Rondorf Nord-West

  • Rondorf Nord-West

    Im Kölner Süden soll der Stadtteil Rondorf im nächsten Jahrzehnt um 70 Hektar im Norden und Westen erweitert werden. Davon sind 36 Hektar für Wohnbebauung vorgesehen.
    30 Hektar sind Ausgleichsfläche. Diese befindet sich zum größten Teil direkt südlich der A4 und wirkt wie eine Erweiterung des Kölner Grüngürtels; nur eben getrennt durch die Autobahn.
    Insgesamt sind über 1300 Wohnungen in Freistehenden-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern geplant. 4000 Menschen sollen darin ein neues Heim finden.
    Das neue Quartier soll durch eine 5 Kilometer lange Straßenbahnstrecke mit 3-4 Stationen an das Stadtzentrum angebunden werden.
    Darüberhinaus sollen 2 Grundschulen und 4 Kitas entstehen. Eine große Entflechtungsstraße soll den neuen Verkehr aus Alt-Rondorf heraushalten.
    Investoren sind der in Köln bereits bekannte Norbert Amandt sowie Holger Coers von Aurelis Real Estate. Die Investorengemeinschaft der beiden heißt "Amelis".
    Die ersten Pläne wurden von dem Rotterdamer Architekturbüro West 8 angefertigt. Sie zeigen eine an traditionelle Dorfstrukturen angelehnte Stadtplanung, die sehr ansprechend wirkt.


    Hier sind die ersten Visualisierungen:


    https://www.aurelis-real-estat…erspektive_a9a80a7956.jpg


    https://www.aurelis-real-estat…6/csm_park_8126537bb0.jpg


    https://www.aurelis-real-estat…_dorfplatz_c9b245f9ea.jpg


    http://www.west8.com/images/dbase/10757.jpg


    https://koelner-stadtteilliebe…/07/Klemenz--1030x688.jpg

    5 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Bilder ergänzt

  • ^Da es sich bei der Stadtbahnanbindung wohl um die 12 handeln wird, bekommt deren Engstelle kurz vor der heutigen Endstation eine völlig neue Relevanz.
    Ansonsten nehme ich gerne noch Wetten an, ob diese Anbindung vor 2030 fertig wird.

  • ^Deinen Link kenne ich schon. Der weiß aber bislang nichts von einer weiteren Verlängerung oder vierten Baustufe.
    Hast Du eine Quelle für die Annahme, dass die Anbindung über die 5 statt die 12 erfolgen soll?


    Für die Bewohner wäre die Führung über die 5 zwar ein paar Stationen kürzer, ein Betriebsbeginn einer sinnvollen Anbindung aber erst nach Fertigstellung der Station Waidmarkt möglich.


    Die Anbindung über die 12 könnte dagegen begonnen werden, noch bevor die Strecke in der Bonner Straße fertig ist und so eine Anbindung des neuen Viertels bereitstellen, wenn die Häuser bezugsfertig sind und bevor man, wie in Widdersdorf, den Bewohnern eine ÖPNV-Abstinenz anerzogen hat.

  • Anbindung Rondorf

    Hier der link


    https://www.stadt-koeln.de/pol…ch-rondorf-und-meschenich

    und das entscheidende Zitat:


    "Mit dem Bau der Nord-Süd Stadtbahn bis zur geplanten Stadtbahnhaltestelle Arnoldshöhe in Köln-Marienburg ergibt sich die Möglichkeit einer Weiterführung der Linie 5 durch den Äußeren Grüngürtel bis in die Stadtteile Rondorf und Meschenich. Damit können die Reisezeiten im ÖPNV deutlich verkürzt werden, wodurch eine große Anzahl von Umsteigern zum ÖPNV und damit eine spürbare Entlastung für den Individualverkehr zu erwarten ist."

  • Idealerweise könnte über Mechenisch bis Brühl verlänger werden somit ist von dort eine Direktverbindung ohne Umsteigen in die Südstadt gegeben denn zwichen meschenisch und Brühl fährt im Moment gar kein ÖPNV ausser taxis oder man latscht die 3 KM zu Fuss

  • Interessante Projekt der Stadterweiterung, aber nur mit einer Stadtbahnanbindung bis Meschernich. bis Brühl, wie tetrapac anführt, ist etwas zu viel des Guten und wird ja eh über die 18 angebunden. Nur so wird Rondorf zu einem attraktiven Wohnstandort außerhalb der zentralen Stadtteile.


    Ich hoffe die Stadt lernt aus den Fehlern aus Widdersdorf-Süd mit seinen Verkehrsproblemen und verpasster Bahnanbindung schon während der Bauphase, trotz Trassenfreihaltung.

  • Naja also ich muss tetrapac schon zustimmen. Sicherlich wäre es ein größeres Projekt, aber ich kann nicht verstehen wieso der ÖPNV in D so unglaublich stiefmütterlich behandelt wird. Die Strassen sind in der Ecke leider stets verstopft, weswegen eine Stadtbahn durchaus Sinn machte.
    Aber bis Meschernisch soll sie ja definitiv gehen.

  • Ich bin leider erst jetzt auf dieses gar nicht so unbedeutende Projekt aufmerksam geworden.


    Unabhängig davon, dass ich die Planung ebenfalls ganz ansprechen finde - wie kann es eigentlich sein, dass ein derart großes Areal in Köln ohne Wettbewerb von einem einzigen Großinvestor en passant realisiert wird? :/

    Habe ich einfach nur die Vorgeschichte verpasst, oder sind wir zurück in den Nuller Jahren?

  • Die Stadterweiterung ist ja schon seit Mitte der 10 er Jahre in Planung mit Baustart der ersten Teilabschnitte in 2018. Wer das städtebauliche Gesamtkonzept entwickelt hat ist für mich immer noch unklar. Müsste man auf der städtischen homepage nochmal recherchieren. Meine Recherche war zu kurz.


    In Teilen könnte die Planung jedoch ein neues, in Teilen urbanes, zentrumsbildendes Quartier in Zusammenspiel mit dem vorhandenen Kernort werden. Vor allen Dingen die Verlängerung der Stadtbahn- / Straßenbahntrasse der Linie 5 vom Verteilerkreis mit Sprung über die Autobahn rechtfertigt erst eine Ausweisung als Wohngebiet in dieser Dimension. Es sind jedoch scheinbar mehrere Investoren involviert und die Flächen in Baugebiete aufgeteilt.


    Allerdings wird eine solch eine flächenfressende Stadterweiterung Heute, 5 Jahre später, schon wieder ganz anders und kritischer gesehen. Besonders in Bezug auf Ressourcenverbrauch durch Landnahme, Flächenversiegelung, Naturzerstörung und insgesamt Rückgang der Landschaftsräume in Deutschland.


    Meiner Meinung kann jedoch ein stark durchgrünt geplanter aufgelockerter Stadtteil mehr zur Naturentwicklung u.a. Co2 Minderung beitragen, als eine durch Überdüngung und mit Pestiziden belastete oft als Monokultur betriebene Ackerfläche.

  • Immerhin hat man sich statt für EFH-Flächen mit Styroporwürfelchen für urbane Bebauung mit immerhin E+3 bis E+5 Etagen entschieden und man ist mit dem 3. Bauabschnitt der U-Bahn schon so weit, dass man bis zur Fertigstellung des "Lochs" am Waidmarkt (2027) die neue Siedlung anbinden könnte - der Oberflächenbau sollte sich schneller umsetzen lassen.

  • Unabhängig davon, dass ich die Planung ebenfalls ganz ansprechen finde - wie kann es eigentlich sein, dass ein derart großes Areal in Köln ohne Wettbewerb von einem einzigen Großinvestor en passant realisiert wird? :/


    Die Bauflächen sind in privatem Eigentum und meines Wissens gibt es für private Bauherren keine Verpflichtung zur Durchführung von Wettbewerben. Und was heißt "en passant"? Das städtebauliche Konzept ist mit dem Stadtplanungsamt erarbeitet worden, das passiert nicht en passant, sondern unter aktiver Mitwirkung der Stadtplanung. Die muss nämlich das Baurecht dafür schaffen. Siehe hier.


    Und wenn ich das richtig verstehe, war die Öffentlichkeit durchaus beteiligt.

  • Ich wollte damit nicht andeuten, dass die Planung hinter verschlossenen Türen erfolgt ist. Und wenn die Masterplanung, wie es den Anschein hat, von West8 erfolgte, war hier ja auch ein durchaus renommiertes Büro eingebunden.


    Natürlich gibt es für private Bauherren keine Verpflichtung zur Durchführung von Wettbewerben - aber es ist doch zumindest als best practice und bei Projekten dieser Größe auch als allgemein üblich anzusehen (aus guten Gründen).

    Und natürlich kann eine Stadt Entwicklungen, insbesondere solche, die derart weitreichende Änderungen z.B. in Flächennutzungsplänen etc. erfordern, soweit ausbremsen, dass sie dem Entwickler letztlich einen Wettbewerb aufnötigt. Dazu muss es idR nicht kommen, weil Entwickler ja an einer kooperativen Zusammenarbeit mit der Stadt interessiert sind.

    Wie auch immer - offensichtlich war das hier nicht beabsichtigt, was ich nach wie vor seltsam finde.:/

  • Hier gibt es neue Visualisierungen für das Projekt:


    Home - Amelis Köln (amelis-koeln.de)


    Der niederländische Einfluss durch das Büro West8 ist unübersehbar.

    Ein- und Mehrfamilienhäuser im traditionellen Stil, oft mit Satteldach und Fassaden aus Klinker und Holz.

    Straßenbegleitende Alleen und Hecken sowie ein großzügiger Fahrradweg.

    Ein kleiner See wurde inzwischen verlegt und neu angelegt (siehe Teilprojekte).

  • Ja, gefällt mir gut was ich da sehe. Die Niederländer haben es schon drauf neue Siedlungen und ganze Stadtteile zu planen und zu gestalten. Es bilden sich endlich mal Raumkanten, ein schöner Fassaden- und Dächermix. Wesentlich besser als die ewigen deutschen Cappuccino-Würfel. Spannend finde ich auch die Einbindung der "StadtBahn Süd" - also: abWARTEN....