Suhrkamp-Verlagssitz (Rosa-Luxemburg-Platz)

  • Ich finde das neue Suhrkamp Gebäude geht völlig okay. Besonders gut gefällt mir der kleine Stadtplatz der hier entsteht.
    Interessant die Parallele mit der Diskussion um den neuen Springer-Campus in einem anderen Strang. In beiden Fällen wird dem Investor (Eigentümer) nicht zugestanden sich nach seinem Gutdünken selbst darzustellen wie er es möchte, so wie er sein Selbstbild in Architektur übertragen wissen will. Beiden Projekten wird vorgeworfen, dass sie den Städtebaulichen Rahmen wenn nicht spregen so doch ignorieren. Im Springer-Fall durch schiere Dimension und Materialität im Suhrkamp Fall durch Materialität und Nichtbeachtung des geheiligten Blockrandes.
    Ich jedoch finde, dass es genau dies ist, was die beiden Gebäude eben als besonders auszeichnet, so etwas wie Wiedererkennung und ikonografie schafft also genau das was eine Firmenrepräsentanz ausdrücken sollte. Ich kann mit beiden Projekten gut leben. Eine Stadt wie Berlin muss das aushalten können, es kann nicht alles in gleicher Höhe, Materialität und Stil gebaut werden, das wäre das Ende von Urbanität.

  • ^ Danke für den eigentlich naheligenden Vergleich, der hier bislang m.W. aber noch nicht vorgenommen wurde.


    In dem Urteil stimme ich mit Dir überein, ich sehe beide Gebäude als Bereicherungen für die Stadt an. Und ich persönlich sehe noch eine weitere Parallele, neben der offensichtlichen, dass es sich bei den Bauherren jeweils um bundesweit bekannte und – auf unterschiedlichen Ebenen – einflussreiche Verlage handelt: In beiden Fällen gefällt mir eine Seite deutlich weniger als die andere, in beiden Fällen ist es die Nordseite.


    Gleichwohl sehe ich doch einen deutlichen Unterschied: Beim Springer-Bau ist die Architektursprache deutlich ikonisch, strebt visuelle Wiedererkennbarkeit an, weckt allerlei Assoziationen (eine gewisse Agressivität, "Haifisch"); man kann sich gut vorstellen, dass sich zukünftig Touristen gerne vor dem "Haifischmaul" ablichten und dem Gebäude damit einen ikonischen Charakter verleihen werden, und man darf vermuten, dass dies intendiert ist.


    Das Gleiche wäre beim Suhrkamp-Gebäude hingegen kaum vorstellbar. Der Bau wirkt durchaus nicht spektakulär. Die Architektursprache geht gerade nicht von einem Bild aus, nicht von einem "Stil" ("Moderne", wie hier immer wieder zu Unrecht unterstellt wird, so wie z.B. in Orlando, wo "modern" ein "style" ist, den man sich genauso aussuchen kann wie "Mediterranean", "vernacular", "tudor" etc.), sondern sich eigentlich nur erschließt, wenn man den Bau aus den verschiedenen Vektoren zusammenstellt, die von dem Umfeld wirken. Man kann ihn regelreht "konstruieren", wenn man von der Umgebung ausgeht, er ist in diesem Sinne relational und darin vom Springer-Bau doch sehr verschieden, der seine Umgebung zwar nicht vollkommen ignoriert, auf den sich aber, wenn man ihn denn kritisieren möchte, das, was Odysseus zu Unrecht über den Suhrkamp-Bau sagte, durchaus anwenden lässt: "mit aller Kraft 'Hier bin ich' zu schreien."

    2 Mal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Also ich wohne in der Torstraße und kann/muss mir das Gebäude von Suhrkamp jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit anschauen. Da das Gefallen von Äußerlichkeiten nun etwas extrem individuelles und somit geschmacksabhängiges ist, kann man hier natürlich nicht alle zufrieden stellen. Dennoch merke ich, dass der allgemeine Architekturstil dieser Tage mich mit einem zunehmend ratlosen Gefühl zurücklässt. Blickt man von der Kronprinzenbrücke den Spreebogen entlang in Richtung Hauptbahnhof – also an einem Ort der zu opulenter Architektur geradezu einlädt – so erspäht man ein Sammelsurium von Schachtelbauten mit erstaunlich langweiligen Fassaden, allesamt in den letzten Jahren entstanden. Wenn das der Maßstab für den Aufbruch der modernen Architektur in ein neues Jahrtausend ist, dann ist der Suhrkamp Bau durchaus akzeptabel.


    Mir persönlich allerdings (Achtung, jetzt wirds persönlich) erscheint das Suhrkamp Gebäude in den Visualisierungen - und auch in dem was sich in vivo da nun langsam entblättert – wie ein reiner Zweckbau mit einem latenten 70er Jahre Feeling on top. Dazu kommt, dass man mich (es bleibt persönlich) mit Materialien wie Glas, Aluminium und Sichtbeton jagen kann, weil diese Materialien eben auf reine Zweckmäßigkeit ausgelegt sind und zudem keinerlei Detailwirkung entfalten. Das Auge findet keine Ruhepunkte zum Verweilen, der Geist (naja, mein Geist) keine inspirierenden Kontraste, keine Haptik und zuvorderst garnienichts Verspieltes. Ich vermisse Formen, Farben und jegliche Kindlichkeit im Geiste. Ein bisschen fühlt man sich gar an die „grauen Herren“ aus „Momo“ erinnert. Es muss ja nicht gleich ein „Antoni Gaudí“ sein, aber gerade für ein Verlagshaus, was sich eben auch an den Geist, an die Phantasie, an das Herz richten sollte, finde ich so einen 70er Jahre Universitäts-Zweckbau ein bissl schwach. Vermutlich – und hoffentlich – war er dafür nicht so teuer und vermutlich wird er vom Innenaufbau, den Energieeffizienzwerten und dem Platzangebot recht zweckmäßig, aber das isses dann auch schon (für mich). Ihr werdet jedenfalls auf meinem morgendlichen Weg zur Arbeit nicht hören, wie ich Tourette-artig eine Lobpreisung nach der anderen auf das Gebäude regnen lasse.


    Zur politischen Dimension: für mich hat Architektur zuvorderst einen ästhetischen Auftrag – vielleicht nicht gerade im Industriegebiet einer Kleinstadt, aber zumindest in den Innenstadtbereichen von Großstädten. Die Rekonstruktion des Stadtschlosses ist für mich ein extrem ästhetisches Projekt und ich bin politisch wirklich recht weit links im Spektrum angesiedelt. Es war für mich schockierend zu sehen, wie viele Foristen und Kommentatoren eine eindeutig rechts gerichtete Ideologie mit dieser Rekonstruktion verbanden. Mein Blick ist da vermutlich wesentlich naiver – und ich finde es irgendwie schade, dass den viele Menschen offenbar verloren haben. Ich habe mir öfter die Webcams vom Bau des Stadtschlosses angesehen und war bereits völlig von den Socken als ich das Schattenspiel der Fassaden gesehen habe, welches – vor allem in der Abendsonne – wunderbare Effekte mit sich bringt und ein ganz eigenes und jeden Tag einzigartiges Gefühl vermittelt. Das klingt sicherlich supernaiv, aber ich finde das ist es was Architektur leisten können muss: die Menschen bei Ihrem Alltag in einer Metropole des 21. Jahrhunderts in Ihren zunehmend komplizierteren, technisch anspruchsvolleren, sozial isolierteren Leben gelegentlich ein wenig zum Träumen bringen und die Phantasie anzuregen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit Glas, Aluminium und Sichtbeton nicht funktioniert.

  • ... Zur politischen Dimension: für mich hat Architektur zuvorderst einen ästhetischen Auftrag.... aber ich finde das ist es was Architektur leisten können muss: die Menschen bei Ihrem Alltag in einer Metropole des 21. Jahrhunderts in Ihren zunehmend komplizierteren, technisch anspruchsvolleren, sozial isolierteren Leben gelegentlich ein wenig zum Träumen bringen und die Phantasie anzuregen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit Glas, Aluminium und Sichtbeton nicht funktioniert.


    Ich frage was hat das mit politischer Dimension zu tun? wie du es selbst nennst. Bereits im 2 ten Satz gleitest Du wieder ins persönliche geschmäcklerische ab... auch was Ästhetisch ist und was nicht und erst recht was zum Träumen anregt und was nicht ist ja wohl ein sehr persönliches Empfinden und hat mit politischer Dimension so rein garnichts gemein.
    Um wieder zu Suhrkamp zurückzufinden....ich finde schon dass sich das stringente Corporate Design, dass Suhrkamp sich selbst und seinen Bucherzeugnissen auferlegt hat sich absolut in diesem neuen Gebäude widerspiegelt und somit auch ein Statement dessen ist.
    Dass ein Verlagssitz zum träumen anregen soll ist wahrlich naiv gedacht, du sagst es selbst.
    In kaum einer anderen Branche geht es so sehr um schnöden Mammon wie in dieser.

  • Ich frage was hat das mit politischer Dimension zu tun? wie du es selbst nennst. Bereits im 2 ten Satz gleitest Du wieder ins persönliche geschmäcklerische ab... auch was Ästhetisch ist und was nicht und erst recht was zum Träumen anregt und was nicht ist ja wohl ein sehr persönliches Empfinden und hat mit politischer Dimension so rein garnichts gemein.


    Und politische Dimensionen haben nichts mit persönlich geschmäcklerischen Dingen zu tun? ;) Was ich sagen will ist: Zuvorderst geht es für mich um visuelle Ästhetik, weil letztlich bei Architektur das Auge als erstes berührt wird. Was dann in der Folge der Geist nach längerem Nachdenken daraus macht und wie die politische, historische oder architekturkritische Bewertung erfolgt, ist Teil eines länger andauernden Prozesses, der sich in der Folge abspielt. Wenn man aber ganz simpel vom Äußeren zum Inneren vordringt, dann drängt sich da zunächst einmal ungefragt ein Objekt in den visuellen Bereich von einer relativ großen Zahl von Großstadtbewohnern. Und wenn dieses Objekt dann nicht nur eine aalglatte Fläche darstellt, die man vielleicht schon so oder ähnlich 17-Millionen Mal gesehen hat, dann empfinde ich das erst einmal als eine Bereicherung des Öffentlichen Raumes.


    Dass ein Verlagssitz zum träumen anregen soll ist wahrlich naiv gedacht, du sagst es selbst.


    Ja, schrecklich, was? Träumen ist wirklich sehr unpolitisch ;)


    In kaum einer anderen Branche geht es so sehr um schnöden Mammon wie in dieser.


    Wie gesagt: unter Aspekten von Wirtschaftlichkeit, Effektivität, Raumausnutzung ist das sicher ein klasse Gebäude und könnte so oder Ähnlich auch am Hauptbahnhof oder in der Frankfurter Innenstadt stehen. Aus dem Blickwinkel des schnöden Mammons ist ja alles supi. Aus den morgendlichen müden Augen willkürlich ausgewählter Großstadtbewohner besehen, vielleicht nicht so sehr.

  • Gerade dieses moderne Gebäude zeigt doch, dass auch ohne Stuck und andere Fassadendekorationen, fürs Auge abwechslungsreiche Ansichten möglich sind.


    Hier nochmal das Foto von ElleDeBe:



    Der graue Sichtbeton strahlt von der Sonne angeschienen, während sich in den Fenstern der blaue Himmel und die Wolken spiegeln und die silberne Fassadenverkleidung weiß erscheint.


    Ohne diesen Effekt wirkt das Ganze natürlich deutlich farbloser, aber ganz und gar nicht ohne Detailwirkung.

  • Hinzu kommt die auf den ersten Blick "nichts besonderes"-Bauform, die dann doch sehr trickreich ist und für ganz verschiedene Perspektiven sorgt, und der kleine Nebenflügel, der dem Ganzen eine Ensemble-Wirkung einhaucht.

  • [...] und selbst der Hof passt zur Struktur des Rosa-Luxemburg-Platzes, der zu seiner Mitte hin eben nicht von Blockrandbebauung geprägt ist, sondern von Gebäuden, die im 45-Grad-Winkel zur Straße stehen und dreieckige Höfe bilden [...]


    Diese Wiederholung der dreieckige Kleinparkflächen schaffenden Flügelbauten der Volksbühne mit ihren neoklassizistischen Randbauten ist eine der großen Stärken des Neubaus. Während zur Torstraße der Blockrand geschlossen und die Kreuzung zur Schönhauser Allee als solche gefasst wurde, folgt der Neubau der - seit 1908 beschlossenen - Dreiecksanlage des gesamten Platzes. Das "große" Dreieck liegt zwischen Tor-, Rosa-Luxemburg- und Weydingerstraße, die "mittleren" liegen als Platz mit dem "Räuberrad" vor der Volksbühne selbst sowie vor den Flügelbauten, die "kleinen" neben den Flügelbauten. Der Neubau verlängert diese Platzstruktur bis zur Kante der Torstraße.


    Diese Aussage ist ein Offenbarungseid. In Berlin gibt es übrigens viele Architekten die nur all zu gerne eine Suhrkamp-Springer-Taz-Zentrale neben dem Schloss bauen würden um sich damit als „Moderner Architekt“ auszeichnen zu können. Es ist bereits mit dem ThyssenKrupp-Bau versucht worden. Bei der Bauakademie gibt es vehemente Bestrebungen.


    Ich halte diese wiederkehrende Formulierung für historisch außerordentlich kurios. Derjenige Architekt, der "nur all zu gerne [XXX] neben dem Schloss bauen würden um sich damit als 'Moderner Architekt' auszeichnen zu können", heißt Karl Friedrich Schinkel und hat dies mit ebenjener Bauakademie 1832 auch getan: Ein Solitärbau mit Rasterfassade, angelehnt an britische Industriearchitektur, in serieller Bauweise, Vorläufer der Stockwerksfabrik mit unverputzter Rohziegelfassade und alleinigen Bezügen im Material der Fassade auf seinen eigenen Bau, die Friedrichswerdersche Kirche. Skandal! Oder um Schinkel selbst zu zitieren: "Nur Mangel an Mut und eine gewisse Verwirrung vor Fesseln der Vernunft und eine Vorliebe für dunkles Gefühl und die Einräumung von dessen unbedingter Gewalt über uns, ohne einige Rücksicht auf die Verhältnisse im allgemeinen, die uns umgeben, und auf den Fortschritt, welchen wir auf unserem Standpunkt für die allgemeine Entwicklung des Menschengeschlechts zu machen wir durch die Vernunft verpflichtet werden, kann von solchem Unternehmen abhalten".

  • die Gerüste fallen weiter...Handybilder vom Freitag:


    Bild: https://s17.directupload.net/images/190624/qmcvasbj.jpg


    (c) von mir



    Wegen Übergröße gethumbt.
    Bato


    Und ein ganz Aktuelles vom 25.06.

    (c) von mir

    3 Mal editiert, zuletzt von Betonkopf ()

  • Neues vom Suhrkamp Verlag, Bilder heute morgen aufm Weg ins Büro schnell mit dem Handy geschossen:






    Bilder gemeinfrei, von mir

  • Die großen Fensterscheiben gefallen mir. Und mir gefallen auch die silberfarbenen Fassadenelemente.


    Allerdings hadere ich mit den Fassadenbereichen, an denen man den blanken Beton sehen kann. Wenn man unbedingt eine Betonfassade haben möchte, dann sollte man es doch bitte so machen, daß der Betrachter auch versteht und begreift, daß es absichtlich eine Betonfassade darstellen soll. Genau das ist meines Erachtens nämlich nicht der Fall! Wenn man den blanken Beton sieht, dann könnte man denken, daß an diesen Stellen die silberfarbenen Fassadenelemente 1) aus Geldmangel weggelassen worden sind oder 2) die silberfarbenen Fassadenelemente nachträglich aus irgendwelchen Gründen wieder entfernt wurden und nicht mehr angebracht worden sind.

  • ^Also darauf würde ich jetzt nicht kommen. Vielleicht erschließt sich es sich besser, wenn der Bau vollständig entrüstet ist. Dann sieht man, wie der Betonkern den Rest trägt.

  • Hier ein Bild von der Nordseite des Suhrkamp-Gebäudes. Auch hier ist, gleichsam als Ekennungszeichen des Gebäudes und als Vermittlung zum Nachbarn, ein Teil in Sichtbeton gehalten.



    Hier kann man gut sehen, dass der Bau sehr schön am Nachbarn anschließt. Auch das pavillonartige Verbindungsglied zwischen Nordteil und Südteil, das durch seine geringe Höhe dem Nachbarn Licht belässt, ist hier gut zu sehen:



    Hier schließlich ein Bild vom Nordteil. Hinter den Fenstern sind die Bücherregale zu sehen, wie es sich für einen Verlagshaus gehört.


    Alle Bilder von gestern & von mir & gemeinfrei.

  • Der Neubau bildet ein imposantes Tor mit dem gegenüberliegenden Gebäde des selben Architekten. Ich finde es gut, wenn man zu so etwas Gelegenheiten ermöglicht. Kolhoff, Chipperfield und Mäckler könnten zb gerne noch ein paar Tore oder Plätze in Berlin bauen.






    Hier an der Torstrasse finde ich den Anschluss zum Nachbarn allerdings etwas zu bunkerartig - nicht gelungen.


  • ^^der ganze Bau ist ein gleichförmiger, grauer Kasten. Das ist rein funktional, ich sehe hier keine Architektur, keinerlei Gestaltungswillen. Next.

  • Ich finde die Ecke toll gelungen. Besonders das Zusammenspiel mit dem anderen (dunklen) Gebäude hat was!


    Marco


    EDIT: Rotes Rathaus - Genau, eine imposante Torsituation -das meinte ich.

  • Wo ist denn das "imposante Tor"?


    Ich könnte jetzt sagen: Mach' die Augen auf und nimm' die Scheuklappen ab! Ich sage aber lieber: Geschmackssache. Vom Rosa-Luxemburg-Platz aus sieht das Ganze meines Erachtens tatsächlich beeindruckend aus; hier klappt das Zusammenspiel mit dem dunklen Nachbarn am besten. Städtebaulich finde ich auch die Perspektive in der Torstraße gelungen, hier ist mir aber die Suhrkamp-Fassade etwas zu eintönig geraten.


    Was ich tatsächlich misslungen finde, ist der Übergang zum Nachbarn in der Torstraße: Richtung Volksbühne funktioniert die Akzentuierung mit dem Beton hervorragend – hier wirkt sie wie eine Bunkerwand, und die vier Aluverblendungen wirken wie verrammelte Türen. Das fällt unter gut gewollt, schlecht gemacht.

  • Ich bleibe dabei, ein völlig verbautes "Konzept". Und ob eine Orientierung an diesem grauen Ungetüm der richtige Weg war? Ich habe große Zweifel.


    Der Übergang zum Altbau ist mal wieder völlig missglückt, Sichtbeton als Kontrast an eine Altbaufassade klatschen, wie innovativ:nono:, so schon tausende Male gesehen und nie sah es gut aus.



    Das sieht heute schon leicht schäbig aus, wenn der Sichtbeton erst mal angegammelt ist, kommt hier eine schöne Wolgograd-Optik zustande. Dazu ist die gesamte Abwicklung zur Torstraße viel zu hoch geraten, hier korrespondiert gar nix.


    Ich finde es weder von den Proportionen, noch von der grundsätzlichen Idee und schon gar nicht von der Architekur her gelungen. Es ist tiefste 90-er Jahre Provokation. Ich dachte, man sei weiter mittlerweile!


    Bitte keine Bilder zitieren.

  • ^ Dieser immer wiederkehrende Vorwurf aus der Reko-Ecke hat mich schon immer gestört. Warum soll der Sichtbeton eigentlich immer schäbig aussehen, wenn er Patina ansetzt?


    Ich habe mir unter anderem die Bauten Corbusiers in Chandigarh angesehen. Meiner Meinung nach sieht das sehr gut aus. Auffällig ist dabei, dass solche Vorwürfe niemals bei pseudohistorischen Styromonstern angewandt wird.


    Mir gefällt der Bau ausserodentlich gut und es war die richtige Entscheidung sich an dem Nachbarn zu orientieren. Ein sehr gelungene Ecke. Ich bin schon gespannt wie sich der Bau nach Einzug des Verlags entwickelt.