wird sich nichts ändern. Machne Kreise in München sind schon unglaublich selbstgefällig und bequem. Daneben schaffen es genauch diese Leute nicht mal annähernd ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Mit Ergeiz (vgl. Wien) und 10.000 Wohnungen pro Jahr würde sich das Problem schnell entspannen. Aber wer von den gut mitverdienenden Entscheidungsträgern will das schon.

  • Vor allem haben die Entscheidungsträger schon lange ihr Häuschen, also tut ihnen ein Wohnungsmanel nicht weh.

  • Na ja, das mag schon sein. Dennoch müssen die "Entscheidungsträger" auch Wahlen gewinnen und unter den Wählern gibt es schon einige, die direkt oder indirekt von den Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt betroffen sind. Apropos Entscheidungsträger, die AZ bringt heute ein Ude-Interview. Schuld am Verpassen der Wohnungsbauziele sind laut Ude nicht die Stadt sondern die privaten Investoren. Die Verwaltung schaffe immer schnell Baurecht, nur habe es an der Bereitschaft, in Wohnungsbau zu investieren, von Unternehmensseite gemangelt. Die übrigen Ude-Phrasen also....


    http://www.abendzeitung-muench…39-a391-a90c32112a57.html

  • Naja, wenn man erwartet, dass irgenein Bauträger mal plant 8 Stockwerkewo heute 4 erlaubt sind, um dann das Risiko einzugehen, ne Planänderung zu beantragen und danach die Palnung entweder in dei tonne treten zu könenn weil nicht genehmigt (und ein Grundstück zu haben das ihm nichts nützt) oder aber im Lotto gewonnen zu haben und seine Planung genehmigt zu bekommen - so funktionierts nicht.
    Erst muss man den Rahmen im Bebauungsplan hochschrauben, und das politisch durchstehen, dann können Projektentwickler gesicherte Planungen vorlegen und Baurecht bekommen.
    Ist ja nicht so dass in München (Stuttgart, ....) Quadratkilometwerweise Brachland mit bestehenden Bebauungsplänen vorhanden wären. Wo gebaut werden darf steht i.d.R. auch was.

  • Ich hatte ja bisher keine Lust mich an der diskussion über den MÜnchner wohnungsmarkt zu beteiligen, weil ich es genau so müsig wie traurig finde.
    Aber gestern habe ich einen Artikel in der Printausgabe der Münchenr Merkur geshen, der selbst mich auf die Palme gebracht hat.


    Da wurde geschrieben, das es wohl irgendeine Studie gab, wonach der grossraum München angeblich bis 2014/2015 um angeblich 100 000 (!!!!) Menschen gegenüber 2012 wachsen soll. Hierbei soll es sich angeblich hauptsächlich um gutausgebildete junge menschen (insbesondere Akademiker) aus den PIGS Staaten handeln, die vor dem Wirtschaftlichen niedergang in ihrer Heimat "flüchten".
    Udes reaktion hat mich am meisten schockiert: "wenn sich in den Heimatländern rumspricht, das die Wohnungsmarktproblematik in München unlösbar ist, wird automatisch auch die Wanderung abnehmen."
    Das ist wohl an zynismus kaum zu übertreffen.


    1. Kann ich aus Berlin berichten, das sich seit jahren arbetislose spanische oder Griechische Akademiker zur not auch das allerletze Kellerloch teilen, nur um an einem Ort wohnen zu können, an dem sie arbeit finden.


    2. Wird immer von Willkommenskultur gesprochen: Diese leute wollen zu uns, sie wollen arbeiten, sie wollen teil der hiesigen leistungsgesellschaft
    sein----und sie wären bereit, dafür viel in kauf zu nehmen und zu investieren


    3. Deutschland ist auf QUALIFIZIERTE zuwanderung angewiesen, wenn wir in 30-40 jahren nicht ein einziges grosses altersheim sein wollen


    4.Kann ich aus eigeneer Erfahrung sagen, das etwas "südeuropäisches Feuer" nicht schaden kann, wenn es darum geht, in eine deutsche stadt etwas Lebensgefühl und neuen drive zu bringen.


    Für München wäre das theoretisch ne riesen Chance, sich als weltoffene, multikulturelle Weltstadt des 21ten Jahrhunderts zu positionieren.
    Aber so etwas würde aber VISONEN und visionskraft bei der führenden Schicht vorraussetzen.


    (oder steckt da etwa stystem dahinter, das man nur unqualitfizierte zuwanderung fördert, gegen die Rückwanderung gut ausgebildeter aber nichts tut...und erst recht nichts gegen die auswanderung gut ausgebildeter deutscher.....?)

  • Zuwanderung nach München eine Chance ?


    Finde ich schon, besonders wenn´s qualifizierte Leute sind . Da kenn ich einige, die auch sehr bemüht sind die Sprache zu lernen !


    Jedoch : (!!!!!)


    Wenn das Thema bei meinen Bekannten diskutiert wird :
    Der Raum München ist " Opfer " der wirtschaftlichen Entwicklung .
    Jetzt kommt´s : Nach Ankündigung, dass nahe der S-Bahnhöfe neue Siedlungen
    geplant sind ( Realisierung in den nächsten 10 Jahren ). (Diese Planungsgebiete
    befinden sich in einer Entfernung zwischen 1-3 km von dem Anwesen der Bekannten), gibt´s folgende Reaktion :
    Wir sind strikt dagegen, weil :
    Die " Lebesqualität " stark sinkt
    Der Wert der eigenen Immobilie sinkt
    Der Verkehr extrem zunimmt
    Sich der Charakter der Gegend verändert
    Die " Naturidylle " verschwindet ( landwirtschaftliche Felder )


    Noch eins oben drauf:


    Wenn in ca. 1000m Entfernung ein Wohngebäude mit 8 Stockwerken entstehen würde, dann ist meine Privatsphäre im Garten dahin .
    Das "wissen" wir, da lassen wir uns nicht beirren - ENDE !


    Und ganz typisch :


    Ich brauch das nicht ! .......... Also braucht´s das nicht !!!


  • Ich wohne selbst in einer Gegend die noch von Feldern und Wiesen geprägt ist, aufgrund diverser Planungsmaßnahmen bezüglich Wohnen im Osten Münchens, aber bald zu einem großen Neubaugebiet mit Schnellstraße werden soll. Die Felder verschwinden, die Ruhe ist weg und die fantastische Aussicht auf die Alpen wäre dahin. Der Dorfkern würde zwar baulich an sich erhalten bleiben, allerdings verändert sich der Charakter nachhaltig. Der Wert der Immobilie sinkt mittelfristig.


    Die Argumente deiner Bekannten sind also absolut richtig und zutreffend.


    Aber: Will man Wachstum? Will man auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein? Will man den Anderen nicht hinterher rennen müssen?


    Ganz klares JA!!! Und dafür muss man halt mal Kompromisse eingehen. Wie viele Gemeinden wurden denn schon zugebaut, eingemeindet, aufgelöst?


    Der Fortschritt lässt sich nunmal nicht aufhalten, München wird und muss wachsen, ob man nun will oder nicht.


    Langfristig wird der Immobilienwert sogar steigen. Wenn nämlich mal alles voll ist, besitzt man eine Immobilie "mitten" in der Stadt...

  • Neubaubedarf für Wohnungen


    Ich verstehe folgenden Zusammenhang nicht:


    Vor Jahren, als es noch nicht dieses grosse Einwohnerwachstum gab und die
    Prognosewerte auch wesentlich niedriger waren als heute, sprach man von
    7000 Wohnungen/ Jahr als Neubau Zielwert .


    Und heute wird in allen Veröffentlichungen der Stadt auch nach den verän-
    derten Rahmenbedingungen weiterhin der selbe Zielwert von 7000/ Jahr an-
    gegeben .


    Also nach meiner Meinung stimmt hier etwas ganz und gar nicht !

  • Ich finds eh schon pervers was mittlerweile selbst in den Umlandgemeinden (wo noch etwas mehr Platz ist) so alles genehmigt wird.
    4,50 Meter schmale "Reihenhäuser" und eine Bebauung dicht an dicht, das kann es doch nicht sein, während woanders ganze Landstriche frei von Bevölkerung sind.
    Was ist an so einer Art von Wachstum bitte erstrebens- oder gar lebenswert?

  • @Hitch, auf was beziehst du dich da?


    Dass es angesichts der Tatsache, dass selbst in den Umlandgemeinden bereits geplante Wohnbauprojekte nachträglich noch auf extreme Art nachverdichtet werden, völlig absurd wäre in der Stadt München einen noch höheren Zielwert für neu zu bauende Wohnungen anzusetzen.
    Wenn man das nämlich zum Ziel hätte, dann müsste man noch ein paar Neuperlachs erschaffen und wer will das bitte?
    Von daher machen es sich einige Leute echt viel zu einfach die Stadt München und den OB in diesem Punkt ständig zu kritisieren.

  • Die mitteleuropäische Vorstadt zeichnet sich eben durch eine gewisse Dicht aus. Oder ist das US amerikanische Konzept erstrebenswert? So macht die Sbahn wenigstens noch etwas Sinn.

  • Dass es angesichts der Tatsache, dass selbst in den Umlandgemeinden bereits geplante Wohnbauprojekte nachträglich noch auf extreme Art nachverdichtet werden, völlig absurd wäre in der Stadt München einen noch höheren Zielwert für neu zu bauende Wohnungen anzusetzen.
    Wenn man das nämlich zum Ziel hätte, dann müsste man noch ein paar Neuperlachs erschaffen und wer will das bitte?
    Von daher machen es sich einige Leute echt viel zu einfach die Stadt München und den OB in diesem Punkt ständig zu kritisieren.


    Die Stadtbezirke mit der höchsten Bevölkerungsdichte sind (Stand 31. Dezember 2011):
    Schwabing-West 14.564
    Schwanthalerhöhe 13.854
    Au-Haidhausen 13.577
    Dichte und Attraktivität scheinen sich also nicht grundsätzlich auszuschließen.

  • Dass es angesichts der Tatsache, dass selbst in den Umlandgemeinden bereits geplante Wohnbauprojekte nachträglich noch auf extreme Art nachverdichtet werden, ...


    Nochmal, auf welche Projeke beziehst du dich da?

  • Nochmal, auf welche Projeke beziehst du dich da?


    Ihr habt mich da glaube ich ein bisserl falsch verstanden.
    Ich meinte bei dem Beispiel Häuser für Familien außerhalb der Stadt, die derart zusammengequetscht werden, dass man sie kaum mehr als Haus bezeichnen kann. So wurden z.B. beim Projekt Nido der JK-Wohnbau die späteren Bauabschnitte gegenüber der ursprünglichen Planung extrem nachverdichtet, da offenbar die Gemeinde Karlsfeld neuerdings bei der Baugenehmigung ein Auge zudrückt. Ich weiss sicher, dass dies noch vor 10-20 Jahren undenkbar war und sowas nie genehmigungsfähig gewesen wäre.


    Dass man in den wunderschönen inneren Stadtbezirken einer Stadt wie etwa Paris auch mit 2,5 Zimmer und 50qm zu dritt glücklich wird, das ist eine ganz andere Sache ;)


    Und auf Münchner Gemarkung, da halte ich 7000 Wohnungen pro Jahr bereits für eine recht ordentliche Leistung, wenn man ein Mindestmaß an Qualität bieten möchte und nicht einfach eine Trabantenstadt hinklatscht. Wobei natürlich auch eine Einschränkung auf 7000 Wohungen keine Garantie dafür ist, dass nicht doch Fehler passieren, siehe Arnulfpark oder Riem.


    Mit "der Fortschritt lässt sich nunmal nicht aufhalten" und der Hoffnung auf ein weiterhin hohes Preisniveau würde ich mich jedenfalls nicht überzeugen lassen.
    Was erwartet ihr denn von der Stadt in Sachen Wohnungsbau und wie und wo soll das dann in die Realität umgesetzt werden?

  • Wie es geht zeigen doch Städte wie New York oder London...


    In New York werden derzeit massig bezahlbare und recht nette Miet- bzw. Eigentumswohnungen in Jersey, Harlem, Greenwich, Soho und East Queens realisiert.


    In London werden nun die Vororte endlich mal tatkräftig miteinbezogen und verwirklichen gemeinsam mit der Stadt ganze Stadtteile, welche an sich wiederum zwei bereits bestehende Stadtteile/Vororte verbinden. Bezahlbar, durchmischt, attraktiv.


    In München erwarte ich mir von der Stadt, dass sie sich nicht immer alles schön reden. München hätte 2030 1,54 mio. EW: Das ist doch Mist. Wer glaubt denn den Käse? Heute in der AZ steht das schon wieder drin...zum Kotzen...man sieht doch wohin der Wohnungsmangel führt...klar, wenn die Preise sinken, kommen noch mehr Menschen in die Stadt, aber wiegt dieser Punkt schwerer, als die Tatsache dass man endlich wieder bezahlbar wohnen kann?
    Ich erwarte mir ebenso mehr Mühe bei der Planung. Solche Geisterblöcke wie in Russland kann ich nicht mehr sehen.
    Ich erwarte mehr Wohnhochhäuser an den dafür geeigneten Stellen.
    Ich erwarte mir, dass sinnvoller mit den vorhandenem Raum umgegangen wird.
    Andere Wettbewerbsvefahren bei Ausschreibungen sind ebenfalls erstrebenswert.


    München braucht mehr qualitativ hochwertige Bausubstanz außerhalb des Altstadtrings. Teilweiße ist es ein Graus, wie blass die meisten Straßenzüge doch aussehen.


    Positive Beispiele sind die Lenbachgärten, die Parkstadt Bogenhausen, der Cosimapark, teilweiße der Arnulfpark (und jetzt nicht ausrasten), die Bauvorhaben an der Tivolistraße (keine Ahnung wie die heißen) und Neuperlach (einfach weils kultig ist)...


    Riem, Nymphenburg, Hirschgarten, Arnulfpark (Großteil), Westpark.....abscheulich...:Nieder:


  • Was erwartet ihr denn von der Stadt in Sachen Wohnungsbau und wie und wo soll das dann in die Realität umgesetzt werden?


    Ich erwarte mir:
    - Das die Stadt nicht selbst Immobilienverwalter spielen soll und selbst den Wohnungsbau weitgehend lässt.
    - Das die Stadt schon bereits angeschobene Projekte nicht ewig verschleppt, siehe Bebauung Freiham oder Funkkaserne.
    - Das die Stadt endlich ein konkreteres Konzept für weitere Gebiete mit potentiellen Wohnungen erstellt, wie zB östlich der S8, oder zwischen Allach und Moosach oder nördlich der Fasaneri oder sogar selbst bei der Regattastrecke...
    Es muss ja dann auch nicht alles umgesetzt werden, aber es wäre gut eine Diskussionsgrundlage in der Öffentlichkeit zu haben.
    Seit Jahren werden immer die selben Säue (zB Freiham) durch das Dorf getrieben und müssen als Beispiele herhalten, dass die Stadt neue Wohnugen plant.
    - Das Schrebergärten innerhalb des Mittleren Rings umgewidmet werden.
    - Das Einfamilienhausgegenden laut Bebauungsplan in ihrer Dichte angehoben werden, wobei man natürlich hier in Trippelschritten vorgehen sollte.
    - Das der Einheitsbrei der Münchner Architektur bei Wohnungsvierteln endlich mal durchbrochen wird. Andere Städte wie Wien oder Amsterdam machen es auch vor, wie architektonisch bessere Qualität raus kommen kann.
    - Das das Einhalten einer Traufhöhe nicht als der Gral der Stadtentwicklung gesehen wird. Unterschiedliche Höhen lockern auch das Stadtbild auf.


    Ein Ziel sollte es auch sein das, was ich als Innenstadtgegend oder Stadtkernzone bezeichnen will, flächenmässig auszudehnen. Also genau die Gegenden, die heutzutage schon Dichten jenseits der 10.000 haben, oft im Blockrand.


    Wünschen würde ich mir, dass Konzepte von der Uni, wie dichten Wohnungsbau im Tucherpark am Englischen Garten oder die Nachverdichtung des Hauptbahnhofviertels mit 40-50 Meter Türmen umgesetzt wird.


  • - Das Schrebergärten innerhalb des Mittleren Rings umgewidmet werden.


    Ich würde hier noch deutlich über die Grenzen des MR's rausgehen. Überall dort, wo die Infrastruktur und Lage für Wohnungsbau geeignet ist, sollte darüber nachgedacht werden. Selbst in Berlin, das ja bekanntlich über ein Vielfaches an unbebauter Flächenkapazität verfügt, wird derzeit offen über eine solche Umwidmung diskutiert. Diese Diskussion brauchen wir in unserer Region dringend und dass sie immer noch nicht geführt wird, zeigt, wie weltfremd Politik und Verwaltung hier planen.