ÖPNV vs. (M)IV

  • Ich glaube nicht, dass es in irgendeiner Weise Sinn macht in der Fußgängerzone den Schienenverkehr wieder aufleben zu lassen, der dort seiner Zeit im Grunde nur mangels Alternativen existiert hat.
    Natürlich gilt das Gleiche für Busse, das sieht man in Regensburg wie deplaziert sowas in der Altstadt ist.
    Da bin ich ganz froh um unsere Fußgängerzone, die leider momentan noch vom Altstadtring durchschnitten wird.
    Ich kenne auch Leute, die würden am liebsten wieder mit dem Auto durch die Neuhauser Straße fahren. Zum Glück sind solche Vorstellungen im 21sten Jahrhundert nicht mehrheitsfähig.


  • Da bin ich ganz froh um unsere Fußgängerzone, die leider momentan noch vom Altstadtring durchschnitten wird.


    Die Fußgängerzone wird doch lediglich am Marienplatz von Bussen und Lieferverkehr durchquert - aber doch nicht durch den Altstadtring! Ich glaube du meinst den Bereich am Stachus bzw. Tal/Isartor, oder? Da bin ich auch der Meinung, dass an diesen Orten das Ende der Fußgängerzone zu abrupt ist.

  • Die Fußgängerzone wird doch lediglich am Marienplatz von Bussen und Lieferverkehr durchquert - aber doch nicht durch den Altstadtring! Ich glaube du meinst den Bereich am Stachus bzw. Tal/Isartor, oder? Da bin ich auch der Meinung, dass an diesen Orten das Ende der Fußgängerzone zu abrupt ist.


    Es gibt nicht besonders viele Dinge aus der Vergangenheit die ich mir zurück wünsche, aber obwohl der Stachus und der Hauptbahnhof schon immer Verkehrsknotenpunkte waren, so menschenfeindlich wie heute waren sie zu keiner Zeit!
    Das Volk darf am Stachus unten konsumieren und obendrüber rasen auf gefühlten 10 Spuren die Autos und der Schienenverkehr, ein absolut unerträglicher Zustand. Der Bahnhofsvorplatz war früher auch kein von Taxen und Parkplätzen zerstückeltes Straßengelände, sondern ein schöner, gepflasterter Platz für Fußgänger und Radler.


    Hinter dem alten Rathaus geht es natürlich auch ziemlich heftig zu, da könnte man durchaus was machen, denn seit dem Durchbruch des Rathausgebäudes für den Autoverkehr in den 30er Jahren wurde dort nichts mehr nennenswert verändert.
    Naja wenigstens tut sich jetzt etwas in der Sendlinger Straße, aber beim Ude läuft das alles nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein".
    Von wegweisenden Projekten ist schon lange keine Spur mehr erkennbar.
    Allerdings würde wohl im Jahr 2010 ein Bauprojekt vergleichbar dem 72er Olympiagelände zu Protesten wie in Stuttgart führen... die Menschen hassen eben Veränderung!
    Das einzige was in München niemand vermissen würde ist der mittlere Ring, wobei selbst da unglaublicherweise nur eine knappe Mehrheit für die Tunnel gestimmt hat.

  • Da hast du vollkommen recht, hiTCH-HiKER. Ich wäre auch dafür, die Sendlinger Straße und das Tal komplett in eine Fußgängerzone umzuwandeln - und sich gleichzeitig vom Design 1972 à la Suppenschüssel-Laternen, Stachusbrunnen und Blumentrögen zu verabschieden und stattdessen eine eher historisch anmutende Gestaltung vorzunehmen.
    Ich finde, dass die den Marienplatz durchschneidende Busspur ebenfalls aufgegeben werden sollte.


    Zum Verkehrsproblem am Stachus: Das wurde schon einmal in einem anderem Thread (schau doch mal in "Visionen/Wünsche für München" nach) diskutiert. Man kann nur hoffen, dass bei der nächsten "Renovierung" in 30 Jahren grundlegende Änderungen angegangen werden, d. h. neues Stachusbauwerk ohne Kommerz-Kellergeschoss, neues Verkehrskonzept, bessere und barrierefreie Zugänglichkeit etc. Dabei wurde auch das Thema Autotunnel unter dem Stachus angesprochen, was aber aufgrund S- und U-Bahn leider unmöglich ist.

  • Sendlinger Tor: Probleme und Lösungen

    Der Münchner Merkur berichtete im November über den 1971 eröffneten U-Bahnhof Sendlinger Tor, einer der ältesten und am stärksten frequentierten Stationen der Stadt.
    In den letzten Wochen führte die MVG dort Bohrungen am unterirdischen Bauwerk durch, das altersbedingt in einem schlechten Zustand ist und saniert werden soll (siehe Artikel). Die MVG sprach dabei auch eine dringend notwendige Erweiterung der Bahnsteige an, die sich wegen der angrenzenden Kellergeschosse jedoch als schwierig erweisen könnte.


    Auch meiner Meinung nach besteht am Sendlinger Tor großer Handlungsbedarf.
    Der alte Bahnhof ist der hohen Anzahl an Fahrgästen einfach nicht mehr gewachsen, was sich besonders auf der Ebene von U1 und U2 bemerkbar macht. Eine Erweiterung der Bahnsteige wäre begrüßenswert, jedoch würde es ein größeres Verkehrschaos verursachen. Doch davon abgesehen gibt es auch oberirdisch diverse Probleme:


    • Die Treppenaufgänge zur Trambahnhaltestelle sind zu eng für die zahlreichen Fahrgäste und zudem nicht barrierefrei. Der Aufzug am Brunnen ist dafür zu weit entfernt und wird daher kaum genutzt.


    • Der Autoverkehr steht in Konflikt mit der Gleisführung der Trambahn. Das macht sich besonders an der Schnittstelle zur Sonnenstraße bemerkbar, aber auch an der Einmündung zur Lindwurmstraße, wo sich sehr häufig ein großer Stau bildet.


    • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Situation für Fahrradfahrer am Sendlinger-Tor-Platz besonders gefährlich ist. Das betrifft vor allem den Übergang von der Lindwurmstraße in Richtung Oberanger, wo Fahrradspur die Abbiegespur des Autoverkehrs in die Blumenstraße durchschneidet.


    • Für Fußgänger sind die gegenüberliegenden Straßenseiten oberirdisch nur über lange Umwege (Sonnenstraße) oder nur mittels riskanten Manövern (Müllerstraße) zu erreichen.


    • Von den verkehrstechnischen Problemen abgesehen macht der Sendlinger-Tor-Platz als "Eingang zur Stadt" verglichen mit den anderen Vorplätzen der ehemaligen Stadttore (Stachus, Odeonsplatz und Isartorplatz) architektonisch nicht viel her.


    Aus diesen Gründen stellt sich die Frage, ob man den Sendlinger-Tor-Platz (im Falle eines Umbaus des U-Bahnhofs) nicht gleich komplett neugestalten sollte, um sämtliche Probleme zu lösen.


    Wie steht Ihr dazu? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Über Lösungsansätze und Planungsvorschläge würde ich mich freuen! :)


    Grüße, Architektator

  • Am Sendlinger Tor existiert meiner Meinung nach das gleiche Problem wie auch am Stachus und am Isartor: Die Fahrbahnen geben den Platz vor.
    Am Sendlinger Tor existieren ja eigentlich drei Plätze, welche zwar unter- und oberirdisch miteinander verbunden sind, jedoch keinen räumlichen Bezug zueinander haben.
    Zusätzlich ist die Verkehrsführung für Radler dort wirklich hochgradig gefährlich, vor allem das Linksabbiegen aus Richtung Sonnenstraße in den Oberanger und von der Lindwurm in die Sonnenstraße ist jeweils mit Querungen der anderen Radlerströme verbunden, zusätzlich gibts es dort keine ausreichende Aufstellfläche, so dass man im Wg rum steht und man sich den Platz noch dazu mit Fußgängern teilen muss. Dann gibts noch Zweirichtungsverkehr mit Kreuzung zwischen Blumenstraße und Tramgleisen Müllerstraße.
    Für Fußgänger ist die Zuwegung zur Tram von der Sonnenstraße her riskant, da man a) die Rechtsabbieger in Richtung Pettenkofer- und Nußbaumstraße kreuzt (gilt auch für Radfahrer) und gleich darauf die Gleise überqueren muss. Dort wäre ein Zebrastreifen eine kostengünstige Maßnahme, da Autofahrer diese Ecke gerne mit Schwung durchfahren.

  • Ich komme zwar nicht aus München und kenne mich dort zu wenig aus um mich auf bestimmte Örtlichkeiten einzulassen. Trotzdem möchte ich was loswerden:


    @ hiTCH-HiKER:


    Da die Stadtbusse mittelfristig entweder durch Erdgas oder Strom betrieben sein werden, würde ich diese schon aus Gründen der Flexibilität und des Lärmschutzes jederzeit der Tram vorziehen.


    Allerdings werden Bahnen erher akzeptiert als Busse. Und bei Straßenbahnen kann man als Fußgänger und Radfahrer besser die Fahrrichtung einschätzen. Bei Bussen und LKWs giebt es oft die sogenannten Tode-Winkel-Unfälle die oft tödlich verlaufen. Bei Straßenbahnen kann man natürlich in die Schienen fahren und hinfallen, aber da passiert meist nicht so viel wie wenn man überfahren wird.



    @ Isek:


    Und was machste wenn es regnet oder schneit?


    Wie kommst du zur U-Bahn Haltestelle?
    Du läufst durch den Regen, richtig?
    Und auf den km bezogen bin ich letzten winter öfters zu Fuß hingefallen als mit den Rad, obwohl ich da auch schöne Touren durch den Schwarzwald gefahren bin.


    Neben der 4. U-Bahn Innenstadtquerung und manchen Verlängerungen an den Enden braucht München vor allem mehr Fahrer und Wägen.


    Und was ist mit den ganzen Tangenzialverbindungen? Nicht jeder will in die Innenstadt.


    @ Isek:


    Das ist sicher nicht die Masse an Menschen sondern x-Prozent der vorwiegend männlichen, gesunden Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 Jahren. Von dieser Gruppe an Fahrradfreaks auf die Verkehrsströme einer Millionenstadt zu extrapolieren halt ich für absurd.


    Städte wie Kopenhagen und Amsterdam scheffen es auch einen hohen Model-Split (weit über 25%) zugunsten des Radverkehrs zu haben. Es fahren eben nicht nur die 20-40 Jährigen sondern auch Rentner und Kinder.


    Preis?


    Selbst der Qualitativ sehr hochwertige, teils aufgeständerte Radschnellweg F35 (länge ca. 60km) im Raum Enschede kostet nur 82Mio€.
    Dafür bekommst du ca. 8km oberirdischer Straßenbahn und nicht mal 1km U-Bahn.


    @ Architektator:


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Situation für Fahrradfahrer am Sendlinger-Tor-Platz besonders gefährlich ist. Das betrifft vor allem den Übergang von der Lindwurmstraße in Richtung Oberanger, wo Fahrradspur die Abbiegespur des Autoverkehrs in die Blumenstraße durchschneidet.


    Was ich auf google-earth sehen kann, scheint dieser Abschnitt einer der wenigen zu sein die den Stand der Technik entsprechen.

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  • Und was machste wenn es regnet oder schneit?


    Wie kommst du zur U-Bahn Haltestelle?
    Du läufst durch den Regen, richtig?
    Und auf den km bezogen bin ich letzten winter öfters zu Fuß hingefallen als mit den Rad, obwohl ich da auch schöne Touren durch den Schwarzwald gefahren bin.


    Nur wird man halt beim Fahrradfahren im Regen so richtig nass. Durch eine dichte Bebauung lohnt sich ein dichter Haltestellenabstand. 200 m kann man leicht zur nächsten Straßenbahn oder U-Bahn Haltestelle laufen. Auch im Regen. Jedoch 5 km mit dem Fahrrad fahren??



    Neben der 4. U-Bahn Innenstadtquerung und manchen Verlängerungen an den Enden braucht München vor allem mehr Fahrer und Wägen.


    Und was ist mit den ganzen Tangenzialverbindungen? Nicht jeder will in die Innenstadt.


    Aber halt in München die Masse. Der Rest sollte damit klar kommen, dass man wesentliche Busstrecken auf Tram-Betrieb umstellt oder neue Tram-Strecken schafft.




    Das ist sicher nicht die Masse an Menschen sondern x-Prozent der vorwiegend männlichen, gesunden Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 Jahren. Von dieser Gruppe an Fahrradfreaks auf die Verkehrsströme einer Millionenstadt zu extrapolieren halt ich für absurd.


    Städte wie Kopenhagen und Amsterdam scheffen es auch einen hohen Model-Split (weit über 25%) zugunsten des Radverkehrs zu haben. Es fahren eben nicht nur die 20-40 Jährigen sondern auch Rentner und Kinder.


    Keine Ahnung wie die das machen? Haben die keinen Winter? Wie sollte man in München die letzten 2 Wochen auch nur 1 km mit dem Fahrrad fahren?

  • ^
    Auch im Regen. Jedoch 5 km mit dem Fahrrad fahren??


    Es gibt doch Regenbekleidung.


    Aber halt in München die Masse.


    Ob das so ist kann ich nicht nachvollziehen, aber vor allem auf den Weg zur Arbeit oder zum Alltagseinkauf werden doch wohl die wenigsten aus den Vororten in die Innenstadt fahren, oder? Hier entscheidet es sich vor allem zwischen MIV und Rad.


    Der Rest sollte damit klar kommen, dass man wesentliche Busstrecken auf Tram-Betrieb umstellt oder neue Tram-Strecken schafft.


    Da bin ich deiner Meinung. Doch bist du mit ein bisschen Training und einen vernünftigen Rad (über 600€) meist schneller als eine Tram oder ein Bus, selbst wenn man direkt daneben fährt.
    Wenn man dann noch Umsteigen muss ist das Rad vom ÖV oft unschlagbar. Ich komme auf meinen regulären Arbeitsweg (Rad=17km, ÖV=19km) auf der Hinfahrt (bergwärts) etwa auf die ÖV-Fahrzeit, auf der Rückfahrt spare ich 20min.


    Keine Ahnung wie die das machen? Haben die keinen Winter?


    Man kann bei Schnee besser Radfahren als du denkst. Beweißvideo aus Kopehagen.
    Mit Spikes ist auch Glatteis machbar.
    Nur bei eingetrampelten Schnee, eventuell noch vereist ist es nicht mehr so schön. Das hat man aber in der Stadt nicht so oft.




    Was ich noch abschließend sagen möchte:


    Ich verstehe deine Vorbehalte gegen das Radfahren. Die hatte ich früher auch und habe ähnlich wie du argumentiert. Doch dann habe ich es mal ausprobiert und habe meine Meinung geändert.
    Du brauchst verschiedene Verkehrsträger, eines alleine bringt nicht viel. Fußgänger, Radfahrer und ÖV machen eine moderne Großstadt aus. In diesen Zusammenhang ist es auch interessant das der ÖV in den meisten Städten bei unter 20% stagniert, selbst in München kann er nur 21% am Gesammtverkehr erreichen.
    Im VEP Karlsruhe wurde der modal split von Verschiedenen Städten miteinander verglichen, was aufviel war das außer den MIV vor allem der Radverkehr variabel war (siehe PDF-Seite 10).

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  • Ich versuche zwischen April und Ende Oktober so ziemlich jede Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. In der übrigen Zeit muss ich mir das nicht antun. Ja, ich habe auch Regenkleidung und ein Fahrrad > 600 Euro.


    Dennoch finde ich es etwas gewagt von deinen Umständen (Rad=17km, ÖV=19km jeden Tag) auf die Masse der deutschen Bevölkerung extrapolieren.

  • Ich fahre seit Mai 2006 quasi ausschließlich und ganzjährig mit dem Radl innerhalb Münchens und in negativer Erinnerung geblieben ist mir nur die allererste Woche (da hat es durchgehend geregnet) sowie der eine oder andere Tag mit unausweichlichem Regen- oder Schneesturm, was aber nichtmal eine Hand voll Tage im Jahr sind.
    Selbst mit meinen profilbefreiten Slick-Reifen fährt es sich in München auch im Winter gut, man muss ja nicht gerade auf einer Eisplatte irgendwelche Lenkakrobatik vollziehen. Für ältere oder ängstliche Mitbürger kann man immernoch einen Winterreifen vorne montieren ;)


    Ich finde es keineswegs gewagt auf die Masse zu extrapolieren, aber gebe Isek indirekt recht, als dass viele Menschen schlichtweg zu bequem sind im Winter auf das Rad zu steigen. Möglich wäre es jedenfalls ohne weiteres!
    Das ist blos ein Luxusproblem der Gesellschaft, das jedoch mMn in keinem Verhältnis zu den Schäden steht, die der Autoverkehr einerseits und die damit verbundene massive Asphaltierung Münchens andererseits zur Folge haben.


    Das Radfahren in der Stadt hat eigentlich nur Vorteile, denn man kommt wesentlich schneller voran als jedes andere Verkehrsmittel, ist absolut flexibel, kann zuverlässig die Ankunftszeit einschätzen, spart sich den Ärger und die Kosten von Auto oder ÖPNV, ist an der frischen Luft und sieht was von München... außerdem macht man noch seinen gesundheitsfördernden Morgen- und Abendsport und verschont die Stadt vor Lärm und Abgasen.


    Umso mehr ich darüber nachdenke, umso absurder kommt es mir vor, dass sich Menschen das Auto oder den ÖPNV antun :rcain:

  • Um wieder zum Thema zurückzukehren: Welche Verbesserungen würdet ihr euch am Sendlinger-Tor-Platz wünschen?


    Ein Kreisverkehr wäre meines Erachtens nach eine gute Lösung. Der Platz war ursprünglich auch als Rundplatz konzipiert und hatte bis zum Bau der U-Bahn einen zentralen Springbrunnen und entsprechende Rondellbebauung zur Lindwurmstraße. Das kann man auf diesen alten Postkarten sehen:
    http://www.heimatsammlung.ch/t…01/sendlingerplatz-52.jpg
    http://www.heimatsammlung.ch/t…mages_01/muenchen-500.jpg


    Kurz- bis mittelfristig wird ein größerer Umbau des Sendlinger-Tor-Platzes ohnehin erforderlich sein. Man könnte dabei das alte Konzept aufgreifen, indem man die breite Straße zum Oberanger wieder dicht macht und stattdessen teilweise überbaut. Der Verkehr könnte ja ohne weiteres über die Blumenstraße/An der Hauptfeuerwache abgewickelt werden. Somit entstünde ein geräumiger Vorplatz zum Sendlinger Tor hin, passend zur geplanten Fußgängerzone in der Sendlinger Straße. Der neue alte Kreisverkehr könnte als neue Trambahnhaltestelle fungieren und der erforderliche Wendekreis wäre dadurch auch gleich vorhanden. Details kann ich später noch ausführen.

  • Der Platz sah echt mal ganz schön aus, besonders auf dem älteren, zweiten Bild.
    Allerdings bezweifle ich, dass der Umbau zu einem Rundplatz irgendeine Verbesserung nach sich ziehen würde. Siehe Harras, da ist es bei weniger Verkehr schon eine Katastrophe. Oder der wesentlich kleinere Rundverkehr am Karolinenplatz mit nur zwei Fahrstreifen plus Abbiegespur und zwei Trambahngleisen. Trotz des harmlosen Verkehrsaufkommens dort, passieren regelmäßig Unfälle beim Ein- und Ausfädeln und man fühlt sich sowohl als Radfahrer als auch Fußgänger nicht besonders gut aufgehoben. Von daher mMn keine gute, praxisnahe Lösung für einen größeren Platz, wenn auch optisch ansprechend! Sowas funktioniert nur in der Größenordnung vom Gärtnerplatz oder Weißenburgerplatz.


    Ich fürchte es gibt für die Gegend um das Sendlinger Tor nur zwei Lösungsmöglichkeiten.
    Die Vernünftige wäre wie schon besprochen den Autoverkehr dramatisch und mit entschiedenen Maßnahmen zu reduzieren.
    Die einzige andere Möglichkeit ist die Untertunnelung einer der beiden Straßen, was aber langfristig gesehen an der Stelle kaum Sinn macht, da innerhalb vom Altstadtring sowieso geplant ist den Autoverkehr zukünftig massiv einzuschränken.


    Ich sehe generell keine reelle Chance bei diesem extremen Verkehrsaufkommen einen Platz zu schaffen, der auch nur einen Hauch von Aufenthaltsqualität bietet.
    Das wäre wirklich verpulvertes Geld, das woanders sinnvoller investierbar ist.


    Unabhängig davon könnte man den Oberanger zur Fußgängerzone umgestalten und nur noch den morgendlichen Lieferverkehr zum Viktualienmarkt zulassen.
    Das wird bestimmt auch irgendwann kommen, jetzt ist erstmal die Sendlinger Straße die nächste Erweiterung.

  • Verkehrsberuhigung des Oberangers - da stimme ich dir vollkommen zu. Das wäre schon ein erster Ansatz, um das Chaos zu beseitigen. Ideal wäre natürlich auch, die Tram aus der Sonnenstraße zu verbannen...


    Ich bin aber nicht der Meinung, dass ein Rundplatz die Fußgänger und Fahrradfahrer benachteiligt. Überqueren sie die Straßen zur gleichen Zeit während einer abgestimmten Ampelschaltung, ist eine flüssige Abwicklung des Verkehrs gewährleistet.
    Ist die Ampel danach für die Autofahrer auf grün, gäbe es auch keine Probleme, denn sie haben ja dann den ganzen Kreisverkehr inkl. Einmündungen und Abbiegespuren für "sich".


    Und mit ansprechender Rundbebauung, einigen Restaurants und Cafés sowie der begrünten Platzmitte und dem Springbrunnen wäre auch eine gute Aufenthaltsqualität gegeben ;)


  • Immerhin zahle ich auch für den Bau von Autostraßen, also wäre es nur logisch für den ÖPNV eine gehaltsabhängige Finanzierung einzuführen.


    Unser Land gibt für den Bau und Erhalt von Straßen weit weniger aus, als es auf der anderen Seite über Mineralölsteuer und Kfz-Steuer einnimmt.


    Würde man den Straßenbau komplett auf eine "gehaltsabhängige Finanzierung" umstellen, also auf die Lohnsteuer, hätte das spürbare Erhöhungen der Lohnsteuer zur Folge - nicht nur um den Straßenbau damit zu finanzieren, sondern auch um die Übereinnahmen (aus Kfz- und Mineralölsteuer) zu kompensieren, die wegfallen würden.


    Als Autofahrer fände ich den Ansatz darum super :daumen:

  • Unser Land gibt für den Bau und Erhalt von Straßen weit weniger aus, als es auf der anderen Seite über Mineralölsteuer und Kfz-Steuer einnimmt.


    Das halte ich für eine Milchmädchenrechnung vom ADAC, die möglicherweise Bundesstraßen und Autobahnen mit den Steuereinnahmen vergleicht. Ähnlich der angeblich so billigen Atomenergie, wo nie die Gesamtkosten betrachtet werden, da zahlen wir dumme Bürger ja für alle Schäden und übernehmen die Verantwortung.


    Die Kosten die der Stadt nach jedem Winter oder etwa durch die Ringtunnels entstehen, um die Bevölkerung mehr schlecht als recht vor den Giftgasen zu schützen, die werden garantiert nicht vollständig vom Staat, aus dem Budget der Öl- und KFZ-Steuer, erstattet.
    Außerdem ging es mir ja um die Finanzierung des ÖPNV und nicht des Individualverkehrs.

  • Das halte ich für eine Milchmädchenrechnung vom ADAC, die möglicherweise Bundesstraßen und Autobahnen mit den Steuereinnahmen vergleicht.


    Dazu gibt es klare Analysen und Statistiken. Wenn Du andere Informationen hast, die über pure Mutmaßung hinausgehen, bitte gerne hier verlinken.


    Die Kosten die der Stadt nach jedem Winter oder etwa durch die Ringtunnels entstehen, um die Bevölkerung mehr schlecht als recht vor den Giftgasen zu schützen, die werden garantiert nicht vollständig vom Staat, aus dem Budget der Öl- und KFZ-Steuer, erstattet.


    Das mag sein, spielt aber im Prinzip keine Rolle, da diese Steuereinnahmen sowieso nicht zweckgebunden sind. Am Ende zählt nur, welche Ausgaben welchen Einnahmen gegenüberstehen.