Friedrichswerdersche Kirche

  • Die werden ja wohl kaum den gleichen Tiefbauer für die baugrube beauftragen. So blöd ist die Bauwert sicher nicht.

  • Weiterbau

    Nun geht es wohl doch weiter mit den Kronprinzengärten...
    Wie die Morgenpost berichtet, haben sich die Kontrahenten dahingehend geeinigt, dass zunächst die Fundamente der Friedrichswerderschen Kirche mit Betoninjektionen stabilisiert werden sollen, damit keine weiteren Schäden auftreten. Hoffen wir, dass es glückt! Es wäre zu schade um das doch sehr ansehnliche Bauvorhaben. Seit den ewigen Verschiebungen des vorherigen "Falkoniergasse"-Projektes schien ja eine Art Fluch auf diesem Ort zu liegen...
    http://www.morgenpost.de/bezir…e-wird-wieder-gebaut.html

  • Während die Baugrube noch ziemlich verwaist aussieht, scheinen die Fundamentarbeiten an der Friedrichswerderschen Kirche bald abgeschlossen zu sein:




  • Friedrichswerdersche Kirche in Gefahr

    Gerade wurde in der rbb abendschau von den gravierenden Schäden im Innern der Friedrichswerderschen Kirche berichtet, hervorgerufen durch den, ich zitiere “Luxusbau West“. Wenn dann der ich zitiere wiederum “Luxusbau Ost“ in nur 10 Meter Abstand errichtet wird befürchtet der Pastor im schlimmsten Fall ein Auseinanderbrechen der Kirche oder einen Einsturz des Gewölbes. Auch ein Herr der Preussischen Museen wurde interviewt der sehr unzufrieden mit der durch die aufgrund der Schäden hervorgerufene Schliessung der Kirche als Museum war, da dadurch den Architekturfreunden ein einzigartiger Genuss von Ausstellungsobjekten in authentischer Umgebung verwehrt wird.
    Wo ist hier eigentlich der Aufschrei im Forum bei all den Liebhabern historischen Kulturgutes ? Konstantin, schreien Sie jetzt! Ich schreie mit.

  • ^ Ja, dass ist sehr bedauerlich. Man hätte dort vorsichtiger agieren müssen. Was allerdings der Pastor fürchtet ist vielleicht nicht so entscheidend. Man sollte lieber mit Statikern und Geologen sprechen.


    Luxusbau als Kampfbegriff einzuführen ist dennoch Unsinn. Eine U-Bahn oder ein sozialer Wohnungsbau hätten die Schäden natürlich ebenso verursachen können. Für die Rettung und Reparatur der Kirche sollte man jedenfalls keine Kosten scheuen, zumal hier sicher eine Versicherung einspringt. Im besten Fall ist sie danach standsicherer als je zuvor.

  • Friedrichswerdersche Kirche in Gefahr

    Soweit ich weiss ist die Preussenstiftung eher sauer darauf, dass die ev. Kirche den bau als Kirche wiedergewinnen will (Bevölkerungszuwachs) und deshalb der Austellungsraum wohl verlorengeht.

  • Konstantin, das ist kein Aufschrei! das ist eine Beschwichtigung. grummel. Ich meine, immerhin geht es hier um meine allerliebste Lieblingskirche.

  • Vom Aufschreien gehen die Risse nicht weg. Ich fürchte die Maschinen zur Ausschachtung waren etwas zu deftig geraten. Hoffentlich macht dies der Bauherr auf der Ostseite professioneller.

  • Mir war, um ehrlich zu sein, bis dato gar nicht bewusst, dass sich das Gebäude noch im Besitz der Kirche befindet. Bin davon ausgegangen die Kommunisten hätten sich des Gebäudes irgendwann nach dem Krieg angeeignet.

  • ... und deshalb der Austellungsraum wohl verlorengeht.


    Vielleicht könnte das ja in Zusammenhang mit der plötzlichen Wendung des Geschehens um die Bauakademie begründet sein. Hier böte sich ja ebenfalls eine “fast“ authentische Umgebung für Schinkels Architektur-Objekte. So wäre beiden geholfen, der Kirchengemeinde und dem Museum.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Aiaiai...das hört sich teils echt dramatisch an, was da in dem Videobeitrag gesagt wurde. "Kirche bricht in der Mitte entzwei.", "Das Gewölbe könnte einstürzen.". Gleichzeitig scheint der Pastor aber die Ruhe weg zu haben und recht zuversichtlich zu sein. Auch der Sprecher meinte öfter, dass man sich bald daran macht die Schäden zu beseitigen. Was denn nun...? Droht die Kirche bald einzustürzen oder sind die Schäden nur halb so wild? :(

  • ^ Wird doch im Beitrag erwähnt: Experten sind der Ansicht, dass sich die Schäden aufgrund der bestehenden Baustelle nicht weiter verschlimmern werden. Aber es ist ja nicht so, dass man den Baubeginn auf der anderen Seite nicht verschieben könnte, bis man weitere Untersuchungen vorgenommen hat. Es wäre doch unverantwortlich, wenn man jetzt auf der anderen Seite einfach weiterbaut und mal schaut, ob denn die Kirche stehen bleibt (es klingt ja so als hätte man genau das vor).

  • Wat soll man da sagen...? Selbst, wenn es laut Expertenmeinung nicht schlimmer werden kann, sind die Schäden jetzt nun mal da. Der Riss in der Fassade macht oberflächlich betrachtet keinen so schlimmen Eindruck, aber von innen wirkt es schon ganz anders. Nicht, dass man dann wieder mit "Spuren der Geschichte" und so kommt, und die Schäden konserviert. Wäre ja schließlich authentisch :p.


    Um die Kirche als Ausstellungsraum wäre es wirklich schade. Da bummel ich gerne mal einfach herum, obwohl ich die Skulpturen schon kenne. Auch wenn eine Aufstellung der Skulpturen in der Bauakademie passen würde, diese wird innen sicher nicht so schön hell und edel, wie die Kirche.

  • Vielleicht könnte das ja in Zusammenhang mit der plötzlichen Wendung des Geschehens um die Bauakademie begründet sein. Hier böte sich ja ebenfalls eine “fast“ authentische Umgebung für Schinkels Architektur-Objekte. So wäre beiden geholfen, der Kirchengemeinde und dem Museum.


    Wenn dem so ist wäre das die denkbar schönste Lösung.
    Deshalb ist nur zu wünschen daß dem wirklich so ist.



    Gruß, Jockel

  • "Friedrichswerdersche Kirche: Ein Juwel wird zerstört"

    Unter dem Titel "Friedrichswerdersche Kirche: Ein Juwel wird zerstört" berichtet der Tagesspiegel in seiner Online-Ausgabe über die massiven Schäden, welche die Bauarbeiten in der unmittelbaren Nachbarschaft an Berlins einzigem vollständig erhaltenem Schinkel-Bauwerk bereits verursacht haben und noch weiter verursachen werden.


    Weiter wird darauf hingewiesen, dass die bald 5- bs 7-stöckige Bebauung (die ursprüngliche Bebauung war 2 Stockwerke hoch) die zierliche Kirche faktisch aus dem Stadtbid verschwinden lassen und zudem im Innern verdunkeln wird:


    "Nie wieder wird man den überwältigenden Raumeindruck der vom Abendlicht durchglühten Westfenster genießen, nie wieder freie Sicht auf die feingliedrigen Seitenfassaden haben."


    Hier der Link zum Tagesspiegel-Artikel (mit Bildstrecke):


    http://www.tagesspiegel.de/kul…d-zerstoert/11506792.html


    Mein Fazit: Es gibt Orte, wo eine Rekonstruktion oder Neubebauung im alten Maßstab zwingend gewesen wären, und das unmitelbare Umfeld dieser Kirche gehörte dazu.

  • Carlo


    Das habe ich ja von Anfang an bemängelt. Nicht nur der Eindruck im Innerern, auch dass die Kirche von Aussen faktisch nicht mehr sichtbar ist... Aber das war den Traditionalisten ja alles egal. Hauptsache der Grundriss ist der von vor dem Krieg. Eine zweistöckige Bebauung hätte sich in dieser Lage wohl kaum gerechnet, schliesslich will man ja über den Dächern Berlins im Pool auf dem Dach planschen... So habe ich mich ja entschieden für eine Nicht-Umbauung der Kirche positioniert.

  • ^ Ein klassischer populistischer Artikel; schlechter Journalismus. Unter dem Vorzeichen einer gesellschaftskritischen Haltung werden alle möglichen Argumente einseitig verwurstet und katastrophisierend übertrieben, ohne das differenziert wird oder ein logischer Zusammenhang hergestellt wird.


    Die Bebauung orientiert sich im Volumen am Vorkriegszustand und nicht am Zustand der Schinkelzeit. Für diese Bebauung gibt es sehr gute städtebauliche Argumente.


    Natürlich wird die Kirche bedrängt und verdeckt, was bei einem so wunderbaren Bauwerk schade ist. Ein Verzicht auf die Bebauung, wäre aus meiner Sicht aber keine befriedigende Lösung, zweistöckige Bauwerke kann ich mir ebenfalls nur schlecht vorstellen. Die Schäden sind natürlich sehr ärgerlich, die hätte man bei behutsamen vorgehen sicher vermeiden können. Da sind aus meiner Sicht in erster Linie die Behörden verantwortlich, deren Aufgabe es ist so einen Bau zu schützen. Man hätte wohl höhere Auflagen an den Bauherren machen und alles überwachen müssen.


    Letztlich wird die Architektur der Neubauten den Ausschlag geben, ob die Bebauung positiv zu bewerten ist. Warten wir es ab.