Potentieller Umzug von "DB Schenker" nach Hamburg

  • Schmittchen wie Du richtig schreibst "sollte"


    Und wie transparent laufen derartige Geschäfte im rein privaten Sektor ab?
    - Vodafone-Mannesmann
    - Dt. Börse-LSE
    - Daimler-Chrysler


    Von Unternehmenskooperationen, z.B. denen die H. v. Pierer aus dem Kanzlerjet tätigt, einmal ganz abgesehen.


    Ich denke große Übernahmen und Kooperationen laufen seltenst transparent ab, wie das vielleicht EU-Recht für große Bauausschreibungen vorsieht.
    Ausnahme: Dem Verkäufer ist wirklich nur an maximalen Einnahmen gelegen und er hält zu diesem Zwecke eine Versteigerung ab.
    Wobei - das ist auch wieder nur für eine Seite schön transparent, für die andere mindestens genauso unangenehm intransparent.


    Man denke an UMTS-LIzenzen. Derzeit bieten einige Unternehmen bei Daimler um MTU.

  • Einspruch Euer Ehren.
    Ich rede von Verhalten wie im privaten Sektor und davon daß es hier durchaus legitim und zielführend ist.
    Privatisierung öffentlichen Eigentums ist hier nur (unvermeidlicher) beteiligungsstatistischer Nebeneffekt, keinesfalls Ziel wie seinerzeit bei LH- oder DTK-Privatisierungen.


    Der ganze Deal hat unternehmerische und aus Hamburger Sicht kommunale Wachstumsperspektiven zum Grund. Dazu paßt es nicht, wenn die Berliner Bahn die Kontrolle bekommt, nach ewa zwei Jahren der Bund von seiner Bahn eine bessere Rendite vor Börsengang fordert und man strukturpolitisch dann zufällig darauf kommt, die Verwaltungsarbeitsplätze aus Hamburg in Berlin zusammenzulegen.

  • Wenn laut Gesetz eine Ausschreibung bei dem Verkauf von Staatsanteilen/ Privatisierung gefordert wird, dann soll man auch eine Ausschreibung machen. Man kann ja nach der Entscheidung immer noch politisch argumentieren und die Kritik einfach "aussitzen". ;) Aber von vornherein die eigenen Gesetze auszuhebeln wäre nicht gerade vorbildlich.

  • Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Die Vorlesung "öffentliches Wirtschaftsrecht" an meiner Uni habe ich nicht besucht. Mir hat einfach ein Kommilitone (der sich damit etwas besser auskennt) erzählt, dass bei Anteilsverkäufen von öffentlichen Unternehmen immer eine Ausschreibung erfolgen müsste. Für absolute Klarheit sollte jemand am besten mal in entsprechenden Gesetzesbüchern nachschlagen oder nen ÖffRechtler fragen.

  • Zitat von Max BGF

    Schon mitbekommen, daß jedes Unternehmen, selbst HHLA und HHA, neben operativen auch administrative Arbeitsplätze hat? Und die drohen dann aus Hamburger Sicht langfristig Richtung Berlin zu wandern. Zur Not aus strukturpolitischen Gründen...


    Geht's evtl. etwas weniger wütend?


    Es geht doch um eine Beteiligung an HHLA und HHA. Da wandern erstmal überhaupt keine Arbeitsplätze ab. Selbst wenn es doch irgendwann dazu käme, könnte das von der Menge her nur ein Bruchteil des Verwaltungspersonals der DB sein.


    Zitat von Max BGF

    Die Bahn soll aber mehr und mehr marktwirtschaftlich arbeiten. Speziell die Entscheidung des Firmensitzes kann man sehr wohl unternehmensintern belassen, weil sie am wenigsten mit den branchenüblichen Monopolstrukturen zu tun hat.


    Solange die Bahn keine echte Konkurrenz hat, besteht die Gefahr, dass sie unwirtschaftliche Entscheidungen fällt. Sie braucht ja nur ihre Preise zu erhöhen, um Verluste auszugleichen. Da das aber nicht im Interesse der Öffentlichkeit sein kann, muss die Bahn vom Staat an einer ganz kurzen Hundeleine gehalten werden, solange sie nicht marktwirtschaftlich arbeitet.

  • Das ganze wäre doch überhaupt kein Thema, wenn es sich um ein privates Unternehmen handeln würde. Das tut es aber nicht. Der Bund ist 100% Eigentümer der DB und muss entsprechend handeln. Da beist die Maus keinen Faden ab.
    Und hier will Hamburg seine Hafen und seine Hochbahn (landeseigen) an ein Bundeseigenes Unternehmen verkaufen und zusätzlich zu einem entsprechenden Kaufpreis soll dieses bundeseigene Unternehmen auch noch mit den 1000 bestbezahlten Mitarbeitern nach Hamburg ziehen. Lieber Max & Schmidtchen: Das stinkt! Ich bin wahrlich kein Verteidiger des Berliner Spezialwirtschaftens (siehe BBI), aber das hier fällt mir eklatant auf. Wer das gebaren der Deutschen Bahn, dieses staatlich protektionierte und letztlich auch finanzierte Aufkaufen internationaler Unternehmen (wie es auch bei der Deutschen Post der Fall ist/war) und dann auch noch dieses unglaublich egozentrische Verhalten (Mehdorns) gegenüber dem Standort allen Ernstes unter freier Marktwirtschaft abbuchen will, tut der freien Marktwirtschaft unrecht. Ich frage noch einmal: Wer außer der staatseigenen Deutschen Bahn würde für den Hamburger Hafen seinen Standort verlegen? Und was hat der Wettbewerb davon, wenn Post und Bahn die Logistik-Branche unter sich aufteilen? Und dann auch noch mit so komischen Geschäften.
    Hat es hier im Thread gehießen: Soll Hamburg die Hochbahn dann lieber an Connex verkaufen? - Ja bitte!

  • Zitat von micro

    Geht's evtl. etwas weniger wütend?


    Da wandern erstmal überhaupt keine Arbeitsplätze ab.

    HA!!! überhaupt keine. "Erstmal" Wie lange geht denn für Dich erstmal. Bis Jahresende, bis Berlin wieder woanders Arbeitsplätze im internationalen Wettbewerb verliert oder bis heute Abend?????



    Zitat von micro

    Selbst wenn es doch irgendwann dazu käme, könnte das von der Menge her nur ein Bruchteil des Verwaltungspersonals der DB sein.

    BRRR!! Bruchteil! Daß ich nicht lache!!! Und dann noch ein Bruchteil des Verwaltungspersonals der DB. Wieso nicht gleich der Welt, Hä???



    Zitat von micro

    Solange die Bahn keine echte Konkurrenz hat, besteht die Gefahr, dass sie unwirtschaftliche Entscheidungen fällt. Sie braucht ja nur ihre Preise zu erhöhen, um Verluste auszugleichen.

    ACH JA??!!!! Nur die Preise erhöhen. Ganz einfach.
    Warum schreibt sie dann die ganze Zeit Verluste? Schon mal nachgedacht oder sollen das die anderen?
    Nur die Preise erhöhen. Daß ich nicht lache!!!!!



    Zitat von micro

    Da das aber nicht im Interesse der Öffentlichkeit sein kann, muss die Bahn vom Staat an einer ganz kurzen Hundeleine gehalten werden, solange sie nicht marktwirtschaftlich arbeitet.

    So kurz daß es Wowi immer als erster riecht, wenn Mehdorn einen Furz läßt oder???????


    :angry: :bah: :( :bash: :naughty: :gewehr: :mad: :angry2: :Nieder: :angry: :hammerlol :angry2: :mad: :mad2:





    Zitat von Manuel

    Und hier will Hamburg seine Hafen und seine Hochbahn (landeseigen) an ein Bundeseigenes Unternehmen verkaufen

    Wenn es für beide gut ist, was spricht dagegen? Wäre doch win-win. Daher wurde ja auch strukturpolitisch und kommunikationstechnisch gegenargumentiert.



    Zitat von Manuel

    Das ganze wäre doch überhaupt kein Thema, wenn es sich um ein privates Unternehmen handeln würde. Das tut es aber nicht. Der Bund ist 100% Eigentümer der DB und muss entsprechend handeln.

    Seit wann ist der Bund Berlin?
    Der Bund hat eigentlich Neutralität zu wahren, wenn sich die Geschäftsführung wirtschaftlich verhält.
    Aber natürlich gibt es zugunsten Jammerdeutschalnds noch die strukturpolitische Karte zur Legitimation. Das muß ich einsehen, prangere es aber an.

  • Zitat von Max BGF

    Wenn es für beide gut ist, was spricht dagegen? Wäre doch win-win. Daher wurde ja auch strukturpolitisch und kommunikationstechnisch gegenargumentiert.


    Gut wäre der Verkauf an einen ausländischen Investor, das brächte nämlich frisches Geld ans Land, ohne es beim Nachbarn abzuziehen. Oder wenigstens der Verkauf an ein privates Unternehmen. Aber so weit reicht die sog. freie Marktwirtschaft ja dann eben doch nicht, weil sich bei einem Staatsunternehmen ja noch etwas mehr rausholen lässt. Nein Max, schönreden kannst Dur mir das nicht und mit Marktwirtschaft hat das Gebaren Land ./. Bundesunternehmen auch wenig zu tun.

  • Manuel


    Ich will es nicht schönreden, mir gefällt der Handel zw. Hamburg und der Bahn auch nicht besonders. Mit Marktwirtschaft oder gar deren freier Ausprägung habe ich nie argumentiert. Allerdings mit Ordnungspolitik - gegen den eingestellten Artikel. Wobei Ordnungspolitik mehr ist als nur sie Sicherung wettbewerblicher Marktbedingungen, nämlich z.B. Gewährleistung unternehmerischer Handlungsfreiheit. Da anzunehmenderweise weder ein Bahnsitz in Berlin noch einer in Hamburg sich wesentlich auf die Marktverfassung, also das derzeitige Bahnmonopol, auswirken dürften, kann man davon abstrahieren und die anderen Kriterien betrachten.


    Ich habe hingegen mit Interessen argumentiert und der Legitimation diese zu vertreten. Und da kann man durchaus die Ansicht vertreten, daß die bald privatisiert sein sollende Bahn besser auf die wirtschaftlichen Argumente Hamburgs als die politische Näheargumente Berlins eingeht.
    Aus Bahnsicht! Und genau deshalb ist die nun gestartete Hetzjagd auf Mehdorn verfehlt und eben politisch motiviert.
    Man kann ja nicht gerade behaupten, daß die Nähe zu Berlin den Unternehmen allzu gut täte, wenn man sich Unternehmensergebnisse und -erfolg anschaut.


    Wie gesagt, die Bundesregierung hat zusätzlich strukturpolitische Erwägungen und diese über die ordnungspolitischen gestellt. Das ist zu akzeptieren. Ich behaupte nur, daß es langfristig schadet. Ein weiteres falsches Signal für Berlin. Und die Hauptstadt wird mehr und mehr verhaßt. Wenn ich denke, daß ich einmal großer Freund dieser Stadt war. Weiche Faktoren, aber die spielen ja nur eine Rolle, wenn sie passen.

  • Also Unternehmensergebnisse und -erfolg haben mit dem Sitz in Berlin nun wirklich nichts zu tun... :Nieder: Sonst müsste ja im Angesicht Wowereits und Wolfs (PDS) alles umgehend verdorren... ;)

  • Klar, manches von dem Geschriebsel ist ja auch nicht ganz so ernst.
    Sagen wir so: Ein Sitz in Berlin ist nicht unbedingt conditio sine qua non um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.


    Im übrigen würde ich auch nicht ganz den Einfluß einer PDS in der Landesregierung unter den Tisch kehren. Wenn es so ist, daß die verschiedenen Parteien von links bis rechts auch und vor allem unterschiedliche Wirtschaftspolitiken machen und die eine Politik im Ländervergleich deutlich besser abschneidet, dann ist es folglich logisch, daß die rot-rote Regierung in Berlin eher negativ für ein Unternehmen ist. Ein Standortnachteil, der schwerer wiegen könnte als die fußgängige Distanz zur Regierung.


    Letzteres eh für einen Witz in unserem digitalen multimedialen Zeitalter.

  • Zitat von Max BGF

    HA!!! ... BRRR!! ... Hä??? ... ACH JA??!!!! ... Furz läßt oder??????? ... :angry: :bah: :( :bash: :naughty: :gewehr:


    Deine Argumente sind von wirklich bestechender Überzeugungskraft. Alle Achtung. :nono:

  • Nun hört aber mal auf zu streiten, wie alt seid ihr denn? *beschwicht*
    Mal was anderes und für Hamburg positives:
    Der Bund der Steuerzahler hat sich für einen Umzug der Bahn ausgesprochen und gegen ein Einmischen der Regierung! Das nenn ich mal interessante Neuigkeiten!

  • Ich glaube nicht, dass Kühne und Nagel wirklich Angst hat, vermute eher, dass das Taktik ist, um von der Stadt bemuttert zu werden.
    Ich denke da nur so spontan an ein Unternehmen im Hafen, dass sich ganz zurückziehen wollte, falls seine Wünsche nicht erfüllt werden und nicht mal einen Monat später war wieder Ruhe, weil es keinen interessiert hat. Ich weiß aber leider nicht mehr wer das war und warum die sich beschwert hatten. Auf die Forderungen wurde einfach mit einem klaren "Nein!" geantwortet und dann war Ruhe.

  • Ich frag mich was das Wachstum mit dem Standort Hamburg zu tun haben soll.


    Die Bahn wächst doch auch, "obwohl" sie ihren Hauptsitz in Berlin hat. Außerdem ist Herr Mehdorn doch in 1 1/2 in Hamburg von Berlin aus.


    Und die Kosten erst, grade wurden für Millionengelder Bürogebäude am Nordbahnhof, Bügelbauten am Lehrter und sonst überall fertig gestellt, warum um Himmels Willen soll dieser Umzug nach Hamburg nötig sein?


    Berlin hat 20% Arbeitslosigkeit und nur wenige wachstumsstarke Unternehmen, Hamburg hat "nur" 10% Arbeitslosigkeit und starkes Wachstum im Bereich Logistik (Hafen) und die drittgrösste Flugzeugwerft der Welt.


    Ich hab wirklich nichts gegen Hamburg, gäbe es Berlin nicht, wäre Hamburg meine Traumstadt, aber dieser Schritt ist überflüssig.

  • Ich denke, das sollte man schon der Bahn selbst überlassen. Ich finde es übrigens gut, dass aus dem Hamburger Senat jetzt deutlich gemacht wird, dass man im Bundesrat nicht unbedingt alles abnicken muss, was einem da vorgesetzt wird.