Karl-Marx-Allee/Frankfurter Allee

  • Hat einer noch ein Bild von dem stilbildenden Hochhaus an der Weberwiese?


    AeG, Johnson hat auch Zeitungen wie der "deutschen Nationalzeitung" noch 2003 Interviews gegeben!

  • AeG: das habe ich hier gestern auch geschrieben...


    dieser beitrag wurde jedoch vom mod gelöscht :confused: :o



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    1. Nein, Du hast nur einen Satz und einen Link geschrieben. Der gesamte Beitrag lautete in etwa: "Ich dachte, es würde sich darum handeln: http://www.dokumentationszentr…ten_deutsch/kurzinfo.html". Und das der Beitrag gelöscht wurde, habe ich Dir mitgeteilt.
    2. Das Zitat wurde gelöscht. Bitte künftig auf die Boardregeln (6. Absatz 7) bezüglich Zitate (Quote-Funktion) achten und nur dann zitieren, wenn es wirklich nötig ist. Vielen Dank, Manuel.

  • Kent,


    ja, und ..., was willst Du damit sagen? Google hält sich dazu bedeckt.


    Die Proraer Analge hat auf der Pariser Weltausstellung 1937 übrigens einen Grand Prix gewonnen. Man muss sie sich dazu wohl weiß getüncht und konzeptionell als Bau der Moderne vorstellen.



    micro,


    naja, ich finde ein nur paar Sprüche ohne nachweisliche Belange. Dass man solche Superlative in Berlin schnell zur Hand hat (muss wohl an irgend einem Komplex liegen), sollte ja inzwischen allgemein bekannt sein ;).



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    Ich habe das "längste Baudenkmal" mal aus dem Titel genommen. Über Prora und Berliner Verhältnis zu Superlativen kann bei Interesse in anderen Threads diskutiert werden, Manuel.

  • @ du hast doch angefangen mit der Phillip Johnson Diskussion und demjenigen hinter dem Ofen!

  • Habe mich gestern Abend kurzfristig am Frakfurter Tor noch mit ein paar Freunden getroffen. Im Großen und Ganzen ist es schon ein gelungenes und ansehnliches Enselmble. Schade sind nur die paar Platten, die in den Straßenfluchten entlang der K-M-A - zum Glück nach hinten versetzt - stehen...Und natürlich die gnazen verstümmelten Laternen! Wie steht's denn um deren Zukunft?

  • Die zweiarmigen Leuchten sind einfach brüchig geworden und mussten bereits zu großen Teilen abgetragen werden. Die Stahlbetonschäfte waren aus Gründen der Materialknappheit bei Stahl unzureichend armiert worden und der Beton enthiet augenscheinlich auch zu viel Kies.


    Schade ist nur, dass die verbliebenen Stümpfe meist in dritte Welt -Manier in der Landschaft herumstehen und mit rot-weißem Absperrband umwickelt wurden.


    Angeblich ist ein Ersatz ab/seit Anfang 2006 geplant. So sagte es zumindest mal der Senatsbaudirektor.


    EDIT: Okay, Du hast zuerst geschossen, Manuel. Ich bin Tod und muss bis 20 zählen :)


    Die "paar Platten" gehören in Sachen Fassadensanierung mit zum Besten, was die Nachwendezeit bisher hervorgebracht hat. Die Wände wurden einfach lichtgrau verkleidet, ein in Enlehnung an die Nachbarbebauung hervorgehobenes anthrazitfarbenes Fensterband schmückt das letzte OG und die Balkone wurden verglast. Ende. Aus. Perfekt!

  • OK, also nichts wirklich konkretes bez. der Kandelaber.


    Die "paar Platten" gehören in Sachen Fassadensanierung mit zum Besten, was die Nachwendezeit bisher hervorgebracht hat.


    Ich kann mich kaum halten vor Begeisterung...:rolleyes:


    Wieso stehen die eigentloich da? Kein Geld mehr, um die Lücken noch angemessen zu füllen? Oder war der Prunk-Stil, als man an an den jew. Stellen agekommen war, out und der Platten-Stil in? Oder...?

  • Ben,


    weshalb die da stehen? Zur Bauzeit des ersten Abschnittes der Stalinallee wurde dort auf der Südseite das namensgebende Denkmal und auf der Nordseite eine stilistisch angepasste Sport- und Veranstaltungshalle errichtet. Eine Abbildung und diverses Wettbewerbsmaterial der später beteiligten Büros findet man hier: http://deutsches-architektur-f…t.php?p=93557&postcount=8. Meine dort zu findende Angabe, die Halle sei 1960 wieder abgerissen worden, ist leider falsch. Richtig ist das Jahr 1971 (ich hatte das wohl versehentlich mit dem Entfernen der gegenüberliegenden Statue verwechselt, sorry). Der irreparable Schaden resultierte aus der - mangels anderer Bezugsquellen notwendigen - Verwendung eines stählernen Traggerüstes, dessen Profile hauptsächlich vom Gelände des Schlachthofes an der Eldenaer Straße stammten. Durch Kriegsbrände war der Stahl "ausgeglüht" und nicht mehr genügend tragfähig.


    Die Bebauung der nun brachliegenden Areale erfolgte dann im Zuge des Entstehens des benachbarten Gebietes zwischen Andreasstraße und Straße der Pariser Kommune mit den gerade in Mode gekommenen Typen QP71, die den frei projektierten Wohnscheiben des zwischen 1959 und 65 errichteten zweiten Bauabschnittes sehr ähnlich sind und bez. des Wohnkomforts etwas "mondäner" (;)) waren als die zeitgleich in der Umgebung ebenso verwendeten P2.


    Bei QP71 verfügt jede Etage über einen direkten Fahrstuhlzugang neben den aussenliegenden, mit Fenstern versehenen Treppenhäusern und über ebenso aussenliegende Küchen und Bäder gegenüber dem auf der Erschließungsseite sehr ähnlich aussehenden P2, bei dem die genannten Räume stets gefangen sind und dessen innere Erschließung über Verteilergänge und Fahrstuhlhaltepunkte in der ersten fünften und achten Etage erfolgt. QPs erkennt man zudem an den wenigen, zusammengefassten Balkonen und der ursprünglich oft sehr farbenfroh ausgeführten Keramikfassade. Demgegenüber besitzen P2 an der dem Eingang abgewandten Seite eine durchgängige Balkonfront. Ansonsten waren oder sind bei diesem Typ zum Teil noch die horizontalen Erschließungsgeschosse in andersfarbiger Keramik hervorgehoben, ursprünglich meist in hellblau, seltener in gelb (bitte mal melden, wen das überrhaupt interessiert haben könnte ;))


    Da diese beiden Blöcke nicht erhaltenswert sind könnte ich mir - sofern die Mieteinnahmen wieder deutlich steigen sollten - einen an den alten Bauabschnitt angelehnten Ersatz vorstellen. Vorerst dürfte das aber kaum ein Mieter bezahlen wollen. Ich wäre auf der Nordseite eh für ein Duplikat von Paulicks Halle zu haben.



    Ben,


    bevorzugst Du eher die (m. E. aufdringlichen wie kurzatmigen) Fantasiefassaden im Lego- oder Burgenstil, wie man sie andernorts häufig bei sanierten Elementwand-Bauten vorfindet?

  • Ah ja...Die stand also dort. Habe gestern im U-Bhf. ein Bild von der gesehen. OK, danke.


    bevorzugst Du eher die (m. E. aufdringlichen wie kurzatmigen) Fantasiefassaden im Lego- oder Burgenstil, wie man sie andernorts häufig bei sanierten Elementwand-Bauten vorfindet?


    Meinst du sowas, wie z.B. die Platten am Gendarmenmarkt? Naja, man sieht auch ihnen an, dass sie Platten sind, was bei mir schon mal Minus-Punkte gibt, weil sie mit ihren großen, deutlich sichtbaren Fugen eher wie ein Kartenhauswirken (gilt für alle Platten). Aber diese "Fantasiefassaden" suggerieren zumindest, im Ggs. zu diesen einfachen quadratisch-praktischen Platten, die vielleicht grad mal über farb. Balkons verfügen, wie eben diese an der KMA oder die an der östl. Leipziger oder um den Alex herum, ein gewisses Ideenreichtum/Fantasie (auch wenn es ebenso nur Fertigbausätze sind).
    Und wenn man nicht direkt davorsteht, dann fallen einem diese opt. Mängel, die diese Bauweise mit sich bringt, auch nicht auf. Somit ist die gesamte Athmosphäre des Platzes zumindest oberflächlich bewart, als wenn da "echte" Platten stehen würden. Bei dem roten Haus am Gendarmenmarkt/Ecke Jägerstr. ist mir z.B. erst recht spät aufgefallen, dass es sich hier um eine Platte handelt. Mir wär am liebsten, man würde es abreißen, jedoch mehr oder weniger identisch (vielleicht mit einer Etage weniger und größeren Etwagenhöhe), nur in einer "vernünftigen" Bauweise neubauen...

  • Ben,


    auf diese sonderprojektierten Bauten, die erst zur Mitte der achtziger Jahre entstanden, wollte ich eigentlich nicht hinaus. Mir ging es eher um die in den letzten 15 Jahren sanierten Fassaden der zahlreichen Typenbauten, die den von Dir Erwähnten in der Karl-Marx-Allee sehr ähnlich sehen bzw. identisch sind (P2, QP71, WBS70 u. a.) und die im östlichen Stadtgebiet vielfach auftreten. Konkret meine ich die oft "fantasievollen", auffälligen Motive, die mal Dächer und Giebel abstrakt darstellen, mal einfach nur farbenfroh aussehen wollen und dabei geometrische Grundkörper nachbilden oder auch regionale Symbole großflächig überzeichnen. In der Regel sind diese Motive aber lediglich zweidimensional entlang des Fugenrasters aufgemalt bzw. sind erneuerte Balkonbrüstungen "individuell" gestaltet. Nicht selten werden dabei kurzlebige Modefarben verwendet (wie Violett, Türkis oder Orange). Ich frage mich bei den schlechteren Beispielen regelmäßig, ob diese nicht vielleicht die Frau des Hausmeisters (mit Filzstiften auf Karopapier :D) entworfen/verbrochen hat.


    Jedenfalls empfinde ich die zurückhaltende Gestaltung der benannten Bauten in der Karl-Marx-Allee, die gegenüber dem ursprünglichen Zustand in orange-weiß völlig verändert wurde, als dem Typus und dem Umfeld gegenüber sehr angemessen!

  • Ach, solche meinst du! Nee, die kannst du mir auch schenken. Irgendwelche Bildchen an den Wänden ändern auch nichts daran, dass es eben (rechteckige) Platten sind.
    Mag ja sein, dass die an der KMA heute besser aussehen, als früher...Mir sagt bei denen lediglich zu, dass sie zurückversetzt stehen, und man somit erst beim zweiten Hinsehen bemerkt, dass da was nicht stimmt...Wie auch immer...

  • Habe im ersten Post den Plan geändert und Blockbezeichnungen zugefügt, so dass man die Posts von AeG nun besser verstehen kann. Außerdem habe ich eine Liste der Architekten pro Block oben eingefügt. Hier nochmal derselbe Plan:



    Die Informationen stammen aus dem kleinen Architekturführer von Thomas Michael Krüger aus dem Stadtwandel-Verlag, Format A6, €5, den ich mir bestellt hatte.


    (Leider konnte man das Ding kaum als Buch bezeichnen, denn nach einmal Blättern besaß ich eine Loseblattsammlung. Habe mir dann Buchbinderleim besorgt, was gar nicht so einfach war, und eine Bastelstunde eingelegt, so dass ich dann endlich weiterlesen konnte.)

  • Etwas älter, aber
    hier ist etwas zum Cafe Moskau, indem Architekturgurus wie Bruno Flierl und andere ihre Jugendzeit verbraten haben!
    Ein DDR Hit von Thomas Nakzynski lautete deswegen auch In der Mokkamilcheisbar ja da traf ich sie, in der Mokkamilcheisbar da fand ich sie


    http://www.pumafootball.com/ ( auf Cafe Moskau gehen!)
    und
    http://www.das-moskau.com/
    mit ein bisschen Geschichte und Architektur des Prachtbaus von Josef Kaiser und Werner Dutschke.
    Und jetzt die Frage an euch, kann man da einfach so rein und was trinken oder ist dsa nur zu speziellen Anlässen offen!

  • Kent, Du alter Geschichtsknittler und Kulturbanause, ;)


    der Typ heißt Thomas Natschinski, die Textzeile "in der Mokkamilcheisbar hab' ich sie geseh'n, in der Mokkamilcheisbar da ist es gescheh'n ..." und das Ganze lag gegenüber vom Café Moskau.

  • @ Aeg öhhmmm pardon, aber ich bin ja auch ein Westkind unter 30!
    Aber Danke für die Richtigstellung ;) :daumen: :daumen:


    Hast du als architekturinteressiertes Kind der DDR dort auch deine Jugend verbracht? Immerhin haben es ja mit Wolfgang Kil und Bruno Flierl 2 DDR Architekturexperten dort gut ausgehalten! :)

  • Nö, kaum. Die Gegend war wohl eher in den 60ern bis frühen 70ern angesagt. Ich habe auch viel zu weit entfernt gewohnt, als dass ich dort hätte permanent hinfahrern wollen. Ausserdem, als meine Jugend so richtig begann, da war's auch schon vorbei mit der DDR. Es gab gegenüber im International einen Seiteneingang über eine Treppe, der führte zum OKK-Klub (keine Ahnung, was OKK hieß, vielleicht Otto Karl Kunze, antifaschistischer Wiederstandskämpfer? :D) Die hatten alte hölzerne S-Bahnbänke als Mobiliar und der Cola-Wodka lag bei 1,10 Mark (was auch für Zonenverhältnisse unschlagbar günstig war). Meine damalige und heutige Freundin war dort öfters. Ich bin nur zwei- oder dreimal mitgegangen, war mir dort etwas zu gruftig (Gothic sagt man wohl heute dazu ;)). In den anderen Etablissements war ich nie - nicht mal zum Eisessen.