Wohnungs- und Büromarkt in HH - Diskussionsthread

  • John Wayne. Es herrscht ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Ich war des öfteren auf Wohnungsbesichtigungen in diversen mehr oder weniger zentralen Stadtteilen (Barmbek, Wandsbek, Hamm, Veddel...), wo bis zu 50 Interessenten auftauchten.
    In Winterhude gibt es noch ein paar Kleingartenflächen, die man in Wohnraum umwandeln könnte.

  • @ Digger D21


    Ich würde gerne wissen ob du einen Neubau oder Altbau (1950-1980) besichtigst hast.
    50 Interessenten bei einem Neubau egal welche Lage kann ich noch nachvollziehen .Obwohl das im Vergleich zu den sehr beliebten Stadtteilen wo öfters mal 100-150 Leute aufkreuzen noch eher wenig ist

  • Ich finde 50 Interessenten für eine Wohnung schon viel! Ich hatte nach einer günstigen kleinen Wohnung (unter 400 Euro warm, mehr war nicht möglich mit meinem Einkommen) gesucht, und immer war der Andrang groß, egal ob Alt- oder Neubau. Das paradoxe: Auch in den am Stadtrand liegenden Stadtteilen ist es nicht günstiger, ja manchmal sogar teurer als in Barmbek oder Hamm.

  • Ich verstehe das Problem aber ich fürchte ,dass es noch lange ein Problem bleiben wird solange es in Hamburg so schwer ist Wohnungen im grossen Stil zu bauen. Es fehlt der Pioniergeist und die behördliche Flexibilität um sowas umzusetzen.

  • So viele interessante Meinungen, da muss ich natürlich auch noch meinen Senf dazu geben.


    ^^ Es ist ja eigentlich voellig egal, ob die Gaerten einladend wirken oder nicht. Die Nutzer werden sie ja wohl offenbar einladend finden und das zaehlt erstmal. Was andere darueber denken hat demnach doch keine wirkliche Relevanz.


    Hier muss ich Dir deutlich widersprechen. Kleingärten haben selbstverständlich eine höhere Daseinsberechtigung, wenn es auch noch weitere Nutznießer außer den Inhabern gibt. Wenn andere Menschen dort z.B. gern spazieren gehen oder die Kleingärten aus ökologischen Gründen eine Bedeutung haben dann muss man dies schon einbeziehen. Dennoch ändert sich natürlich an meiner Meinung zu zentrumgsnahen Kleingärten nicht.


    Was frueher einmal eine gute Sache gewesen sein mag, das kann unter den heutigen Umstaenden eher schaedlich fuer die Stadt sein weil es einige wenige zu Lasten vieler anderer privilegiert. Es ist nicht einzusehen, warum Wohnungen in schlechterschlossenen Randlagen gebaut werden sollen, solange es noch zahlreiche mit Kleingaerten belegte und somit untergenutzte zentral gelegene Flachen gibt.


    Dem ist ohne wenn und aber zuzustimmen. Das Selbe gilt übrigens auch für die Menschen, die von Saga GWG Wohnungen profitieren. Es gibt keine Begründung dafür, warum deren Mieten weniger stark steigen sollten als marktüblich. Dadurch, dass die Saga GWG ein städtisches Unternehmen ist subventionieren nämlich alle Menschen, die keine solche Wohnung haben die wenigen privilegierten Mieter, die eine solche Wohnung nutzen dürfen. Daher befürworte ich eine stärkere Ausrichtung der Mietanpassungen bei der Saga GWG am Markt, alles andere ist zutiefst unsozial und ungerecht.


    Hamburg braucht dringend Flaechen fuer den Wohnungsbau und die Stadt hat kein Geld mehr um endlos neue U- oder S-Bahnen zu bauen. Solange es in Hamburg noch zahlreiche Kleingartenalagen gibt, die relativ stadtnah und gut erschlossen liegen, sollten diese Flaechen dringend in Gebiete fuer Stadtentwicklung, insbesondere fuer mittelpreisigen Geschosswohungsbau umgewandelt werden.


    Sehr richtig. Kleingärten sind schließlich städtische Reserveflächen und sollten ohne größere Probleme geräumt werden können, wenn sie für andere Nutzungen (z.B. Wohnungsbau oder Gewerbe) benötigt werden.


    Voellig 'defizitaer' wird das ganze unter Beruecksichtigung der Lohnsteuer: Hamburg subventioniert derzeit stadtnahe Flaechen fuer Laubenpieper, damit der/die Berufstaetige pendeln muss und somit seine/ihre Steuern ggf. in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein entrichtet statt in Hamburg! Damit muss Schluss sein! Flaechen fuer Wohungen in Hamburg frei machen heisst auch, Steueraufkommen zu halten bzw nach Hamburg zu bringen.


    Sehr richtig. Dies ist ein großes Problem für Hamburg, dass Menschen, die in Hamburg arbeiten und hier von der Infrastruktur profitieren und Kosten verursachen ihre Steuern in dem Umlandsgemeinden bezahlen. Es gibt im Übrigen sogar recht viele Menschen, die in MV oder gar Berlin wohnen und in Hamburg arbeiten.


    Hamburgs Dichte ist extrem gering. Das kommt historisch allein schon durch die Totalzerstoerung im zweiten Weltkrieg und den 'lockern' Wiederaufbau (bzw in vielen Faellen eben oft den Nicht-Wiederaufbau) unter der nicht mehr zeitgemaessen Praemisse der autogerechten Stadt. Der zusaetzliche Verkehr den diese (Fehl-)Steuerung der 50er-70er heute noch erzeugt ist enorm und belastet Hamburg schwer.


    Hamburg ist im Vergleich zu anderen deutschen Städten in der Tat sehr dünn besiedelt: Hamburg (2366 Einwohner/km²) ist wesentlich dünner besiedelt als z.B. Berlin (3899), München (4355), Frankfurt (2737), Stuttgart (2925). Unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern sind lediglich Dortmund (2068), Bremen (1682), Dresden (1593) und Leipzig (1758) dünner besiedelt. Selbst Hannover (2560) hat eine höhere Einwohnerdichte.
    Von Städten wie London (4784), Paris (20774) oder Barcelona (16056) möchte ich gar nicht erst anfangen.


    Wenn es zu teuer wird diesen Stadtstaat-Status zu behalten dann muss man ihn halt aufgeben und von einem "Bundesland" zu einer normalen Stadt in einem größeren Bundesland werden.


    Vermutlich würde eine deutliche Mehrheit in Hamburg einen Nordstaat unterstützen, dessen Hauptstadt dann selbstverständlich Hamburg würde. Immerhin profitiert eine Großstadt auch deutlich von dem umliegenden Bundesland (siehe z.B. München).


    Wenn du nämlich sagst dass die demokratische Mehrheit die Legitimation hätte den Kleingärtnern ihre Gärten zu nehmen kann ich dir nur sagen dass ich mir nicht vorstellen kann dass es solch eine Mehrheit unter den Hamburgern gibt.


    Kleingärten sind aber explizit als Reserveflächen ausgewiesen. Wenn sie benötigt werden, sind sie zu räumen. Ohne wenn und aber. Das wissen die Kleingärtner vorher oder sie sollten es zumindest wissen.


    Die undichte Bebauung in Hamburg ist ein Problem. Sie ist erstmal furchtbar unurban und zweitens isoliert sie die Bewohner. Deshalb brauch man nicht unbedingt neue Flächen sodern eine verdichtete und höhere Bebauung in den betroffenen Stadtteilen.


    Vollkommen richtig. Obendrein sind stärker verdichtete Städte auch besser für die Umwelt. Wir benötigen allerdings neben Nachverdichtungen und Lückenschließungen auch neue zentrumsnahe Flächen (z.B. Kleingärten) für den Wohnungsbau, aber auch für Gewerbe und evtl. Forschungseinrichtungen (siehe aktuelles Konzept der Handelskammer).



    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum dass es in Hamburg generel einen Wohnungsmangel bzw. eine Wohnungsnot gibt. Das wird dir jeder Immobilienmarktler bestätigen können.
    Dieser "drastische" Wohnungsmangel exestiert nur in den sehr beliebten Stadtteilen (die natürlich dicht bebaut sind) wie Eppendorf, Winterhude, Sternschanze.... etc.
    In diesen Stadtteilen kenne ich zumindest keine Kleingärten die den Bau von neuen Wohnungen verhindern.


    Dem muss ich deutlich widersprechen. Es gibt in Hamburg einen Wohnungsmangel in allen Lagen und in allen Preiskategorien. Und es gibt einige Kleingärten auch in den von Dir genannten beliebten Stadtteilen, die für den Wohnungsbau genutzt werden könnten.


    Es herrscht ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum.


    Es gibt generell einen Mangel an Wohnraum in Hamburg. Dieser Fehler wird leider sehr oft gemacht und wird durch Wiederholen nicht richtiger. Es gibt auch zu wenige hochpreisige Wohnungen in Hamburg. Dadurch entsteht Druck "nach unten". Wer keine sehr hochpreisige Wohnung bekommt, weicht eben auf eine gehobene mittelpreisige Wohnung aus. Wer keine mittelpreisige Wohnung bekommt, weicht auf eine günstigere Wohnung aus. Usw. Hamburg muss auch den Bau hochpreisigen Wohnraums forcieren, um den Druck von den anderen Preiskategorien zu nehmen. Das ist wichtig und wird leider noch viel zu wenig in der öffentlichen Diskussion bedacht.


    Edit: Und noch ein Nachtrag. Dieser Blödsinn mit der autofreundlichen Stadt kann nur irgendwann mal gewesen sein. Als Autofahrer kann ich Euch sagen, dass Autofahren in Hamburg absolut grausam ist. Im Übrigen gibt es in Hamburg nur eine relativ geringe Autodichte, Hamburg liegt unter den 50 größten deutschen Städten nur auf Platz 40 mit 402 Autos pro 1000 Einwohnern. Auf Platz 1 ist Bochum mit 508 und auf dem 50. Platz Berlin mit 319 Autos.

  • Es ist ein weit verbreiteter Irrtum dass es in Hamburg generel einen Wohnungsmangel bzw. eine Wohnungsnot gibt. Das wird dir jeder Immobilienmarktler bestätigen können.


    Ich verstehe das Problem aber ich fürchte ,dass es noch lange ein Problem bleiben wird solange es in Hamburg so schwer ist Wohnungen im grossen Stil zu bauen.


    Aha... verstehe... In Post 26 heisst es es gaebe eigentlich gar kein Problem, denn der angebliche Wohnungsmangel in Hamburg sei ja nur ein "weit verbreiteter Irrtum". Vier Postings weiter unten gibt es dann nach Deiner Aussage anscheinend doch ein Problem das man aber erst durch Wohnungsbau 'im grossen Stil loesen kann'. Ja was denn nun?


    (...) wenn es auch noch weitere Nutznießer außer den Inhabern gibt. Wenn andere Menschen dort z.B. gern spazieren gehen oder die Kleingärten aus ökologischen Gründen eine Bedeutung haben (...)


    Na, das werde ich naechsten Sommer mal ausprobieren. Ich bin gepsannt wie die Reaktionen ausfallen, wenn ich die Kleingaerten mal als 'oeffentlich' ansehe und quer hindurch spaziere oder auf dem Gemuesebeet eines Schrebers mit meinen Freunden ein Picknick aufbaue oder den Grill anschmeisse...

  • Na, das werde ich naechsten Sommer mal ausprobieren. Ich bin gepsannt wie die Reaktionen ausfallen, wenn ich die Kleingaerten mal als 'oeffentlich' ansehe und quer hindurch spaziere oder auf dem Gemuesebeet eines Schrebers mit meinen Freunden ein Picknick aufbaue oder den Grill anschmeisse...


    Na, Du sollst nicht durch die Gärten gehen, sondern auf den Wegen ZWISCHEN den Gärten. Negative Reaktionen würden mich sehr wundern, wahrscheinlich wirst Du sogar mit einigen Menschen dort ins Gespräch kommen. Das Vorhaben mit Grill und Picknick war sicherlich nicht ernst gemeint...

  • @ midas



    ich meine das so:


    Den so oft beschriebenen Wohnungsmangel sehe ich weiterhin hauptsächlich in bestimmten Stadtteilen und nicht als Gesamtproblem. Ich stimme euch also allen zu wenn ihr sagt dass diese Flächen freigegeben werden müssen.
    Jedoch ist das für mich nicht die Lösung des Problems. Man sollte sich hauptsächlich mit den städtebaulichen Fehlern der Nachkriegszeit beschäftigen und sie beheben. dazu gehört für mich vor Allem die undichte Bebauung in den östlichen Gebieten Hamburgs.
    Da wir mit diesen Fehlern aber noch sehr lange leben müssen (schlichtweg aus dem Grund dass man diese Stadtteile nicht einfach abreißen kann ohne das sich jemand aufregt) sollte man neue Wohnungen da bauen, wo es einen expliziten Wohnungsmangel gibt: in den dicht bebauten Vierteln. Dort gibt es viele Stellen an denen (zb. da wo hässliche Nachkriegsbauten stehen) man Wohnhochhäuser platzieren kann. So schafft man eine urbanere Atmosphäre,ersetzt die hässlichen Häuser und schafft deutlich mehr Wohnraum.
    Ganz wichtig ist dabei Hochhäuser nur in integrierten dichten Bebauung zu bauen (das gilt für jedes Gebäude) denn sonst macht man die selben Fehler wie die Städtebauleute damals.

  • ^^ Ich glaube Du verkennst ein wenig die Realitaeten und ueberschaetzt die Handlungsspielraeume der Stadt Hamburg: Du benutzt in deinem Postig fuenf mal den Ausdruck "man". Man sollte... man muss... Aber wer ist denn bitte 'man'? Du selbst? Die Stadt? Private Firmen?


    Abgesehen, dass ich Deine Ideen nicht ganz nachvollziehen kann: Wie soll denn das bitte praktisch funktionieren wenn es nicht aus dem Markt selbst kommt? Zum beispiel das von Dir gewuenschte Abreissen von haesslichen Nachkriegsbauten und deren Ersatz durch Wohnhochhäuser? Soll die Stadt Hamburg zu den Eigentuemern hingehen und sagen: Wir zwingen Dich morgen dein Haus abzureissen und dafuer ein Wohnhochhaus zu bauen! Auf welcher Basis soll denn das funktionieren? Mit Waffengewalt? Mit einem neuen Gesetz das besagt "alle Nachkriegsbauten die John Wayne haesslich findet muessen abgerissen werden"?


    Ich finde / faende Nachverdichtung auch sehr wichtig nur man kann sie nicht immer und ueberall einfach befehlen.


    Die Stadt, bzw der Senat hat vor einem Jahr vom Waehler mit grosser Mehrheit den Auftrag bekommen mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das Ziel ist klar, die Frage ist nur wie.


    Ausser Bebauungsplaene anzupassen und zu 'hoffen' dass sich da etwas tut, hat die Stadt nur die Moeglichkeit ihr eigene Flaechen welche bislang nicht durch Wohnen genutzt werden planrechtlich umzuwidmen und sie an Firmen, Privatleute und Genossenschaften mit der Auflage zu verkaufen dort bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei darf die Stadt nicht wie frueher den Fehler machen nur abgelegene und schlecht erschlossene Flaechen zu entwickeln um Konflikte bei der Entwicklung zu vermeiden. Die permanenten Folgeeffekte eines solchen Handelns sind viel negativer als der einmalige Aerger den es mitbringt wenn man stadtnah aktiv wird und zB dafuer Kleingaerten planiert und bebaut.


    Anderenfalls kann die Stadt maximal noch die staeadtische Saga-GWG 'zwingen' bzw anordnen Wohnraum zu bauen. Aber auch dafuer braucht die Saga dann Flaechen von der Stadt.


    Geeignete Flaechen liegen nun mal nicht en masse herum. Es muessen also daher bestehende Flaechen besser und dichter genutzt werden (da sind wir uns einig). Also auch, aber nicht nur Kleingaerten.


    PS: die Ansicht zum Versichten im Osten Hamburgs teile ich nebenei: Nur auch hier gillt, dass die Stadt Abriss und Neubau nicht einfach anordnen kann (schoen waer's).

  • - Hamburg (2366 Einwohner/km²) ist wesentlich dünner besiedelt als z.B. Berlin (3899), München (4355), Frankfurt (2737), Stuttgart (2925)... Von Städten wie London (4784), Paris (20774) oder Barcelona (16056) möchte ich gar nicht erst anfangen.



    - Im Übrigen gibt es in Hamburg nur eine relativ geringe Autodichte, Hamburg liegt unter den 50 größten deutschen Städten nur auf Platz 40 mit 402 Autos pro 1000 Einwohnern. Auf Platz 1 ist Bochum mit 508 und auf dem 50. Platz Berlin mit 319 Autos.


    Interessante Statistiken, die ich gern weiter erkunden würde. Aus welchen Quellen stammen sie denn?

  • Ich bin gepsannt wie die Reaktionen ausfallen, wenn ich die Kleingaerten mal als 'oeffentlich' ansehe und quer hindurch spaziere oder auf dem Gemuesebeet eines Schrebers mit meinen Freunden ein Picknick aufbaue oder den Grill anschmeisse...


    Kleingärten bestehen nicht nur aus Privatflächen, sondern auch aus öffentlich zugänglichen Wegen. Teilweise gehören sie zu Grünzügen und sind sie als Radwege brauchbar, wenn man Radrouten abseits der Straßen sucht. Die Qualität zum "Spazierengehen" würde ich allerdings infrage stellen, es ist erwartungsgemäß ein meist monotones, langweiliges Umfeld.


  • Dem ist ohne wenn und aber zuzustimmen. Das Selbe gilt übrigens auch für die Menschen, die von Saga GWG Wohnungen profitieren. Es gibt keine Begründung dafür, warum deren Mieten weniger stark steigen sollten als marktüblich. Dadurch, dass die Saga GWG ein städtisches Unternehmen ist subventionieren nämlich alle Menschen, die keine solche Wohnung haben die wenigen privilegierten Mieter, die eine solche Wohnung nutzen dürfen. Daher befürworte ich eine stärkere Ausrichtung der Mietanpassungen bei der Saga GWG am Markt, alles andere ist zutiefst unsozial und ungerecht.


    Die frei finanzierten Wohnungen von SAGA GWG sind auch nicht mehr so günstig. Und die Sozialwohnungen ($5-Schein usw.) sind ja gerade ein Privileg der Unterprivilegierten. Um so eine Wohnung zu bekommen, muss man nachweisen können, dass man sich keine Wohnung zu Marktpreisen leisten kann. Im übrigen ist die Qualität der meisten SAGA GWG-Wohnungen auch nicht das Gelbe vom Ei. Da ist man bei den meisten Baugenossenschaften in puncto Preis und Qualität besser bedient, sofern man denn eine Wohnung bekommt.


    Zu dem Argument mehr hochpreisige Wohnungen, um den Druck von billigem Wohnraum zu nehmen: Wenn es funktioniert, gerne. Aber damit es funktioniert, müssten solche Wohnungen aber auch gewisse Extras haben, die normale Wohnungen nicht bieten: z.B. intelligente Haustechnik, Wände, durch die kein Ton dringt (mein US-Kollege erzählte mir was von so einer Spezialpaste, die in den Zwischenraum von zwei Wänden verteilt wird und so extrem gute Schallisolierung ermöglicht). Anderenfalls wird der Preis nur über die Zentralität der Lage bestimmt -> weitere Segregation von ganzen Stadtteilen nach Arm und Reich.

  • @ midas
    tut mir leid aber du hast mich leider ein wenig missverstanden.
    Wir sind uns im Prinzip ganz einig




    ich weiß doch auch das die Stadt niemanden zwingen kann. Außerdem ist sie ja an der Situation auch selbst schuld indem sie über Jahrzehnte massiv öffentliche Flächen verkaufte.
    Tja , wer den Markt bestimmen will muss auch großflachig am Markt teilnehmen ,so ist das nunmal.
    Mein Vorschlag mit den Hochhäusern war halt nur ein Vorschlag den Wohnungsmangel in den Griff zu bekommen.
    Und anstatt diese einfach so in die Gegend zu setzen ,wäre es sind sinnvoll sie in bereits bestehende Struckturen zu integrieren indem man unschöne Gebäude entfernt

  • Interessante Statistiken, die ich gern weiter erkunden würde. Aus welchen Quellen stammen sie denn?


    Wikipedia bzw. Kraftfahrtbundesamt.
    Edit: Hier ist ein Artikel zur Autofahrerdichte: http://www.bild.de/auto/2010/b…anking-11402076.bild.html


    Die frei finanzierten Wohnungen von SAGA GWG sind auch nicht mehr so günstig. Und die Sozialwohnungen ($5-Schein usw.) sind ja gerade ein Privileg der Unterprivilegierten. Um so eine Wohnung zu bekommen, muss man nachweisen können, dass man sich keine Wohnung zu Marktpreisen leisten kann. Im übrigen ist die Qualität der meisten SAGA GWG-Wohnungen auch nicht das Gelbe vom Ei. Da ist man bei den meisten Baugenossenschaften in puncto Preis und Qualität besser bedient, sofern man denn eine Wohnung bekommt.


    Von den Sozialwohnungen rede ich nicht. Übrigens wird die Wohnung ja sowieso vom Amt bezahlt. So what? Aber ansonsten sind diese Wohnungen schon günstiger als der Durchschnitt vergleichbarer Wohnungen. Daher sind diese Forderungen nach Mieterhöhungszurückhaltung hochgradig egoistisch und unsozial.


    Zu dem Argument mehr hochpreisige Wohnungen, um den Druck von billigem Wohnraum zu nehmen: Wenn es funktioniert, gerne. Aber damit es funktioniert, müssten solche Wohnungen aber auch gewisse Extras haben, die normale Wohnungen nicht bieten: z.B. intelligente Haustechnik, Wände, durch die kein Ton dringt (mein US-Kollege erzählte mir was von so einer Spezialpaste, die in den Zwischenraum von zwei Wänden verteilt wird und so extrem gute Schallisolierung ermöglicht). Anderenfalls wird der Preis nur über die Zentralität der Lage bestimmt -> weitere Segregation von ganzen Stadtteilen nach Arm und Reich.


    Natürlich funktioniert das. Und natürlich funktioniert es neben der Makrolage auch über die Mikrolage und über die Ausstattung. Nehmen wir mal an es gibt ein Bauprojekt am Kanal, dann kannst Du die Wohnungen in der ersten Reihe relativ hochpreisig vertreiben und die dahinter entsprechend günstiger. Das geht natürlich dann auch über die Ausstattung. Es gibt ja einige Beispiele in Hamburg, wo etwas höherpreisiger Wohnraum in nicht so beliebten Lagen angeboten wurde und auch weg gegangen ist. Auch das führt zu einer Durchmischung. Soziale Segregation wollen wir doch alle vermeiden.


    Edit: Noch etwas zur Nachverdichtung. Es gibt durchaus Möglichkeiten dies zu forcieren. Man kann z.B. erheben wo Lückenschlüsse und Nachverdichtungen sinnvoll sein könnten, dann könnte man die Eigentümer ermitteln und diesen dies mitteilen, z.B. verknüpft mit dem Hinweis auf geringeren bürokratischen Aufwand und vereinfachte Genehmigungen, evtl. wäre auch eine gewisse finanzielle Förderung möglich. Ich habe irgendwann mal gelesen, dass das sogar in einem Stadtteil oder Straßenzug in Hamburg gemacht wurde. Man hat erhoben, wo Lückenschlüsse möglich und sinnvoll wären und dann wohl auch darauf hingewiesen. Ich weiß aber nicht, ob es wirklich Erfolg gebracht hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von Oeconom () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Von den Sozialwohnungen rede ich nicht. Übrigens wird die Wohnung ja sowieso vom Amt bezahlt. So what?


    Das Amt bezahlt eben NICHT die ganze Miete. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.


    Das Amt bezahlt für ALGII-Empfänger nur bis zu einer bestimmten Obergrenze. In Hamburg wird zur Bestimmung dieser Obergrenze derzeit der Mietenspiegel von 2007 herangezogen. Derzeit gilt noch eine Fachanweisung, die den Wohnraumbestand in Baualtersklassen unterteilt. Dadurch ergeben sich je nach Baualtersklasse Höchstwerte für Mietzuschuss von z.B. 277,00-382,50 Euro bei 1-Personen-Haushalten und und 332,40-459,00 Euro bei Zwei-Personen-Haushalten. Alles, was darüber geht, muss der ALGII-Empfänger von seinen derzeit 374 Euro ALGII selber tragen.


    Für Geringverdiener gibt es zwar das Wohngeld, aber es ist ein Mietzuschuss, und keine vollständige Übernahme der Mietkosten vom Amt. Da die Berechnung des Wohngelds von zu vielen Faktoren abhängt, habe ich mal folgende Beispiele genommen. Ich denke mal, 1000 Euro Brutto geht in Hamburg als geringes Einkommen durch:

    Beispiel 1 (durchaus realistisch): 1-Personen-Haushalt, 1000 Euro brutto monatlich (= etwa 780 Euro netto), 400 Euro Warmmiete. Monatlicher Mietzuschuss vom Amt: 107 Euro.


    Beispiel 2 (natürlich nicht real): 1-Personen-Haushalt, 1000 Euro brutto monatlich, 1000 Euro Warmmiete. Monatlicher Mietzuschuss vom Amt: 117 Euro.


    Die Grenze beim Wohngeldanspruch liegt übrigens bei knapp 1300 Euro monatlichem Bruttoeinkommen. Ab diesem Betrag gibt es selbst dann kein Wohngeld mehr, wenn die Miete bei utopischen 1000 Euro warm liegen würde.



    Ich glaube, ich brauche dir nicht zu sagen, dass die Behörden bei der Anpassung der Berechnungsgrundlagen an aktuelle Marktpreise immer hoffnungslos hinterher hinken. ;)

  • Da München schon fiel, Stadt/Umland München gehen eine Symbiose ein. Beide profitieren voneinander. Ob ihr das dann mit erneutem lokalpatriotischen Tusch "Nordstaat" nennt oder einfach zu Niedersachsen dazu geht ist dabei doch vollkommen egal. Ich würde im Übrigen nicht "Hauptstadt" sein wollen, diese bürokratische Funktion besetzt nämlich große prominente zentrale Flächen. Wäre Hamburg nur eine Gemeinde von vielen in einem Flächenstaat würden mit Sicherheit einige Liegenschaften und Areale in zentralem Bereich zur Neuentwicklung frei. Üblicherweise sind Behördenkieze leblos und nach Dienstschluss menschenleer.


    Und selbst das bundesdeutsche Durchschnittseinkommen, welches viel niedriger als jenes in Bayern oder auch Hamburg ist, liegt sehr viel höher als 1.000 Euro Brutto. Mit solch einem Einkommen gilt man nach hiesiger Definition als "arm". Siehe die Pfändungsfreigrenze die einem nur das Lebensnotwendige lässt, die wohl am aufschlußreichsten ist, da die Regierung die offizielle Armutsgrenze gerne etwas niedriger ansetzt um weniger Sozialleistungen zahlen zu müssen, denn unter diese Grenze darf ja kein Bundesbürger fallen qua Sozialstaatsauftrag. Die Pfändungsfreigrenze liegt bei einem Alleinstehenden nach meiner Erinnerung bereits über 1.000 Euro NETTO monatlich.


    Wie so oft wird anhand einer kleinen, sicherlich nicht unwichtigen aber nicht mehrheitsbildenden, Minderheit der Sozial Schwachen ein Thema diskutiert. Das führt uns doch nirgendwo hin.

  • Aehm. sorry.... Symbiose? Behördenkieze? Nordstaat? Sozialstaatsauftrag? mehrheitsbildende Minderheit? Pfändungsfreigrenze bei Alleinstehenden?


    Ich glaube du hast es jetzt 'elegant' geschafft einen Beitrag zu schreiben der nun wirklich ueberhaupt gar nichts mehr mit dem Thema zu tun hat. Das lautet naemlich, wenn ich daran erinnern darf: Kleingaerten vs Wohungsbau.


    Aber wenn schon off Topic, dann bitte:


    Ob ihr das dann mit erneutem lokalpatriotischen Tusch "Nordstaat" nennt oder einfach zu Niedersachsen dazu geht ist dabei doch vollkommen egal.


    Du hast nach wie vor nicht verstanden, dass das - unabhaengig davon ob Hamburg das denn nun wollte oder nicht - das ganze eben keine rein Hamburger Entscheidung waere. Glaubst Du denn im ernst Hamburg koennte sich mit einem anderen Bundesland gegen dessen Willen zwangsfusionieren? Das ganze ist a) vooellig absurd und hat b) nichts mit dem Thema zu tun! Also warum im aller Welt...?

  • Damit hast du zwar recht, aber ich bin nicht der einzige der nicht an der Threadüberschrift klebt. Insofern, nix für ungut.. dann lassen wir es an der Stelle.

  • Das Amt bezahlt eben NICHT die ganze Miete. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.


    Das ist ja auch richtig so.


    Das Amt bezahlt für ALGII-Empfänger nur bis zu einer bestimmten Obergrenze.


    Das ist auch richtig so. Dennoch wäre ich dafür, dass eine Pauschale ausgezahlt wird, das würde bessere Anreizwirkungen schaffen. Aber bis zu dieser Grenze wird eben alles gezahlt.


    Für Geringverdiener gibt es zwar das Wohngeld, aber es ist ein Mietzuschuss, und keine vollständige Übernahme der Mietkosten vom Amt.


    Und auch das ist richtig so. Warum sollte man Geringverdienern auch die komplette Wohnung bezahlen?


    Die Grenze beim Wohngeldanspruch liegt übrigens bei knapp 1300 Euro monatlichem Bruttoeinkommen. Ab diesem Betrag gibt es selbst dann kein Wohngeld mehr, wenn die Miete bei utopischen 1000 Euro warm liegen würde.


    Die Aussage ist schon ein wenig bizarr. Wieso sollte man das auch noch honorieren, wenn jemand sich eine Wohnung wählt, die völlig über seinen Verhältnissen liegt? Jeder Mensch muss schließlich normalerweise eine Wohnung wählen, die er auch mit seinem Einkommen bezahlen kann. Das ist ganz normal. Nur bei Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern ist dieses Prinzip leider ein wenig außer Kraft gesetzt.


    Aber jetzt sollten wir vielleicht wieder zum eigentlichen Thema zurück kommen.