Leipzig: ÖNV-Diskussionsthread

  • Abschlussbericht der Kohlekommission

    Um den Ausstieg aus der Braunkohleförderung finanziell zu gewährleisten, sollen die vier betroffenen Bundesländer Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt umfassende Hilfen vom Bund erhalten. Die Hilfen könnten sich am Berlin/Bonn-Gesetz orientieren, mit dem der Hauptstadtumzug für Bonn abgefedert wurde. Bereits Ende April sollen Eckpunkte für ein Maßnahmengesetz vorliegen, das festschreibt, wie der Bund den Strukturwandel genau fördern will. Ein Staatsvertrag soll die künftigen Bundesregierungen daran binden. Die Kosten aus Sicht der Kommission belaufen sich im Einzelnen auf 1,3 Milliarden Euro pro Jahr über 20 Jahre, dazu sollen den Ländern 0,7 Milliarden pro Jahr bereitgestellt werden, die nicht an Projekte gebunden sind. Hinzu kommen zur Verbesserung des Verkehrs ein Sonderfinanzierungsprogramm und ein Sofortprogramm bis 2021 im Umfang von 1,5 Milliarden Euro, die bereits im Bundeshaushalt bis 2021 eingeplant sind.


    Von den 40 Milliarden Euro für den Strukturwandel sollen 17 Milliarden Euro in die Lausitz gehen, die bislang besonders abhängig von Kohle-Arbeitsplätzen ist, 15 Milliarden Euro ins Rheinische Revier sowie 8 Milliarden Euro ins Mitteldeutsche Revier.


    Abschlussbericht Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“
    http://www.spiegel.de/media/media-44069.pdf


  • Was soll man davon halten? Im Mitteldeutschen Revier arbeiten noch 2600 Beschäftigte in der Braunkohlewirtschaft - nach der Wende hat man Betriebe dieser Größe Tag für Tag geschlossen, ohne dass (außer den Betroffenen) ein Hahn danach gekräht hätte. Ich kann beim besten Willen nicht daran glauben, dass dieses gigantischen Füllhorn an durchaus sinnvollen, aber unglaublich teuren Maßnahmen auch nur ansatzweise in dem angestrebten Zeitraum der Stillegung bis 2038 über der Region ausgeschüttet wird. Die Sachen in Deinem Beitrag sind auch noch lange nicht alles, es verstecken sich auch noch längst vergessen geglaubte Ideen wie ein Autobahnbau zwischen Leipzig und Lausitz oder der Ausbau der B87 zwischen Leipzig und Frankfurt/Oder an anderer Stelle - aber eben alles mit dem unsicheren Status als "Projektvorschläge". Hoffentlich erinnert sich jemand 2038 noch an die Pläne und fragt dann bei der Bundesregierung mal nach, welcher der "Projektvorschläge" wirklich umgesetzt wurde.

  • Wenn ich mir die momentan kursierenden Realisierungszeiträume für Infrastrukturmaßnahmen anschaue, habe ich auch wenig Hoffnung, dass von den hier skizzierten Projekten bis 2038 allzu viel realisiert sein wird. Ich glaube, für die Elektrifizierung Chemnitz-Leipzig geisterte im Sommer ein "nicht vor 2026" durch die Gazetten.....

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    Ein Grundproblem bei uns: Es dauert alles ewig, es gibt X Kommissionen, Vorschläge, Gutachten, Arbeitskreise und und und.


    Wenn ich mir allein ansehe, dass die LVB am Hbf. 6 statt 4 Gleise anstrebt... aber dann im gleichen Satz gesagt wird "frühestens in 10 Jahren realitsisch fertig"... dann weiß man, woran es krankt. Es wird zu viel geplant und geredet, aber nichts getan. Also 2030!


    Die Ausweitung der Hst. Hbf. wäre sofort nötig, aber man beginnt Stand 2019 noch nicht mal mit konkreten Planungen. Von neuen Linien oder veränderten Linienführungen vorhandener Linien zur Entlastung des Umsteigepunktes Hbf., Erweiterungen mal ganz zu schweigen.
    Da sind uns viele Städte in D. weit voraus, egal ob Dresden, Berlin Magdeburg, Bielefeld oder oder oder.
    Wenn der Goerdelering saniert wird (2019 oder doch erst 2020, man hüllt sich bisher in Schweigen) muss vor allem heute schon so weit gedacht werden, dass am Hbf. alles passt und nicht umfangreich Gleisspurwechsel etc. wieder umgebaut werden müssen...
    Die Gleiskurve Hbf. Westseite incl. der ganzen "Standgleise" ist noch immer nicht saniert, obwohl an der Strecke Kurt-Schumacher-Str. mehrfach gebaut wurde, zuletzt 2018 und ein Jahr davor am Liebknecht-Platz.

  • Ökolöwe und SPD-Stadtratsfraktion fordern ein 365-Euro-Ticket - also eine Jahreskarte für 1 Euro am Tag in Orientierung am Wiener Modell. Das wäre deutlich günstiger als 12 Monatskarten (für je 78,90 € bzw. 66,90 € im Abo). Eine Unterschriftenaktion läuft.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…iben-fuer-365-Euro-Ticket


    Kritiker bezweifeln die Finanzierbarkeit und befürchten den Kollaps des Systems. Das wird von den Befürwortern wiederum angezweifelt, denn geschenkt sind die Fahrten damit ja nun auch nicht. Oder sagen wir mal so: Das Geld für die 365-Euro-Jahreskarte könnte man auch einmal in ein Fahrrad investieren und im Anschluss jahrelang sparen - solange der Drahtesel durchhält und nicht seinen Besitzer wechselt.


    Wenn man wirklich ÖPNV fördern will, wird man ihn über kurz oder lang auch preislich attraktiv machen müssen. Das 365-Euro-Ticket scheint da schon ein bedenkenswerter Schritt - zumal es so schön griffig ist. Was mir fehlt, ist ein begleitendes Angebot für Familien. Mir ist aber auch in der bestehenden Tarifstruktur völlig unverständlich, warum es keine attraktiven Familienangebote gibt (zumindest konnte ich keine finden). Gerade Familien werden so aktuell regelrecht zur PKW-Nutzung genötigt.

  • ^ Im Prinzip eine gute Idee - aber meiner Meinung nach nur als Baustein eines Gesamtplans, zu dem Kapazitätserweiterungen, Streckenausbau und Priorisierung ÖNV vor MIV gehören.


    Wenn man dann gleichzeitig das Autofahren und Parken in der Stadt unangenehmer macht, könnte man sicher weitere Menschen zum Nachdenken über einen Umstieg bringen.

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    Problem der LVB ist und bleibt:
    - zu geringe Finanzen, auch seitens der Stadt >>> 45 Mio. pro Jahr, nun 47 Mio. - "früher" gab es mal 60 Mio. p.a., das zeigt doch, welchen Stellenwert die LVB bei der Stadt haben...
    - Investitionsstau und wenig Innovation (Neubaustrecken werden ewig hinausgezögert, viele waren im alten Nahverkehrsplan bereits "in Planung" und bis heute ist nichts passiert...)
    - eine Bahn (XL), die in möglichst kurzer Entwicklungszeit und möglichst billig auf den Markt kam und entsprechende Probleme hat - zudem ist sie in Stoßzeiten bereits jetzt zu klein (mehrfach auf der 4 gesehen, wie überfüllt die Bahn gegen 16 Uhr war!!)
    - seit Jahren keine Veränderungen und Verbesserungen im Liniennetz, die vor allem die Hauptverkehrszeiten entlasten - mittlerweile auch nicht mehr möglich, da Fahrer fehlen ... dies wäre aber bitter nötig, da am Goerdelering und Leuschnerplatz noch Reserven fürs Umsteigen sind, während der Hbf. überlastet ist (z.B. stärkere Nutzung der Hst. Hbf/Westseite)
    - 40% mehr Fahrgäste am Hbf seit 2007 laut LVB - jedoch keinerlei Anpassung der Linien, Kapazitäten und Strecken (außer der 14, die mittlerweile um den Ring fährt, aber eben nicht mehr nach Eutritzsch/St. Georg)


    Dieses 365 Euro-Ticket ist frühestens 2030 sinnvoll, WENN man vorher massiv in Linien, Neubaustrecken und Fuhrpark wie Fahrpersonal investiert. Mit dem jetzigen Vorgehen der Stadt, wo die LVB eher als Last gesehen wird, wäre die LVB in kurzer Zeit kollabiert und völlig überfordert.

  • Zur Präzisierung sei ergänzt, dass die Absenkung und inzwischen aufgeweichte Deckelung auf 45 Mio. Euro/Jahr Finanzausgleich von der LVB selbst kamen. Als vor rund 15 Jahren im Zuge der europäischen Wettbewerbsgesetze sicher gestellt werden sollte, dass die LVB ohne Vergabeverfahren mit der Durchführung des ÖPNVs betraut wurde (Betrauungsakt).


    Ansonsten ist der Ticketvorschlag schon goldrichtig. Denn es ist eine offenbar Leipziger Narretei, alles an Verbesserungen erst gut gefunden wird, wenn sämtliche denkbaren Verbesserungen auf einen Schlag umgesetzt werden. Vergleichsweise weist ein Ertrinkender den Rettungsring lieber zurück, weil die anschließende Bergung in ein Rettungsboot noch einige Zeit dauern könnte.

  • Hab mir den Thread durchgelesen, was wäre eure Meinung in Bezug zu einer LRT hoch-bahn? Sollte schon ziemlich viel billiger sein als einen ganzen neuen Ost-West Tunnel. Als Strecken würden mir z.B. die jetzigen 15,16 und 8 als Linien einfallen, dar sie sich auf semi-Breiten Straßen aufhalten. Ob diese als "Light-Metros" betreiben würden.


    Als Beispiel die Englische "Docklands Lightrail", die Niederländische "Randstad Light-Metro" und die Kanadische "Montreal REM" ">uk-tfl-new-trains-docklands-light-railway">image?phrase=randstad+railpierrefonds-roxboro

  • Hab mir den Thread durchgelesen, was wäre eure Meinung in Bezug zu einer LRT hoch-bahn? Sollte schon ziemlich viel billiger sein als einen ganzen neuen Ost-West Tunnel. Als Strecken würden mir z.B. die jetzigen 15,16 und 8 als Linien einfallen, dar sie sich auf semi-Breiten Straßen aufhalten. Ob diese als "Light-Metros" betreiben würden.


    Als Beispiel die Englische "Docklands Lightrail", die Niederländische "Randstad Light-Metro" und die Kanadische "Montreal REM" resized-844587851-docklands-light-railway-t.jpg">uk-tfl-new-trains-docklands-light-railwayresized-7cfd88012-istockphoto-92017297-612x.jpg">image?phrase=randstad+railpierrefonds-roxboro


    Uh, ich stell mir schon die 15 auufgeständert durch die Lützner Straße brausen. Oder die innere Jahnallee...


    Nein, ein solches System wäre vermutlich a) nicht billiger und b) nicht zielführend. Ein Ost-West-Tunnel würde die S-Bahn und Umlandanbindung betreffen, nicht die innerstädtische Straßenbahn. Absolut unrealistisch und mit der Siedlungsstruktur in Leipzig auch nicht sinnvoll. Für einen Ost-West-Tunnel gibt es allerdings ebenfalls keinen Bedarf, das ist nur ein Hirngespinst...

  • ^ Leipzig ist eine Straßenbahnstadt. Die Einführung eines neuen Verkehrssystems halte ich für weder sinnvoll noch praktikabel.

    Ein aufgeständertes System ist städtebaulich in Leipzig aus meiner Sicht überhaupt nicht vertretbar.

  • Ein Ost-West-Tunnel würde die S-Bahn und Umlandanbindung betreffen, nicht die innerstädtische Straßenbahn.

    Hier im Gespräch kam es mir so vor alls wollen die meisten so einen Tunnel gerade wegen der Connection zwischen der Ost und West, Seiten der Stadt und ein System. Wo ich dich anstimme, ist das ein Ost-West Tunnel dafür zu viel ist (Glaube auch, dass der jetzige Rolling Stock nicht wirklich für ein urbanes S-Bahn System gut funktionieren würde). Stellt aber trotzdem noch die Frage, wie man zwischen Ost und West eine bessere ÖPNV-Verbindung erstellt. Gerade wegen den ganzen langsamen Stellen im jetzigen System.

  • Ich halte die Idee eines zusätzlichen Ost-West-Tunnels angesichts der immensen Kosten und vieler notwendiger und sinnvoller Investitionen in die vorhandene Infrastruktur und die ohnehin geplanten Straßenbahnneubaustrecken für verfehlt.

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    das sehe ich auch so. Sowohl die Achse Jahnallee als auch Kollwitzstr. werden dicht durch Tramlinien abgedeckt, dort würde nur ein Kannibalisieren einsetzen.


    Einzig die Achse Schleußiger Weg braucht mehr als 1,5 Buslinien. Doch hier wären Milliarden zu verbuddeln nicht die naheliegendste oder kurzfristig machbare Lösung. Da sehe ich eher das Ausbauen als Bus-Achse. So dicht befahren, dass mit jeder Ampelphase ein Bus fährt (ca. 5 Linien im 10er Takt). Die kommen in 95% der Zeit auch gut voran, kostent wenig und lassen sich clever im Busnetz unterbringen. Umsteigen und Umfahren der zuweilen überfüllten radialen Straßenbahnen wird ohne Zeitverlust möglich.

  • Mir ging es nicht wirklich um neue Routen, sondern eher um einen Weg zu finden die Langsamkeit an Stellen des Bahnnetzes zu "verschnellern(?)". Damit meine ich nicht z.B. einen 5min Takt, auch wenn ich finde das man diesen an manchen Stellen und manchen Linien definitive einfügen sollte.



    Ost-West im Sinne der Stadtgrenzen.

  • Eine Hochbahn beschleunigt doch nicht den ÖPNV. Klar, die Bahn selbst wird eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit haben. Aber! Das ist keine Modellbahn, es kommt auf den Zeitbedarf für die --> Fahrgäste an. Von Tür zu Tür. Denn so ist die Konkurrenz zum PKW. Und da haben Schnellbahnen aufgrund des hohen Stationsabstandes viel viel längere Fußwege, welche den Zeitgewinn völlig zunichte machen. Beim Umsteigen (das ist in einer Stadt zwingend ein Thema) kommt es auf kurze Wege und kurze Wartezeiten an, letzteres geht nur mit dichten Taktungen. Deshalb sind diese wichtig im Konzept.


    Stadtgrenzen spielen erst mal keine Rolle. Für Nahbereiche gehen Tram / Bus ebenso wie die S-Bahn. Sprich: Alle nötigen Verkehrsträger sind bereits vorhanden.

  • Die LVB braucht dringend genug Personal, endlich den Bau der teils seit 20 Jahren nur "freigehaltenen" Strecken (selbst die Verlegung der Linie 9 in Mockau bekommt man nicht gebacken, obwohl es längst fertig sein sollte) und ausreichend Fahrzeuge sowie ein Ausbau der bestehenen Strecken z:B. durch mehr Abbiegebeziehungen.
    Stattdessen kürzt man diese weiter weg (z.B. aktuell am Liebknecht-Platz, wo die 9 nicht mehr Richtung Zoo umgeleitet werden kann bei Baustelle o. Störung am Hbf/Westseite!), wollte sogar die Verbindung am MDR (Linie 9 <> Linie 16) stilllegen. Und man findet bei den LVB immer wundervolle Ausreden und PR-Sprech, dass selbst die dümmsten Entscheidungen toll klingen. Leider (oder zum Glück) steigen genug Leute, die sich nicht nur fragen "wie komme ich von A nach B" dahinter.

    Am Hbf. wurde schon vor Corona festgestellt, dass der Knotenpunt auf 6 Gleise erweitert werden müsste. Das ist knapp 3 Jahre her. Passiert auch nur ansatzweise etwas in diese Richtung, z.B. konkrete Umsetzungspläne? Nein... wahrscheinlich prüft man sich wie bei der Linie 4 zum Herzzentrum zu Tode, entwickelt 100 Alternativen und baut am Ende gar nichts. Selbst mit jetzt beginnender konkreter (!) Planung wäre ein Bau wohl erst in 5-6 Jahren drin, da man aber noch gar nicht "konkret" plant, wird wohl vor 2032 null passieren. Aus meiner Sicht muss das Management der LVB dringend ausgetauscht werden, da sie alles schönreden, bei der Stadt nicht energisch auftreten und alles hinnehmen, wenn man sie wie bis vor wenigen Jahren mit ca. 40 Mio./Jahr unterfinanziert, obwohl es zuvor mal 60 Mio. waren (zum Glück wurde dieser Missstand vor einiger Zeit beendet). Wenn man sich anschaut, was Dresden, Berlin, Magdeburg, Bielefeld und andere Städte in Dtl. und Europa in Neubaustrecken investieren (einige Städte sogar NEU die "Tram" (wieder)einführen), kann man in Leipzig nur im Boden versinken!

    Zudem fährt die LVB seit Jahren auf teils massiven Kürzungen des Regelfahrplans, die Attraktivität steigert man so nicht und ist damit auch allein auf weiter Flur - auch andere Städte kürzen hier und da durch Personalmangel Verbindungen, aber *nicht* in diesem Ausmaß.


    Einen Ost-West-Tunnel für die "S" hätte man schon vor Jahren bauen können, mittlerweile wohl bei den Kosten völlig utopisch...


    Eine Art Hochbahn ist in vielen Bereichen nicht praktikabel, da der Platz in sehr engen Straßen wohl kaum noch für zusätzliche Pfeiler auf der Straße reichen würde.


    Dennoch benötigt z.B. die Anbindung des Stadions oder auch von stark befahrenen Strecken dringend eine Alternative, da durch die häufige Mischnutzung -oft bedingt durch aufgepinselte Rad"wege" - mit dem Individualverkehr (PKW; LKW, ...) viel zu viele Verspätungen v.a. im Berufsverkehr entstehen. Ansonsten sehe ich für die LVB auch weiterhin keinen wirklichen Anstieg ihres Anteils am Verkehr.

  • Altbaufan_

    z:B. durch mehr Abbiegebeziehungen.
    Stattdessen kürzt man diese weiter weg (z.B. aktuell am Liebknecht-Platz, wo die 9 nicht mehr Richtung Zoo umgeleitet werden kann bei Baustelle o. Störung am Hbf/Westseite!),


    Also ich denke für Störungen an verschiedenen Punkten im Streckennetz gibt es auch Umleitungskonzepte. Danach sind entsprechende Betriebsstrecken und Abbiegebeziehungen konzipiert. Allerdings kosten diese auch Geld in der Wartung und Instandsetzung. Daher ist es durchaus sinnvoll zu prüfen, inwieweit nicht oder wenig genutzte Strecken oder Abzweige vorgehalten werden müssen.


    Der Entfall des von dir genannten Abzweiges am Liebknecht- Platz war erforderlich, um einen durchgängigen behindertengerechten Bahnsteig für die stadtauswärtige Haltestelle zu errichten bzw. den vorhandenen zu verlängern. Dies schien erforderlicher als die Vorhaltung dieses Abzweiges. Eine Umleitung der Linie 9 kann immer noch über die Wittenberger Str./Eutritzscher Zentrum erfolgen.

  • @ Altbaufan


    viele deiner Aspekte klingen schlüssig, sind es aber nicht.


    Der Hbf wird meiner Meinung nach nicht baulich verändert werden können und auch nicht müssen. Zum einen gibt es Zwangspunkte nach unten, denn dort ist ein S-Bahn-Stationsbauwerk, zum anderen reichen doppelt so viele (kürzere) Grün/Freiphasen an den Ampeln, um den Abfluss der Bahnen so zu beschleunigen, dass mehr je Stunde durchpassen. Das Problem wäre damit weitgehend gelöst.


    Das bezieht sich auf das gesamte Netz, also auch am Leuschnerplatz sehe ich weniger Dringlichkeit in Baulichen als in steuertechnischer Sicht.


    Dass vereinzelt Abbiegebeziehungen entfallen, erscheint im Moment doof, ist in Summe immer noch besser als dauerhaft scheußliche Alltagssituationen.


    Und es sind weniger die Planer der LVB (die lässt planen, da gibts weniger Mangel) als die städtischen Planer. Denn im luftleeren Raum agiert die LVB nicht. Eher wundert es mich, dass man sich treiben lässt von der Wankelmütigkeit einiger Ämter. Hier wäre beherztes Auftreten zeitsparend. Mockauer Str. war schon vor über 10 Jahren durchgeplant. Andere Strecken auch.


    Doch auch das neue Konzept "Netz24" zeigt ein weiteres Problem: Man ist ideenlos, wie sich Widerstände schneller lösen lassen und wie sich schneller größere Fahrgastpotenziale erschließen lassen. Letztere sichern nämlich Einnahmen. Vorausgesetzt, es gibt keine Gratismentalität. DAS sollte Ansporn sein und die Kommune unter Druck setzen.


    P.S. Wer vom Ost-West-S-Bahntunnel träumt, braucht sich über fehlende Planungskapazitäten nicht wundern. Solch unnötiges bindet die wenigen vorhandenen.