Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • naja es stimmt schon, dass das momentane dach immer noch besser ist als das vorherige und allemal besser als diese Bahnsteigdächer in Essen und Dortmund (städte die früher alle größer und eig. auch bedeutender waren als Düsseldorf)



    Für weitere Stadtvergleiche mit K, DO, E oder sonstwem bitte den passenden Thread nehmen. Zurück zum Thema: Hauptbahnhof und näheres Umfeld. Ec

  • ...
    Speziell in Düsseldorf mit seinem großen nationalen und internationalen Flughafen konkurriert die Bahn auch gegen das Flugzeug – ich denke da an den lukrativen Geschäftsreiseverkehr nach HH, F, M, S, aber auch Brüssel, Paris.


    Es gab da vor Jahren den Versuch, Geschäftsreisende für Kurzstrecken in die Bahn zu bekommen. Ein sehr elegant (auch von GMP) gestalteter Zug, der Metropolitan; die silbergrauen Züge verkehrten mit nur wenigen Zwischenstops zwischen Köln und Hamburg - das Konzept ging nicht auf, und die eigentlich sehr intelligente Metropolen-Verbindung mit Business-Klasse verschwand wieder.


    Das Bahnsteigdach von GMP finde ich eigentlich sehr schön, aber eine richtige Bahnsteighalle ersetzt soetwas natürlich nicht.


    Vielleicht wäre es ja denkbar, die vorhandene Dachkonstruktion umzubauen - mit wesentlich mehr Glasflächen und einer passenderen Lackierung der Stahlkonstruktion. Das ist grundsätzlich technisch machbar.
    Natürlich wirken die fetten Hohlkammerstützen im Vergleich zu historischen Stahlkonstruktionen nicht sehr elegant.


    Wenn ich mir aber das eben renovierte Bahnhofsinnere anschaue, sehe ich, das hier wieder mal keine Architekten am Werk waren - schon die undifferenzierten, grauen Deckenflächen des Haupttunnels.
    Wichtiger war es, die Passage mit Verkaufsbuden voll zu stellen (das bringt natürlich Miete), als eine klare und übersichtliche Gestaltung durchzusetzten.
    Die Unübersichtlichkeit versucht man dann durch ein kompliziertes Leitsystem zu überspielen.
    Aber das ist eben die Denke bei den Bahn-Verantwortlichen - von subalternen "Krämerseelen" erwarte ich auch nicht mehr.

  • Die ursprünglich klare Architektur im Inneren des Empfangsgebäudes, läßt ein Bild der ehemaligen Schalterhalle (heute Buchhandlung Grauert) aus den 50ern erahnen.
    Ähnlich war der Zustand noch bis zum Umbau in den 80ern.


    Im Bildhintergrund erkennt man die große Treppenanlage, die von der Eingangshalle zu den Wartesälen / Restaurants führte.


    Es wäre schön, wenn die ursprünglich vorhandene, formale Klarheit des Empfangsgebäudes wieder hergestellt würde; vielleicht sollte die Bahn AG bei künftigen Umbaumaßnahmen mal Architekten hinzuziehen.


    Ich befürchte allerdings, das nach den laufenden Renovierungen für die nächsten 10 - 20 Jahre nichts mehr passieren wird.

  • Schönes Bild von der früheren Wartehalle. Hier sieht man wie sich die Zeiten ändern: sogar die 3. (!) Klasse hatte einen Wartesaal. Heute muss man sich als 08/15-Kunde der DB mit wenigen schimmeligen und schmuddeligen Holzbänken auf den Gleissteigen ohne Windschutz begnügen.


    Dus-Int: Der Ansatz ist gut, aber für mich nur Kosmetik. Trotz allem bleiben die großen Probleme, die hier im Thread ausführlich diskutiert werden, ungelöst!

  • (...)


    Ich befürchte allerdings, das nach den laufenden Renovierungen für die nächsten 10 - 20 Jahre nichts mehr passieren wird.


    Nun...wenn es den shareholder-value dienlich ist, dann werden durchaus Investitionen getätigt - die Frage ist allerdings: in welche Richtung.

  • Einem Monopolisten * kann man reine Ertragsorientierung eh nicht zugestehen. Die Neubauten und Sanierungen in Berlin, Leipzig, Köln, Essen usw. hatten mit Shareholder Value rein gar nichts zu tun – eher etwas mit Subventionen aus Steuermitteln. Es wäre halt als Abwechslung einmal schön, wenn ein Teil der Steuermittel dort verwendet würde, wo man sie einnimmt – in Düsseldorf z.B.


    Diese finanzbürokratischen Erwägungen führen jetzt allerdings weit vom Thema ab.


    @#104: Ja, Architekten waren bislang noch nicht am Werk. Man hat das alte Corporate Design der Bahn teilweise durch das neue ersetzt, was erschreckenderweise stellenweise eine wesentliche Verbesserung bedeutet. Alleinstellungsmerkmale=0.


    *Denn Bahnhöfe verschiedener Unternehmen wird es nicht geben, höchstens verschiedene Zugbetreiber in den gleichen Bahnhöfen.

  • Ich gehe davon aus, dass im vorhin angesprochenen Zeitraum von 10-20 Jahren es sehr wohl zu einer Gewichtung dahingehend kommen wird... aber in der Tat...das geht nun in diesem Thema etwas zuweit und führt auch nicht zur Antwort auf die Frage, was realistisch in den kommenden 2-3 Jahren an der Verbesserung der Situation, sowohl des Bahnhofes an sich, als auch am allgemein wenig attraktiven KAP im Besonderen zu erwarten ist.


    edit:


    weiß jemand, welche Geschosshöhenbeschränkung es dort gibt?



    .

    2 Mal editiert, zuletzt von crusoe ()

  • Die könnten auch gerne den Fernseher wieder aufbauen, der hatte damals immer einen gut beschäftigt, wenn man auch seinen Zug wartete. Auch wie das Kunstwerk, was früher in der Mitte des Raumes stand.

  • back to topic: Hat einer von euch eine Zusammenfassungen über die konkreten realisierten und zukünftig (sicheren) Maßnahmen am/im HBF? Viele Kleinigkeiten wie Schilderaustausch (durch die aktuellen blauen) übersieht man ja schnell.

  • Dus-Int: Der Ansatz ist gut, aber für mich nur Kosmetik. Trotz allem bleiben die großen Probleme, die hier im Thread ausführlich diskutiert werden, ungelöst!


    Natürlich nicht, das sind zwei paar Schuhe. Dennoch eine gute Idee und passt zum Thema Hbf.


    Noch in diesem Jahr wird realisiert:
    - neuer Boden Passerelle
    - neue Beschilderung Passarelle/ Empfangshalle
    - neu: Abfahrtstafeln der Rheinbahn in der Empfangshalle (fänd auch welche an den Bahnsteigabgängen gut - ist aber wohl in dieser Form nicht geplant)
    - mehrfach angekündigt aber ohne Veränderung bisher, neue Fahrplanständer und Schilder auf den Bahnsteigen

  • Bilder vom Hauptbahnhof - vor dem Umbau in den 80ern


    Empfangshalle (von der Treppe zum oberen Restaurant aus gesehen)
    http://img18.imageshack.us/img18/1206/hbfalt01.jpg


    Die Fassade
    http://img109.imageshack.us/img109/4078/hbfalt02.jpg


    Bahnsteige / Bahnsteighalle
    http://img651.imageshack.us/img651/83/hbfalt04.jpg


    Luftbild vor dem Umbau – die Immermannstraße läuft noch gerade auf den Adenauer-Platz zu; rechts ist noch der Rest des alten Postamtes an der Kronprinzenstraße zu erkennen.
    http://img718.imageshack.us/img718/7962/hbfalt05.jpg


    Luftbild während des Umbaus / Neubaus der U-Bahn, der Passage und der Bahnsteighalle. Im Bildvordergrund ist die temporäre Brücke für den bahnsteigzugang zu erkennen
    http://img16.imageshack.us/img16/4977/hbfalt06.jpg


    Alle Bilder entstammen alten Broschüren der Stadt Düsseldorf zum damaligen U-Bahnbau


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    Mod: Sehr interessante Bilder. Die Einbindungen mussten allerdings in Links umgewandelt werden, weil ungeachtet des Alters weiterhin fremde Bildrechte bestehen und eine Gestattung nicht unterstellt werden kann, auch wenn es die Stadt war, die die Photo einst veröffentlicht hat. (Sch)

  • im vergleich zu damals hat sich das umfeld auch aus heutiger sich stark verbessert.
    wenn man sich alleine die immermannstraße anschaut oder das areal der heutigen post....
    der zustand der haupthalle erinnert mich etwas an die empfangshalle des flughafen tempelhof in berlin.

  • Die Bilder zeigen den sicherlich renovierungsbedürftigen Zustand der 70er Jahre:


    Die Empfangshalle hatte eine große Öffnung zur angrenzenden Schalterhalle, sowie gegenüber eine großzügige Treppenanlage; das verlieh dem Raum etwas Struktur und Offenheit.
    Schon damals war das Gebäude mit Reklametafeln „gepflastert“, die teilweise die Architektur überdeckten.


    Die Bahnsteighalle war ebenso sanierungsbedürftig, aber im Vergleich zur aktuellen Überdachung wesentlich strukturierter und filigraner; der einzige Vorteil der neuen Dachkonstruktion ist die größere Höhe und die Ausrichtung der Hallenschiffe quer zu den Bahnsteigen, was eine gewisse Großzügigkeit erzeugt.


    Das s/w Luftbild zeigt mit dem Rest-Postamt an der damals noch bis zum Platz führenden Kurfürstenstraße die letzten Spuren des Krieges.
    Die damals schon verbreitete Immermannstraße verläuft aber noch gradlinig auf den Platz zu; erst durch den Bau des Immermannhofes wurde dieser räumliche Bezug zerstört.
    Da die Immermannstraße die direkte und beste Verbindung zur Stadtmitte ist, sollte dieser Fehler auf Dauer revidiert werden.


    Die Nachkriegsbebauung rund um den Adenauer-Platz war sicherlich nichts Besonderes. Es waren die damals üblichen Geschäftsbauten (wie heute).


    Aus städtebaulicher Sicht sollte der ganze Bereich zwischen dem Platz und der Karlstraße (bis hin zum Worringer Platz) überdacht werden.
    Bei einem wünschenswerten Abbruch des ehem. Postamtes am Nordende des Adenauer-Platzes könnte zudem auch die Kurfürstenstraße, als Gegenstück zur ebenfalls diagonal verlaufenden Graf-Adolf-Straße, wieder an den Platz herangeführt werden können.


    Das sicherlich Beste an dem damaligen Umbau des Hauptbahnhofes war die Öffnung nach Oberbilk; durch die Verlagerung des Stahlwerkes konnte eine fußläufige Verbindung geschaffen werden.


    Neu bedeutet nicht immer eine Verbesserung – aber früher war eben auch nicht alles besser!

  • Die alte Dachkonstruktion ähnelt dem Duisburger Hbf.


    Aber man sieht auf dem Bildern, dass auch viele Bereiche unsaniert aus den 70ern waren, bspw. der Eingangsbereich zur Empfangshalle.


    Von der gradlinigen Öffnung zur Immermannstr. kann man sich m.E. in nächster Zeit verabschieden. Rund um den KAP macht der I.-Hof noch den besten Eindruck im Vgl. zu allen anderen hässlischen Bauten zwischen I.-Str. und G.-A.-Str. Relativ gesehen ist also die Architektur des Hofes m.E. gut gelungen. Die Frage ist auch wer Eigentümer ist und wann der Hof erbaut wurde?


    Das Gebäude der Post ist auch eine politische Frage: Falls die Post zerschlagen wird (+Wegfall des Briefmonopols und MwSt-Privilegs) und dann unter einem erhelblichem Wettbewerbsdruck steht, ist eine Neustrukturierung Seitens des Vorstands gar nicht so abwägig. Aber wenn, wenn, wenn...

  • Die alte Dachkonstruktion ähnelt dem Duisburger Hbf. ...


    Die Dachkonstruktion war im Prinzip identisch; meines Wissens nach war es die erste Bahnsteig-Hallenkonstruktion in Deutschland, die komplett geschweißt war (also nicht mehr genietet).


    Zum Adenauer-Platz:
    Sicherlich wird im Bereich Immermannhof und Postamt innerhalb der nächsten 10 Jahre nichts passieren; aber das ist ja kein Grund, sich keine Gedanken zu machen.
    Es ist sogar ein Vorteil, wenn nicht so schnell geplant werden muß, wie an anderen Orten.
    Stadtplaner müssen zukunftsfähige Visionen für Entwicklung der Stadt entwickeln können;
    und nicht nur auf konkrete Projektentwicklungen von Investoren reagieren.


    Eine Stadt ist ein lebendiger Organismus, der sich ständig wandelt - die Stadtplanung sollte vorausschauend planen und Konzepte entwickeln; sie darf nicht der "Junior-Partner" von Investoren werden.


    Die Stadt muß der Initiator der Entwicklung sein. Investoren findet man für gute Konzepte immer, etwas Zeit ist da halt notwendig.

  • Als ich gestern am Hauptbahnhof war ist mir aufgefallen, dass an der Hälfte der U-bahnzugängen die großen blauen schilder abmontiert und durch (ich denke mal provisorische) Aufhängeschilder im aktuellen Design ersetzt wurden.

  • Die werden wahrscheinlich noch montiert. Viele Arbeiten sind bis heute noch nicht abgeschlossen: Auch an der Decke sind noch einzelne Lücken zu schließen. Die neue Beleuchtung funktioniert auch nicht an allen Stellen. Ich frage mich wann die ein Vorhaben mal als "komplett fertig" verkünden?

  • nun die schilder sahen aus wie einfache blechschilder die mit folie beklebt wurden. deshalb denke/hoffe ich,dass es sich hier nur um ein provisorium handelt.