Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Diesen Punkt sehe ich ein, aber ob das so viel Sinn macht? Dann lieber erstmal die Verlängerung Richtung Frankfurter Tor offen halten (Trassenfreihaltung). Bin halt kein Fan von kurzfristigen (kurzsichtigen) Lösungen in der Verkehrspolitik.

  • Die Anbindung ans Ostkreuz ist alles andere als kurzsichtig, sondern sehr sinnvoll und realistisch. Der Verlängerung nach Frankfurter Tor ist, so viel ich weis, schon längst ad acta gelegt. Ich wäre auch nicht dagegen gewesen, aber es nun mal verworfen. Wenn nun eine Alternative ernsthaft geprüft würde, wäre das durchaus als Fortschritt zu werten.

  • ^^ Das ist eine Frage der Einschätzung. Wenn es erst realistisch wird, die U1 zur Landsberger Allee zu verlängern, wenn Jahrzehnte vergangen sind, dann kann man das Vorenthalten der Verbesserung mittels der "kleinen Lösung mit dem Schwenk" auch negativ sehen. Je nachdem.


    Ich meine, es gibt in Berlin genügend Stellen, bei denen die U-Bahn ausgebaut werden könnte mit hohem Nutzen für die Fahrgäste. Die U3 Verlängerung zum Mexikoplatz, die U5 bis Turmstraße, die U8 bis zum Märkischen Viertel, etc pp. Es gibt keine Einschränkung bei der Zahl sinnvoller Projekte, die Begrenzung ist einzig bei den Kosten. Und dann gilt es halt abzuwägen, was wo wieviel Sinn macht im Verhältnis.


    ^ Schon ad acta gelegt? Das würde zu den Worten Müllers passen.

  • Interessant bei der Ostkreuz Erweiterung ist natürlich, dass die U Bahn so theoretisch leicht bis Lichtenberg (U5, Fernverkehr) verlängert werden könnte. Zudem könnte die Strecke so perspektivisch auch Richtug Nord Nord Ost bis Alt Hohenschönhausen, als Ersatz für die unwahrscheinliche U10, weiterentwickelt werden. (Ersatz insofern, als dass die Streckenfühung natürlich eine komplett andere wäre, aber immerhin die Region einen U-Bahn Zugang hätte)

  • Angesichts der Finanzlage alles Gedankenspiele. Schon für die Instandhaltung des Bestandsnetz der U-Bahn fehlt eigentlich das Geld, Berlin hat nur das Glück, dass die Strecken über einige Generationen verteilt gebaut wurden und somit Generalsanierungen der Strecken nicht alle binnen kürzester Zeit, sondern zeitversetzt, fällig werden (anders zB im Ruhrgebiet, wo das, was man in den 70ern gebaut hat jetzt flächendeckend marode ist und saniert werden müsste). Wir können froh sein, wenn das so bleibt, und doch immer wieder irgendwoher Gelder losgemacht werden können für die einzelnen Sanierungen (bzw. "Löcher stopfen") oder Fahrzeugersatzbeschaffungen ("BVG droht mit Einstellung der U3 und U4"). Würde der Hauptstadtvertrag Berlin nicht binden hätte man auch nie die U5 Verlängerung angehen können, das wird bis auf Weiteres die letzte U-Bahnneubaustrecke Berlins bleiben. Und nicht nur der Stadtverkehr ist in Berlin ein Sorgenkind: http://www.tagesspiegel.de/ber…uf-der-felge/9783418.html ("Die BVG fährt auf der Felge"). Beim S- und Regionalverkehr sieht es nicht wirklich rosiger aus: "Neuer Sparwahn am Ostkreuz" (Quelle: http://www.igeb.org/position.html).

    4 Mal editiert, zuletzt von Eisber ()

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    Was haben die Einsparungen der DB am Ostkreuz denn mit der Finanzlage des Landes Berlin zu schaffen?


    Ich denke diese s.g. Gedankenspiele die jetzt aufkommen werden schon mal für den Fall das Berlin den Olympiazuschlag erhält, einfach mal so in den Raum gestellt. Es gibt ja immerhin ne Menge Geld vom Bund und sicher auch von der EU das man dann verbauen kann.

  • Ich denke diese s.g. Gedankenspiele die jetzt aufkommen werden schon mal für den Fall das Berlin den Olympiazuschlag erhält, einfach mal so in den Raum gestellt. Es gibt ja immerhin ne Menge Geld vom Bund und sicher auch von der EU das man dann verbauen kann.


    Für die Olympischen Spiele hätte ich gerne gesehen, wenn die U1 in beide Richtungen verlängert worden wäre (Ost bis Landsberger Allee / West bis Theodor-Heuss-Platz und dort in die U2 eingebunden). Dann hätte die U1 vier wichtige Orte der Spiele direkt miteinander verbunden: Olympiastadion, Messegelände, O2-World, Europasportpark
    Nur leider wird das alles zu teuer sein.
    Was allerdings die Kosten angeht, bin ich für die Einführung einer City-Maut für den MIV (z.B. mit Vignette - wie jetzt die Umwelt-Plaketten). Dieses Geld könnte dann für den weiteren Ausbau des ÖPNV in der Innenstadt verwendet werden.

  • ^^ ist doch eindeutig. Wäre Berlin nicht so pleite, dann hätte man eben das Geld zugeschossen um die gestrichenen aber eigentlich geplanten Einrichtungen für die Fahrgäste doch noch zu realisieren. ÖPNV ist Ländersache und das Ostkreuz ist in erster Linie ein ÖPNV Knoten.

  • ^davon halte ich rein gar nichts. Der Steuerzahler hat die vorhandene Infrastruktur bereits bezahlt und gebaut, dafür nochmal zur Kasse gebeten zu werden sehen die Leute zurecht nicht ein. Auch wird die KFZ Nutzung bereits ausreichend an vielen Stellen durch Steuern belastet, viel mehr als in den Verkehrsbereich zurückfließt. Wir mögen keine zweckgebundenen Steuern haben, wohl aber muss man sich politisch solchen Argumenten stellen. Es gibt auch Grundprinzipien wie wortwörtlich frei zugänglicher öffentlicher Raum, öffentlicher Grund und Boden, welcher der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Infrastruktur, die ein zusätzliches Mobilitätsangebot bietet, was attraktiv aber nicht alternativlos ist (statt der Autobahn kann man natürlich auch einfach Landstraßen nehmen, ist nur weniger bequem), kann man sicherlich grundsätzlich bemauten. Aber den ganz allgemeinen und alternativlosen Straßenraum einer Stadt - davon halte ich als Staatsbürger aus sehr grundsätzlichen Erwägungen nichts.


    Und dabei sollte man auch berücksichtigen, dass immer dann - immer und ausnahmslos, immer, immer, immer... immer! - wenn neue Gebühren und Abgaben eingeführt wurden, dies nicht dazu geführt hat, dass in einem Bereich dann insgesamt mehr Geld zur Verfügung stand. Sondern der Staat hat einfach seinen Finanzierungsanteil aus dem allgemeinen Steueraufkommen um den Betrag zurückgefahren, der durch die neuen Gebühren und Abgaben reingekommen ist. Selbst wenn man eine Maut juristisch wasserdicht mit einer Zweckbindung versehen könnte, spätestens das lässt sich nicht mehr verhindern.

  • Es macht den Eindruck, als würde die Bauzeit extra gestreckt, um pro Jahr vermeintlich weniger zahlen zu müssen. Aber wäre das nicht eine Milchmädchenrechnung? Ich bin zwar nur Leihe, aber theoretisch wäre es doch möglich, für zwei U5-Tunnelröhren auch zwei Tunnelbohrmaschinen parallel einzusetzen, und somit die Bauzeit zu halbieren. Aber warum schnell, wenn’s auch langsam geht :nono:


    Ich muss mich an dieser Stellen mal selbst zitieren. Ich habe nochmal gesucht und bin hier fündig geworden. Vor zehn Jahren wurde also schon angekündigt dass, die Baumaßnahmen tatsächlich extra gestreckt werden, um die Raten angeblich klein zu halten. Hat mich damals wenig interessiert. Was für ein Scheiss! Ich halte das für eine Milchmädchenrechnung, denn ich könnte mir vorstellen, dass eine längere Bauzeit die Kosten erst recht explodieren lässt.

  • Tram zum Hbf

    Hallo an alle,


    ich wollte mal die Frage in den Raum stellen, ob die BVG schon über die Eröffnung der Tram Strecke zum Hbf entschieden hat. Mitte Dezember ist ja nun nicht mehr so weit, da müsste doch eigentlich bei der BVG intern schon alles geregelt sein.


    Wenn da jemand was weiß, wäre ich über aktuelle Infos sehr dankbar.


    Viele Grüße

  • Danke für die Antwort.
    Ist ja echt super das es jetzt losgeht! Dann kann ich mit der Tram ins Büro fahren und muss mich nicht mehr mit dem Bus morgens in der Torstraße in den Stau stellen.


    Zeit wirds!

  • U1 bis Ostkreuz

    Inzwischen berichteten auch Tagesspiegel und Morgenpost über die Pläne. Der Bericht in der Morgenpost ist am ausführlichsten: http://www.morgenpost.de/berli…z-verlaengert-werden.html.


    Die Bahn sei im Besitz der notwendigen Grundstücke und habe Interesse bekundet. Die BVG wünsche sich einen zusätzlichen Halt an der Modersohnbrücke. Die Trasse solle als Hochbahn geführt werden (Warum eigentlich nicht ebenerdig?). Es wird nochmal ausgeführt, dass ein Tunnel weitaus teurer ist und die Unwägbarkeiten werden anhand des aktuellen Baustopps auf der U5 abgehandelt.


    Der Weiterbau macht m.E. viel Sinn. Wenn man den Gesamtverlauf der U1 anschaut stimmt auch die Richtung (Ost-West) und die Verbindung zwischen Friedrichshain und Kreuzberg muss dringend verbessert werden, dafür bräuchte man zusätzlich auch die Tram über die Oberbaumbrücke hinweg.

  • A100 bis zum Anschluss in Pankow

    Noch ein interessanter Bericht der Morgenpost: Ein Interview mit dem zukünftigen Bausenator Andreas Geisel (bisher Bürgermeister von Lichtenberg). Er wolle die A100 bis zur A114 in Pankow durchziehen und damit "den Ring schließen" (wobei der ja dann eigentlich immer noch offen wäre).


    Ich halte das für sinnvoll. Allerdings mache ich mir um Weißensee sorgen und würde mich für den genauen Trassenverlauf interessieren. Solche Pläne gab es bisher ja noch nicht. Schon für den 17 BA, der ja mit dem doppelstöckigen Tunnel extrem ambitioniert ist, ist mir nicht klar, wie der an der Frankfurter Allee enden soll und ob ein Teil des Ring Centers fallen müsste. Jedenfalls ein spannender Vorstoß und provokativ in Richtung Grün und Links.

  • Noch ein interessanter Bericht der Morgenpost: Ein Interview mit dem zukünftigen Bausenator Andreas Geisel (bisher Bürgermeister von Lichtenberg). Er wolle die A100 bis zur A114 in Pankow durchziehen und damit "den Ring schließen" (wobei der ja dann eigentlich immer noch offen wäre).


    Meines Erachtens sinnvoll - entweder beendet man die A100 am Treptower Park oder zieht sie weiter bis nach Pankow. Keinesfalls sollten dafür jedoch Wohngebiete abgerissen oder zerschnitten werden, d.h., ein Großteil der Planung ab der Frankfurter Allee müsste unterirdisch erfolgen und wäre somit sehr teuer.


    Zu deiner Frage zum Ringcenter: Zwischen den S-Bahn-Gleisen und dem Ring-Center 2 wurde "Platz" gelassen, dort befindet sich der nur einstöckige Eingang. Die Straße "Am Containerbahnhof" ist deshalb so breit, weil hier später auch eine Zufahrt zur Autobahn entstehen soll, zumindest in Richtung Norden müsste das passen.

  • Dem einen oder anderen Plattenbau würde ich nicht direkt sehr nachtrauern ;). Man müsste die Trasse dann aber ziemlich weit östlich führen, wo einige Straßen eh schon autobahnähnlich daherkommen.


    Weißensee läge auf direktem Weg und sollte so wie auch Altlichtenberg unbedingt verschont bleiben. Man könnte zunächst an der Ringbahn bleiben, dann über den Fennpfuhl und die Indira-Gandhi-Straße. Dann ein längerer Tunnel direkt am Weißensee, durch ein paar Gartenkolonien und wäre schon da. Im Grunde hielte der Schaden sich in Grenzen und der Osten Berlins hätte ein Verkehrsproblem weniger. Wird vermutlich im Jahr 2100 fertig.

  • Also ich finde die Lücke zwischen Ring-Center II und den S-Bahnbrücken sehr schmal. Ich habe mal bei Google-Earth nachgemessen, und komme mit beiden Augen zudrücken auf 23m Breite. Die durschschnittliche Breite der A100 ist in anderen Abschnitten aber mindestens 33-35m. Also entweder müsste auch dort ein teuerer 2-stöckiger Tunnel, oder aber vll. eine 2-stöckige Brücke gebaut werden (das wär doch mal interessant ;) )
    Aber noch eine andere Frage zum S Frankfurter Allee. Als ich dort vor einigen Tagen vorbei fuhr, sah ich, dass die ganzen Läden und Restaurants an diesem schmalen Weg zwischen Ring-Center I und den S-Bahngleisen leer stehen, und an einem der Gebäude (was erst vor wenigen Jahren gebaut wurde) Arbeiten stattfinden, die aussehen wie Abriss. Weiß da jemand mehr?