Spandauer Vorstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • Auf dem letzten unbebauten Grundstück der Großen Präsidentenstraße steht ein Bagger, eine der letzten Baulücken nahe des Hackeschen Marktes dürfte bald bebaut werrden.

  • Umbau ehem. Postfuhramt

    Zuletzt: http://www.deutsches-architekt…hp?p=609755&postcount=388



    (Foto: Hallole)


    Aus dem Nachbar-Thread:


    ...aus 2018, auch über das ins "Forum an der Museumsinsel" einkehrende Leben: https://www.berliner-zeitung.d…nplanen-erstickt-31470858


    Demnach übernahm 2012 das Berliner Medizintechnikunternehmen Biotronik das Ex-Postfuhramt, um hier eine Repräsentanz einzurichten. Seit Jahren werkelten Handwerker an dem Gebäude, die Eingangstüren seien verschlossen und niemand ziehe ein.

  • Linienstraße 86

    Eine der letzten Baulücken verschwindet: https://www.google.com/maps/pl…!3d52.528939!4d13.3985839


    Blick nordwärts zum rückwärtigen Teil der Torstraße 146 (Baudenkmal laut: http://www.stadtentwicklung.be…j.php?obj_dok_nr=09080097:(

    ...[Neben der] Linienstraße 87 ..
    https://model2.de/light/15113/imgp26097nq.jpg


    Der Fassaden-Spruch "Es ist nur eine Frage der Zeit" (in weiß auf schwarzem Untergrund) auf folgendem Foto rechts oben bewahrheitet sich damit:




    (Fotos: Hallole)


    Derzeit wohl kein Bauschild - google anyone?

  • Zuletzt hier:


    Wie vor drei Monaten vermutet, haben die Arbeiten an einem Teil des letzten unbebauten Grundstücks an der Großen Präsidentenstraße inzwischen begonnen. Eigenartigerweise scheint das Gebäude nicht unterkellert zu sein, zumindest sind mir keine Tiefbauarbeiten aufgefallen. Hier ein Bild von mir von heute Nachmittag.


  • Aktuelles Foto von der Baustelle an der Rosenthaler 43-46:



    Quelle: Eigenes Foto


    Also im Gegensatz zu einem Vorposter sehe ich diese grauen 90er Jahre-Scheusslichkeiten, die dort vorher gestanden haben, sehr gerne "dem Mammon geopfert". Die architektonische Qualität wird deutlich gesteigert. Und diejenigen Senioren, die tatsächlich unbedingt am Hackeschen Markt leben wollen, bekommen ja sogar die Möglichkeit, das weiterhin zu tun.

  • ^^ Doch doch. Das geplante Gebäude hat eine Unterkellerung. Es handelt sich zwar nur um ein UG, aber immerhin. Trotzdem bleibt eine Lücke zwischen dem Eckkgebäude und dem Neubau. Also dort, wo sich auf dem Bild die zwei bunten Garagen befinden.


    ^Stimmt. Die Senioren, die unverschämterweise doch tatsächlich am Hackeschen Markt wohnen wollen, können dies auch weiter tun. Wird halt ein bisschen teurer. Aber die sollen sich mal nicht so haben, schließlich kehrt architektonische Qualität und noch mehr nichtsnutziges Gewerbe ein. Wobei ich mir tatsächlich nicht vorstellen kann, dass da überhaupt jemand wohnen will. Der Hackesche hat viel von seinem Nimbus verloren. Eigentlich alls, wenn das Haus Schwarzenberg nicht wäre.

  • ^ Danke für die Richtigstellung bzgl. der Unterkellerung.
    Und ja, ich gebe Dir recht: Der Hacksche Markt ist ein gutes Beispiel für eine schleichende Tötung eines der spannendsten Orte der Stadt. Am Ende ist jede Baulücke geschlossen, alles sieht architektonisch und städtebaulich o.k. aus, nur, leider, der Geist ist ausgetrieben, die Gegend kommerziell entseelt. Das architektonisch nichtssagende Altersheim hatte mit seinen etwas trashigem Supermarkt noch etwas "kieziges" bewahrt und dafür gesorgt, dass nicht nur junge Alphakonsumenten und Touristen durch die Gegend laufen, sondern auch ältere Menschen.
    Eine genaue Analyse und Rekonstruktion dieser Tötung wäre m. E. wichtig, um solche Entwicklungen anderswo nach Möglichkeit zu verhindern oder zumindest zu erschweren.

  • ^Sorry, aber der Meinung kann ich mich in keinster Weise anschließen. Der Hackesche Markt ist ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, einer tollen Durchmischung von Angeboten (Kino, Restauraunts, Läden). Ein Traum von Urbanität mit gelungener Architektur und Rekonstruktion.

  • ^ Ja, ich zweifle keine Sekunde daran, dass man das genau so sehen kann. Ich vermute sogar, dass das die meisten genau so sehen. Der Eindruck von Lebendigkeit und Urbanität drängt sich förmlich auf. Und genau deswegen ist es nicht leicht, die Verluste zu erkennen, die ich meine.

  • ..
    ^Stimmt. Die Senioren, die unverschämterweise doch tatsächlich am Hackeschen Markt wohnen wollen, können dies auch weiter tun. Wird halt ein bisschen teurer. ..


    Nein, es wird nicht teurer für die Senioren, siehe:

    Tchoban-Visus und aktuelle Fotos vom Abriss: https://www.berliner-woche.de/…tatt-seniorenheim_a176918
    Demnach verschwindet das Seniorenheim bis Oktober - im Neubau sollen aber 29 der 45 Wohnungen wieder für betreutes Seniorenwohnen entstehen. Dazu und dass die Senioren, die in dem Pflegeheim in betreuten Wohngemeinschaften gelebt haben, *zu den gleichen Mieten* zurückkehren können, habe sich der Investor DC Values vertraglich verpflichtet. Die anderen Wohnungen würden zu Marktpreisen vermietet. ..


    Projektseite: https://dcvalues.de/projekt/rosenthaler-strasse-43-45/

  • ^Aus persönlicher Neugier und Gesprächen mit Betroffenen kann ich sagen: Ja, der Mietpreis bleibt erstmal der Gleiche. Aber auch nur für das erste Jahr. Egal, allein der jahrelange Bauprozess wird potentielle Rückkehrer schon abschrecken.


    Urban Freak. Klar, wenn man den Hackeschen Markt im Zeitraum der letzten 5-10 Jahre betrachtet. Er hatte aber viel mehr, wie Elledebe schon anmerkte, Seele. Die ist fast komplett verloren gegangen. Aber wer das Mercedes Benz Amüsierviertel mag und ihm Urbanität bescheinigt, für den ist der Hackesche Markt wohl so etwas wie der Times Square Berlins.

  • ^Was genau meinst du denn mit Seele? Du solltest deine Argumente schon etwas mit Inhalten unterstreichen.


    Besetzte Häuser oder ähnliches haben für mich jedenfalls keine Seele. Und ja: Das furchtbar hässliche Amüsierviertel um die Mercedes Arena hat definitiv eine gelungene Urbanität: Einen Stadtplatz, Restauraunts und Geschäfte, durchmischt mit Büros und in Fußläufigkeit ein massiver Anteil an Wohnungen.


    Nenne mir bitte (neben dem Potsdamer Platz), auch nur EIN viertel das dies in letzter Zeit vollbracht hat. Adlershof ja nicht gerade...

  • ^ Auch nach meiner Erfahrung ist ein Geist, der dieser Gegend früher einen gewissen Zauber gegeben hat, der eine Ahnung von Möglichkeiten in sich trug, nicht mehr zu spüren, sondern ein anderer Geist hat übernommen, in dem man sich an dem Ort mehr als Konsumobjekt, als potentieller Kunde fühlt. Die Möglichkeiten diesem Ort zu begegnen sind vergleichsweise verflacht, finde ich. Es ist grauer als einst, auch wenn paradoxerweise die Gegend äußerlich an Farben reicher geworden ist.

  • Man kann es auch so sehen: Eine Gegend, die sich nicht verändert, hat auch etwas Totes. Ja, die Gegend ist nicht mehr die alte. Stadtteile wandeln sich wie alles andere auf der Welt. Betrachtet man aber die Anziehungskraft dieser Gegend, dann ist sie sicher das Gegenteil von tot. Und aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie in 10 Jahren wieder anders als heute. Ich finde das im neutralen Sinne natürlich und ich finde es am Ende auch spannender als all den künstlichen Stillstand, der in Berlin oft angestrebt wird.

  • ^^Wunderbar formuliert!


    ^Ja, Du sprichst natürlich ein zentrales Problem an: Jenen magischen Zustand der Nachwendezeit konnte man nicht konservieren, das endet in Kitsch (wie man am Tacheles sehen konnte). Aber wenn man zugesteht, dass der heutige Reichtum an Farbe mit einer Verflachung einhergegangen ist, einer Kommodifizierung und Normalisierung, dann ist schon etwas gewonnen.


    Das von Hallole gepostete Rendering zeigt die Ambiguität wider Willen ganz gut: Deutlicher architektonischer Fortschritt geht mit einer Homogenisierung einher: Lauter junge, gut gelaunte, wohlhabende, gesunde, sozial und ethnisch homogene Konsumenten, das konsumparadiesische Pendant zu Zeugen-Jehovas-Vorstellungen des irdischen Paradieses.

  • Nein, dieses Viertel hat den künstlichen Stillstand und eine große Künstlichkeit längst erreicht! Ob der eine Shop durch den nächsten Flagship Store ersetzt wird oder eine Mittelpreisige Immobilie durch eine höherwertige Immobilie ersetzt wird spielt da keine Rolle mehr. Das Viertel ist zum reinen Konsumzentrum geworden, da entwickelt sich nix mehr. Todsaniert und todkommerzialisiert hat es das Schicksal aller Viertel genommen die durchgentrifiziert sind.


    Schlimm ist dass hier im Forum regelmäßig Urbanität mit der Schaffung von reinen Konsumwelten verwechselt wird! Erst da wo sich viele Menschen treffen und interagieren OHNE den primären Grund des Konsumierens entsteht echte Urbanität oder wird sie bewahrt.


    Alles Andere ist die Wiederholung des selben Kommerzsch... den es überall gibt!

  • ^^^ Das ist schon richtig. Aber wenn solch eine Entwicklung überall und parallel stattfindet, ist das für mich ein kultureller Verfall zugunsten des Kommerzes. Kann man mögen. Für Berlins Entwicklung und Zukuft ist das aber fatal.


    Davon abgesehen. Die neue Architektur scheint wertiger zu sein, so richtig überzeugend finde ich sie aber nicht. Tschoban Voss kleistert mittlerweile auch die Stadt zu mit gehobener Langeweile.