1900 Kilometer Autobahn-Neubau bis 2015
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Alles anzeigenBerlin (dpa) - Das mehr als 12.000 Kilometer umfassende deutsche Autobahnnetz wird nach Aussage von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe bis zum Jahr 2015 um 1900 Kilometer erweitert.
Bau der Haseltalbrücke zwischen Suhl und Schleusingen für die Bundesautobahn A73.
© dpa
Das teilte Stolpe am Mittwoch auf dem Deutschen Straßen- und Verkehrskongress in Berlin mit.
Hinzu kämen über eine Länge von 2200 Kilometern der Ausbau vorhandener Strecken auf sechs Spuren sowie der Bau von Ortsumgehungen. "Die Straße wird auch in Zukunft die Hauptlast des Verkehrs tragen." Deutlich zunehmen werde vor allem der Umfang an Erhaltungs-Investitionen einschließlich Brücken und Tunnel. "Der Zustand vieler Straßen und Brücken in Deutschland verschlechtert sich weiter", sagte der Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Jürg Sparmann. "Es ist höchste Zeit zu handeln."
Strittig bleibt das Ausmaß der Sicherheit deutscher Brücken nach einem Bericht der Prüfgesellschaft Dekra. Die Brückenexperten der Dekra Real Estate Expertise GmbH (Dekra REE) hatten in der vergangenen Woche unter dem Titel "Leise rieselt der Beton", festgestellt, dass der letzte Prüfbericht eine "katastrophale" Entwicklung aufzeige. "Bei ca. 16 Prozent oder fast 20 000 Brücken sind umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich, bei ca. 14 000 Brücken ist die Verkehrs- und Standsicherheit so gefährdet, dass sie sofort gesperrt werden sollten."
120 000 Straßenbaubrücken zählten zu den Bauwerken, ohne die in Deutschland der Verkehr nicht laufen würde. "Wir werden spätestens 2006 ca. 50 Prozent der Brücken mit der Zustandsnote 3 und schlechter bewerten." Dafür seien nach den Prüfvorschriften "umgehende Sanierungsarbeiten" einzuleiten.
Ein Sprecher des Verkehrsressorts hatte diese Dekra-Darstellung als maßlos überzogen zurückgewiesen. Allerdings hatte auch das Ministerium kürzlich mitgeteilt, dass etwa die Hälfte der rund 36 000 Bundes-Brücken in den kommenden Jahren saniert werden müssten, da sie "in die Jahre gekommen" seien. Zwei Drittel seien älter als 25 Jahre und in den 70er Jahren zum Teil in Leichtbauweise entstanden.
Stolpe erklärte nun, es gebe ein umfangreiches Prüf- und Erhaltungsprogramm. Brücken-Schäden würden so rechtzeitig erkannt und könnten beseitigt werden. Das sichere das auf 50 Milliarden geschätzte Anlagevermögen der Brücken und gebe dem Verkehrsteilnehmer Sicherheit. Auch die Tunnel-Sicherheit werde mit hoher Priorität verfolgt. Zum Autobahn-Ausbau sagte Stolpe, nach der Zustimmung des Parlaments über 80 Milliarden Bundesfernstraßen-Mittel bis 2015 könnten "wichtige Achsen des Fernstraßennetzes komplettiert werden".