Bauprojekte im Lyoner Quartier (Bürostadt Niederrad)

  • Weishaupt - Bürogebäude und Lagerhalle

    Drei Beiträge weiter oben beschrieb Schmittchen ein Neubau-Projekt von "Weishaupt - Brenner und Heizsysteme" in der Colmarer Str. 8. Das Grundstück grenzt direkt an die A5. Der Rohbau ist sehr weit fortgeschritten und lässt schon Vergleiche mit der Visualisierung auf dem Bauschild zu.


    Der Entwurf auf dem Bauschild:



    Stand der Rohbauarbeiten:


  • Wohnbauprojekt "Green Gate" auf Ex-Woolworth-Areal

    In Beitrag #43 ist erwähnt, dass das Grundstück mit der früheren Zentrale von Woolworth Deutschland einen neuen Eigentümer hat. Offenbar handelt es sich dabei um die Düsseldorfer PDI-Gruppe. Auf seiner Website nennt das Unternehmen die Anschrift Lyoner Straße 52. Das Wohnbauprojekt wird "Green Gate" genannt.


    Mit erstaunlichen 150 Millionen Euro beziffert PDI das Gesamtinvestitionsvolumen. Sehr beachtliche 50.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche sollen entstehen. Baubeginn soll bereits im vierten Quartel 2014 sein, die Fertigstellung ist zwei Jahre später geplant.


    Offen ist weiterhin, ob die ehemalige Zentrale von Woolworth Deutschland - ganz oder teilweise - erhalten bleibt. Auf dem Areal ist jedenfalls genug Platz für weitere Bebauung, wie das Satellitenfoto unten zeigt. Die Grundstückgrenze dürfte entlang der umlaufenden und mit Bäumen gesäumten Wege verlaufen (Plan).



    Bild: Google

  • PDI wird die frühere Zentrale von Woolworth Deutschland für das Projekt "Green Gate" abreißen, schreibt die IZ heute. Geplant ist der Neubau von 500 bis 600 Mietwohnungen.


    Sehr schade um das 1968 bezogene Gebäude, das zu ersten in der Bürostadt gehörte und zuletzt als Drehort für den Frankfurter Tatort genutzt wurde (mehr).


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    Bild: Schmittchen

  • Einerseits schade, da es von den 60er Jahre Bürogebäuden sicherlich eines der hübscheren ist. Andererseits ist es gut, dass damit wieder eine fünfstellige (?) qm-Anzahl an Büroleerstand weg vom Markt ist.

  • Lyoner Straße 30 und Hahnstraße 30-32

    Es geht Schlag auf Schlag: Heute berichtet die IZ von zwei Umwandlungsprojekten von Büro- in Wohnraum. Über das erste, die Lyoner Straße 30, hatte ich schon Anfang vergangenen Jahres geschrieben Tatsächlich soll nun der Entwurf von Fritz Ludwig Architekten umgesetzt werden. Zunächst die Projektdaten, dann nochmals die bekannte Visualisierung (ohne Gewähr, dass diese den finalen Entwurf zeigt):


    • Bestand: Bürohaus mit 13 Geschossen und 11.000 m² Bruttogrundfläche
    • Vorhaben: Umbau in Apartmenthaus mit 183 Wohneinheiten
    • Wohnfläche geplant: 7.500 m²
    • Bauherr: AviaRent Capital Management
    • Konzeption: IHS Property Consultants
    • Entwurf: Fritz Ludwig Architekten, Frankfurt



    Bilder: Fritz Ludwig Architekten / Vize


    Das zweite Projekt ist die Hahnstraße 30-32. Ebenfalls ein Hochhaus, sogar noch eine Etage mehr, also bis zu 14 Geschossen. Und eine ganze Menge Baumasse (Street View). Letzter Hauptnutzer des laut Emporis 1987 fertig gestellten Gebäudes war wohl IMS Health, mittlerweile an der Darmstädter Landstraße ansässig. Hier sind weniger Daten bekannt:


    • Bestand: Bürohaus mit 12.000 m² Bruttogrundfläche
    • Vorhaben: Umbau in Wohngebäude mit Mietwohnungen bzw. Eigentumswohnungen für Kapitalanleger
    • Bauherr: Tip-Top-Immobilien
    • Konzeption: Immorange
    • Baustart: nach Inkrafttreten des sich derzeit im Verfahren befindenden Bebauungsplans
  • Nestlé-Parkhaus

    Irgendwann im letzten Jahr muss Nestlé sein altes Parkhaus mitsamt Freiflächen durch ein frisches Exemplar in Metallbauweise ersetzt haben. Google Maps über die Projektkarte zeigt es bereits, das Standard Google Maps zeigt noch (bzw. wieder) den alten Zustand. So sieht das Parkhaus aus:



    Bild: epizentrum


    Nachtrag: Vielleicht liegt der Neubau bereits länger zurück; denn die Projektseite der verantwortlichen Architekten Pielok Marquardt gibt als Bauzeit 2010 bis 2011 an. Im Zug der Bebauung habe man ganz "im Einklang mit den Konzepten der Stadt Frankfurt, den Standort der Bürostadt Niederrad auch zu Wohnzwecken umzunutzen" Grünflächen zurückgewonnen.

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Eurohaus soll Wohngebäude werden

    Immer erstaunlicher wird die Liste der leer stehenden Bürogebäude, die in Wohnhäuser umgebaut werden sollen. Denn der Trend macht selbst vor den sehr großen Bürokomplexen nicht Halt. Dazu zählt zweifellos das Eurohaus, Lyoner Straße 24-26. Das 1973 fertig gestellte Gebäude verfügt über 28.888 m² Gesamtfläche auf zwölf Etagen. In den Jahren 1997/98 wurde das Eurohaus umfassend modernisiert. Im Auftrag des Eigentümers hat CR Investment Management die Immobilie jetzt an eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft verkauft. Das Eurohaus soll zu einer Wohnimmobilie umgewandelt werden (Quelle).

  • ^ Das Gebäude ist äußerlich sogar ganz gut in Schuss. Wirklich erstaunlich, dass hinter der noch-vollverglasten Fassade Wohnungen entstehen sollen. Nachfolgend ein Bild, das zufällig (ich schwör's) vor drei Wochen entstand:



    Bild: epizentrum


    Zu sehen ist die komplette vordere Hälfte. Die andere Hälfte liegt quasi als Punktspiegelung dahinter, sodass ein schiefes X entsteht. Der verbindende Baukörper schaut auf dem Foto oben mit dem Schriftzug EUROHAUS heraus. Siehe auch das Satellitenbild. In jedem Fall ein großes Wohnprojekt, das bedrohlich nahe an der tosenden A5 liegt. Siehe Satellitenbild.


    P.S.: Wie groß das Projekt ist, zeigt ein Vergleich mit dem jüngsten Frankfurter Wohnturm. Das Eurohaus hat fast vier mal mehr Büromietfläche als der 63 (68?) Meter hohe Wohnturm des Taunusturm-Projektes.

  • Ich hätte auch nie gedacht, dass dieser große Brocken als geeignet zum Umbau in ein Wohngebäude erachtet wird. Das Eurohaus von Norden gesehen:



    Auf die Umbauplanung bin ich jedenfalls sehr gespannt. Der Gebäudekomplex von Südwesten gesehen:



    Bilder: Schmittchen


    Das Eurohaus vom Satelliten:



    Bild: Google


    Zur Hahnstraße 30-32, vorgestellt in Beitrag #45, nachträglich zwei Bestandsfotos. Ein vertrackter Grundriss mit ausgedehnten Sockelbauten und für ein Umnutzungsprojekt viel Fläche sowie viel Höhe mit bis zu 14 Geschossen:



    Die Seite mit den Eingangsbereich. Links unten im Bild ist ein Container zu erkennen, offensichtlich hat das Ausräumen des Gebäudes begonnen.



    Bilder: Schmittchen

  • Das Eurohaus scheint rein äußerlich ja noch herausragend in Schuss zu sein. Es sieht so geleckt aus, man könnte glatt eine Art "Lake Shore Drive Apartment" daraus machen ... aber die Originale in Chicago sind sicher auch nicht mehr ganz zeitgemäß.
    Um die ein oder andere Bürohausperle ist es schon schade, aber dem Viertel wird es gut tun. Ich habe kürzlich einen alten Aktenzeichen XY-Bericht aus den 80ern über einen nächtlichen Mord in der Bürostadt gesehen. So ganz ohne Wohnbebauung war das in der Nacht wirklich kein einladender Ort!

  • Nestlé Campus

    Das in #48 gezeigte Parkhaus ist Teil des Gesamtprojekts "Nestlé Campus". Dazu bereits oben Beitrag #13. Mit der Planung ist das Offenbacher Büro Pielok Marquardt Architekten beauftragt, das im Jahr 2008 einen diesbezüglichen Wettbewerb gewonnen hat. In #13 ist auch der geplante Neubau eines Konferenzbereichs sowie eines Nestlé-Shops an der Rhonestraße erwähnt (Plan). Jetzt hat die Umsetzung dieser Planung begonnen - im Vordergrund eine Baugrube, im Bildhintergrund steht bereits das erste Geschoss:


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    Bild: Schmittchen


    Die Neubauten erhalten jeweils rund 2.000 m² Bruttogrundfläche. Das sogenannte "Shop-Competence-Center" teilt sich in einen öffentlich zugänglichen Nestlé-Shop und eine Konferenzzone auf. Das andere Gebäude wird "Work-Life-Balance-Center" genannt und erhält eine Kindertagesstätte und ein Fitness-Center für Mitarbeiter. Im Frühjahr 2015 sollen die Gebäude laut IZ fertig sein. Zwei Visualisierungen:


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    Das Gebäude im Vordergrund der folgenden Ansicht ist das von dem bereits das Erdgeschoss steht, also nördlich von dem anderen gelegen:


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    Bilder: Pielok Marquardt Architekten / Nestlé

  • Historische Kläranlage Frankfurt-Niederrad (Verwaltungsgebäude)

    ^^ Mit einer solchen Dynamik bei der Umwandlung in Wohnraum hätte ich auch nicht gerechnet, vor allem bei so voluminösen Bürogebäuden wie dem Eurohaus, aber auch den anderen in #53 und weiter oben im Strang gezeigten bzw. vorgestellten Projekten. Dabei hatte ich im Hinterkopf, dass gerade bei etwas in die Jahre gekommenen Bürohäusern das Problem bestehe, dass die zur Bauzeit übliche Deckenhöhe für Büros den Ansprüchen an eine heutige Wohnnutzung nicht genüge. Möglicherweise ist das beim den genannten Objekten nicht der Fall, oder der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist schlicht so groß, dass dieser Makel in Kauf genommen wird.


    Seit Anfang des Jahres ist das Verwaltungsgebäude der historischen Kläranlage Frankfurt-Niederrad am Schwanheimer Ufer (Lage) gerüstfrei und strahlt in altem, neuem Glanz. Mehr Informationen und Fotos auch in #29+30, letzter Zwischenstand in #39. Ein wunderschönes Gebäude in leider etwas unschöner Lage.



    Vom Schwanheimer Ufer, voll gegen die Sonne geknipst.



    Turmspitze, inklusive (lebendiger) Rabenkrähe. (Anklicken zum Vergrößern)



    Die Arbeiten an einer Abdeckung des Vorklärbeckens zur Minimierung der Geruchsbelästigung (hier und hier erwähnt) sollen noch bis Oktober 2014 andauern (Bild vom Bauschild).


    -Bilder von mir-

  • Spatenstich für Wohnbau-Projekt "Lyoner Carré"

    Das in Beitrag #19 vorgestellte Projekt steht vor dem Baubeginn. In der nächsten Woche ist erster Spatenstich - die heutige Pressemitteilung:


    Den Bau von 134 Wohnungen und einer Kindertagesstätte startet Bürgermeister Olaf Cunitz gemeinsam mit ABG-Geschäftsführer Frank Junker am Mittwoch, 30. April. Den ersten Spatenstich wollen sie um 12.30 Uhr in der Lyoner Straße in Niederrad setzen.


    Mit dem Baubeginn will die ABG den Wandel von der Bürostadt zum Standort des Wohnens voranbringen. Angesprochen werden sollen vor allem Familien, die ihre kleinen Kinder in unmittelbarer Nachbarschaft der neuen Wohnungen in die neue Einrichtung schicken können.


    Fotos des Baugrundstücks gibt es oben in #24. Eine weitere Visualisierung der von AS&P Albert Speer und Partner geplanten Wohnanlage:



    Bild: AS&P / ABG Frankfurt Holding

  • ^ Vom gestrigen Spatenstich berichtet die AGB Frankfurt Holding in einer Pressemeldung. Dort finden sich neben Lobliedern auf das städtebauliche Konzept (Wandlung Monostruktur, Pionierprojekt etc.) weitere Details zu dem 38 Mio. Euro teuren Bauvorhaben:


    Ein neues Quartier, das auch Familien anspricht.
    An der Lyoner Straße entstehen auf einem 10.300 Quadratmeter großen Grundstück 134 Wohnungen und eine Kindertagesstätte. Angesprochen werden sollen vor allem Familien, die ihre kleinen Kinder in unmittelbarer Nachbarschaft der neuen Wohnungen in diese Einrichtung schicken können. In fünf Gruppen sollen in der Kindertagesstätte künftig 70 Kinder betreut werden. Als Träger der Einrichtung ist die Caritas vorgesehen.


    An der Hahnstraße 37-39 und 41 sollen die Abbrüche und der Neubau des hier vorgestellten Wohn- und Geschäftshauses mit 170 Wohnungen beginnen. In die Erdgeschosse sollen ein Aldi-Markt sowie ein weiterer Supermarkt und eine Drogerie einziehen.

  • auch die frühere Zentrale von Woolworth Deutschland wurde an ein privates Unternehmen verkauft, laut FAZ ist offen, ob umgebaut oder abgerissen und neu gebaut wird


    Glaube, hier lag ein Mißverständnis vor, alles sollte nicht gelöscht werden. Nun ja, nichts für ungut, ich versuch es nochmal: Also, Schmittchens Befürchtung eines Abrisses des alten Woolworth-Gebäudes wird sich wohl (leider) bestätigen. Die FNP schreibt heute bezüglich des 1. Spatenstichs des "Lyoner Carree" von weiteren Wohnbauplanungen in Niederrad u. a. wie folgt: "Das wohl größte bisher beschlossene Projekt setzt die "PDI-Property Development Investors" in der Lyoner Strasse 52 um: Für etwa 150 Mio. € reißt sie das ehemalige Woolworth-Gebäude ab, das noch bis zuletzt als Polizeipräsidium im Frankfurter Tatort zu sehen war. Das Gebäude weicht 500 Wohnungen, Baubeginn ist Anfang 2015".


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    Mod: Den Abbruch hat die Immobilien-Zeitung bereits im Februar bestätigt, dazu oben #43. Der FNP-Artikel ist auch online verfügbar.

  • Und damit fällt ein weiteres wirklich und an der Stelle wohl auch problemlos erhaltenswertes Gebäude der Nachkriegszeit in Frankfurt am Main – aber Hauptsache, der Denkmalschutz ist mit Bundesrechnungshof und pseudointellektuellem Zeitschichten-Bullshit beim Senckenberg-Museum beschäftigt. :nono:

  • Ja, da hilft nur eins: Denkmalschutzobjekte werden endlich vom "Stand der Technik"- und dem Regulierungskosten-Wahn befreit und dürfen künftig mit deutlich reduzierten Anforderungen anderweitig genutzt werden.


    Schade um diese wahre Ikone des Wirtschaftswunders, wir werden uns noch wundern, was sonst noch alles wegkommt, weil es ständig neue Regulierungsüberlegungen gibt....

  • Da sieht man mal wieder die eigentliche Geisteshaltung des hiesigen Denkmalschutzes.


    Hätte das Gebäude gegenüber der Alten Oper oder am Römer gestanden, dann wäre es ein unverzichtbares Zeugnis und herausragender Vertreter der Architektur der 60er Jahre. Tja, Pech gehabt, falscher Standort, keine Aufmerksamkeit:


    good bye "Polizeipräsidium" ... :nono:

  • Guten Tag Zusammen,


    ich lese schon länger in diesem Forum mit, da ich aktuell im Lyoner 19 wohne und nächstes Jahr auf den Riedberg ziehen werde. Zu beiden Frankfurter Stadtteilen gibt es hier viele interessanten Informationen.


    Nicht ganz teilen kann ich jedoch das "Bedauern", welches hier gerade zum Ausdruck gebracht wird, weil der alte Woolworth Klotz abgerissen wird. Was soll daran erhaltenswert sein? Ist es schön? Nein. Bietet es einen besonderen praktischen Nutzen? Nein. Bestehen Alternativen für die Flächennutzung? Ja. Für mich bedeutet der Abriss Fortschritt. Ich hoffe, dass die neuen Gebäude die dort errichtet werden die Qualität und das Erscheinungsbild des Quartiers weiter aufwerten. Von einem Gelingen bin ich eigentlich ziemlich überzeugt. Mir fällt aktuell kein "Alt gegen Neu" Projekt in Frankfurt ein, welches nicht zu einer Aufwertung beigetragen hat. Es gibt noch genug hässliche Klötze in Frankfurt, die man wahrscheinlich nicht umwandeln kann sondern am Besten abreißt und neu aufbaut.


    Man wird ja sehen was die Zukunft bringt, ich bin da ganz positiv gestimmt.
    Viele Grüße