München: 8- und 6-spuriger Ausbau der A9 Richtung Nürnberg
Wer schon einmal von Norden her nach München gefahren ist bzw. über die A9 aus München heraus, der kennt die Problematik...
Bundesverkehrsminister Stolpe gibt Finanzierungszusage – 2004 beginnen die Arbeiten auch für den Lärmschutz
Der chaosträchtige Engpass auf der Nürnberger Autobahn soll rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 beseitigt sein. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat am Freitag die schon sehnsüchtig erwartete Finanzierungszusage für den Abschnitt zwischen Frankfurter Ring und dem Kreuz Neufahrn gegeben. Damit können voraussichtlich 2004 die ersten Arbeiten beginnen.
Die Zusage aus Berlin gilt für 350Straßen-Kilometer bundesweit – und damit, wie Ministeriums-Sprecher Michael Zirpel auf Anfrage bestätigte, auch für den sechs- beziehungsweise achtspurigen Ausbau der A9 im Raum München. Die Trasse, von Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) gerne als „meistbefahrene Autobahn Europas“ tituliert, soll auf Höhe Freimann von vier auf sechs Fahrspuren plus Pannenstreifen und nördlich des Kreuzes Nord auf acht Spuren erweitert werden. Beckstein hat mehrfach eine Finanz-Zusage aus Berlin angemahnt. 54Millionen Euro sind für den gut elf Kilometer langen Abschnitt notwendig.
Der Ausbau der A9 ist bereits mit höchster Priorität im neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) verzeichnet, der allerdings grundsätzlich keine Details über die Finanzierung enthält. Wie Zirpel versichert, geht ein rascher Ausbau der WM-Trassen nicht zu Lasten anderer wichtiger Projekte. Zusätzliches Geld gibt es allerdings nicht – der Bund garantiert lediglich die frühzeitige Auszahlung. Die Länder haben nun die Wahl: Entweder nehmen sie das Vorfinanzierungs-Angebot an – dann werden ihre BVWP-Projekte insgesamt früher fertig. Was aber auch heißt: Anschließend ist bis 2015 Sendepause an der Bagger-Front. Oder aber sie schieben stattdessen andere Projekte nach hinten – kommt aufs Gleiche hinaus, liefert aber eine sinnvollere Baustellen-Verteilung.
Für die Anwohner des Münchner Nordens sind mit dem Autobahn-Ausbau spürbare Verbesserungen verbunden: Ein derart gravierender Eingriff in den Bestand verpflichtet den Bund, auf eigene Kosten Lärmschutzwände zu bauen. Die – bis zu neun Meter hoch und auf beiden Seiten der Autobahn platziert – werden dann ebenfalls bis 2006 stehen.
Zum stadiontauglichen Ausbau des Verkehrsnetzes zählen auch noch andere Projekte, die aber aus anderen Kassen finanziert werden. Dazu gehört insbesondere der Neubau eines Halbanschlusses an der A99 und die Aufstellung eines elektronischen Leitsystems – ganz zu schweigen von der erweiterten Autobahn-Ausfahrt Fröttmaning und den Straßen rings ums Stadion selbst. Zudem wird derzeit die U-Bahn-Linie6 aufgemotzt. Sie erhält eine verbesserte Signaltechnik sowie vergrößerte Bahnhöfe (Fröttmaning und Marienplatz).