Mobilität im Stadtgebiet und in der Region

  • Zaubern können auch die Planer nicht. Abgesehen von kleineren Umbauten an Kreuzungen und Einfädelspuren oder sinnvoller Einbahnstraßenregelungen zur Verbesserung des Verkehrsflusses bleibt nur noch die Schaffung neuer Fahrspuren. Der Mittlere Ring kann so gut wie nur noch durch neue Spuren entlastet werden. Und genau da sehe ich das Problem. Erstens wollen wir doch weg von einer autozentrierten wieder hin zu einer lebensorientieren Stadt, zweitens ist das Argument der Grünen "je mehr Spuren, desto mehr Autos kommen" auch nicht nachweislich von der Hand zu weisen.


    Allein diese kleineren Umbauten könnten schon viel erreichen. Ich denke da zum Beispiel an den einspurigen Abschnitt des Rings an der Brücke beim Olympiagelände, da ist eigentlich immer Stau. Für die Beseitigung des Engpasses an der John F. Kennedy-Brücke (mit Ampel!) hat man viele Jahre gebraucht. Hier könnte man deutlich schneller Fakten schaffen.


    In meinen Augen liegt die Lösung für den Münchner Autoverkehr auf der Hand:
    1. Umgehung der Stadt mit Ausbau A99 + Ringschluss ermöglichen
    2. Engpässe auf dem Ring und anderen zentralen Einfallstraßen / Ringstraßen durch Umbauten reduzieren
    3. Straßen und Parkplätze in der Innenstadt deutlich zurückbauen. Dafür P+R deutlich ausbauen.
    4. Freigewordene Flächen für flüssigeren Autoverkehr nutzen und/oder zu (baulich vom Autoverkehr getrennten) Fahrradstraßen umbauen
    5. City Maut einführen


    Daneben muss natürlich der ÖPNV als Alternative viel stärker ausgebaut werden. Hier sollten die seit Jahrzehnten in Diskussion befindlichen Projekte angegangen werden (z.B. der Ausbau der U5, wird schon seit fast 20 Jahren diskutiert).


    Das Hauptproblem sehe ich in München bei den Politikern, einmal angedachte Projekte auch wirklich voranzutreiben und/oder dem Planungsamt einen Autrag der Politiker auch wirklich fertig zu planen. Wie lange wird über den Nordring als sinnvolles Projekt diskutiert, aber von einem vernünftigen Planungsstand scheinen wir noch Jahre entfernt zu sein.


    Ich denke die Politiker der verschiedenen Fraktionen werden da immer unterschiedlicher Meinung sein und diskutieren, man muss sich ja irgendwie voneinander abgrenzen. Der regierende Bürgermeister hat aber eine politische Mehrheit und kann somit Projekte durchsetzen.


    Es gibt für München eine Menge gute Ideen, mit denen die Infrastruktur entscheidend verbessert werden könnte. Man muss aber endlich mal damit loslegen - der Nordring ist ein schönes Beispiel.


    Durch künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und Drohnen wird sich unser Mobilitätsverhalten absehbar radikal ändern.


    Das autonome Fahren macht Fortschritte, das ist keine Frage. Relevante Auswirkungen auf den Stadtverkehr werden sich aber erst mit autonomem Fahren der Stufe 5 ergeben, also dem Fahren ohne Fahrer. Diese Stufe liegt aber in ferner Zukunft und es ist noch nicht klar, wann Fahrzeuge mit einer solchen Technologie verfügbar sein werden und für den Straßenverkehr zugelassen sind. Jetzt nichts zu tun und stattdessen auf eine irgendwann verfügbare Technologie der Zukunft zu setzen, das halte ich für falsch.

  • Dieser depperte Steg nervt mich jetzt noch umso mehr! Was bringt der für Gesamtmünchen bis auf 4 Minuten, die sich ein mit der S-Bahn pendelnder Google-Millionär jeden Tag spart?

  • @ Jai-C


    Den fünf Punkten stimme ich zu. Leider liegt der so dringend benötigte Ringschluss der A99 außerhalb der städtischen Zuständigkeit und das Projekt wird massiv von Umweltverbänden blockiert:


    http://www.deutsches-architekt…php?p=595961&postcount=48


    @Nordring: Geht hier nicht deswegen nichts voran, weil die DB die Trasse nicht für den ÖPNV freigeben will, oder bin ich da falsch informiert?


    Zitat LugPaj:
    Durch künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und Drohnen wird sich unser Mobilitätsverhalten absehbar radikal ändern.


    Autonome Fahrzeuge steigern die Effizienz im Straßenverkehr und machen den Verkehr sicherer, die Straßen werden jedoch auch mit diesen sehr wahrscheinlich verstopft sein, der Effizienzgewinn reicht hier wohl bei weitem nicht aus, um die - durch die gleichzeitig stetig zunehmende Urbanisierung - steigende Zahl der zugelassenen PKW in den Städten zu kompensieren. Denn ich behaupte mal, der Mensch ist viel zu bequem, um sich nur noch autonome Taxis mit z.B. vier anderen Passagieren zu teilen und deren Ziele abzuklappern. In größerem Maßstab gibt es so etwas heute schon und nennt sich Bus. Versprechen gibt es heute viele - so locken auch die Ridehailing- und Ridesharing-Anbieter mit einem Ende aller Verkehrsprobleme.
    In NYC zumindest haben Uber und Lyft bisher eher zu mehr Stau beigetragen, weshalb die Stadt nun vorerst keine neuen Lizenzen mehr vergibt: https://www.sueddeutsche.de/wi…t/uber-new-york-1.4086960
    Sharing-Angebote egal welcher Art sind toll und begrüßenswert, so sinnvoll diese Art der Mobilität auch ist, sie bleibt meiner Einschätzung nach eine Ergänzung. Im ganz großen Stil, sodass in den Städten Staus nachhaltig und merklich (insb. zur Rushhour) reduziert werden können, reicht es nicht, hier kann nur ein besserer ÖPNV wirklich etwas verändern.


    Lufttaxis alias Drohnen mögen irgendwann auch für die Masse als Ergänzung für das eigene Mobilitätsportfolio interessant sein, das Ende aller Verkehrsprobleme, wie es wenig überraschend, auch hier derzeit von so manchem Hersteller propagiert wird, wird dadurch aus offensichtlichen Gründen natürlich nicht erreicht. Hier wäre mehr Ehrlichkeit vielleicht der erste Schritt zu dauerhaftem Erfolg. Aktuell wollen bemannte Drohnen alles können und alles lösen, diese überzogenen Erwartungen und eigenen Ansprüche haben in der Vergangenheit schon einige vielversprechende Technologien zu Fall gebracht. Es wäre gut, wenn bei diesem Thema der Hype nicht ausartet und sich am Ende alles nur als große Luftnummer herausstellt. Wäre Schade drum.


    Zitat Isek:
    Was bringt der für Gesamtmünchen bis auf 4 Minuten, die sich ein mit der S-Bahn pendelnder Google-Millionär jeden Tag spart?


    Die meisten Maßnahmen bringen nur einem Teil der Münchner etwas, erst in Summe entsteht ein größerer Nutzen. In meinen Augen bietet der Steg als Nebeneffekt künftig schöne Aussichten mit weniger Lärm und Abgasen als es heute auf der Donnersbergerbrücke der Fall ist. Millionär und S-Bahn-Pendler schließt sich hier weitgehend aus ;).

  • Dem kann ich weitestgehend zustimmen, ich denke es ist mittlerweile auch common sense, dass es das Ziel einer erfolgreichen Mobilitätsplanung sein muss, den Stadtverkehr für die Menschen so effizient wie möglich zu gestalten: also möglichst viele Personen so direkt, schnell, bequem und platzsparend wie möglich von A nach B zu bringen. ÖPNV und Fahrrad sind hier dem Auto überlegen, deshalb müssen erstere massiv ausgebaut und letzteres abgebaut werden - so wie es andere Städte teilweise schon seit mehreren Jahrzehnten umsetzen. Ein bequemes und leistungsfähiges Radlnetz, insbesondere an den wichtigsten Ein- und Ausfallstraßen sowie auf den zentralen Verbindungsachsen durch die Innenstadt ist dabei ein unverzichtbarer erster Schritt. Da mag die Stadt der neue Studie noch so sehr widersprechen, letztlich geht es doch ums Ergebnis. Und wenn ich mir jeden Morgen z.B. auf der Nymphenburger Str. anschaue wie der Radlverkehr immer noch auf dem ohnehin zu schmalen Fußgängerwegen notdürftig (und dabei hochgefährlich insbesondere für die Fußgänger) abgewickelt wird, dann steht einfach fest, dass die elementarsten Voraussetzungen für ein attraktives Radlnetz nicht erfüllt sind. Dabei ist dann die Diskussion überfällig, wie viel Geld pro Kopf ausgegeben werden, Hauptsache die überfälligen Maßnahmen werden endlich umgesetzt. Wenn die Hauptachsen erst einmal für den Radlverkehr angepasst sind, dann kann man sich mit dem Fine-Tuning wie Nebenstraßen, Stellplätze, Luftpumpen, Brücken, Ampelschaltungen etc. befassen.

  • Da bin ich als Bogenhausner direkt gesegnet. 10 Minuten mit dem Rad durch Anliegerstraßen und einen Park zur Isar und dann in 15 Minuten durch den E-Garten zum Marienplatz :).


    Sehr effektiv wäre sicher auch endlich eine durchgehende, querungsfreie, breit ausgebaute Radtrasse entlang des Gleiskörpers Pasing - HBF. Was wären hier die entscheidenden Engstellen, die beseitigt werden müssten?

  • Ist dafür nicht dieser ca. 10m breite Abstandsstreifen zwischen Gleisen und Gebäuden vorgesehen? Die Führung direkt an den Gleisen hätte auch den Vorteil, dass man direkt unter den Brücken hindurch radeln kann und es durch die Bündelung keinerlei Umwege gibt. Ich hoffe, so wird dann weiter stadtauswärts im Zuge des westlichen Abschnitts der Zweiten Stammstrecke auch gleich ein breiter Radl- und Fußgängerweg parallel zur Gleistrasse angelegt. Im Idealfall schafft man solche Radltrassen parallel zu allen wichtigen Bahntrassen im Stadtgebiet, das wären dann echte "Schnellwege", die den Pendelverkehr in die Vorstädte effizient abwickeln und bündeln könnten.

  • Zum Beispiel ein Steg zum Schlosspark aus Pasing entlang der Stammstrecke. Dann diese Bahnbiotop Träumerei an der Donnersbergerbrücke. Und schlussendlich das absolute Chaos ab Paul Heyse Unterführung. Alles Stellen, wo das Geld sinnvoller investiert wäre als in diesen depperten Steg am Arnulfpark. Man hätte dort auch erstmal nur den S-Bahnhof nach Norden anbinden können, was sicher 70% des Gesamtnutzens erreicht hätte und nur 30 % gekostet hätte.

  • Und schlussendlich das absolute Chaos ab Paul Heyse Unterführung.


    Da hast du sowas von recht! Ich finde die westliche Einfahrt in die Innenstadt ist per Rad eine Katastrophe. Warum wird der Radweg entlang der Arnulfstraße ab Paul Heyse Unterführung nicht fortgesetzt? Stattdessen gibt es einen Parkstreifen auf dem etwa 10 Autos abgestellt werden können. Hat man den Bahnhofplatz erreicht, weiß man gar nicht mehr wohin als Radfahrer.
    Alternativ könnte man nördlich drumherum fahren, über die Marsstraße. Die mündet aber in die Elisenstraße, die am Alten Botanischen Garten autobahnähnlich ausgebaut ist. Statt eines Radweges gibt es hier ungenutzte Spuren in beide Richtungen, die zum Parken genutzt werden. Wenn man südlich der Gleise fährt, ist es im Prinzip das gleiche Drama. Entweder man fährt durch das Chaos am Bahnhof, nimmt todesmutig die Schwanthalerstraße oder schlängelt sich durch kleine Nebenstraßen - alles natürlich ohne irgendeinen Radweg :nono:


    Wie schon anderswo geschrieben, ich fahre inzwischen wieder am liebsten mit dem Auto in die Innenstadt - sicher, bequem und sehr günstig.

  • Ganz nice gemachte TV-Dokumentation mit Impressionen vom dichten Stadtverkehr in Amsterdam.


    https://www.2doc.nl/documentai…017/november/Trappen.html


    Sicherlich ein Art Blick in die Zukunft für München, auch wenn die Doku sehr gut zeigt, dass auch in Amsterdam bei weitem noch nicht alles pefekt ist und es ein weiter Weg ist hin zu flüssigen innerstädtischen Verkehrsströmen. Interessant zu sehen, dass es auch in Amsterdam offenbar noch mobile Ärgenisse wie Bierbikes, Rikschas, Konflikte zwischen Radlern, Fußgängern und motorisierten Verkehrsmitteln, sowie Radl-Stellplatzprobleme gibt. Der Film verdeutlicht aber vor allem, dass es die einizige Lösung ist, um eine flüssige und effiziente Innenstädtmobilität herzustellen, wenn der Verkehr auf Fußgänger, Radler, und ÖV verteilt wird während das Auto zunächst an den Rand gedrängt und dann zunehmend aus dem Innenstadtverkehr verschwindet.

  • Autofreie Innenstadt?

    ^ Aus Neugier habe ich ein wenig zum Thema gegoogelt und fand diesen heutigen TZ-Artikel, nach dem der OB Reiter die Vision einer autofreien Innenstadt haben soll. Dem Artikel nach gebe es parteiübergreifende Zustimmung zumindest für die Idee der Fußgängerzone im Tal, für die die Grünen einen Antrag gestellt haben.
    Wenn dem weitere Schritte folgen sollten und es ebenso Zustimmung über die Parteigrenzen hinweg geben sollte - dann ist doch alles auf dem guten Weg?

  • Antrag zur Umgestaltung des Tals

    Antrag der Stadtrats-Grünen


    Autofreies Tal
    Antrag
    Als erster Schritt zu einer (weitgehend) autofreien Innenstadt wird das Tal autofrei. Die Stadtverwaltung wird beauftragt ein Konzept zu erarbeiten und umzusetzen, in dem das Tal entsprechend umgestaltet und Ausnahmen vorgesehen werden – etwa für Anwohnende, Liefer und Baustellenverkehr oder mobilitätseingeschränkte Personen. Radverkehr soll weiter zugelassen bleiben. Als darauf folgender Schritt soll das Tal auch baulich umgestaltet werden.
    Begründung:
    Wir wollen den Oberbürgermeister beim Wort nehmen, der am 29.8.2018 in einem Interview für den Münchner Merkur sagte: “Für das Tal könnte ich mir eine weitere Ausweitung der Fußgängerzone sehr gut vorstellen.” Solche Überlegungen hatte der Oberbürgermeister schon Herbst 2015 angestellt, war aber auf massiven Widerstand auch aus der eigenen Fraktion gestoßen. Jetzt aber scheint breiter Rückenwind für diesen Schritt Richtung tendenziell autofreie Innenstadt zu wehen. Höhere Aufenthalts- Lebensqualität, bessere Luft, weniger Lärm, mehr Sicherheit gerade für Kinder - all das spricht dafür, den Autoverkehr aus der Innenstadt zu verbannen. Das Tal wäre ein erster Schritt. Die Alternativen zum Auto sind durch die Kleinteiligkeit der Altstadt, in der alle Wege fußläufig machbar sind und eine sehr gute ÖPNV Erschließung vorhanden ist, optimal. Die Zukunft der Innenstädte ist autofrei, das zeigt sich in vielen Metropolen. Wir haben das Thema schon 2011 in die Diskussion gebracht, 2015 ein Bürgergutachten zu dem Thema vorgeschlagen und vor zwei Jahren einen Antrag für eine autofreie Innenstadt gestellt. Jetzt wäre es Zeit, hier endlich mit konkreten Schritten voranzugehen.


    Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-09-03.pdf#page=15


    Wohl ein überfälliger Schritt. Ich denke schon heute fährt kaum jemand absichtlich mit dem Privat-Pkw in diese Bereiche der Altstadt, vielmehr ist es reiner Liefer- und Taxiverkehr und eben ein paar Touristen und Auswärtige, die die Verkehrssituation nicht kennen.

  • Bau-Lcfr: Im besten Fall sorgt der Umbau des Tals für ein Stärkung des Fußgänger- und Radlverkehrs innerhalb der Altstadt. Hier von Lösungen für die gesamte Innenstadt zu sprechen halte ich für etwas hochgegriffen. Dem Antrag der Grünen folgt nun auch ein Antrag der SPD-Fraktion; diese fordert immerhin ein Mobilitätskonzept (Masterplan! :D) für das gesamte Altstadtgebiet:



    Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-09-04.pdf#page=21

  • ^


    900 Parkplätze sollen also auf neun Kilometern zugunsten des Schnellwegs wegfallen. Insbesondere auf der Leopoldstraße bietet sich damit die Chance das Erscheinungsbild der Straße deutlich aufzuwerten.
    Ich hoffe, dass der Plan so schnell wie möglich umgesetzt wird. 24 Millionen Euro klingen nach einem guten Preis, verglichen mit den Kosten für den Arnulfsteg (26 Millionen Euro).

  • Die SZ stellt einige interessante Ergebnisse der Radl-Zählungen, die an sechs Standorten im Stadtgebiet seit ca. 2008 durchgeführt werden, zusammen. Wenig überraschend ist, dass zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends auch der Radlverkehr seine Peaks verzeichnet. Bei gutem Wetter im Sommer verdreifacht sich die Zahl verglichen zu schlechtem Wetter im Winter. Auf der Radlroute parallel zur S-Bahn Stammstrecke zwischen Pasing und Innenstadt hat sich das tägliche Aufkommen an der Messstation Birketweg seit 2010 von 228 auf 1212 (bisher im jahr 2018) vervielfacht.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…tellen-muenchen-1.4209547


    Schön wäre es natürlich, wenn die Stadt nicht nun weitere Jahrzehnte allein mit Zählungen und Messungen verbringen würde, sondern auch mal damit beginnen würde, die Radlinfrastruktur mit einem Gesamtkonzept aktiv auszubauen.

  • Schön wäre es natürlich, wenn die Stadt nicht nun weitere Jahrzehnte allein mit Zählungen und Messungen verbringen würde, sondern auch mal damit beginnen würde, die Radlinfrastruktur mit einem Gesamtkonzept aktiv auszubauen.


    Wenn man mal den Nahverkwhr anschaut, sann ist leider zu vermuten, dass die Stadt hier ähnlich handelt. Sich für jede Steigerung feiern, aber sonst nichts tun.

  • iconic:


    Das Problem beim Radverkehr ist, dass es hierfür keine eindeutige Zuständigkeit gibt, sondern eine Vielzahl an Referaten am Entscheidungs- und Umsetzungsprozess beteiligt ist. Das führt mitunter zu Reibung und Kompetenzgerangel.


    Daher ist lt. Reiter die Schaffung eines eigenen Verkehrsreferates für München angedacht, in dem die Zuständigkeiten neu gebündelt werden sollen.


    Die Frage bleibt, wann es soweit ist. Bis zur Kommunalwahl 2020 sollte es die Arbeit aufnehmen!

  • Die Zahlen erscheinen mir EXTREM gering. Nicht dass ich das Gegenteil beweisen kann, aber da stimmt etwas messtechnisch nicht. Birketweg überfahre ich täglich. Die 600 Radfahrer würden jede Infrastrukturinvestition ins Lächerliche treiben wenn parallel die Landsberger sicher 40, 50 vielleicht sogar 60 Tausend KfZ in 24 Stunden trägt. Dann muss man zum Schluss kommen: Das Radfahren ist die Sache einer verschwindend kleinen Menschengruppe! Aber ist dem so? Bezweifle ich für München stark. Irgendwas ist faul. Zumindest sind die publizierten Zahlen absolut kontraproduktiv.

  • Das Problem beim Radverkehr ist, dass es hierfür keine eindeutige Zuständigkeit gibt


    Aber das kann doch nicht wahr sein. Beim Bau von Straßen für den Autoverkehr baut man doch auch nicht nur von einer Häuserecke zur nächsten und überlegt dann ein paar Jahrzehnte ob man die Straße eventuell weiter bauen könnte. Auch der ÖV wird als "Netz" angelegt und nicht nur zwischen zwei Stationen ohne zu wisssen ob man weiter baut oder nicht.


    Isek: Na ja, wie viel Prozent am Gesamt-Verkehrsaufkommen hält der Radlverkehr? Der MIV liegt hier halt immer noch deutlich drüber, auch wenn er vergleichsweise total ineffizient und um ein Vielfaches raumeinnehmender ist. Die Stadt muss hier endlich eine Steuerungsfunktion übernehmen anstatt zu warten und zu messen. Da sich im Rathaus und beim KVR nichts bewegt, soll es nun im Frühjahr, wie schon in einer Reihe anderer Städte, ein Bürgerbegehren für ein Radverkehrsnetz geben.


    https://radentscheidmuenchen.de/
    https://www.sueddeutsche.de/mu…uenchen-planung-1.4222521