• Belgrad

    Vergangene Woche habe ich gerade vier Tage in der serbischen Hauptstadt verbracht und dabei einige Schnappschüsse aufgenommen. Leider hatte ich in den ersten beiden Tagen, in denen ich die meisten der nicht sehr zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten besichtigte, keine Kamera zur Verfügung, sodass meine Aufnahmen vor allem normale Wohnviertel der Innenstadt zeigen.
















  • Danke für die Bilder. Wie ich schon aus anderen Bildergalerien von Belgrad feststellen durfte: Die Stadt ist alles andere als schön, sondern grau, schmutzig, heruntergekommen und abweisend. Kein Vergleich zu vielen Städten in Slowenien und Kroatien (war ja immerhin alles mal ein Land).

  • Das stimmt schon, allerdings muss man bedenken, dass Kroatien und besonders Slowenien auch weitaus wohlhabendere und weiter entwickelte Staaten sind als Serbien und dass Belgrad außerdem im 20. Jahrhundert durch Kriege und Naturkatastrophen förmlich umgepflügt wurde. Reiseberichten des frühen 20. Jahrhunderts zufolge scheint Belgrad allerdings auch vor 100 Jahren schon einen im Vergleich zu anderen Metropolen der Region eher elenden Eindruck gemacht zu haben.

  • Dem muß ich beipflichten!


    Ich hatte letztes Jahr ein Projekt in Belgrad und die Stadt ist wirklich ziemlich ugly. Allerdings sind die Serben ein sehr nettes Volk. Ich habe nichts von feindseligkeiten gegen über uns Deutschen mitbekommen.


    Trotzdem ist Belgrad irgendwie kultig.

  • Nein, nein Beograd ist nicht hässlich und schon gar nicht trist. Allein es fehlt ein bishen Farbe, ein bishen Pflege. So ist er halt der Balkan. Hinzu kommt, dass Beograd die Stadt in Europa ist, die im Laufe ihrer 2000 jährigen Geschichte am häufigsten niedergebrannt und ausgebombt wurde (ca. 30 Mal belagert oder zerstört).
    Gleichwohl findes sich zahlreiche Perlen des Klassizismus, der Neuen Sachlichkeit sowie der klassischen und Nachkriegsmoderne im Stadtbild wieder.
    Ich kenne zudem keine Stadt in Europa die dichter im Kern bebaut ist, so dass Beograd zu jeder Zeit einem Wespennest gleicht. Überall reges Treiben und eine Bevölkerung die immer auf den Beinen ist. So dass das Belgrader Nachtleben den Vergleich mit jeder anderen europäischen Metropole nicht zu scheuen braucht.


    Cowboy
    Das die Städte Kroatiens und Sloweniens in deiner Gunst besser abschneiden, mag damit zusammenhängen dass diese städtebaulich v.a. K&K bzw. venezianischen (an der Küste) Ursprungs sind. Belgrad kommt da eher osmanisch daher. Auf dem Balkan gibt es das geläufige Sprichwort "Sto juznije to tuznije" das reimt sich und meint frei übersetzt: "Desto südlicher du kommst, desto erbärmlicher wird es." ;)
    Gleichwohl ist Belgrad aber bis heute die einzige Kulturstadt von Rang im ehemaligen Jugoslawien. (nicht nur optisch vergleichbar mit dem Ostberlin der Nachwendezeit). So sind Aggram und Laibach zwar schön und putzig aber irgendwie auch klein und fade. Einzig Sarajevo weiss noch zu begeistern.

  • Wirklich hässlich fand ich Belgrad eigentlich auch nicht, alleine durch die angesprochene Dichte (Die aber zweifellos von vielen europäischen Städten übertroffen wird, man denke an Paris, Barcelona, Madrid, Wien, Athen, Thessaloniki) und das damit einhergehende quirlige Straßenleben wirkten sogar die grauesten und kaputtesten Straßenzüge niemals wirklich bedrückend. Der überwiegend schadhafte Zustand der Gebäude außerhalb des innersten touristischen Kerns hat sogar eine gewisse Ruinenromantik und erinnert wirklich ein wenig an Berlin vor Einsetzen der Gentrifizierungswelle.

  • Vielen Dank, hoch interessante Bilder. Nach den Fotos zu urteilen: Ziemlich urbanes Stadtbild, auch wenn man schon teilweise den Eindruck hat, dass die Wirtschaft so richtig darnieder liegt. Die Fußgängerzonen hingegen sehen recht sexy aus.