Nbger Zentrum: AUGUSTINERHOF-Areal

  • Augustinerhof-Areal (in Bau)

    Zitat:"Der schlimmste Schandfleck der Stadt soll sich zum Schmuckstück mausern: Schon im April 2005 könnte die Abbruchbirne die verwahrlosten Gebäude des Augustinerhofs zum Einsturz bringen. Der Frankfurter Projektentwickler Peter Bletschacher will 2006 den ersten Spatenstich für eine 60 bis 70 Millionen Euro teure Neubebauung des wertvollen Innenstadtareals setzen. Geplant ist unter anderem ein Fünf-Sterne-Hotel, denkbar wären als Betreiber die international operierenden Ketten Marriott oder Hyatt."


    Wie vielleicht manche Wissen hatte damals Helmut Jahn (Nürnberger und nun in Chicago lebend) einen Entwurf vorgestellt, der am 14. Januar 1996 durch eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit der Nürnberger(innen) gekippt wurde. Das damalige Projekt Augustinerhof wurde in Nürnberg als "geplatzte-Weißwurst-Bau" bezeichnet.
    (Habe damals nur ein Bild in der Zeitung gesehen und da sah es wirklich nicht so toll aus.)


    mehr in den Zeitungsartikeln:


    NN Artikel: Augustinerhof: Abbruch soll im April beginnen


    NN Artikel: Hintergründe.....


    NZ Artikel: Fünf-Sterne-Hotel auf einem Problem-Areal vom 2.10.2004

  • Das wäre natürlich sehr wünschenswert, allerdings glaube ich es erst dann, wenn tatsächlich gebaut wird. Es gab einfach schon zu oft Gerüchte zum Augustinerhof. Außerdem bin ich auf den Wettbewerb gespannt.


    Der Jahnsche Entwurf war wirklich schlecht - nicht nur unpassend für die Altstadt, sondern auch für sich genommen in meinen Augen nicht ansprechend.


    Zwei Bilder von Jürgen aus dem XXX:


    Heutige Gebäude am Westrand des Geländes


    Der Jahn-Entwurf für diese Seite


    Dazu noch eine Karte:


    Karte der Nordwestlichen Altstadt mit eingezeichnetem Augustinerhofareal

  • Der Jahn-Entwurf ist wirklich schlecht. Vermutlich ist er aufgrund der rigiden Bauvorschriften so nichtssagend (wie das Philip Johnson Haus in Berlin) und dennoch will er überhaupt nicht in die Altstadt passen.


    Der "Altbestand" ist auch alles andere als ansprechend. Grundsätzlich schön, daß sich dort etwas tut.

  • Naja nicht nur in Nürnberg tut sich sehr viel sondern generell in Bayern.
    Zum diesem Projekt hier kann ich nichts sagen, da ein aussagekräftiges Rendering fehlt.

  • Heute hat die NN noch einen weiteren Artikel darüber verfasst.


    Zitat daraus:
    Für Jürgen Bisch, den Vorsitzenden des Baukunstbeirats, ist der Augustinerhof eine prominente Stelle. „Der Umgang damit sollte besonders sorgsam sein. Damit meine ich keineswegs geneigte Dächer und Schindeln — moderne, zeitgemäße Architektur kann ich mir dort vorstellen.“ Es müsse beispielhaft und nachhaltig gebaut werden. Seine Kollegin Christine Kayser vom Verein BauLust sieht „keinen anderen Weg“ als einen beschränkten Architekturwettbewerb. Man tue dem Investor sonst keinen Gefallen. Alle guten Bauten der letzten Jahre seien Ergebnisse von Wettbewerben, betont die Innenarchitektin aus der Altstadt. <Zitat Ende>


    Sieht also nicht schlecht aus, zumindest geht es in die richtige Richtung!


    Hinsichtlich der Bemerkung der Hotelbetreiber, die hier vor Ort sind, in dem Artikel. Ich denke schon, dass ein weiteres 5-Sterne Hotel in Nürnberg Sinn macht. Es gibt momentan nur eins. Und dem geht es sehr gut, so was ich höre. Vorallem weil viele Reiseveranstalter (vorallem bei Amerikanern) auch nur Städte ins Programm nehmen, die über solch hochwertigen Hotels verfügen. Weitere Neubauten sind u.a. das NH Hotel am Bahnhof und des HolidayInn in der Altstadt. Offen ist immer noch der MesseTower, der für die Messe ziemlich wichtig ist, da viele Veranstalter gerne nach Nürnberg kommen würden, jedoch ein Messe Hotel verlangen.


    Artikel der NN

  • Heute gab es in der NN einen Zwischenbericht zu dem Augustinerhof.
    Zeitungsartikel der NN, 19.1.2005 - Zitatafang: "Am Donnerstag bin ich in dieser Sache in Nürnberg, am Freitag in Düsseldorf, am Dienstag in München", sagt der Unternehmensberater, der auf dem "Schandfleck" in der Altstadt für 60 bis 70 Millionen Euro eine Anlage mit Luxushotel, Büros, Gastronomie, Wellness, Festsaal und Tiefgarage bauen will. Bletschacher begründet die Verzögerung mit "außerordentlich schwierigen Gesprächen über die Finanzierung". Deshalb sei noch nichts unterschrieben: "Ich bin längst eine Runde weiter mit Grundstück, Stadt und Hotelier, aber wir warten auf die Bank."
    ...
    Dass Nürnberg ein vorzüglicher Standort sei, darüber herrsche Übereinstimmung. Eine erste Marktstudie der interessierten Hotelgesellschaft habe ein absolut positives Ergebnis gebracht.
    Zitatende


    Den kompletten Artikel können Sie unter folgender Adresse nachlesen:
    Artikel der NN

  • Letztens war eine Podiumsdiskussion über dieses Thema, anbei der Zeitungsartikel der NN vom 26.02.2005 - Zitatanfang:
    Manches ist anders als in den 90er Jahren. Nürnberg hat seit der klaren Ablehnung des Jahn-Projekts in der Sebalder Altstadt neue, gute Erfahrungen mit zeitgenössischer Architektur gemacht. Doku-Zentrum, Neues Museum, Kopfbau, diese Bauten haben die Stadt und ihr Diskussionsklima spürbar verändert. So sitzt mit Inge Lauterbach von den Altstadtfreunden die Vorsitzende jener Organisation mit auf dem Podium, die damals die Speerspitze des Widerstands gegen das Jahn-Projekt war.
    Etwas, das sich einfügt in die Sebalder Altstadt, wünscht sie sich und betont, dass man sich dort natürlich "kein Fachwerkhaus aus den Fingern saugen" müsse.
    [...]
    Maly favorisiert zwar nicht den von den zahlreich erschienenen Architekten geforderten offenen Wettbewerb für einen Neubau auf dem desolaten Terrain. Der Oberbürgermeister erwartet jedoch "Respekt vor der Umgebung." Drei bis fünf Plan-Alternativen müsse es jedoch geben und alle müssten öffentlich zur Debatte stehen. Dafür gab's Beifall.


    Den kompletten Artikel können Sie unter folgender Adresse nachlesen:
    Zeitungsartikel der Nürnberger Nachrichten


    Hört sich ja nicht schlecht an. Hoffen wir also, dass Bletschacher das Projekt durchziehen kann und auf gute Entwürfe.


    Noch eine Frage, in dem Artikel stand noch folgender Satz:
    Dass ein Münsteraner Architekturbüro im Auftrag Bletschachers erste unscharfe Entwürfe für das Areal ins Internet gestellt hat, beweist wenig.


    Hat da einer mehr Infos drüber, habe leider nichts gefunden.

  • Nachdem ich bei der genannten Podiumsdiskussion anwesend war, hier ein paar Eindrücke ergänzend zu den Zeitungsartikeln:
    Neues Museum, Doku-Zentrum und Kopfbau, mit denen Nürnberg gute Erfahrungen mit neuer Architektur gemacht hat, sind allesamt öffentliche Bauten. Ein wünschenswerter Architekten-Wettbewerb, aus dem alll diese genannten guten Beispiele hervorgegangen sind, lässt sich einem privaten Bauherrn wie hier nur schwer auferlegen.
    Wie bei allen Projekten leidet die Sache unter dem wirtschaftlichen Druck, die Flächen optimal zu vermarkten – gestalterische Argumente werden dabei leider eben oft als zweitrangig angesehen.
    Erste Bilder von dem geplanten 5-Sterne-Hotel waren bis vor kurzem unter http://www.altstetterarchitekt.de/hotels/hotels.html zu sehen, sind inzwischen allerdings interessanterweise vom Netz genommen worden (als Ergebnis der wieder aufflammenden Diskussion?). Die Bilder des Modells hatten allerdings nur eine grobe Einschätzung der zu erwartenden Baumasse wiedergegeben, ohne ins Detail zu gehen. Meinem Eindruck nach, hat sich das ganze sehr an dem leider immer noch bestehenden, unglückseligen Bebauungsplan orientiert, der als Ergebnis des damaligen Bügerentscheids "mit zitternder Hand", so OB Maly, von der Stadt in Kraft gesetzt wurde.


    Interessant an der Podiumsduskussion zum Augustinerhof fand ich, dass auch das Image einer Stadt für die Anziehungskraft von Investoren als wichtiger Faktor genannt wurde.
    Offenbar ist es in Nürnberg ja so, dass sich die Investoren nicht gerade die Klinke in die Hand geben und nur sehr zögerlich bereit sind, hier in größerem Maße zu investieren. OB Maly hatte in der Diskussionsrunde gemeint, dass das Image von Nürnberg als romantische Altstadt mit gemütlichen Bratwurstflair durchaus positiv zu sehen wäre und kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht. Das hätten Untersuchungen der GFK ergeben.
    Dem kann ich nur insoweit zustimmen, als es um die Anlockung von Touristen geht. Was Investoren betrifft, kippt das ganze schnell um, und aus romatisch gemütlich wird verschlafen zurückgeblieben. Kein attraktives Argument, um hier größere Summen zu investieren... Sich zurückzulehnen und auf die entsprechenden Investoren zu warten ohne selbst aktiv zu werden ist sicherlich kein guter Rat für die Stadtoberen.


    Interessant war übrigens auch, dass bei der Diskussion eine relativ geringe städtebauliche Dichte als wesentliches Merkmal für die Neubebauung keine Rolle mehr gespielt hat.
    Dichte ist eine städtebauliche Qualität, da gebe ich Prof. Reindl vollkommen recht. Das zeigt sich gerade in der eng bebauten Sebalder Altstadt. Heute spricht auch nichts mehr gegen eine höhere Bebauungsdichte, da waren sich die Referenten einig. Eine zu hohe Dichte war aber damals der Grund, warum der Jahn-Entwuf durch den Bürgerentscheid gekippt wurde – und nicht etwa gestalterische Defizite oder mangelndes Einfühlungsvermögen.
    Eine wirtschaftliche Nutzung des Augustinerhofes ist aufgrund des hohen Grundstückwertes ja auch nur durch eine entsprechend hohe Dichte zu erzielen. Eine Bebauung mit zum größten Teil Wohnungen, wie sie der derzeitige Bebauungsplan vorsieht, ist aus diesem Grund schon vollkommen unrealistisch.
    Ein Grund mehr, warum dieser Bebauungsplan schnellstmöglich aufgehoben werden sollte. Sogar die Stadt selbst findet diese Planungen inzwischen "Mist". Gegen eine Aufhebung ist man allerdings auch. Schließlich sieht der OB im jetzigen B-Plan als Folge des Bürgerentscheids den Bürgerwillen, den es auch zu respektieren gilt. Dabei muß man, denke ich, davor warnen, die deutliche Ablehnung des Jahn-Entwurfs in eine deutliche Zustimmung zum jetzigen B-Plan umzudeuten. Abgestimmt wurde darüber ja nicht...


    Man darf gespannt sein, wie's weiter geht.


    als Bonbon zum Schluß: aus dem Publikum hatte sich noch gegen Ende der Diskussion ein Zuhörer gemeldet, der für oder mit einem namhaften Architekurbüro in Nürnberg arbeitet und dafür plädiert, doch nicht ständig neue Projekte in der Presse zu zerreden, wenn noch gar nichts spruchreif ist, weil noch nicht mal das Grundstück dem Investor von der Eurohypo verkauft wurde.
    Gleichzeitig war er aber sehr bemüht, zu verkünden, dass auch sein Büro einen amerikanischen Investor an der Hand hat, der immerhin den nötigen Willen mitbrächte - neben den zwangsläufigen Millionen natürlich -, Nürnberg einfach mal was gutes zu tun. Ein Invesor aus Leidenschaft sozusagen. Es wären nur noch ein paar Gespräche mit der Stadt zu führen und sein Bauherr könne den Zuschlag für das eigene Projekt bekommen. Da glaube man was man will...
    Bei dem Büro handelt es sich übrigens um Planer, die sich bei bisherigen Projekten meiner Meinung nach nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. In anderen Worten: hoffentlich geht dieser Kelch an uns vorüber...

  • Zitat von plan-b

    Eine zu hohe Dichte war aber damals der Grund, warum der Jahn-Entwuf durch den Bürgerentscheid gekippt wurde – und nicht etwa gestalterische Defizite oder mangelndes Einfühlungsvermögen.


    Das stimmt so nicht. Der Hauptgrund, weshalb die Altstadtfreunde damals den Widerstand gegen den Jahn-Entwurf organisierten, war ganz eindeutig die Gestaltung des Gebäudes. Daneben gab es zwar noch weitere Bedenken, die aber meiner Meinung nach auf den Ausgang des Bürgerbegehrens wenig Einfluß hatten. Allerdings konnte man ja den Jahnschen Entwurf nicht durch einen Bürgerentscheid verbieten. Ab wann wäre es denn dann ein anderer Entwurf gewesen? Ein paar Kleinigkeiten werden geändert und schon kann gebaut werden? Der Bebauungsplan mit entsprechend niedriger Dichte und hohem Anteil an Wohnnutzung war lediglich Mittel zum Zweck, da unter diesen Vorgaben der Bau, wie er von Jahn geplant war, nicht zu verwirklichen war - auch nicht mit leichten Korrekturen.

  • Zitat von Norimbergus

    Das stimmt so nicht. Der Hauptgrund, weshalb die Altstadtfreunde damals den Widerstand gegen den Jahn-Entwurf organisierten, war ganz eindeutig die Gestaltung des Gebäudes. ... Der Bebauungsplan mit entsprechend niedriger Dichte und hohem Anteil an Wohnnutzung war lediglich Mittel zum Zweck, da unter diesen Vorgaben der Bau, wie er von Jahn geplant war, nicht zu verwirklichen war - auch nicht mit leichten Korrekturen.


    nichts anderes habe ich versucht zu sagen - abgestimmt werden konnte dem Wortlaut des Bürgerentscheids zurfolge nicht über die Gestaltung (auch wenn das der inoffizielle Grund der Empörung war) sondern lediglich über die an dieser Stelle zuzulassende städtebauliche Dichte. Natürlich war jedem klar, was er ankreuzen muss, um den Jahn-Entwurf zu verhindern.
    Ich empfinde es allerdings als eine Art von verlogener Doppelmoral, dass der den Bürgerentscheid entscheidende Faktor - die hohe Dichte - für die, die damals stark dagegen gekämpft haben, heute keine Rolle mehr spielt. Teilweise war damals von Seiten der Altstadtfreunde ja sogar zu hören, dass man eben genau gegen diese hohe Dichte an dieser Stelle kämpfe und nicht in erster Linie gegen die Ausformung eines konkreten Entwurfs. So verliert man an Glaubwürdigkeit.

  • Zitat von plan-b

    ...
    als Bonbon zum Schluß: aus dem Publikum hatte sich noch gegen Ende der Diskussion ein Zuhörer gemeldet, der für oder mit einem namhaften Architekurbüro in Nürnberg arbeitet und dafür plädiert, doch nicht ständig neue Projekte in der Presse zu zerreden, wenn noch gar nichts spruchreif ist, weil noch nicht mal das Grundstück dem Investor von der Eurohypo verkauft wurde.
    Gleichzeitig war er aber sehr bemüht, zu verkünden, dass auch sein Büro einen amerikanischen Investor an der Hand hat, der immerhin den nötigen Willen mitbrächte - neben den zwangsläufigen Millionen natürlich -, Nürnberg einfach mal was gutes zu tun. Ein Invesor aus Leidenschaft sozusagen. Es wären nur noch ein paar Gespräche mit der Stadt zu führen und sein Bauherr könne den Zuschlag für das eigene Projekt bekommen. Da glaube man was man will...
    Bei dem Büro handelt es sich übrigens um Planer, die sich bei bisherigen Projekten meiner Meinung nach nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. In anderen Worten: hoffentlich geht dieser Kelch an uns vorüber...


    Erst mal vielen Dank für deinen Bericht!


    Jetzt hast du aber Interesse bei mir geweckt ;)
    Um wen handelt es sich denn bei den von dir genannten Architekturbüro?


    Vielen Dank

  • Zitat von markus.t-nbg

    Erst mal vielen Dank für deinen Bericht!


    Jetzt hast du aber Interesse bei mir geweckt ;)
    Um wen handelt es sich denn bei den von dir genannten Architekturbüro?


    dabei handelt es sich um das Büro Hennig/Schmidt-Guggenberger. Bisherige Bauten wie die Seniorenwohnungen in Langwasser oder das Eurocom ebenfalls in Langwasser sind nicht gerade nach meinem Geschmack. Aber man soll ja nicht die Flinte ins Korn werfen, ohne überhaupt Konkreteres, geschweige denn einen Entwurf von diesem angeblichen Augustinerhofprojekt gesehen zu haben. Bin gespannt, ob man da noch genaueres erfährt.

  • Zitat von plan-b

    nichts anderes habe ich versucht zu sagen - abgestimmt werden konnte dem Wortlaut des Bürgerentscheids zurfolge nicht über die Gestaltung (auch wenn das der inoffizielle Grund der Empörung war) sondern lediglich über die an dieser Stelle zuzulassende städtebauliche Dichte. Natürlich war jedem klar, was er ankreuzen muss, um den Jahn-Entwurf zu verhindern.


    Dann habe ich Dich falsch verstanden.


    Zitat von plan-b

    Ich empfinde es allerdings als eine Art von verlogener Doppelmoral, dass der den Bürgerentscheid entscheidende Faktor - die hohe Dichte - für die, die damals stark dagegen gekämpft haben, heute keine Rolle mehr spielt.


    Wieso Doppelmoral? Die hohe Dichte war doch nur der formelle Grund, wie Du selbst gesagt hast. Anders war der Jahn-Entwurf nicht zu kippen, also hat man dieses Mittel genutzt. Ich halte es deshalb für völlig legitim, unter anderen Vorzeichen den Bebauungsplan zu ändern. Auch die Altstadtfreunde haben kein Interesse daran, daß dieser Schandfleck noch länger besteht. Andererseits ist es in den Augen der ASF sicher besser, es wird nichts gebaut, als so etwas wie Jahn oder auch das Kreuzgassenviertel (letzteres wäre in dieser Lage natürlich aufgrund des Gründstückspreises auch gar nicht denkbar).


    Zitat von plan-b

    Teilweise war damals von Seiten der Altstadtfreunde ja sogar zu hören, dass man eben genau gegen diese hohe Dichte an dieser Stelle kämpfe und nicht in erster Linie gegen die Ausformung eines konkreten Entwurfs. So verliert man an Glaubwürdigkeit.


    Das war aber eher ein Nebenaspekt. Und ich denke, es war v. a. auch die Art der Nutzung. Es bestand die Befürchtung, dadurch würde sich im Umfeld des Augustinerhofs (und somit eventuell auch ins Burgviertel hinein) ein zweites Geschäftszentrum entwickeln, das mit dem Bestand an historischer Substanz und der kleinteiligen Struktur nicht kompatibel ist und daß dieser am besten erhaltene Teil des historischen Nürnberg nachhaltigen Schaden erleiden würde, weil der Druck des Immobilienmarktes zu groß werden würde. Bei einem Hotel wird es solche Befürchtungen sicher nicht geben. Der befürchtete Verkehr war auch noch ein wichtiges Thema. Wo hätten all die Leute parken sollen? Die U-Bahn ist ein gutes Stück weg, direkt davor hält nur der Bus. Bei einem Hotel hält sich auch der Verkehr in Grenzen, und viele Hotelgäste werden mit dem Taxi vom Flughafen oder vom Bahnhof aus anreisen, so daß man für diese Gäste keine Tiefgaragen-/Parkhausstellplätze braucht.

  • Zitat aus der NZ am 30.3.05:
    Mit einer endgültigen Entscheidung über den Bau eines Luxushotels auf dem Augustinerhofgelände wird in den nächsten Wochen gerechnet.


    Der Frankfurter Immobilienentwickler Peter Alfred Bletschacher zur NZ: „Für uns sind alle Entscheidungen gefallen. Wir haben alle Partner im Boot und arbeiten an den Urkunden.“ Es werde mit Sicherheit ein First-Class-Hotel geben. Bletschacher will aber erst nachdem alle Details ausgehandelt und schriftlich fixiert sind an die Öffentlichkeit gehen. Mit Sicherheit werde er aber nicht die Einweihung des neuen Congress-Centers-Nürnberg am 16. April zur Bekanntgabe seines Projekts nutzen, so Bletschacher: „Dafür suche ich mir schon einen eigenen Termin.“


    Den kompletten Artikel finden Sie unter:
    Nürnberger Zeitung

  • Nachdem man die letzten Wochen von diesem Projekt nichts mehr gehört hat und ich schon das schlimmste befürchtet hatte, war heute wieder eine Meldung in der NN


    Zitat Anfang:
    Seither scheiterten alle Projektideen. Ein Grund ist die Preisvorstellung der Bank für das Grundstück. OB Maly klang gestern nicht mehr ganz so skeptisch bei seiner Beurteilung der Bletschacher-Pläne wie noch die Monate zuvor. „Die Bank ist zu einer Wertberichtigung des Kaufpreises für das Grundstücks bereit, wenn der Projektentwickler ein tragfähiges Konzept vorlegt“, betonte er.


    Bletschacher habe bereits einen Betreiber und führe derzeit „aussichtsreiche Gespräche mit einem Investor“. Einen unterschriftsreifen Vertrag und einen Notar-Termin gebe es aber noch immer nicht. Wenn es aber so weit ist, betonte er, müsse man mit den Beteiligten auch noch über die Gestaltung des Komplexes sprechen.


    Den kompletten Artikel können Sie unter folgender Adresse nachlesen (steht aber nicht wirklich was Neues drinnen, das relevante ist hier bereits zu lesen):
    Zeitungsartikel der Nürnberger Nachrichten

  • Ich halte das Viertel nicht für tot. Vielmehr parke ich gerne unkompliziert und zentral im Augustinerhof. Trotzdem ist klar, daß etwas getan werden muß, wie das gebetsmühlenartige Schandfleckgezeter zeigt.


    Das Hotel ist eine Lösung. Gestalterisch jedoch erwarte ich nichts Großartiges. Eine supermoderne Variante wird dem Altstadtensemble nicht gerecht, höchstens in sehr zarter, zurückhaltender Form. Das ist eine interessante Aufgabe, hierfür würde man ein Genie benötigen, und damit meine ich nicht unbedingt einen Prominenz-Architekten.
    Ebenfalls erwarte ich nicht, daß es jemand schafft, in kongenialer Weise eine Ergänzung zu den herausragenden Charakteristiken der historischen Nürnberger Altstadtarchitektur zu schaffen. Der - für das Stadtbild sinnvolle! - Satteldachzwang läßt befürchten, daß es zu der langweiligen, bewährten Sandsteinplattendübelarchitektur kommt.
    Die Schwierigkeiten, überhaupt einen Investor zu finden, engen den Spielraum für architektonischen Gestaltungsaufwand eher noch ein. Trotzdem wird es wohl eine Diskussion mit dem Baukunstbeirat geben, der ich mit Grausen entgegensehe.


    Übrigens ist mein Mitleid mit der Kaiserstraße begrenzt. Die Eigentümerstruktur dort ist oligarchisch, wie man immer wieder hört, und deren Mietpolitik von dem Grundsatz bestimmt, daß man eher etwas länger leer stehen läßt, als die Preiskontrolle zu verlieren.
    Die Selbstbeschäftigung mit Mülleimer- und Lampenfragen ("Stadtmöblierung") finde ich ohnehin geschmacklos und indiskutabel. Am besten wäre es, das scheußliche Zeug komplett wegzuräumen, angefangen bei Schaltkästen bis hin zu den allgegenwärtigen Verkehrsschildern.

  • Um Euch mal auf dem Laufenden zu halten. Das Projekt um Bletschacher ist anscheinend gestorben.


    Jedoch hat der OB von Nürnberg letztens mit dem Eigentümer, Eurohypo, gesprochen und die waren optimistisch wie nie zuvor.... dass Sie einen Investor an der Hand hätten und das ein Hotel nicht mehr zur Diskussion stehe!


    Darauf antwortete der Wirtschaftsreferent, dass es jedoch auch noch einen Investor in der Region Nürnberg gäbe, der auch ein Premiumhotel bauen würde....


    Also ist alles offen...


    PS: Habe letztens gelesen, dass Rudolf Wöhrl, nach Mode und Luffahrt auf etwas Neues Lust hätte, es ist damals der Bereich Hotel gefallen! ;)


    Halte ich aber eher für unwahrscheinlich, dass Rudolf Wöhrl hinsichtlich Augustinerhof etwas vor hat. Muß ja erst noch LTU los werden!

  • Danke für die Infos!
    Es gibt anscheinend also noch keine konkrete Entscheidung bzw. keinen Zeitplan?
    Jeder Monat der vergeht in dem dieses schöne Areal weiter vergammelt ist jedenfalls ein schlechter Monat.
    Andererseits könnte ich einer zu modernen Bebauung in diesem Umfeld auch nichts abgewinnen...aber die wird es hoffentlich nicht geben.



    Hier ein schönes Luftbild


    http://static.flickr.com/51/130691697_00e1852a8d.jpg?v=0


    Die Gebäude einfach wieder für gepflegtes Wohnen oder Büros herzurichten ist keine Alternative?