SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • Wenn die Nachfrage nicht so groß ist, dann braucht es entsprechend weniger Angebot. Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen so wachstumsgeil sind.
    Global gesehen ist das Bevölkerungswachstum eine Katastrophe und wird m.E. in nicht allzu ferner Zukunft zu einem Zusammenbruch führen. Ganz unabhängig davon, finde ich es nicht "geil", wenn München in einigen Jahren 1,8 Mio. Einwohner hat. Wieso auch? Was hätte ich davon?


    Es liegt nicht in unserer Hand, das globale Bevölkerungswachstum zu stoppen. Und Ich glaube auch nicht, dass sich bei entsprechendem Engagement viel an der lokalen Zuzugsrate ändern würde. Denn der Zuzug in eine wirtschaftsstarke Region korreliert nur bedingt mit globalem Bevölkerungswachstum, wenn überhaupt. Auch in einem hypothetischen globalen 0-Wachstums-Szenario, würden wirtschaftsstarke und attraktive Ballungsräume eine weiterhin ungebrochene Anziehungskraft auf Menschen ausüben. Was will man dagegen tun? Die Stadt München unattraktiver machen?!

  • Doch viele Probleme der Welt sollen angeblich gelöst werden, indem der Raum München nicht mehr wachsen soll.
    Was ich in meinem Umfeld jetzt sehr oft zu hören bekomme:
    Bitte kein Siedlungsausbau mehr angesichts des Klimawandels.

  • 30.000 sind schon auf die vermutliche Umsetzungszeit (30 Jahre?) sowieso schon sehr wenige Menschen. Vom Wachstum her sind das lächerliche Werte, darum verstehe ich schon diese ganze Wachstumsdebatte schon gar nicht.


    Ich würde die Diskussion verstehen, wenn wir von 200.000 Menschen sprechen würden. Aber 30.000 in 20-30 Jahren?


  • Bitte kein Siedlungsausbau mehr angesichts des Klimawandels.


    Hysterie made in Germany! Als ob Wohnungen für 30.000 Menschen auch nur irgendeinen Effekt auf das Klima hätten. Angesicht dessen, dass man in asiatischen und afrikanischen Ländern teilweise ganze Städte für Millionen Menschen aus dem Boden stampft vollkommen lächerlich. Dabei hätten wir mit unseren Standarts die Möglichkeit zu zeigen wie man Wachstum auch nachhaltig bewerkstelligen kann. Zudem ist die Zersiedlung des Umlandes sicherlich ein größerer Klimakiller (Pendler) wie eine kompakte Stadt mit leistungsfähigem ÖNV!

  • Da können einige nicht richtig lesen. Ich habe nie behauptet, dass die Welt durch Zuzugsstopp in München gerettet werden könnte. Mir fiel das nur beim Thema Wachstum ein und man merkt hier im Forum bei vielen zwischen den Zeilen, dass sie sich an Städtewachstum regelrecht aufgeilen. Ein nüchternes betrachten der unvermeidlichen (?) Entwicklung sieht anders aus.
    Wachstum ist nicht per se gut, nichtmal in der Wirtschaft, wenn man es nicht nur isoliert betrachtet.

  • Ich erlaube mir zu dieser Grundsatzdiskussion die Anmerkung, dass zwar historisch bedingt die Siedlungs- und Mischgebiete ca. 3/4 der Flächen deutscher Städte ausmachen, der krasse Flächenfraß der letzten Jahrzehnte aber überproportional auf das Konto von Gewerbeflächen gehen.


    Und schaut euch an, wie mit Flächen umgegangen wurde, wo immer in den letzten Jahrzehnten Gewerbeflächen neu erschlossen wurden. Handel, Gewerbe und Logistikflächen sind sowieso standardmäßig eingeschossig, es ist offensichtlich billiger gewesen Grund zu kaufen und zu versiegeln als auch nur ein Obergeschoss zu errichten. Das selbe gilt für gigantische, ebenerdige Parkplatzflächen, statt Tiefgarage und/oder Parkdecks.


    Die Kommunen unterbieten sich auch gegenseitig und werden zu Flächenschleudern. Dank unseres Steuersystems ist die Gewerbesteuer die einzige nennenswerte Einnahmequelle die Kommunen proaktiv ausweiten können. Erhöht man den Hebesatz gibt's Kritik und Fortzüge. Also erhöht man das Angebot an Gewerbeflächen, die Kommunen kannibalisieren sich hier gegenseitig das Steueraufkommen weg, insgesamt gibt's dadurch ja nicht mehr Unternehmen oder wirtschaftliche Tätigkeit bzw. Umsatz der besteuert werden kann.


    Und die Unternehmen freuen sich, dass sie ihre Lagerhalle billig eingeschossige anlegen können und asphaltieren großzügig Flächen usw., kostet ja kaum was.


    Es will mir nicht in den Schädel, dass sich die Bürger stapeln sollen und wir Errungenschaften, wie Abstandsflächen, wieder aufgeben sollen, der Natur zur Liebe. Während für Gewerbe der Grund verschleudert wird und dabei noch ein besonders hoher Versiegelungsgrad dieser Grundstücke erreicht wird, Stichwort Gartenflächen. Der Raum München ist ein grandioses Beispiel für all das.

  • Was will man dagegen tun? Die Stadt München unattraktiver machen?!


    Ich habe das Gefühl, dass manche Menschen entweder nicht wissen, dass das mit allen schlimmen Konsequenzen die von Ihnen unwissentlich geforderte Alternative ist oder sie wollen das wissentlich und nehmen die schlimmen Konsequenzen aus ideologischen Gründen in Kauf. Letztere rechnen sich vermutlich aus, dass sie die schlimmen Konsequenzen nicht so sehr erfahren, weil sie selbst materiell ganz gut gestellt sind. Ökosozialistische Wachstumskritik ist ein Phänomen des oberen Drittels der Gesellschaft. Einem Hauptschüler und seinen Eltern kann man so etwas nicht verkaufen.

  • Und gerade aus ökologischen Gründen ist dichter Städtebau wünschenswert. München könnte leicht auf 2 Millionen und mehr innerhalb des Autobahnringes anwachsen und trotzdem "sympathisch, lebenswert und charmant" bleiben ohne dass ein einziger Quadratmeter außerhalb des Autobahnringes bebaut wird.


    Ich selbst bin gegen Zersiedelung, gegen Gewerbegebiete auf der Grünen Wiese usw. Es wäre ja tatsächlich wünschenswert, wenn die Menschheit nicht in so wahnwitzige Zahlen wachsen würde, wenn Afrika nur stabile 500 Millionen Einwohner hätte, Asien nur 1 Milliarde, Europa nur 300 Millionen usw - aber die Realität ist nicht so.


    Allein Pakistan und Nigeria werden in 20 Jahren zusammen 800 Millionen (!) Einwohner haben. Und schon die heutigen 400 Millionen können kaum Menschenwürdig leben. Und das sind nur 2 Länder von 50 anderen die sich ebenso stark vermehren. Da wird ein gewaltiger Wanderungsdruck aufgebaut. Was ist da die beste Strategie für Europa? Ganz klar: Die eigene witschaftliche und industrielle Basis vernichten (Diesel, Autos, Bergbau, Kohle, Atomkraft, Chemie, Banken "Finanzhaie"), weil Wirtschaft und Geld Böse sind und die Umwelt belasten, die Grenzen aufmachen und alle reinlassen, weil der Weiße Europäer das Böse in der Welt ist und deswegen alle Probleme der Welt bei sich zuhause importieren muss, den Sozialstaat gleichzeitig entschlossen ausbauen, denn der Staat muss "den Menschen die Angst nehmen" - und dann muss gleichzeitig noch jedes Bau- bzw Siedlungsvorhaben verhindert werden, weil "hemmungsloses Wachstum" der Kern allen Übels ist. Das wird bestimmt so funktionieren und alle werden glücklich sein.

  • 30.000 sind schon auf die vermutliche Umsetzungszeit (30 Jahre?) sowieso schon sehr wenige Menschen. Vom Wachstum her sind das lächerliche Werte, darum verstehe ich schon diese ganze Wachstumsdebatte schon gar nicht.


    Ich würde die Diskussion verstehen, wenn wir von 200.000 Menschen sprechen würden. Aber 30.000 in 20-30 Jahren?


    Das Planungsreferat geht von 350.000 bis 2035 aus.

  • Da können einige nicht richtig lesen. Ich habe nie behauptet, dass die Welt durch Zuzugsstopp in München gerettet werden könnte. Mir fiel das nur beim Thema Wachstum ein und man merkt hier im Forum bei vielen zwischen den Zeilen, dass sie sich an Städtewachstum regelrecht aufgeilen. Ein nüchternes betrachten der unvermeidlichen (?) Entwicklung sieht anders aus.
    Wachstum ist nicht per se gut, nichtmal in der Wirtschaft, wenn man es nicht nur isoliert betrachtet.


    Da stimme ich voll und ganz zu.

  • Es fällt mir sehr schwer hier nicht beleidigend zu werden. Wenn Du von einer Beschäftigungsquote von 50% schreibst, sind die Kinder und Alten bereits in den 50% nicht- Beschäftigten inkludiert.


    Wenn Du es besser weißt, musst Du deswegen niemanden beleidigen.

  • Scheinbar wird mein Beitrag auch nicht gelesen:


    Es findet ja nicht nur Wachstum statt sondern auch Abbau.


    Momentan insbesondere wieder eine Bewegung vom ländlichen Raum in die Städte, ohne dass sich die gesamt- Einwohnerzahl stark ändert.


    Im übrigen gibt es im Raum München nicht wenig Leute, die sich nur für natürliche Dinge erfreuen und alles künstliche ablehnen.

  • MiaSanMia


    Nur ein paar Sachen, auf das Weitere will ich nicht mehr eingehen, das führt zu nichts.


    Na, wenn ein Politiker das sagt, muss es wohl stimmen .


    ?? Dann kommentiere bitte auch Du keine Politiker mehr.
    Zudem ist C. Hierneis in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bund Naturschutz da gewesen!
    Du selbst hast seinen Vortrag positiv bewertet und jetzt unterstellst Du ihm augenscheinlich mangelnde Sachkenntnis bzw. die Unwahrheit zu sagen.
    Da verstehe ich Deine Polemik nicht im geringsten.


    Hättest du zu den 90 % bitte einen Link, mich würde interessieren was in diese 90 % alles reinfällt bzw. auf was sich diese Ziffer bezieht? Zumindest bei der ProSEM habe ich nichts gefunden.


    Da wirst Du auch nichts Konkretes finden, weil das alles populistisches Geplapper ist.
    https://www.youtube.com/watch?v=Fs0RoOYT1kU


    "Auf den Flächen, auf denen die Stadt selbst bestimmen kann, wie und was gebaut wird, und das wäre bei einer SEM vergleichbar, hat man 90 Prozent preisgebundene Wohnungen auf bis zu 60 Jahren" (Stupka https://www.abendzeitung-muenc…b2-93fa-6283e025f647.html)


    Zwei Wochen nach dem Stimmen für einen Wettbewerb zur SEM


    Wer hat Dir gesagt, dass der Wettbewerb direkt mit einer SEM zusammenhängt? Das war unabhängig davon. Wurde auch mehrfach so kommentiert.


    Grundsätzlich müssen aber die Einnahmen aus den Verkäufen keinesfalls für alle Ausgaben ausreichen, gibt doch noch dutzende weitere Finanzierungsmöglichkeiten?


    Und wo sollen mehrere Milliarden (Stadtkämmerer!) für nur 30.000 Einwohner herkommen?
    Und: Es wird den Menschen immer suggeriert, dass alles mit einer SEM finanzierbar ist. Das ist schlichtweg höchst unseriös.
    Auch wenn die Stadt kein Unternehmer ist, muss sie Kosten vorab kalkulieren. Ich kenne keinen, der Zahlen auf den Tisch legt.
    Eine unverantwortliche Geldverschwendung ist auch das geplante und versprochene Agrarstrukturelle Gutachten. Wenn vorab ein Wettbewerb initiiert wird, ist das für die Tonne. Hier wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht.

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  • Das Planungsreferat geht von 350.000 bis 2035 aus.


    Das bedeutet ein jährliches Wachstum von 1,4 %. Absolut üblich. Keine Gefahr, dass München an Lebensqualität einbüßt. Im Übrigen würde ich eher von 1 % pro Jahr ausgehen. Die Peripherie der EU ist aktuell deutlich stabiler als noch vor 5 Jahren und Wanderungen aus den EU Ländern in Randlange wird praktisch auf Null zurückgehen, da diese Länder schlussendlich keine jungen und gleichzeitig mobilen Menschen mehr haben.


  • Und wo sollen mehrere Milliarden für nur 30.000 Einwohner herkommen?


    Aus den Steuereinnahmen? Schlussendlich wird der ländliche Raum deutlich höher vom Staat subventioniert als die Großstadt. Die 1,5 Millionen Menschen in München kommen dem Staat und vor allem der Umwelt deutlich deutlich DEUTLICH billiger als 1,5 Millionen Menschen im ländlichen Raum bei 100 Einwohner pro Quadratkilometer. Warum ist das so schwer nachvollziehbar? Warum setzen Entwicklungsländer auf die Entwicklung der Stadt? Weil es eben deutlich billiger ist als tausende von Krankenhäuser und Schulen am Land zu bauen, Straßen, Verwaltung usw. usw.

  • Isek,


    Evtl ist es so, dass es optisch also „ gefühlt“ günstiger, mit weniger Aufwand verbunden und auch vermeintlich ökologischer ist, verteilt in der Fläche zu Wohnen und zu arbeiten.
    Evtl. wird mit dem ländlichen Raum die vorindustrielle Zeit und deren Wirtschaftsform verbunden, und daher gemeint, dass die Zukunft in diesen
    Strukturen zu finden ist ?

  • Das bedeutet ein jährliches Wachstum von 1,4 %. Absolut üblich. Keine Gefahr, dass München an Lebensqualität einbüßt. Im Übrigen würde ich eher von 1 % pro Jahr ausgehen. Die Peripherie der EU ist aktuell deutlich stabiler als noch vor 5 Jahren und Wanderungen aus den EU Ländern in Randlange wird praktisch auf Null zurückgehen, da diese Länder schlussendlich keine jungen und gleichzeitig mobilen Menschen mehr haben.


    Nur wächst leider die Infrastruktur nicht mit und die Stadt wächst an Ihre Grenzen. Der Versiegelungsgrad ist z.B. jetzt schon so hoch, dass bei Starkregen unsere Hinterlassenschaften ungeklärt in die Isar fließen, weil die Kanalisation völlig überfordert ist. Kann man bei Stadtrat Ruff (Gewässerökologe) nachfragen. Und es gibt eben noch viele andere , sehr negative Begleiterscheinungen, die auch der Gesunheit schaden werden.


    Keine Gefahr, dass München an Lebensqualität einbüßt


    Das sehen viele nicht so. Die Bürgerinitiativen werden immer mehr. Auch ich verspüre es bereits jetzt am eigenen Leib. Kommt eben auch darauf an, wo man wohnt, wo man hin muss und ob man Enge mag. Das kann man nicht pauschalieren. Die Befindlichkeiten sind eben nicht bei jedem gleich.


    Wanderungen aus den EU Ländern in Randlange wird praktisch auf Null zurückgehen


    Lt. Demografiebericht der Stadt besteht auch in Zukunft der größte Zuzugsdruck aus dem Ausland. Vorweg Südosteuropa.

    Einmal editiert, zuletzt von horus2 ()

  • Aus den Steuereinnahmen? Schlussendlich wird der ländliche Raum deutlich höher vom Staat subventioniert als die Großstadt. Die 1,5 Millionen Menschen in München kommen dem Staat und vor allem der Umwelt deutlich deutlich DEUTLICH billiger als 1,5 Millionen Menschen im ländlichen Raum bei 100 Einwohner pro Quadratkilometer. Warum ist das so schwer nachvollziehbar? Warum setzen Entwicklungsländer auf die Entwicklung der Stadt? Weil es eben deutlich billiger ist als tausende von Krankenhäuser und Schulen am Land zu bauen, Straßen, Verwaltung usw. usw.


    Aus welchen Steuereinnahmen? Bitte konkret. Wohl eher aus Schulden...