^ Der BZ-Artikel verteilt doch die Schuld ziemlich fair - den Anfang haben demnach die Nazis für irgend so ein Gauforum gemacht, erst dann die DDR, dann die Nachwende-Planungen. Wie der Zufall will, heute wird auch über den Ernst-Reuter-Platz im Westen diskutiert, der mE genauso unwirtlich ist und wo ebenso alles dem Autoverkehr geopfert wurde - läge diese Gegend hier im Westen, wäre sie heute womöglich genauso wie jetzt verhunzt. Mit der Schuldfrage braucht man sich also nicht aufzuhalten - eher mit der Erkenntnis, dass die Gegend keinerlei Aufenthaltsqualität bietet, woran man vielleicht arbeiten sollte.
Man kann immer wieder sagen, "nicht jeder Berliner Platz muss dazu herhalten mit der Gattin schick flanieren zu können" - wo gibt es aber die Straßen und Plätze, wo man richtig angenehm flanieren kann? Die letzte Woche verbrachte ich in Rom, beinahe die Stadtgröße Berlins, wo es in der Innenstadt nur wenige Straßen und Plätze gibt, die man gerne asap verlassen würde. In Berlin ist das Verhältnis genau umgekehrt.