Mehr Dichte, mehr Urbanität

  • Höhe und Dichte im Bau spart wiederum Erschließungs- und Folgekosten, was sich dann positiv auf den Endverbraucherpreis niederschlagen lässt.


    Für den Endverbraucher wird sich gar nichts positiv niederschlagen. Der Immobilienmarkt ist dafür viel zu träge.

  • Gerade im Norden, Osten und Südosten gibt es ein riesiges Potential an Flächen. Diese liegen sogar interessanter weise nicht nur in den Umlandgemeinden sondern auch in der Landeshauptstadt. Das Konzept eines Grüngürtels bestehend aus Ackerland und Heidelandschaft halte ich für überholt. Lieber dort Flächen umwidmen als noch einmal 10 km weiter draußen, was verkehrstechnisch extrem ungünstig ist. Dagegen sollte man ruhig großzügige öffentliche Parklandschaften ausweisen, die aber echten Aufenthaltscharakter haben sollten. Ich sehe hier etwa den Riemer-Park als guten Kompromiss an.

  • Nikolas, ich denke du hast das Wort "kann" bei mir überlesen. Man kann die Stadt weiterbauen, tut es aber derzeit nicht.
    Gegen Subzentren hab ich nichts, auch nicht gegen eigene Gewerbegebiete. Aber wenn man immer weiter zersiedelt, wird der Platzverbrauch am Ende enorm.


    So sieht´s aus! ;) "kann" passieren...


    Gegen eine quantitative Ausweitung der Stadt habe ich rein gar nichts einzuwenden. Allein das was sich vor den Toren der Stadt abspielt ist leider kein Städtebau sondern Wildwuchs. Und eben darauf wollte ich aufmerksam machen. Wenn der zersiedelte Speckgürtel sich immer dichter um die Stadt schließt, ist mit geplantem Wachstum, gezielter Stadterweiterung und Grünzonen natürlich auch Essig, weil die Flächen dafür dann fehlen.

  • Gerade im Norden, Osten und Südosten gibt es ein riesiges Potential an Flächen. Diese liegen sogar interessanter weise nicht nur in den Umlandgemeinden sondern auch in der Landeshauptstadt. Das Konzept eines Grüngürtels bestehend aus Ackerland und Heidelandschaft halte ich für überholt. Lieber dort Flächen umwidmen als noch einmal 10 km weiter draußen, was verkehrstechnisch extrem ungünstig ist. Dagegen sollte man ruhig großzügige öffentliche Parklandschaften ausweisen, die aber echten Aufenthaltscharakter haben sollten. Ich sehe hier etwa den Riemer-Park als guten Kompromiss an.


    Dann aber so wie im Ausland - Erst die ÖV-Anbindung (S-Bahn, U-Bahn, Stadtbahn) planen, finanzieren und im wesentlichen bauen, und erst wenn die Fertigstellung absehbar ist mit dem Aufsiedeln beginnen - Wohn und Bürohäuser stehen ja in 1-2 Jahren, im Gegensatz zur Infrastruktur. Sonst geht da so in die Hose wie die Trabantenstädte der 50'er bis 70'er. Daher bevorzuge ich die Nachverdichtung via Bauleitplanung. Da ist die Infrastruktur schon da, kann mit Nutzen für viel mehr Leute noch verbessert werden, und Erholungsgebiete in Reichweite bleiben auch erhalten. besser entweder Einfamilienhausgebiet oder richtig dicht bebaut, als halbdichter Wildwuchs der die Nachteile beider Arten von Bebauung vereint.

  • Und, wie geht´s jetz weiter mit der Verdichtung?
    Wie z.B. angekündigt in Forstenried, Ludwigsvorstadt, Marsstrasse, Sonnenstrasse?


    z.B. E+10 und punktuell E+12 an Kreuzungen und Plätzen.

  • Warum nicht? GFZ 4 im 100m Abstand von 100m um U-Bahn, S-Bahn und Strassenbahnhalten, Gebäudehöhenbegrenzungen aufheben, und sehen was kommt. Da wird sicher was kommen, wo immer es sich rechnet, und man wird sich lokal auch mit den Nachbarn einigen wg. Verschattung und Co - eventuell zieht der Nachbar dann gleich mit auf gleiche Bauhöhe, und dann ist man sich schnell einig - oder es gibt eine kleine Überweisung... wenn sich die Politik raushält wird sich das regeln.

  • @hfrik:Verschattung,
    genau, jedoch müsste man auch noch Rücksicht nehmen auf die jeweilige
    Strassenbreite. Also z.B. an der Schwanthalerstrasse höher zulassen als
    an der Landwehrstrasse. Oder auch mit Rücksprüngen arbeiten ähnlich
    wie die zoning envelope- Regelung in Manhattan?

  • Gerade in München sollten doch neue innovative Wohnkonzepte konzipiert und umgesetzt werden.


    In keiner anderen deutschen Stadt herrscht ein dermaßener Wohnungsmangel. Nirgends sonst sind die Zuzugsraten und Geburtenraten höher. Kaum eine andere Stadt dieser Größenordnung steht finanziell so gut da.


    Warum hier keine vorreiterrolle eingenommen wird ist nur unverständlich.


    Der Trend in der Stadt geht zum höher wohnen. Kein Mensch braucht 5 stöckige Mietskasernen, schon gar nicht, wenn man die Miete eh kau mnoch stemmen kann.


    Wieso nicht einfach mal mutig sein und im Norden der Stadt anfangen, Gebiete für bis zu 80m hohe Wohnhochhäuser auszuweisen?


    Ich wette die Wohnungen gehen weg wie warme Semmeln. Gepaart mit innovativer ansprechender Architektur kann die Stadt doch nur profitieren.
    Hochhaus muss nicht gleichbedeutend mit "schattigem Vierkantungeheuer" sein.


    Das Argument der Stadt, die Nachbarschaft würde zerstört werden, ist doch Unsinn!


    Es ist eben alles eine Sache der Gewohnheit. In Frankfurt oder London beschwert sich doch auch keiner mehr, wenn 100 Meter vom eigenen Haus entfernt ein 50 Meter Haus gebaut wird.


    Die Stadt ist attraktiv, gefragt und günstig gelegen. Man könnte hier Zeichen setzen: ein bisschen mehr Internationaltität, Urbanität und "Weltstadtflair" kann München ja bekanntlich nicht schaden.


    München hat eine einmalige Chance.


    Schade dass diese aller Wahrscheinlichkeit nach vertan wird.


    Gut ausgestattete, moderne Wohnhochhäuser von 40m bis 60m, mit vereinzelten Hochpunkten (80m), gut durchmischt von Sozialhilfe bis obere Mittelschicht, Pool auf dem Dach, hohes Freizeit- und Bildungsangebot, durchdachte Infrastruktur und nahe Shoppingmöglichkeiten. Dazu eine Architektur die mal etwas wagt, die anders ist, als alles das, was man so von einem tristen Wohhochhaus erwartet.



    Ein anderes Thema ist die Nachverdichtung im Zentrum. Klar ist die sinnvoll, aber nur wenn die Infrastruktur im Zentrum besser wird, sonst wird es noch voller als es eh schon ist. Das Wohnraumproblem kann aber auch sie nicht lösen, da es in München ein Ding der Ummöglichkeit ist, höher als 8 Stockwerke zu bauen. Es wurde und wird einfach flächendeckend zu niedrig gebaut. Das muss doch Absicht sein. In Paris, London, Berlin entstehen seit 50 Jahren Gebäudekomplexe mit bis zu 11 Stockwerken, mitten in der City. Dass die in Münchenverschrien sind, liegt doch bloß an deren grauenvollen Architektur. Das neue Steigenbergerhotel in Berlin ist z.B. ein positives Beispiel, wie man die Größe solcher Gebäude geschickt kaschiert.


    Auch hier verschläft München mal wieder so einiges...

  • 8 Stockwerke? Selbst das schafft München bisweilen nicht! Auch Neubauten am Hauptbahnhof kommen gerade mal auf 6 Obergeschoße. Ansonsten sind es meist nur 4 oder sogar nur 3 Obergeschoße.

  • Das Hotel ist mir auch schon aufgefallen absolute Rarität in unserem Millionendoof. In so einer Lage stehen in jeder Spanischen Mittelstadt ganz andere Baumassen. Gerade was nach wie vor um den HBf gebaut wird ist peinlich.

  • Aber wie schon gesagt, gab´s doch letztens einige Studien zur Verdichtung
    der Ludwigsvorstadt (bis zu E+10).
    Ebenso war in der Fortschreibung der Hochhausstudien von Schreiber/Stracke
    eine Verdichtung rund um die Marsstrasse mit allgemeiner Anhebung der Traufhöhe
    auf über 30m die Rede.

  • Und wieviel wird von den Inhalten der Studien übrig bleiben, nachdem sie durch das Brechwerk der Münchener Politik und Stadtverwaltung gelaufen sind? Keine Schulen, kein ÖPNV, kein Ausgleichsgrün. Dazu Bestandsschutz, Sichtachsen, Anwohner. Vom MVG bis zur AWM, von Anwohnern Neureiche und Ökofreaks bis zu Politiker aus Schwabing oder Trudering - jeder wird seinen Beitrag leisten, dass
    - die Wohnungsnot und das Preisniveau bleibt bis steigt
    - bestehende Besitztümer bewahrt und wenn möglich im Wert steigen sowie
    - am Ende Investoren optimierte Architektur - sprich Schreckliches - gebaut wird.

  • Warum? Die Stadtverwaltung ist keine Lobbygesellschaft von Wohneigentümern.


    Dumm ist es nicht, wenn ärmere Leute sich auch Wohneigentum leisten können.

  • Ich rede auch nicht von der Lobby der Stadtverwaltung, sondern von ganz normalen Münchnern, die Besitz haben ;)


    Wäre doch stark naiv, wenn man diesen versucht billig loszuwerden oder nicht versucht ihn zu vermehren, mehr Wert werden zu lassen.


    Was soll denn daran Schlechtes sein?


    Dass sich ärmere Menschen hier kein Wohneigentum leisten können, wird sich aber niemals ändern. Und das ist auch gut so. Wenn man nicht über die nötigen Mittel verfügt, ist eine Immobilie nur belastend. Man muss so ein Ding ja auch erhalten, wozu man aber sehr tief in die Taschen greifen muss.
    Schafft man das nicht, verkauft man notgedrungen oder nimmt hohe Schulden auf. Herauskommen entweder vergammelte Gebäude / Wohnungen oder Luxusobjekte von profitgeilen Investoren, wo nicht mal mehr die Miete bezahlbar ist.


    Ich beziehe mich hier auf mein Verständnis von "ärmeren Leuten" in München, d.h. die weniger als 1400 Euro netto im Monat übrig haben.

  • ^^


    Wo steht das???


    Nirgends ist die Rede davon, dass Arme arm bleiben sollen. Im Gegenteil. Es gibt nichts besseres als wenn man von ganz unten nach ganz oben kommt.


    Ich habe lediglich gesagt, dass diejenigen die Besitz haben, dumm wären, wenn sie nicht versuchen würden ihn mehr Wert werden zu lassen oder ihn zumindest zu halten. Und diejenigen die arm sind, sich keine eigene Wohnung leisten können sollten, da es für sie eine zu hohe Belastung ist.


    Das macht doch jeder so oder versucht es wenigstens.


    Es kann mir keiner erzählen, dass alle wie Mutter Theresa durch die Straßen ziehen und mit Geld und Immobilien um sich werfen nur um den "Armen" eine Eigentumswohnung zu ermöglichen...

  • Ich rede auch nicht von der Lobby der Stadtverwaltung, sondern von ganz normalen Münchnern, die Besitz haben ;)


    Ich beziehe mich hier auf mein Verständnis von "ärmeren Leuten" in München, d.h. die weniger als 1400 Euro netto im Monat übrig haben.


    Das sind im TVL Tarif schon E11 Stellen. Also Meister bis u. U. auch FH Studenten. Manche haben anscheinend recht wenig Ahnung, wie schwer es ist, ausserhalb von Notariaten, BMW oder der Finanzbranche Geld zu verdienen. Und ist es in deinem Konzept möglich, dass auch normale Münchner KEIN Wohneigentum haben? Nicht jeder hatte fähige Eltern, die sich vor 30, 40 oder mehr Jahren für billiges Geld ein Häuschen gekauft haben.