Einzelne Projekte Linien- Ecke Alte Schönhauser Straße

  • Von hinten kann ich mit dem Gebäude eigentlich auch gut leben. Die Fassade ist dort gut strukturiert und vor allem die Proportionen passen noch recht gut zusammen. Zur Rosa-Luxemburg-Straße hin hat die Fassade schon fast was von einer Brandwand. Zu viel Beton (vor allem zu viel grau), zu wenig Fenster.


    Unbedingt sollte endlich bald auch mal das daneben liegende Grundstück bebaut werden (wenn möglich mit einem Bau der sich gegenüber dem Bundschuh-Werk nicht zu verstecken braucht - dann aber hoffentlich im positiven Sinne).


    Edit: abrissbirne - dankeschön übrigens für dieses umfangreiche Foto-Update.

  • Wer bzw. wie soll man da drin eigentlich wohnen? Bei diesen Wohnungsgrundrissen fragt man sich, ob man bei der Planung des Hauses überhaupt die Wohnungen mit einkalkuliert hat. Wenn die Terrasse größer ist, als die Wohnung selbst, stimmt doch was nicht...Das Ding, mit deinen schwarzen, fensterlosen Wänden, scheint nur provozieren zu sollen (oder so ähnlich; deutsche Sprache, schwere Sprache) , in Farbe und Form. Von einem praktischen Nutzen keine/kaum eine Spur. Als Buchstütze hätte es allerdings durchaus seinen Reiz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Nach der vollständigen Enthüllung des Klotzes gefällt er mir auf einmal ganz gut. Durch die zerklüftete Formensprache und den dunklen Beton wirkt es wirklich mehr wie eine Skulptur, als ein Wohnhaus.
    Und die soziale Komponente ist auch nicht zu verachten. Immerhin können Tagger, StreetArt Künstler und Sprayer auf der wunderbar großen dunklen Fläche im Erdgeschoss ihrem Hobby nachgehen und etwas Farbe auf den Bau bringen :lach:

  • Sammler-Häuser

    Lauf Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ist das ein Haus für die Kunstsammlung eines privaten Sammlers (Roger Bundschuh). Diese liefern sich - nach FAS-Autor Niklas Maak - in Mitte zur Zeit einen "sangiminianohaften" Wettbewerb um das bedeutenste Haus für Kunst. Parallel eröffnete Freitag in der Auguststraße das "Me"-Haus des Sammlers Thomas Olbricht (Ex-Wella-Chef). Über die Architektur kann sich jeder eine Meinung bilden....

  • Also ich würde da Bundschuh zum Sieger erklären. Man muss sich den Bau mal von Nahem ansehen, der Beton ist besonders an den Kanten sehr gut verarbeitet.

  • Ich bin vor ein paar Tagen schon dort vorbeigekommen und war positiv überrascht, die beiden Bilder hier (#94 und #98) bestätigen diesen Eindruck aus meiner Sicht.


    Nach den Entwürfen hatte ich schlimmes befürchtet und muss zugeben, dass mir der jetzt fast fertige Bau durchaus gefällt. Der Eindruck einer monumentalen Skulptur drängt sich auch mir auf, das Wort Neobrutalsimus hat aber ebenfalls seine Berechtigung. Generell finde ich positiv, dass es mal ein Gebäude ist, was sich von den allzu häufig gebauten 0815-Bauten deutlich abhebt - es fällt jedem sofort auf. Und es wirkt aus jeder Perspektive ganz unterschiedlich - was auch auf den beiden Bildern klar zu sehen ist.


    Da das Umfeld hier nicht besonders "homogen" ist, stört mich diese "andersartige" Form und Architektur auch nicht so besonders an diesem Ort. Zwischen Volksbühne, den Bauten der späten 20er wie u. a. das das Babylon, einigen Vorkriegs-Wohnhäusern und DDR-Wohnbauten und eher langweiligen Nachwende-Bürogebäuden setzt er ein Ausrufezeichen.


    Ich hoffe, das Gebäude wird auch in Zukunft gepflegt, sonst kann es in 10 oder spätestens 20 Jahren nämlich schnell furchtbar aussehen.


    Mein Resumee: Ein Bau, über den man sicher geteilter Meinung sein kann und vielleicht auch soll. Keine Spitzenarchitektur, aber deutlich besser als erwartet und allemal interessant und auffällig. Der positive Eindruck überwiegt für mich zunächst mal. Mal sehen, wie ich es in 1 oder 2 Jahren sehe...

  • Es geht los! Die größte und eine der letzten Brachen in der Linienstraße wird in den kommenden zwei Jahren verschwinden -



    Quelle: cic group Immobilienprojektentwicklungsgesellschaft mbH


    Auf dem bereits im letzten Sommer beräumten Gelände stehen nun endlich vier große Baufahrzeuge. Die Objekte wurden in dem Thread bereits mehrfach beleuchtet, ausführliche Informationen finden sich auf folgender Homepage:


    http://livingbauhaus.com/wohnimmobilien/linienstrasse/


    Da ich nur zwanzig Meter entfernt wohne, werde ich regelmäßig über die Bauarbeiten berichten können.


    Ick freu mich! :daumen:


    L219 hat sich äußerlich in den letzten Monaten nur kaum gewandelt, hier ist man jedoch mit dem Innenausbau beschäftigt. Fassadenelemente sind noch nicht vorhanden, jedoch nahezu die kompletten Fenster installiert.

  • Niedrigenergiehaus Linienstraße 23

    Genau gegenüber der Rückseite der Volksbühne entsteht ein neues Gebäude, die Arbeiten haben das Erdgeschoss erreicht. Es handelt sich offenbar (viel ist im Internet nicht zu finden) um ein Niedrigenergiehaus und offenbar wird auch eine Galerie einziehen. Damit entwickelt sich die Gegend um die Volksbühne immer mehr zu einem Galerienviertel. Da gerade dieser Teil der Linienstraße bislang ziemlich trostlos war, kann der Bau zur Belebung und Verbesserung beitragen.
    Das befürchteten auch Anwohner, die noch vor Baubeginn vor Mieterhöhungen infolge einer "Aufwertung" der Gegend sprachen.


    In einer Liste der Erträge aus Veräußerungen der JCC bis 2008 ist die Linienstraße 23 mit einem Betrag von etwas über 58.000,- angeführt. Der niedrige Preis erklärt sich wohl daraus, dass das Grundstück während der Nazi-Zeit unbebaut war und sich Zahlungen nur auf das Grundstück beziehen konnten.

  • Kleines Update vom Mittwoch Nachmittag. (c) bei mir.


    L219:



    Man ist immer noch im Innenausbau; nicht alle alle Fenster sind installiert und von Fassadenelementen sieht man auch noch nichts. Fertigstellung ist hier erst Anfang 2011.



    Die neue Baustelle gegenüber:




    Und das von ElleDeBE erwähnte neue Projekte auf der Rückseite der Volksbühne, ebenfalls in der Linienstraße (Nr. 23):



    Eigentlich bin ich ein ausgesprochener Freund von Verdichtung, aber ob es HIER notwendig ist!? Der Naziblock aus den 30ern ist zwar alles andere als eine fröhliche Ecke, aber der Neubau muss schon viel rausreißen, um die Zerstörung der grünen Insel zu rechtfertigen. Das Bauschild sagt leider nichts über die Fassaden aus.

  • SchendelParkAPARTMENTS

    Nachdem monatelang nichts passiert ist, geht es beim Projekt SchendelParkAPARTMENTS, Max-Beer-Str. 35, wieder weiter, mit Bagger diesmal.
    Hier gibt es einige Details. U.a. ist da zu erfahren, dass ein - allerdings mit über 400qm hinreichend geräumiges - Penthouse für 2.220.000,- EUR angeboten wird.

  • Falls sich irgendein Anwohner fragen sollte, warum das Projekt Living Bauhaus zuletzt etwas stockte - auf dem Gelände wurden Skelettteile vom alten Garnisonsfriedhof entdeckt. Darüber berichtet der Auguststraßen-Blog in einem Artikel vom Sonntag.
    Klingt nett - Poltergeist lässt grüßen.

  • Nur wenige Tage nach Batos Bildern vom 17.11. (zwei Postings zuvor) sind beim L219 die Gerüste zur Linienstraße weg. Ich finde den Bau an und für sich gar nicht schlecht - aber hier doch eher fehl am Platz.



    Die Baugrube der benachbarten Baustelle (Living Bauhaus) ist nicht von schlechten Eltern in dieser eher kleinstrukturierten Gegend:




    Wenige Hundert Meter weiter westlich an der Linienstraße wurde ein Plattenbau wärmegedämmt. Leider hat man es aus meiner Sicht versäumt, die nun glatte Fassade etwas interessanter zu gestalten bzw. zu bemalen - da fand ich den Originalzustand (siehe Plattennbauten weiter hinten) ja noch ansehnlicher:


    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Bilder neu verlinkt

  • ^ In der Tat: Ein als Plattenbau sanierter Plattenbau hat dank der Fugen wenigstens noch einen Rest an Fassadenstruktur zu bieten; so gibt es außer der Bemalung gar nichts mehr. Und die Fenster wirken ohne sichtbare Platten einfach nur zu klein. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Ganze dank Berliner Luft, Luft, Luft in spätestens fünf Jahren nicht mehr lachsfarben, sondern grau sein wird - oh Graus! :nono:


    Was das L219 angeht würde ich vor einem Urteil noch abwarten, wie sich die unmittelbare Nachbarschaft in Zukunft gestaltet. Tendentiell stimmt es, dass der Bau recht wuchtig ist für die Umgebung; aber vielleicht gelingt es ja dennoch, ihn in das Straßenbild einzupassen.

  • Ob sich das lohnt,die Platten abzureissen und neu zubauen kann nicht generell gesagt werden.Aber häufig lohnt es sich,ist aber nur schwer umzusetzen.


    Es gibt eine Abrissförderung bei gleichzeitigem Erlass der Altschulden,welche auf dem Gebäude lasten. Häufig gibt es aber gar kein Interesse,die Gebäude abzureissen,da sie in städtischer oder genossenschaftlicher Hand sind.Auch Privatvermieter nehmen die guten Renditen bei solchen Bauten gern mit.Sind die Häuser fast vollständig vermietet,gibt es ~ 4-6 % Rendite p.a. Wer will darauf schon verzichten ?


    In weniger gefragten lagen und Städten,wie etwa FF oder CB wurden Häuser nur zu dem Zweck erworben sie abzureisssen,weil man daran Geld verdienen kann.