München - Stadt ohne Vision?

  • Ja das ist aber alles Sache der Perspektive. London ist beim spekulativen Handel,beim Investmentbanking, sprich den schlimmen Dingen auf Position 1. Noch vor NY. Das haben ich x mal während der Krise lesen dürfen. Beim reinen Aktienhandel ist es dann eher so wie Sie es abgebildet haben.


    NYSE Euronext und Frankfurt Börse gehören doch zusammen? Sind die nicht fusioniert?
    http://www1.nyse.com/press/1297768048707.html




    Natürlich kann man ein Bundesland nicht mit einer Bank vergleichen. Aber die gute Deutsche Bank wäre von 8Mrd mehr oder weniger kein bisschen beschädigt worden. Maximal hätte es keine Gewinnausschüttung gegeben. 8Mrd sind für die Peanuts.

  • Ja das ist aber alles Sache der Perspektive. London ist beim spekulativen Handel,beim Investmentbanking, sprich den schlimmen Dingen auf Position 1. Noch vor NY.


    Was ebenfalls darauf führt, dass FFM auf Platz 8 bleibt...;)


    NYSE Euronext und Frankfurt Börse gehören doch zusammen? Sind die nicht fusioniert?


    Ja. Allerdings ist die Euronext ein relativ komplexes Gebilde mit vielen Auslagerungen in großen europäischen Städten (Paris, Lissabon, Amsterdam...) und zu Vergleichszwecken (Handelsvolumen betreffend) eher ungeeignet. Aber du hast Recht, im Prinzip kann man FFM damit eine Stufe höher stellen.


    8mrd. Euro sind in der Tat nicht viel - für Banker. Ich schätze mal, diese "Unterstützungen" sind keine einmalige Sache. In Summe kommt da bestimmt Einiges zusammen.

  • Frankfurter Bahnhofsviertel

    @ Golden Age:





    Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel aller Kulturen und Klassen. Kein Bahnhofsviertel in DE kann nur annäherend mit der Lebendigkeit mithalten.
    Die New York Times hat hat das Frankfurter Bahnhofsviertel als einzigen deutschen Ort zum Place To Be in 2015 gewählt, gerade weil es lebendig und einzigartig ist. Wohnungen kosten übrigens mittlerweile ein Vermögen und die besten Restaurants und spannensten Clubs befinden sich dort. Und die Stadt macht enorm viel, um die Situationen, die sicherlich an manchen Ecken noch zu wünschen übrig lassen, zu verbessern.
    Düsseldorf hat wohl das hässlichste und langweiligste Bahnhofsviertel, MUC ebenso, nur HH kann noch mit einer intessanten Infrastruktur mithalten.
    Und zum Thema Freizeitwert, frage ich mich wo sie sich aufhalten, kaum eine Stadt liegt in einer so ansprechenden Umgebung. Hunderte von Freizeitmöglichkeiten, und als Kulturzentrum gibt es immer Dinge zu tun.
    Frankfurt hat den Vorteil, die Stadt bleibt nicht stehen, sie sonnt sich nie in dem was ist...
    Allein wenn man mal die aktuellen Grossprojekte hier im Forum vergleicht, könnten man den Eindruck gewinnen, dass FfM die grösste Stadt und alleinige Metropole in DE ist. Finde es immer interessant, dass die Foren in HH, Köln und MUC nur Klein- Klein enthalten...liegt sicherlich nur daran, weil das so dynamisch Weltstädte sind...(Sarkasmus)...
    Und Wien zu attestieren, dass es vielleicht MUC ,mit abstrichen das Wasser reichen könnte ist ja wohl der Hohn schlechthin. Wien ist mehr Weltstadt als Berlin. MUC kann Wien nicht annähernd das Wasser reichen, schon garnicht architektonisch und kurturell.

  • ^^


    Etwas dick aufgetragen. Dass Wien etwa mehr Weltstadt sei als Berlin oder München in einer Liga unter Wien spielt, ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar.


    Natürlich gerade bei Großprojekten fällt München gegenüber Wien und FFM etwas aus dem Rahmen. Die Stadt kann eben stadtplanerisch mit den "Mitbewerbern" nicht mithalten. Dabei wird aber in der Diskussion gerne vergessen, dass das Wachstum von Wien und München gleich stark ist und München wirklich deutlich stärker wächst als etwa FFM. Bei der Wirtschafteistung liegt der Raum München sogar klar vor Wien.


    Die Randbedingungen sind also für München trotz der miserablen Stadtplanung immer noch sehr gut.

  • Plotzhotzen: Sag das mal unseren Stadtoberhäuptern, die das architektonische Desaster hier zu einem großen Teil mitverantworten.


    Klar sticht FFM im deutschlandweiten Vergleich heraus, schaut man sich die aktuellen Bauprojekte an. Mit Hochhäusern jenseits der 200m Marke baut sich´s leichter. Ich würde nur nicht vergessen, dass vielen Menschen die großen, modernen mit Sicherheit schön anzusehenden Gebäude nicht gefallen. FFM hat in Sachen Flair und Atmosphäre sicher einiges getan, aber mir persönlich ist es immer noch um Welten zu kühl, zu abweisend.
    Allgemein ist Deutschland in dieser Hinsicht nicht sehr innovativ, mutig.


    Wie schon oft erwähnt, finde ich nicht, dass man FFM über Berlin stellen kann, was das Attribut Weltstadt betrifft. Wirtschaftlich natürlich, kulturell dagegen auf keinen Fall. Kommt immer auf den Blickwinkel drauf an. Gleiches gilt für München und Wien. Wirtschaftlich ist in Wien deutlich weniger los, dafür schlägt es architektonisch (Altbauten, Stadtstruktur, Bauvolumen) alle anderen deutschsprachigen Städte (der DC-Tower ist eine Ausnahme).


    Erst gestern habe ich eine Wohnung an einen gebürtigen Wiener vermietet. Grund für seinen Umzug: München ist für ihn lebenswerter.


    Man sieht: Ob Kriterien wie die coolsten HBF-Viertel, die höchsten Gebäude, der größte kulturelle Nutzen, Wirtschaftsboom oder Wirtshausmentalität: alles subjektiv.

  • Frankfurt mehr Weltstadt als Berlin? Naja. Frankfurt ist winzig. Ein Kaff, mit einem Megagrossraum. Aber architektonisch kommt es nicht an München heran. Nur die Oper, Altstadt sowie der Mainblick und einige andere Ecken sind natürlich Weltspitze. Da gibts nichts. München hat aber auch x super Ecken und ist doppelt so groß wie Frankfurt.


    Aber Wien vor Berlin. In Wien müssen sie das machen was in Berlin diktiert wird. War ja schonmal so :D

  • Habe hier eine nette Studie entdeckt. Die Haspa Hamburg Studie. Da werden die 5 großen deutschen Städte miteinander verglichen. Sehr interessant. München schneidet ganz gut ab. Die Münchner Feinstaubwerte sind schon bemerkenswert. Allerdings ist diese Studie von 2008, dann wahrscheinlich 2007 erhoben. Also nimma frisch, eiglt veraltet, dennoch interessant.


    http://www.hwwi.org/fileadmin/…ASPA_Liebenswertes_HH.pdf

  • Vielen Dank erstmal für die interessante Studie.
    Ich kann der Studie nicht so viel abgewinnen, da sie mit Ihren damaligen Prognosen doch Recht falsch liegt.
    Aber hier sieht man, wie ich finde, dass es doch für jeden sehr schwer ist zuverlässige Prognosen zu treffen.
    Bezüglich der Feinstaubwerte finde ich das es in den letzten Jahren doch sehr große Schwankungen in den Grenzwertüberschreitungen gab.
    Bei diesem Thema frage ich mich immer in wie weit man hier aktiv entgegenwirken kann, beziehungsweise es nicht durch die Windströmungen und des Wetters bereits terminiert ist.

  • Ich kann ja verstehen, dass man als OB nur Positives in die Öffentlichkeit hinausposaunt, allerdings hoffe ich für ihn, dass er intern etwas kritischer die Entwicklung Münchens und die Probleme diskutiert, die diese Stadt hat.


    Diese Alles-ist-wunderbar Statement spiegeln die Realität überhaupt nicht wider und werden die Stadt auch nicht voranbringen. Dazu dieses immer im Hintergrund spukende 'München ist besser als Berlin' ist auch völlig irrelevant und hat mir vielen Themen einfach nichts zu tun.


    Ebenso dreist ist es von ihm zu leugnen, dass die Vorgaben für Architektur nicht restriktiv seien und moderne Entwürfe verhindern würden, wenn man gleichzeitig erfährt, dass der erste Entwurf für die Erweiterung des Mandarin Oriental einfach abgelehnt wurde.

  • Allein wenn man mal die aktuellen Grossprojekte hier im Forum vergleicht, könnten man den Eindruck gewinnen, dass FfM die grösste Stadt und alleinige Metropole in DE ist. Finde es immer interessant, dass die Foren in HH, Köln und MUC nur Klein- Klein enthalten..


    Ich halte es für einen schweren Fehler die Dynamik einer Stadt an der Zahl der neuen Großbauprojekte zu messen. Das ist als wenn man eine Fussballmannschaft nur an der Qualität der Stürmer misst, obwohl die Verteidigung und der Torwart meistens der ausschlaggebende Grund für gewonnene Meisterschaften sind.


    Ja, Frankfurt hat viele Großbauprojekte. So what? Dafür wird in München viel mehr in den Erhalt und in die Pflege des öffentlichen Raums investiert (Stichwort Leerung von Mülleimern). Auf diesem Gebiet befindet sich Frankfurt höchstens im unteren Mittelfeld. Die Hallenbäder Frankfurts befinden sich beispielsweise in einem desaströsen Zustand. Vergleiche das mal mit dem Müllerschen Volksbad, Olympiabad, dem Dante oder dem Nordbad. Das ist wie 3. Liga gegenüber Champions League. Es gibt etliche weitere solche Beispiele. Wenn München einen Busbahnhof baut, dann sieht er aus wie eine Audi-Filiale und hat sogar einen Vapiano im Haus. In Frankfurt wird hingegen eine klein-klein Übergangslösung für Busse samt Parkhaus gebaut. Wo gibt es in Frankfurt eine hippe U-Bahn Station wie die "Münchener Freiheit" oder dem "Westfriedhof"? Im Vergleich dazu sieht die Station "Hauptwache" aus wie das New York der 80er Jahre. Oder vergleiche mal die entsetzliche Dippemess mit dem Oktoberfest oder den Tollwood-Festivals. Oder den öden Weihnachtsmarkt mit den 20 verschiedenen W-märkten Münchens. Das sind für mich die Unterschiede, die die wahren Qualitäten einer Stadt ausmachen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • So jetzt ist´s raus:


    Die Stadtbaurätin anlässlich zur Mandarin Hotel Entscheidung :


    "In einer Phase grosser ökonomischer Attraktivität haben wir die Aufgabe die Identität Münchens zu bewahren".


    Jetzt ist die Maske herunten ..................................... hier ist die Restauratorin von Florenz.


    Mit so jemanden wollen wir die Aufgaben der Zukunft einer stark wachsenden Grossstadt lösen ?


    Hier prallen extrem unterschiedliche Weltbilder aufeinander.


    Dass es so krass ist, hab ich mir dann doch nicht vorgestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Meine Meinung :


    Ich hör immer nur Identität "erhalten" und "bewahren".


    Das sind die Begriffe der Phantasielosen.


    Wie wär´s damit, dass wir mal wieder eine Identität "schaffen".


    Das wär kreativ und angesichts der anstehenden Probleme dringend notwendig.


    Der Zauderer "erträgt" Veränderungen, der Kreative "bewältigt" sie.

  • @Florenz als Vorbild

    Die Stadt ist zwar viermal kleiner als München, doch auch hier kann man was lernen - die erhaltene bzw. mit eigenwilligem Charme der 1950er Jahre wiederaufgebaute Altstadt ist etwas, was ich in München gerne deutlicher sehen würde. Die Kriegsspuren waren bei jedem Münchner Besuch schmerzhaft zu sehen. Florenz besteht allerdings nicht nur aus der Altstadt - etwa der Justizpalast residiert in einem (interessant gestalteten) Komplex mit einem Hochhaus, von welchen in München öfters geträumt wird (s. hier unter #5) - in gehöriger Entfernung von der Altstadt. Das eine schliesst das andere nicht aus - und die Identität dürfte zu den wichtigsten Standortfaktoren einer Stadt gehören, die sonst nur die gleichen Ladenketten in ähnlichen Bauklötzen wie überall bieten könnte.


    Und nein, eine Identität kann man nicht aus der Retorte neu schaffen, das funktioniert nicht.

  • Die Altstadt von Florenz ist aber x mal größer die Münchens. Der Herr dürfte der Aufgabe schon gewachsen sein.


    Ich denke auch, dass gerade in der Altstadt der Raum für Innovation, was u.U. Katastrophe bedeuten kann, sehr sehr eng ist. In der Fussgängerzone gibts ja z.b. das neue sehr gelungene SportScheck Haus. Das soll übrigens 30m tief runter gehn. Ein schöner aber total moderner Bau, der dennoch in die City passt. Aber ausserhalb der Fussgängerzone sollte man das bisschen Altstadt was noch da ist sehr behütet behandeln.


    Der restliche Raum der Stadt kann gerne für Experimente verwendet werden. Wobei die letzten original Fleckerln wie z.B die Au oder Bogenhausen doch bitte ebenfalls von solchen baulichen Experimenten verschont bleiben müssen!