Potentieller Umzug von "DB Schenker" nach Hamburg

  • auf lange Sicht schadet sich die Bahn nur selbst, wenn sie sich den wirtschaftlichen Realitaeten verschliesst, oder vom Bund wieder dazu gezwungen wird sich Ihnen zu verschliessen, ein paar hundert Arbeitsplaetze sind natuerlich nett, aber fuer die Zukunft des Logistikstandortes denke ich nicht von zentraler Bedeutung. Das ein wie auch immer gefuehrter Senat am Bahnhof einen 90m Bau zulaesst wage ich zu bezweifeln, wenn die Bahn auf diesen Standort besteht, falls sich denn eine Ansiedlung ueberhaupt realisiert, wird es denke ich eher etwas in der Art Spiegel HQ oder Deichtorzentrum werden. Eine Ueberdachung der Gleise waere natuerlich in jedem Falle ein riesen Gewinn wie ich finde ! Man darf gespannt sein.

  • die werden höchstens das kleine eckchen hinterm Hühnerposten bekommen, welches noch unbebaut ist! oder halt die city-hof hochhäuser platt machen:D

  • Das mit den Cityhof-Hochhäusern ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Wäre doch klasse wenn die Bahntochter die Gebäude abreissen lässt und dort etwas repräsentatives draufklatscht. :daumen:

  • Sollte in Altona nicht der Gütterbahnhof abgerissen werden? dort wäre ein Geeigneter Standpunkt für das Hochhaus der Bahn.

  • 90 Meter sind an dieser Stelle tatsächlich ein ganz schöner Klopper



    Quelle: Grundlage Google Earth, Bearbeitung ich


    Allerdings müsste dann auch die Südseite des Hauptbahnhofes geöffnet werden, um dem neu definierten Straßenraum gerecht zu werden.

  • Tiefensee, Merkel, Wowereit u. Co werden jeglichen größeren Wegzug aus Berlin zu verhindern wissen. Die Bahn ist ein Staatsunternehmen und insofern muss sie sich beugen.

  • Das Thema Hochhaus am Hauptbahnhof hat der olle Medorn doch schon einmal beim Senat angefragt und ein dickes NEIN bekommen. Wegen 700 Mitarbeitern bekommt er das bestimmt nicht durchgesetzt.


    Oder zahlt dann die Logistik Tochtern in Hamburg Steuern :) dann klappt es vielleicht doch :P

  • Das mit dem Hochhaus am Bahnhof kann man getrost abhaken. Da wirds auch jetzt keine Zustimmung geben und zwar aus guten Gründen. Aber 90m an den Elbbrücken bzw. an der Billhorner Brückenstraße würde ich (wie wohl die meisten hier) begrüßen. Aber man kennt ja Mehdorn... entweder ganz oder gar nicht.

  • Überbauung der Gleise geplant

    Geplant ist laut IZ ein Neubau im Anschluss an den Hauptbahnhof, und zwar über den Gleisen in Richtung Hühnerposten. Er soll 1.500 Arbeitsplätze bieten und die Zusammenfassung verschiedener Ressorts der Bahn ermöglichen. Zugleich soll eine städtebauliche Aufwertung des Umfelds stattfinden und der Hauptbahnhof in Richtung Hühnerposten erweitert werden.


    Entschieden ist bisher nichts, noch werden Gespräche mit der Stadt geführt. Auch eine Entscheidung seitens der DB, ob überhaupt gebaut werden soll, ist noch nicht gefallen.

  • Was den Umzug anbelangt handelt es sich um den Zusammenzug aller Logistikaktivitaeten an einem Standort, hierfuer ist unter anderem HH im Gespraech.
    Was den Neubau anbelangt geht es wohl um den Zusammenzug der 8200 in HH momentan beschaeftigten Mitarbeiter, oder eben eventuell auch noch weitere 1500 Logistik ? oder sollen die Sparten grundsaetzlich oertlich getrennt bleiben ?

  • Eine Erweiterung des Hauptbahnhofs Richtung Süden ist schwerlich vorstellbar. Die Straße Steintordamm, eine der Hauptverbindungen der Zentraleninnenstadt, müsste nach Süden verlegt werden. Der Busverkehr zwischen Hauptbahnhof und Rathaus nach dem Model der Dänischen Kreuzung geleitet werden, das Verkehrschaos wäre programmiert.
    Natürlich ist die Südfront nicht attraktiv, ein Anbau würde aber die in sich weitgehend erhaltene, historische Grundstruktur des Hauptbahnhofs zerstören. Dies darf in keinem Falle passieren.
    Ein Hochhaus ist an diesem Ort m.E. denkbar ungeeignet. Nicht nur die Platzsituation würde zerstört (siehe mrfahrenheit) auch die beiden durchaus repräsentativen Platzfassaden von Hühnerposten und Museum für Kunst und Gewerbe gingen hinter oder neben einem Bahnklotz verloren.
    Die Deckelung wäre hingegen ein absoluter Glücksgriff (bereits weiter oben erläutert). So ist irgendwie auch eine mögliche Teilbebauung zu verkraften.


    Falls der Umzug beschlossen wird, ahne ich allerdings schon Böses für den Neubau, der wird entweder nicht genehmigt, oder er wird genehmigt, allerdings denkbar banal aussehen. So ganz begeistert mich das alles nicht.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass an dieser Stelle ein Hochhaus zugelassen wird, wenn doch waere dies wirklich keine Berreicherung ! Aber selbst als Mehdorn noch komplett umziehen wollte war doch ein Hochbau abgelehnt worden, und da war der Kuchen ja deutlich groesser....
    Um eine Erweiterung des HBFs wird man aber wohl einfach Aufgrund des Fahrgastvolumens nicht umhinkommen, da denke ich kann man Mehdorn keinen Vorwurf machen, im Gegenteil. Wenn mehr Leute auf die Schiene sollen muss natuerlich auch die Infrastruktur angepasst werden. Ein echter Gewinn waehre es meiner Meinung nach, wenn man Mehdorn vom Standort Elbbrueckenzentrum ueberzeugen koennte, egal ob fuer die Zusammenlegung HH oder die Ansiedlung Schenker.

  • Der Hamburger Hbf braucht zuerst mal keine Erweiterung, er braucht eine Grundsanierung. Der Zustand und das Design der Hallen, Gänge, Brücken, Bahnsteige und Stege ist un-er-träg-lich! Wer einmal in Leipzig oder Berlin Hbf war schämt sich für Hamburg. :nono:

  • Ich fuerchte, fuer eine Grundsanierung duerfte in HH das Geld nicht da sein, der Haushalt kommt ja gerade erst wieder halbwegs in Ordnung....


    aber Midas, wer genau soll sich schaemen ? Der Buerger der es ertragen muss ? Der Senat dem die Mittel fehlen ? Der Bahnchef dem die Milliarden Zweckgebunden zur Verfuegung gestellt wurden, oder der Bund, der nach Beduerftigkeit und nicht nach Wirtschaftlichkeit investiert ? Um sich zu schaemen muss doch jemand was falsch gemacht haben, ich weiss aber nicht wer es in diesem Falle gewesen waere.

  • Richtig, pendle seit längerer Zeit an den Wochenenden von Hamburg nach Berlin. Wäge ich mich am Berliner Hauptbahnhof noch im Jahr 2020 komme ich nach 1 1/2 Stunden in einer Zeche Anno 1950 an. Meine Laune ändert sich aber kurz darauf, wenn ich sehe, wie Hamburg sonst aussieht und welches Elend man abfährt, um zum Berliner Hauptbahnhof zu kommen.;)


    Zur Fußball WM wurde ja die Südseite nachgerüstet, allerdings auch kein Vergleich zu dem, was man sich in Frankfurt geleistet hat. Zumdem wirkt alles drumherum noch abgenutzter. Die Wandelhalle ist "okay" für alles andere ist die Bezeichnung 'versifft und schrundig' wohl passend. Das aber nur am Rande der Umzugsdiskussion.

  • Elbbrückenzentrum wäre gut geeignet, dann gehört schonmal eines der Hochhäuser dort der Bahn, wäre gut wenn dies so sei dann hat sich nähmlich auch schon ein Investor gefunden für wenigstens eines der kleineren Hochhäuser an diesem Standpunkt.

  • Tiefensee, Merkel, Wowereit u. Co werden jeglichen größeren Wegzug aus Berlin zu verhindern wissen.

    Na na, der gebürtigen Hamburgerin Angela Merkel darf man nicht gleich Berlinbevorzugung vorwerfen, nur weil sie den ersten Abwerbeversuch Hamburgs unterbunden hat. Damals wollte sich ein sichtlich gekränkter Hamburger Senat an Berlin rächen. Vermeintlich unseriöse Subventionen im Zusammenhang mit den Umzügen von Universal und HEW/Vattenfall sollte Berlin mit gleicher Münze zurückgezahlt bekommen. Diesmal liegt die Sache völlig anders. Erstens geht es um die Zusammenführung der verstreuten Schenkerabteilungen, nicht um den Umzug des kompletten Konzernsitzes an einen andren Standort. Es besteht also diesmal eine echte betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für die Umzüge. (Ob das Ziel nun unbedingt Hamburg sein muss, sei mal dahin gestellt.) Zweitens ist diesmal kein Koppelgeschäft im Spiel, wie damals beim geplanten Einstieg der Bahn bei HHLA und HHA. Also kein zweiter Abwerbeversuch. Wegen dieser Unterschiede wird es diesmal auch keine Intervention von Verkehrsminister und Bundeskanzlerin geben.


    Mehdorn wird trotzdem Ärger bekommen, weil er bei einer Rede vor der IHK-Berlin das Ganze bereits als Strafaktion gegen den Parteitagsbeschluss der SPD insziniert hat. Die Berliner SPD hatte sich innerparteilich mit ihrem Vorschlag einer Trennung von Bahnnetz und Bahnbetrieb durchgesetzt. Dafür soll sie nun - so Mehdorn - nicht mehr als Sitz für Schenker in Frage kommen. Mit unsäglicher Dreistigkeit spielt Mehdorn hier den Gekränkten, weil der Bundestag bei der Bahnprivatisierung nicht ganz nach seiner Pfeife tanzt. Hätte er nicht schon soviele Minuspunkte gesammelt, würde ich sagen, er hat sich damit selbst entlassen. Aber der GDL-Zwist wiegt wohl noch schwerer und hat ihn bisher auch nicht stürzen können. Mal sehen, ob sich die Bundesregierung doch noch traut, einen neuen Bahnchef zu benennen.


    Einfach wird der Umzug von Schenker dennoch nicht. Die Mitarbeiter in den verschiedenen Standorten werden wenig Lust haben umzuziehen, wenn sie den Eindruck gewinnen, das geschehe alles nur aus reiner Willkür des Bahnchefs. Und diesen Eindruck müssen sie haben, wenn er während der noch laufenden Evaluationsphase manche Standorte für sympatisch und andere für chancenlos erklärt. Das erweckt den Eindruck eines abgekarteten Spiels. Genau wie allzu zärtliche Umarmungen zwischen Mehdorn und von Beust. Mehdorn macht es sich mit seinem Verhalten mal wieder selber schwer.


    Die Hochhauspläne am Hamburger Bahnhof bleiben aber wohl von der noch ausstehenden Entscheidung im Fall der Schenker Zentrale unberührt. Die Bahnangestellten in Hamburg sollen scheinbar ohnehin zusammen geführt werden. Wenn Schenker noch hinzu kommt, wird das Hochhaus nur größer ausfallen. Das Investitionsvolumen betrage dann bis zu einer halben Milliarde Euro, so jedenfalls die Welt. Ich nehme mal an, das Grundstück gehört ohnehin der Bahn. Dann lohnt es sich nicht zu spekulieren, wo ein Bahn-Hochhaus am besten hinpassen würde. Es wird am Bahnhof gebaut oder garnicht. Und die Hamburger Politik wird das kaum verhindern können, auch dann wenn Schenker nicht kommen sollte.

    Oder zahlt dann die Logistik Tochtern in Hamburg Steuern :) dann klappt es vielleicht doch :P

    Gute Frage, die Zentrale der Schenker AG mit 400 Mitarbeitern ist wohl bisher in Essen, der Sitz von Schenker mit 200 Mitarbeiten soll aber Berlin sein, während Schenker Deutschland mit 100 Mitarbeitern in Frankfurt sitzt. Wo zahlt Schenker denn bisher wieviel Steuern? Soll auch der Sitz des Unternehmens verlagert werden oder nur die Zentrale? Zu den interessanten Sachen steht natürlich nichts in der Zeitung. Schenker ist ja nicht gerade ein kleiner Unternehmensteil was Umsatz und Gewinn angeht.

    Ich fuerchte, fuer eine Grundsanierung duerfte in HH das Geld nicht da sein, der Haushalt kommt ja gerade erst wieder halbwegs in Ordnung....

    Für die Sanierung ihrer Bahnhöfe zahlt die Bahn schon selber. Ich denke mal, wenn die Bahn tatsächlich 500 Mio Euro in einen Standort investiert, wird sie auch den Bahnhof mit modernisieren.

  • Mit Bezug auf Post 118...


    Johnsopb, Erfolg hat meistens viele Väter – Misserfolg ebenso. Die Zuständigkeiten des „Gesamtgefüges Hauptbahnhof“ sind ja so einfach nicht, wie Du es suggerierst: Gehört der Bahnhof der Stadt? Der Bahn? Der Aurelis? Wer ist für Ausbau und Modernisierung zuständig? Aurelis? Die Bahn oder eine ihrer vielen Betriebstöchter? Wer muss in die Infrastruktur investieren? Der Bund, weil es Fernverkehr betrifft? Das Land soweit es den Nahverkehr betrifft? Und wo liegen die Grenzen zwischen notwendiger und durch den Bund zu finanzierender Infrastruktur und übertriebenem Luxus zum Ruhme der Vaterstadt?


    Die Wahrheit ist in diesem Falle vielfältig. Wieso sollte (wie Du schreibst) der Senat – also die Stadt Hamburg – in die Grundsanierung einer Bundesinfrastruktur investieren? Der Bund investiert übrigens (zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung) nach Bedarf – nicht wie Du schreibst nach Bedürftigkeit. Das ist ein feiner Unterschied, denn „Bedarf“ meint, dass gesamtwirtschaftlich der Bund eben doch nach Wirtschaftlichkeit entscheidet. Zumindest dann wenn wir davon ausgehen, dass die Deckung eines festgestellten Bedarfes ansatzweise übersetzbar mit einem „Nutzen“ ist.


    In der Realität wird allerdings oft nach politischer Wetterlage und Länderproporz entschieden. Darum halten in dieser verkehrpolitischen Bananenrepublik auch 300 Stundenkilometer schnelle ICE Züge in 12,000-Seelen-Nestern wie Montabaur um einmal durchzulüften, während die „neue“ Errungenschaft der elektrischen Eisenbahn schlappe 130 Jahre nach ihrer Erfindung bald auch Städte wie Lübeck erreichen wird.


    Kurz: Der Fisch stinkt vom Kopf: Wer ernsthaft behauptet der Hauptbahnhof der zweitgrößten Stadt eines der größten Industrieländer der Welt müsse nun mal leider zugig sein, vor Dreck starren und aussehen wie eine in den Siebzigerjahren vorübergehend verlassene Baustelle, der möge bitte in Deutschland nie in der Verkehrspolitik tätig werden!