Rund um den Gendarmenmarkt

  • Französische Straße 30/31

    Auf der einen Seite ist es erfreulich, dass der Denkmalschutz in der Lage ist, solch eine recht unauffällige Fassade zu erhalten (weiß jemand, weshalb sie eigentlich denkmalwürdig ist? Ist es das Alter?), auf der anderen Seite macht es schon stutzig, dass hier vergleichsweise feinfühlig vorgegangen wird, während einige Meter weiter zuletzt das halbe Magazingebäude der Staatsoper, ebenfalls denkmalgeschützt, ohne wenn und aber niedergerissen wurde :confused:

  • Ehem. Theaterdekorations-Magazin

    Die Hütte war wohl im Kern von 1838, ist 1927ff. umgebaut worden. Denkmaldatenbank des Landes Berlin für Französische Straße 30.. Erhalten bleiben muss natürlich nur die Fassade aus den 20ern. Der Rest ist ja olles Zeug gewesen. Jörg Haspel eben.


    Die FS 31 ist auch im Kern von 1838 gewesen, Fassade neu 1936-38. Das muss natürlich stehen bleiben. Denkmaldatenbank Französische Straße 31


    Auf der anderen Seite ist ein Großteil des Intendanzgebäudes der Staatsoper abgebrochen worden. Die Intendanz stand als Einzeldenkmal von Paulick "im Geiste Knobelsdorffs", mithin als Denkmal der DDR, unter Schutz. Wird rekonstruiert, ist billiger, sagt Haspel. Das wird die erste stilreine Vollreko in Berlin, erstmals kein Hybrid. Haspel eben.

  • Konstantin: Deine pauschale Kritik an Herrn Haspel greift etwas zu kurz, schließlich ist bei anstehenden Sanierungen von Baudenkmälern zunächst einmal die jeweilige Untere Denkmalschutzbehörde verantwortlich. Herr Haspel selbst hat mit vielen Vorgängen nichts direkt zu tun. Dass er gesagt haben soll, dass ein Abriss des Intendanzgebäudes der Staatsoper billiger sein soll, kann ich mir nicht vorstellen - oder gibt es Belege dafür?

  • Japher: Berlin hat eine dreistufige DS-Behörde. Die Untere, die Obere und die Oberste. Bei Entscheidungen wie der FS 30/1 und der Intendanz ist nach DenkmalSchG Bln "das Einvernehmen zwischen der Unteren und Oberen DS-Behörde herzustellen". Erst im Streitfall entschiede die Oberste DS-Behörde (das ist Senatsbaudirektorin Lüscher)


    Dazu hat des der Chef des LDA (Obere DS-Behörde), Jörg Haspel, in beiden Fällen nicht kommen lassen sondern Einvernehmen mit der UD zum Abriss hergestellt.


    In Sachen Intendanz sagte Haspel der Abriss und die folgende Reko sei dem Druck des Bundes auf die Kosten geschuldet. Abriss und Neubau billiger. Nun müssten eigentlich Gesetze für alle gelten, Abriss und Reko sind nur zulässig, wenn eine Sanierung "wirtschaftlich nicht zumutbar" (DenkmalschG Bln) wäre. Dies ist bei Privaten durch ein Gutachten eines unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu bestätigen. Ich kann mir kaum vorstellen, daß es dieses Testat für den Bauherren "Bundesrepublik Deutschland" gibt.


    In summa: Haspel ist einfach eingeknickt. Das ist meine Kritik an dem Chef des LDA, mangelndes Rückrat. Das ist nicht pauschal sondern sehr konkret. Im übrigen kann ich dies gern an einer beliebig langen Liste weiterer Vorhaben belegen (Alea 101, Stralauer 46, Altes Rathaus usw. usf.)

  • Jägerstraße 48 läuft der Hochbau auf vollen Touren:




    Mittlerweile hat man Straßenniveau erreicht.


    Fast schon schade, dass dieses hübsche Hinterhaus dann demnächst wieder nicht mehr zu sehen ist:


  • Die Fassade des Titanic Hotels sieht immer noch reichlich surreal aus



    Bei der Staatsoper sieht es inzwischen so aus


    Das diese abgerissen um danach genau so wieder aufgebaut werden soll, erscheint mir mindestens genau so surreal.

  • Jägerstraße 48 und TITANIC Hotel Französische Straße

    Fotoupdate Jägerstraße 48 - Der Rohbau hat seine Endhöhe erreicht und es werden bereits Fenster eingesetzt:





    TITANIC Hotel Französische Straße 30-31 - Alles ist weiterhin hohl:




  • Jägerstraße 48

    Seit gut 2 Monaten (s. Batos Bilder im Beitrag zuvor) sind äußerlich kaum sichtbare Fortschritte zu verzeichnen. Anscheinend ist man erst einmal beim Innenausbau. Gearbeitet wird jedenfalls tüchtig, und immerhin wurden keine Billigst-Fenster eingebaut:




    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • ^ Jetzt sind doch erste zaghafte Fortschritte zu sehen, die ersten Naturstein-Elemente werden angebracht - aus hellem, z. T. auch leicht gelblichem Kalkstein:




  • ^
    Hier gibt's äußerlich weiterhin nur wenig zu sehen. Ob die Natursteinfassade noch in diesem Jahr fertig wird? Könnte knapp werden:


  • ^ wurde ja auch langsam Zeit.


    Hier ein paar detailliertere Bilder. Simse und "Fenster-Kragen" aus Kalkstein/Travertin, ansonsten weiß verputzt. Sieht eigentlich relativ dezent aus, ich hatte mehr Protz erwartet. So ganz frisch und neu macht es einen guten Eindruck - vornehm, aber zurückhaltend.


    Hoffentlich säubert man die Fassade auch in regelmäßigen Abständen, sonst verliert sie schnell an Eleganz:





  • @Konstatin:


    Anhand der Bilder in #53 kann man es m. E. erahnen: Dort sieht es so aus, als seinen die Travertin-Leisten zuerst angebracht worden und danach erst das Dämmmaterial. Auf einigen Fotos sieht man den Abstand zwischen den angebrachten Travertin-Elementen und der Betonwand darunter, da hat man das Dämmzeugs vielleicht nachträglich druntergeschoben.