Friedrichswerdersche Kirche

  • ^ Ich wüsste nicht, wie man das ändern sollte. Die Westseite der Kirche ist abgesackt, daher der Riss. Mit "Ruinenkult" hat das nichts zu tun, sondern mit Machbarkeit.

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    Fliesen neu verlegen?
    Wie ich schrieb, die Tiefenschäden sind da und die werden bleiben. Geflickt wurde nur oberflächlich/kosmetisch. Dazu gehört auch den Boden neuzuverfliesen, wenn durch die alten Fliesen ein fetter Riss geht. Die werden doch nicht ernsthaft einen daumenbreiten Riss im Boden durch das ganze Gebäude lassen. Wenn doch, dann gibt's das tatsächlich nur in Berlin.

  • Letztlich ist die Kirche repariert. Man sieht von den Schäden nichts mehr sobald der Bodenriss kaschiert wurde. Das Fundament könnte mit Massenhaft Beton jetzt durchaus stabiler sein als je zuvor.


    Keine neuen Stahlträger im Inneren, geschweige denn eine eiserne Manschette außenrum, nichts. Ist doch wunderbar. :daumen::daumen:


    Ich bin auch eher für Skulpturen, da es genug schöne Kirchen gibt, um die sich die Kirche kümmern sollte. Wenn auch kaum so schöne.

  • Dieser Riss im Boden sieht doch sehr nach einer Dehnungsfuge aus. Nur eine Stufe ist tatsächlich gebrochen.
    Das Ganze ist schon sehr ärgerlich, und wäre bestimmt vermeidbar gewesen, wird die Kirche aber nicht zum Einsturz bringen.


    Im Grunde müsste nach Abschluss der Tiefbauarbeiten auch die vorherige Stabilität im Boden wiederhergestellt sein.
    Auch die zukünftigen Bauarbeiten an der Bauakademie sollten mit dem heutigen Wissen keine Probleme mehr bereiten.

  • Schäden bis Herbst behoben

    Eine gute Nachricht für die Friedrichswerdersche Kirche: Die Schäden an dem Schinkelbau sollen laut einer RBB-Meldung bis Herbst vollständig behoben sein. Derzeit arbeite man noch an den Fußböden, den Fensterrahmen und der Eingangstür. Die Kosten trage das Bauunternehmen, das die Schäden verursacht habe. Bis 2023 besitze die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen gültigen Pachtvertrag, darüber hinaus führe man Gespräche über die weitere Nutzung.


    https://www.rbb24.de/kultur/be…che-schinkel-schloss.html

  • ^ Und weiter geht's: Die Sanierung ist abgeschlossen, im 2. Quartal 2020 macht die Kirche wieder auf. Genutzt werden soll sie für "mindestens fünf Jahre" von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz – und zwar als Außenstelle der Alten Nationalgalerie. Ob dass die Skulpturen meint, weiß ich nicht; ich gehe aber davon aus. (Meldung dazu hier beim RBB.)

  • Bilder von der heutigen Wiedereröffnung: minimaler Wehrmutstrropfen sind die Absperrgitter vor dem Portal, muss wohl so sein.


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    Sieht aus wie aus dem Ei gepellt. Einfach sehr schön, ein ästhetisches Erlebnis, welches wir lange vermissen mussten. Jetzt dauert es nochmal bis Herbst für die Austellung.


    Die Bildqualität ist nicht ganz optimal und gibt die Farben im Innenraum nicht ganz in ihrer beeindruckenden Harmonie wieder. Der sonnige Vormittag war natürlich ein Glücksfall (trotz der Traktordemo vor der Tür). Die Lichtverhältnisse sind glaube ich durch die Bebauung kaum geschmälert. Also hoffentlich: Ende gut - alles gut! 😊

  • Danke für die schönen Bilder, Rotes Rathaus. Und wie man sieht, kommt auch mit der Bebauung noch genügend Licht in die Kirche!

  • Vielen Dank, Rotes Rathaus für deine Bilder. Ich habe heute ebenfalls die Gelegenheit genutzt und Schinkels Bau einen Besuch abgestattet.


    Ich bin vorher noch nie in dieser Kirche gewesen und war doch über die starken gotischen Stilelemente im Innenraum überrascht. Die Grundstruktur des Raumes wird zunächst durch die eleganten, hoch aufstrebenden Bündelpfeiler vorgegeben. In den Zwischenräumen findet eine umseitig begehbare Empore aus Holz Platz, die über zwei Treppen im hinteren Teil des Kirchenschiffs erreicht werden kann. Die neogotischen Pfeiler weisen nur schwach ausgebildete Kapitelle auf und bilden hierdurch eine elegante Einheit mit den sich im Deckenbereich anschließenden Kreuz-Rippen-Gewölben. Aufgrund des hohen Fensteranteils der Außenfassade ist der Innenraum lichtdurchflutet, was insbesondere bei der aktuell tief stehenden Sonne ganz angenehm ist.


    Besonders beeindruckend ist die illusionistische Malerei. Aus Kostengründen konnte man damals nur einfachen Putz verwenden, der hochwertig und realistisch in der Optik von Sandsteinquadern bemalt worden war. Auch die Gewölberippen und das sichtbare Backsteinzierwerk im Deckenbereich ist lediglich eine akribisch umgesetzte Illusionsmalerei auf Putz.


    Die zahlreichen Sockel der Skulpturen, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, sind bereits im Innenraum platziert, während sich die Skulpturen selbst noch in der Restaurierung bzw. Verwahrung befinden.


    Rotes Rathaus hat bereits viele Aufnahmen gezeigt, daher möchte ich hier nur Ergänzendes beisteuern.


    Die Kirche aus entfernter Perspektive:


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    Der Blick auf die Skulpturensockel und die Kanzel rechterhand:


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    Eine der zwei Treppen, die auf die Empore führt:


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    Der Altarbereich:


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    Ein abschließender Blick auf die illusionistische Deckenmalerei (Ausnahme Hauptrippen):


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    Alle Fotografien sind durch mich aufgenommen worden und bei Nutzung mit RianMa zu kennzeichnen. Danke.

  • Nach der probeweisen Öffnung im Januar wird jetzt, am 27.10, die Friedrichwerdersche Kirche nach 8jähriger Instandsetzung offiziell wieder eröffnet. Das berichten die Berliner Morgenpost und der RBB. Über die Bedeutung der Kirche gibt es in der Morgenpost auch ein Interview mit Ralph Gleis, dem Leiter der Alten Nationalgalerie. (Die Kirche ist "gehört" ja zur Alten Nationalgalerie)

  • Der schönste Kirchenbau in Berlin. Für meine Begriffe.

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    Berlintypisch wurde er mit skandalös übler Nachbarschaftsarchitektur degradiert.

  • Man hat sich in Berlin darauf verständigt, die Wunden der Stadt dadurch zu beheben alte Stadtbebauungspläne möglichst wieder zu ermöglichen.

    Daran ist nichts Skandalöses zu erkennen und zudem ist die Bebauung weder übel noch degradiert sie die Kirche und was daran berlintypisch sein soll, erschließt sich mir auch nicht.

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    Dass man sich bei der Bebauung am Vorkriegszustand orientiert, freut mich außerordentlich! Aber die Fassadengestaltung des Neubaus, der westlich der Kirche steht, hätte man deutlich besser machen können. Wieder so eine merkwürdig uninspirierte Fassade. Wenn Architekten keine Ideen für die Fassadengestaltung haben, dann sollen sie einen anderen Beruf ausüben.

  • ^ Es gab für diese Fassade mal einen deutlich eleganteren Entwurf (mit Rundbogen-Fenstern und Kolonnaden, wenn ich mich recht entsinne). Dass er nicht gebaut wurde, hat weniger mit inspirationslosen Architekten zu tun als mit sparfüchsigen Investoren.


    Ich halte die Kirche in keiner Weise für "degradiert". Zwar kann ich mit der Anschlussbebauung im Westen architektonisch nichts anfangen. Auch halte ich es immer noch für eine Sauerei, dass die versprochene, öffentliche "Falkoniergasse" nur als schnöder und versperrter Hinterhof gebaut wurde. Die Baumassen und die enge Einfassung der Kirche halte ich aber für einen Gewinn – Schinkel hat sie nicht für den Präsentierteller gebaut, sondern für innerstädtische Dichte. Gerade die neuen Durchgänge und das Plätzchen auf der Rückseite finde ich sehr gelungen. Alle paar Meter ergeben sich neue Einblicke, hinter jeder Ecke geraten andere Teile der Kirche ins Blickfeld. Und von der Museumsinsel aus betrachtet erhebt sich ihre Dachlandschaft eindrucksvoll über die Neubauten am Schinkelplatz.


    Mir gefällt das – aber wenn man wie ArtyDeco vor allem Beweise dafür sammeln will, dass Berlin die "hässlichste Millionenstadt Europas" sei, dann darf man sich auf interessante neue Perspektiven natürlich nicht einlassen.

  • Wenn das jetzt umsichgreift, dass Foristen nachträglich ihre Posts dahingehend verändern, dass man nicht mehr ohne weiteres erkennen kann worauf sich die folgenden posts anderer Foristen beziehen ist das denke ich für ein Diskussionsforum kontraproduktiv.

    Ich möchte mich Forumsmitglied DerBe anschliessen der in einem anderen Strang bereits unseren geschätzten Moderator Bato vermisst. Ich fühle mich auch schon ein wenig unmoderiert ... :huh:

    Obwohl wir uns schon gebessert haben, soll heißen die soziale Forendynamik funktioniert ganz gut. Vor ein Paar Jahren flogen hier echt die Fetzen in manchen Strängen. Ich selbst wurde einmal für 2 Wochen gesperrt. In diesem Sinne.... Weitermachen.

  • Wir kennen ja mittlerweile unsere Forumsmitglieder die in Geschmacksfragen oft skandalisieren.;)


    Ich bin jetzt auch kein Fan vom westlichen Nachbarn und ebenso nicht vom verbastelten Moneo-Bau östlich der Kirche, aber im Ersten Foto von RianMa kann doch wirklich nicht die städtebaulichen Qualitäten leugnen, die hier Jahrzehnte gefehlt haben.


    Man kann zumindest sagen, dass der östliche Nachbar vernünftige Proportionen hat und gegliedert ist. Die Portalgeste zum Vorplatz ist so falsch auch nicht.

    Ich weiß auch nicht so recht, ob hier Chipperfields Rundbogen-Minimalismus aus dem nicht verwirklichten Entwurf, richtig gewesen wäre. Eine zu flächige und kubische Architektursprache, würde der kleinen Friedrichswerderschen Kirche schon arg auf die Pelle rücken. Die Kirche von beiden Seiten in rot-braun, oder Ziegelfassaden zu fassen, wäre aus meiner Sicht auch etwas viel.


    Balkonien gleich daneben finde ich da deutlich unangemessener. Schön wäre es, wenn beide Gebäude platzseitig gastronomische Nutzungen im Erdgeschoss erhalten würden. Ein zweiter Schinkelplatz schein es glücklicherweise nicht zu werden.

  • War gestern auch nach eben Ewigkeiten wieder im schönsten KIrchenbau der Stadt . Weiß jetzt nicht, wie sichtbar die Schäden waren, aber mir ist nichts aufgefallen. Zum Glück kam der Denkmalschutz nicht darauf, diese zu konservieren.


    Was mich allerdings etwas kritikwürdig finde ist, dass man in diesen vielen Jahren der Schließung es nicht geschafft hat, neue Infotafeln zu Schinkels Leben entlang der Empore zu gestalten. Die sind ja schon etwas überholt.