Stadtgestaltung/ -entwicklung

  • K-Restaurieren
    Besonders deinem 4. Punkt kann ich nur beipflichten. Damit reiht sich die Presse allerdings nur in die Stimmung ein, die bei den meinungsbildenden Gruppen in Köln vorherrscht, wenn es um das Thema Stadtgestaltung geht: Es ist, warum auch immer, eine Art Tabuthema.


    Mir ist nicht eine gewichtige private Initiative oder ein Verein bekannt, der sich das Thema zukünftige Gestaltung des Altstadtbereichs auf die Fahne geschrieben hat. Sicher gibt es Interessenvertretungen von Geschäftsleuten etc. Aber denen geht es in erster Linie darum (so mein Eindruck), dass die Geschäfte weiter gut laufen. Man pflegt lieber weiter das Klischee von der "schönsten Stadt der Welt ;)", der Karnevalshochburg, der Weltkulturerbe-Stadt. Viele Besucher Kölns sind zwar eher ernüchtert über das Stadtbild (Man muss sich nur den Strang Image Kölns durchlesen). Aber mal ehrlich: Der Laden läuft ja trotzdem.


    Vielleicht ist das ein Mitgrund bei der etwas schizophrenen Sichtweise in der Kölner Presse und Öffentlichkeit: Man motzt zwar gerne über die Hässlichkeit, mittelmäßige Neubauten, das oft zerrissene Stadtbild, hat aber gleichzeitig das Gefühl, dass ja doch alles prima läuft. Es existiert (noch?) kein breites Bewusstsein dafür, wie die Stadt sich architektonisch und gestalterisch weiter entwickeln soll. Vielleicht wächst das jetzt gerade. Das Gürzenich-Quartier ist ja nur der Anfang, in den nächsten Jahrzehnten wird es in der Altstadt noch viele weitere Neubauprojekte geben, so dass diese Themen immer zentraler werden.

  • Tilou Der KStA entwickelt sich für mich zum ständigen Ärgernis. Ich habe noch allzu gut die absolut tendenziöse Kampagne gegen die Bebauung des sog. "Rathausplatzes" in Erinnerung.


    Erinnern kann ich mich jedoch auch noch an eine noch länger zurückliegende Zeit, in der sich der KStA noch einen Redakteur leistete, der sich schwerpunktmäßig mit den Themen Architektur, Stadtbild und Stadtgestaltung beschäftigte.
    Wenn ich mich richtig erinnere, hieß der Mann Werner Strodthoff. Da gab es z.B. eine regelmäßige Kolumne, in der Mißstände im Stadtbild angeprangert wurden - ob dies Bauten waren, die nicht ins Umfeld passten, Kachelorgien in U-Bahn-Stationen, Schilderwildwuchs, Plätze ohne Urbanität - die keinerlei Gestaltungswillen erkennen ließen und Ähnliches. Es wurden aber auch positive Beispie besprochen und vorgestellt. Über Planungen, Projekte, Baustellen wurde regelmäßig ausführlich berichtet. Und zwar fachlich kompetent und in der jeweils vertretenen Haltung begründet und nachvollziehbar.


    Diese Stelle ist wohl (ich denke, Herr St. ging in den Ruhestand) ersatzlos gestrichen worden. Seitdem versucht sich ab und an mal ein 'fachfremder' Redakteur an dem Thema. Entsprechend sieht die Berichterstattung heute aus.


    Man sollte den KStA (ebenso wie die Rundschau) auffordern, diesem Themenkomplex wieder mehr Beachtung zu schenken - und möglichst auch wieder einen entsprechenden Fachredakteur einzustellen.


    Als Abonent dieses Blattes werde ich wohl mal ein entsprechendes Schreiben an den Verlag verfassen. Wenn andere Leute das auch täten könnte es nicht schaden...


  • Als Abonent dieses Blattes werde ich wohl mal ein entsprechendes Schreiben an den Verlag verfassen. Wenn andere Leute das auch täten könnte es nicht schaden...


    Das ist doch mal ein Schritt. Ich kaufe die Zeitung selektiv, indem ich mir die jeweilige Überschtrift des Köln-Teils anschaue und in Abhängigkeit meiner Zufriedenheit. Vielleicht reicht ja ein Verweis auf den Link hier,
    ist doch zum "Meinung abgreifen" auch für eine(n) Redakteur/in nicht uninteressant...;) Alternativ könte auch ein "Sammel-"leserbrief erstellt werden.

  • Zum Thema Stadtentwicklung zur Abwechslung etwas Visuelles,
    ist mir bei der letzten "Stadtsichtung" aufgefallen :cool:


    1) Zum Thema "Kleinteiligkeit":


    Wie man auf dem Bild (südliches Köln) sieht, lässt sich diese auch nachträglich mit einfachen Mitteln erzeugen. Besonders gelungen ist die photorealistische Darstellung des alten Fachwerkhauses, Typ "Nikolaus".


    Aber ganz ohne Ironie: Ich weiss nie, ob ich mich hier über den (anzuerkennenden) Versuch einer optischen Auffrischung freuen soll, oder über die Wahl der bescheidenen Mittel ärgern. Tendiere zu Letzterem.


    2) Zum Thema Altbestand:


    Einige (kostbare) Altbauten befinden sich in schlechtem Zustand, ein Abriss ist zu befürchten. Das folgende Bild zeigt ein Objekt an einem kleinen Platz Porzer Hauptstraße/Poststraße zwischen belanglosen Bauten. Könnte aufgründ der Lage an der Kreuzung ein Schmuckstück sein. Ob das renoviert wird? Wenn ich Zeit habe, frage ich dort mal an...



    Gebäude (Denkmal) in Mülheim:



    In der Diskussion, ehemaliges Brauereigelände Köln-Süd, meines Wissens hat der Denkmalschutz hier leider nicht zugeschlagen (könnte zwischen den Reihenhäusern verloren gehen):



    Bitte die Bildquelle angeben. "Ist mir aufgefallen" kann alles heißen. Danke. rec

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  • Thema Denkmalschutz

    Hallo,


    ein etwas älterer Beitrag, aber sehr interessant zum Thema Stadtentwicklung. Es geht um Denkmalschutz.


    Einen besonderen Reiz erhält das Interview, wenn man bedenkt, dass Hr. Krings (meines Wissens) Stadtkonservator war, als die alte Hauptpost abgerissen wurde. Die Eröffnung des unansehlichen Neubaus jährt sich nächste Woche zum 11 Mal...


    http://www.ksta.de/html/artikel/1315562770670.shtml


    (Stand: 07.11.11; Quelle: KStA)

  • Hallo, war vor einigen Tagen in Köln. Mein Tipp, kompletter Abriss! Unrettbar!
    Bin ich froh in einer Stadt wie Frankfurt zu wohnen, die Visionen hat und sie umsetzt. Nicht umsonst eine der erfolgreichsten Städte Europas.

  • :lach: Ganz großes Kino! Suuuper .... endlich hat uns jemand, der Ahnung hat, die Augen geöffnet!!! :lach:


    Der User schafft es - was ich rekordverdächtig finde - 7 (in Worten: sieben) Beiträge zu verfassen - von denen sich sieben mit der natürlich absolut unzulänglichen Situation in Hamburg, Köln, Berlin und München befassen...

    Einmal editiert, zuletzt von Citysurfer ()

  • Köln Panorama optimiert

    Hallo zusammen!


    Visualisierungen sind eine gute Idee, denke ich. Mir fällt auf, dass immer wenn ich ein Köln-Foto ala "Postkartenmotiv"abseits des Doms machen möchte, irgendetwas im Weg steht, ob ein unförmiges Gebäude, ein Stromkasten (oder mehrere) etc...


    Hier mal ein Beispiel, wie man durch bauliche Rückbildungsmaßnahmen :cool: das Stadtbild aus meiner Sicht sehr viel runder machen könnte (das zweite Bild ist ein "Quick-und-Dirty-Gimp, bei mir auch als Kipp-Gif bestellbar :D).


    Das entsprechende Gebäude wird doch nach Umzug des Stadtarchivs frei und gehört der Stadt Köln? Hier könnte ein Portal vom Rhein zum Heumarkt entstehen!


    Und noch ein Beispiel: Platz unbepflanzt und der Stromkasten macht ein harmonisches Bild unmöglich (in einer sonst repräsentativen Straße):


    (Bilder und Bearbeitung: K-Restaurieren)

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  • tdrinko Diese Illustrationen sind ja irgendwie süß. In diesem Falle wäre die Bezeichnung "Disneyland" aber wirklich absolut angebracht. Vor allem - da hier noch nichtmal etwas historisch rekonstruiert wird, sondern einfach irgendwelchen Häuser, die in dieser Form nie an den entsprechenden Stellen standen - dort hingestellt würden. Nette Spielerei ja - aber das war's dann auch ...

  • Der Kölner Oberbürgermeister Roters hat dem KSTA ein Interview gegeben.


    Dabei wurde er auf Einsparungsmöglichkeiten mit Haushalt angesprochen. Als Beispiel nannte er die Reduzierung von Baukosten bei [möglichst] gleichbleibender Qualität und die Aufhebung des Denkmalschutzes von Schulen, die saniert werden müssen. Hierin sieht OB Roters wohl ein nicht unerhebliches Einsparpotential, denn laut seiner Aussage stehen 50% der Kölner Schulgebäude unter Denkmalschutz.


    Kölner Stadt-Anzeiger


    :Nieder: Da kann man nur hoffen, dass das Stadtbild nicht zu großartig darunter zu leiden hat. Allerdings kann ich mir bei einigen Schulbauten auch eine Aufhebung des Denkmalschutzes zwecks Sanierung gut vorstellen; Beispiel: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium am Waidmarkt.

  • Allerdings kann ich mir bei einigen Schulbauten auch eine Aufhebung des Denkmalschutzes zwecks Sanierung gut vorstellen; Beispiel: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium am Waidmarkt.


    Hier kann ich mir auch als ehemaliger Besucher dieser Schule einen Kommentar, bzw. eine Frage nicht verkneifen. Aus meiner Sicht gab es bzgl. des Schulkomplexes zwei erhaltenswerte Dinge: Die Ikarus-Figur und das preussische (?) Portal, dem man seine historische Bedeutung auch ansah (und das die Strasse aufwertete). Ich verstehe auch, dass der Fokus in der Tragik der Geschehnisse woanders lag. Aber sehe ich das richtig, dass das Portal mal ganz entspannt abgerissen wurde und jetzt der optisch langweilige Bau aufwendg saniert wird? Wegen jedem Rosenmomntagszug werden doch Schutzzäune errichtet, wo war denn hier der Denkmalschutz?? Und kaum jemand hat Notiz von diesem (mal wieder) Verlust genommen! :Nieder: (PS: Habe leider kein Bild von mir, aber in Suchmachine leicht zu bebildern)

  • ^ Ich habe es auch erst später bemerkt, aber es stimmt, dieses Baudenkmal ist (schon 2009) fast unbemerkt abgerissen worden. Eine gemeine Ironie des Schicksals, war es doch neben der Kirche St. Georg quasi das einzige erhaltene Relikt aus dem Vorkriegs-Köln in dieser ganzen Gegend. In der Presse ist das nur so am Rand mal erwähnt worden, aber der Abriss war wohl durch die Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen nach dem Archiveinsturz unumgänglich (Auf diesem Foto kann man es am oberen Rand noch stehen sehen, Quelle: koeln.de). Ob es in irgendeiner Form wieder neu errichtet wird, kann ich nicht sagen.

  • Das Tor und die Ikarus-Figur wurden nach dem Archiveinsturz aus Sicherheitsgründen abgetragen - da man nicht wußte, ob der Untergrund instabil ist oder nicht. Das Tor und die sicher eingelagerte Figur werden wieder aufgebaut werden.

  • Das Tor und die sicher eingelagerte Figur werden wieder aufgebaut werden.


    Dass mit dem Ikarus (war das nicht sogar eine private Initiative) war mir bekannt, das zweitere würde mich freuen und ich würde es in Köln für eine mittlere Sensation halten. Gibt es dazu eine Quelle? :confused: