ÖPNV: Stadtbahn Ludwigsburg

  • Die SSB hat bereits angesagt, dass sie keine Niederflurfahrzeuge warten oder betreiben willl. Die von dir vorgeschlagene Variante funktioniert also so nicht.
    Die Niederflur-Straßenbahn hätte vermutlich auch eine schmalere Spurweite, so dass dann wieder Dreischienengleise usw. benötigt werden.


    Die SSB will es nicht, schon klar, dafür hat sie ihre Gründe. Nur entscheidet die SSB nicht. Wenn sich Ludwigsburg für die Einführung einer Tram entscheidet machen die ne Ausschreibung. Und wenn in der Ausschreibung steht, dass man auf Niederflurtechnik setzt ist das maßgeblich und die SSB muss damit arbeiten. Die SSB kann dann davon absehen die Tram in LB zu betreiben oder eben unter dieser Voraussetzung den Betrieb doch anstreben. Und dann hätte die SSB auf einmal auch kein Problem mehr mit der Wartung etc. ;)
    Was Niederflur angeht hat luchs schon ausgeführt, die Spurweite hat damit gar nichts zu tun! Heute baut man überwiegend in Normalspur nur selten in Meterspur. Hat man damals aus Platzgründen gemacht. Und da Ludwigsburg keine Fachwerkstadt ist mit alten schmalen Gassen, sondern eine barocke Stadtanlage mit großzügigen Dimensionen, gibt es hier diese Platzprobleme nicht. In sämtlichen Straßen sollten Kurvenradien kein Problem sein, was dennoch kein Freifahrtschein ist für die SSB-DT8 (die ich übrigens sehr schätze, das hier kein falscher Eindruck entsteht).



    Moment! Ja, wenn ich vom Ludwigsburger Bahnhof zum Stuttgarter Hauptbahnhof möchte dann hast du sicher recht. Aber wenn jemand von z.B. der Ludwigsburger Innenstadt nach z.B. Hallschlag oder zum Naturkundemuseum will dann sieht die Sache doch ganz anders aus. Es ist daher wichtig durchgehende Verbindungen zu haben. Nicht weil sie jemand von Ende zu Ende fährt sondern weil es auch "in der Mitte" durchgehende Verbindungen ermöglicht.


    Ist ja richtig, meinetwegen kann man auch durchgehende Linien machen. Nur ist das sicher nicht die Priorität, v.a. für Ludwigsburg nicht. Auch sind die Pendlerströme sicherlich anders gelagert, dein Beispiel wäre eher Ausflugsverkehr. Was nicht heißt das es da nicht einen gewissen Anteil Pendler auf einer solchen Relation gibt, wird aber nicht die Priorität haben. Ich würde wie gesagt aber nicht dagegen protestieren ;)



    Warum teilst du die Kritik? Speziell bei dem vorgschlagenen Linienverlauf außerhalb der Ludwigsburger Altstadt verstehe ich das Problem nicht. Zumal man, wie gesagt, auch die Gleise tieferlegen kann, damit der Bahnsteig nicht so arg hoch wird.


    Ich teile sie weil ich verstehen kann, dass man sich daran (optisch) stört. Ich selbst habe aber kein Problem mit Hochbahnsteigen, den Sicherheitsaspekt habe ich ja extra hervorgehoben! Man kann die Gleise tieferlegen, ja, ist aber eher was für verkehrsberuhigte Abschnitte wie eben die Stuttgarter Beispiele in der Nordbahnhofsstraße. Ist dann doch wieder ein größerer Eingriff, den man sich bei Niederflurbahnen spart, ohne irgendwelche Nachteile. Glaube mir, warum man hier überhaupt Hochflur ins Spiel bringt (bzw. die SSB), ist die Nachbarschaft zu Stuttgart, der Kompatibilitätsgedanke, die Möglichkeit ein gemeinsames Netz zu schaffen und durchgehende Linien, wie du es ja auch beschreibst (ist ja auch eine Überlegung wert). Das sollte in meinen Augen aber kein KO-Kriterium sein. Wenn Niederflur für LB besser passt dann ist es halt so, verbaut hat man sich auch dann nichts falls es zu einem späteren Zeitpunkt ein Umdenken geben sollte. Bei Meterspur dagegen wäre der Zug abgefahren, da man sicher nicht wieder mit Dreischienengleisen beginnen würde. Mit Meterspur würde man Inkompatibilität schaffen!
    Aber nochmal zurück zu den Hochbahnsteigen, der Vergleich mit Stuttgart hinkt auf dem zweiten Blick. In Stuttgart sind diese Hochbahnsteige Teil eines größeren Ganzen, es gibt viele Tunnel, der Anteil an eigenen Bahnkörpern liegt glaube ich bei etwa 95%. Hochbahnsteige sind nicht störend in der Mitte der Heilbronner Straße, um mal die als Beispiel zu nehmen. Nehmen wir die Schreiberstraße als Gegenbeispiel (wo es sogar seitlich versetzte gibt), oder Stammheim, hier sieht die Welt etwas anders aus. Kaum einer will das mehr, allein da es vermeidbar ist, wie gesagt, ohne Stuttgart nebenan mit Hochflurbahnen, gäbe es diese Diskussion in LB nicht. Natürlich gäbe es eine Diskussion ob Tram oder nicht, aber Niederflurausführung wäre klar.

  • Verschiedene Niederflurstraßenbahnen

    Hier gibt es jetzt mal eine Übersicht wohin die Reise gehen könnte. Verschiedene Bahnen aus vielen Städten, mit Niederfluranteil von 60%-100%! Viele der gezeigten Bahnen fahren als Ein- oder Zweirichtungsfahrzeug, die meisten Bahnen gibt es sowohl in Meter-, als auch in Normalspurausführung.


    Berlin: Der fünfteilige F6 "Flexity Berlin" von kanadischen Hersteller Bombardier, ab 2011.


    Als siebenteiliger F8



    Karlsruhe: Der GT6-70D/N von Duewag/Siemens, ab 1995.


    Der längere GT8-70D/N, ab 1999.



    Leipzig: Der NGT8 von Siemens/ABB/DWA/Duewag, ab 1994.


    Der NGT 12 "Flexity Classic XXL" von Bombardier, ab 2005.



    Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg: Der 6MGT von ABB/Duewag, ab 1994.


    Fünfteilige Variobahn vom schweizerischen Herstelle Stadler, ab 2003.


    Als siebenteilige Version.



    Rostock: MGT6D von Duewag, in hohen Stückzahlen gebaut in den 90er Jahren. Fährt heute in verschiedenen Ausführungen in sehr vielen deutschen Städten.


    "Tramlink" von Vossloh Kiepe, ab 2014.



    Bilder: Silesia


    Modularer Aufbau ermöglicht verschiedene Längen und Ausführungen. Die Hersteller von modernen Straßenbahnen können auf individuelle Wünsche eingehen, ohne ausufernde Kosten.

  • Teil 2

    Braunschweig: NGT8D vom französischen Hersteller Alstom, ab 2007. Fährt auch in Magdeburg, Gera und Darmstadt.



    Dresden: Der NGT6DD von Bombardier, ab Mitte der 90er Jahre. Es fahren auch kürzere und längere Versionen davon in Dresden.


    "Flexity Classic XXL" von Bombardier, ab Mitte der 2000er Jahre.



    Frankfurt: Der "Flexity Classic" von Bombardier, ab 2003. Auch in vielen Städten unterwegs.



    Jena: Der "Tramino" vom polnischen Hersteller Solaris, ab 2014.



    Mainz: Die "Variobahn" von Stadler, ab 2012.



    Nürnberg: GT8N von Adtranz, ab 1999.



    Schwerin: Der "Flexity Classic" von Bombardier, ab 2000. Man kann längere Versionen kaufen, oder erstmal kürzere und dafür traktionsfähige Versionen.



    Würzburg: Die Stadt hatte meine ich als erste Stadt Niederflurtrams im Linienbetrieb (was ihnen optisch auch anzusehen ist). Hier der GT-E von LHB, ab 1988(!).


    Der GT-N von LHB, ab 1996.



    Bilder: Silesia

  • Teil 3

    Nun ein Blick ins nahe Ausland.


    Basel: "Combino" von Siemens, ab 2000. Fährt u.a. auch in Ulm, Augsburg, Freiburg und Nordhausen.


    Der "Tango" von Stadler, ab 2008.



    Der "Flexity 2" von Bombardier, ab 2014.



    Breslau: Der 16T vom tschechischen Hersteller Skoda, ab 2011.



    Krakau: Der NGT6D "Flexity Classic" von Bombardier, ab 1999.


    Neuere Version.



    Kattowitz: Der "Twist" vom polnischen Hersteller Pesa, ab 2013.



    Florenz: Der "Sirio" von Ansaldo Breda, ab 2010.



    Mailand: "Eurotram" von Adtranz, ab 2000.



    Bilder: Silesia


    Die Auswahl an Herstellern und Typen ist groß, einem individuell für Ludwigsburg zugeschnittenen Typen steht nichts im Wege. Genau so kann man eine günstige Tram von der Stange mit ausgereifter Technik wählen, die bereits hundertfach gebaut wurde und funktioniert.

  • Ich weiß, dass es gute Niederflur-Fahrzeuge gibt - du musst nicht hunderte davon zeigen nur um das zu beweisen ;).


    Du hast ein einem Punkt natürlich auch Recht - wenn Stuttgart keine (Hochflur-) Stadtbahn hätte, würde es die Diskussion auch überhaupt nicht geben. Offensichtlich bewerte ich die Wichtigkeit durchgehender Linien höher als andere hier, okay. Gleichzeitig teile ich nicht die Bedenken bzgl. der Optik nicht, da der momentan diskutierte Verlauf via Leonberger Straße in dieser Hinsicht wohl eher unempfindlich ist. Von einer optischen Beeinträchtigung der Altstadt kann hier wohl keine Rede sein. In den anderen Abschnitten, also in Pattonville und auf den existierenden Gleisanlagen findet ohnehin keine Beeinträchtigung statt. Die Ludwigsburger Altstadt ist eher nördlich der Wilhelmstraße zu finden, wo nach aktuellem Stand ja ohnehin in keiner Variante irgendwelche Züge fahren sollen


    Effektiv wird die Niederflur-Stadtbahn also diskutiert, um die optische Beeinträchtigung auf einer ca. 500m langen Strecke durch eine Straße zu minimieren, deren Aussehen heute primär von Parkplätzen geprägt wird. Dafür sollen durchgehende Linien und der Betrieb durch die SSB geopfert werden. Das halte ich halt für stark übertrieben und falsche Prioritäten.

  • Ich weiß, dass es gute Niederflur-Fahrzeuge gibt - du musst nicht hunderte davon zeigen nur um das zu beweisen ;).


    Vielleicht dir gegenüber nicht - aber ich denke es gibt viele, die nicht so oft in den Genuß der Wahrnehmung anderer Stadtbahnen kommen.


    Den Stadler Tango oder Avenio M oder auch der Avenio ohne M könnte ich mir sehr schön in in Ludwigsburg vorstellen.





    Gleichzeitig teile ich nicht die Bedenken bzgl. der Optik nicht, da der momentan diskutierte Verlauf via Leonberger Straße in dieser Hinsicht wohl eher unempfindlich ist. Von einer optischen Beeinträchtigung der Altstadt kann hier wohl keine Rede sein. In den anderen Abschnitten, also in Pattonville und auf den existierenden Gleisanlagen findet ohnehin keine Beeinträchtigung statt. Die Ludwigsburger Altstadt ist eher nördlich der Wilhelmstraße zu finden, wo nach aktuellem Stand ja ohnehin in keiner Variante irgendwelche Züge fahren sollen


    Das mit der Optik ist halt eine Sache die im Auge des Betrachters liegt. Und das wird man jemanden nicht ausreden mit dem blosen Erklären der eigenen Meinung.


    Irgendwie finde ich es witzig: im Zusammenhang mit Ludwigsburg den Begriff "Altstadt" zu verwenden. LB ist so eigentlich eine sehr junge Stadt, gerade mal vor kurzem im 18 Jahrhundert auf dem Reisbrett mit großen Prachtstraßen und viel Platz zum Aufmarschieren des ganzen Militärs entworfen. (Soviel zum Thema eng)


    Moderne Niederflurbahnen finde ich vor allem deswegen interessant - weil man damit auch engere Kurvenradien bis 25m bauen kann. Das gibt einem viel Spielraum in der Streckenführung z.B. in der Querung der Bahnlinie oder durch den ZOB und sicher auch an vielen anderen Stellen die Möglichkeit weniger Kompromisse eingehen zu müssen.


    Was zwar in einer standardisierten Betrachtung sicher keine Rolle spielt, ich mich aber immer mal wieder mal frage, wie sich die flexiblere Streckenführung aufgrund von 25 Meterradien und geringere Achslast im Vergleich zum DT8 (der ja als sehr schwer gilt) auf die Kosten des Streckenbaus und Unterhalts auswirkt?


  • Das mit der Optik ist halt eine Sache die im Auge des Betrachters liegt. Und das wird man jemanden nicht ausreden mit dem blosen Erklären der eigenen Meinung.


    Richtig. Stimmt sicher. Allerdings wird oft angeblich die Optik der "Altstadt" beeinträchtigt. Aus meiner Sicht liegt die Altstadt allerdings wo anders. Was genau in der aktuell diskutierten Streckenführung beinträchtigt wird würde ich einfach gerne mal verstehen. Ist vielleicht einfach nicht allen klar wo die Stadtbahn fahren würde?
    Ich habe kein Problem damit wenn jemand klar sagt "Die Stadtbahn soll durch Straße XYZ führen und dort stört mich der Anblick einer Stadtbahn". Das macht aber keiner, stattdessen ist abstrakter von "der Altstadt" oder dem "Optischen Eindruck" die Rede. Ich bitte einfach um genauere Angaben!




    Moderne Niederflurbahnen finde ich vor allem deswegen interessant - weil man damit auch engere Kurvenradien bis 25m bauen kann. Das gibt einem viel Spielraum in der Streckenführung z.B. in der Querung der Bahnlinie oder durch den ZOB und sicher auch an vielen anderen Stellen die Möglichkeit weniger Kompromisse eingehen zu müssen.


    Auch richtig - aber das ist nur ein Vorteil wenn er auch genutzt wird. Wird ohnehin eine Strecke gewählt, welche auch die Stuttgarter Stadtbahn schafft, dann ist das ja kein relevanter Vorteil mehr.

  • Ich weiß, dass es gute Niederflur-Fahrzeuge gibt - du musst nicht hunderte davon zeigen nur um das zu beweisen ;).


    Daran zweifle ich nicht. Die Übersicht war jetzt auch nicht exklusiv für dich, sondern für alle hier. ;)


    Du hast ein einem Punkt natürlich auch Recht - wenn Stuttgart keine (Hochflur-) Stadtbahn hätte, würde es die Diskussion auch überhaupt nicht geben. Offensichtlich bewerte ich die Wichtigkeit durchgehender Linien höher als andere hier, okay. Gleichzeitig teile ich nicht die Bedenken bzgl. der Optik nicht, da der momentan diskutierte Verlauf via Leonberger Straße in dieser Hinsicht wohl eher unempfindlich ist. Von einer optischen Beeinträchtigung der Altstadt kann hier wohl keine Rede sein. In den anderen Abschnitten, also in Pattonville und auf den existierenden Gleisanlagen findet ohnehin keine Beeinträchtigung statt. Die Ludwigsburger Altstadt ist eher nördlich der Wilhelmstraße zu finden, wo nach aktuellem Stand ja ohnehin in keiner Variante irgendwelche Züge fahren sollen


    Effektiv wird die Niederflur-Stadtbahn also diskutiert, um die optische Beeinträchtigung auf einer ca. 500m langen Strecke durch eine Straße zu minimieren, deren Aussehen heute primär von Parkplätzen geprägt wird. Dafür sollen durchgehende Linien und der Betrieb durch die SSB geopfert werden. Das halte ich halt für stark übertrieben und falsche Prioritäten.


    Noch einmal, ich würde mich auch freuen wenn in (leider) ferner Zukunft in Ludwigsburg nicht nur eine Stadtbahn fährt, sondern meinetwegen auch auf einer durchgehenden Linie bis nach Stuttgart! Mich musst du nicht überzeugen, sondern die hiesigen Bedenkenträger. Den meisten Ludwigsburgern wird es herzlich egal sein ob ihre Tram bis Stuttgart fährt, da die meisten Ziele dort auch weiterhin schneller per Auto und S-Bahn erreichbar sein werden. Auch was den Streckenverlauf angeht hast du völlig recht, sowohl die Trasse, als auch etwaige Hochbahnsteige sollten ohne große Verschandelung realisierbar sein.
    Was ich v.a. verdeutlichen will - die Stadtbahn sollte nicht an Nierderflur/Hochflur scheitern!


    Schade übrigens (muss ich an der Stelle nochmal betonen), dass wenn LB schon eine Stadtbahn bekommt, diese nicht einmal über die Wilhelmstraße geführt werden soll.



    Den Stadler Tango oder Avenio M oder auch der Avenio ohne M könnte ich mir sehr schön in in Ludwigsburg vorstellen.


    Die Fahrzeuge von Stadler machen einen guten Eindruck. Da in Stuttgart nun auch "Tangos" fahren, könnte man eventuell sogar Preisnachlässe verhandeln. Die Stuttgarter Tangos wären gar in Hochflurausführung nicht mehr ganz die dicken Brummer wie die älteren DT8 (wobei sich die Frage gar nicht stellen sollte da in LB dann sicher nur die neuesten Modelle fahren würden).
    Siemens hatte durchaus Probleme mit seinen Bahnen, man denke da nur an das Combino-Desaster, von dem nahezu alle Städte betroffen waren in denen diese Fahrzeuge fuhren. Das zog sich über Jahre.


    Das mit der Optik ist halt eine Sache die im Auge des Betrachters liegt. Und das wird man jemanden nicht ausreden mit dem blosen Erklären der eigenen Meinung.


    So ist es. In einem neu anzulegenden System werden Hochbahnsteige und Hochflurfahrzeuge kaum vermittelbar sein. Die mögliche Verbindung mit dem Stuttgarter Netz samt Vorteilen bei Wartung etc. wird beim gemeinen LB'ler kaum zünden. Als Sack zum hineinschlagen die Hochbahnsteige hingegen schon. Ganz zu schweigen davon wenn dann irgendwelche Gräben S vs. LB aufgerissen werden...


    Irgendwie finde ich es witzig: im Zusammenhang mit Ludwigsburg den Begriff "Altstadt" zu verwenden. LB ist so eigentlich eine sehr junge Stadt, gerade mal vor kurzem im 18 Jahrhundert auf dem Reisbrett mit großen Prachtstraßen und viel Platz zum Aufmarschieren des ganzen Militärs entworfen. (Soviel zum Thema eng)


    Eben. Barocke Stadtanlage halt. Und deswegen hat ja tyset in dem Punkt auch recht, denn entlang der meisten Streckenabschnitte sollte es da eigentlich keine Probleme geben. Jedoch halten sich in der heutigen Zeiten unsachliche Diskussionen und Auffassungen sehr lang!


    Moderne Niederflurbahnen finde ich vor allem deswegen interessant - weil man damit auch engere Kurvenradien bis 25m bauen kann. Das gibt einem viel Spielraum in der Streckenführung z.B. in der Querung der Bahnlinie oder durch den ZOB und sicher auch an vielen anderen Stellen die Möglichkeit weniger Kompromisse eingehen zu müssen.


    Auch hier noch einmal, der Kurvenradius hat nichts mit der Einstiegshöhe der Fahrzeuge zu tun. Man kann auch Hochflurfahrzeuge mit einem Doppelgelenk in der Mitte ausstatten (oder kleinere Module mit mehreren Gelenken) und die Sache ist gegessen.


    Was zwar in einer standardisierten Betrachtung sicher keine Rolle spielt, ich mich aber immer mal wieder mal frage, wie sich die flexiblere Streckenführung aufgrund von 25 Meterradien und geringere Achslast im Vergleich zum DT8 (der ja als sehr schwer gilt) auf die Kosten des Streckenbaus und Unterhalts auswirkt?


    Bin kein Experte vom Bau, glaube aber auf die Kosten für den Streckenbau hat das keine nennenswerten Auswirkungen, da man sicher nicht aufs Gramm genau baut, sondern stabil. Zumal man heute eh alles aufreißt, Leitungen verlegt, begrünt und örtlich den Bau der Trasse eh mit umfassenden Umgestaltungen kombinieren wird.

  • (...) der Kurvenradius hat nichts mit der Einstiegshöhe der Fahrzeuge zu tun. Man kann auch Hochflurfahrzeuge mit einem Doppelgelenk in der Mitte ausstatten (oder kleinere Module mit mehreren Gelenken) und die Sache ist gegessen.


    Du hast prinzipiell natürlich Recht. Aber steht als Hochflurfahrzeug nur ausschließlich der DT8 mit seinen gegebenen technischen Bedinungen als Gegenbeispiel zu Niederflur in der Diskussion. Zudem glaube ich, dass solch anderes Hochflur Fahrzeug auch kaum noch im Stuttgarter Netz einsetzbar wäre - da es dann sicher irgendwo Probleme mit dem Verhalten (ausschwenken zu viel oder zu wenig) in Kurven und dann Probleme im Abstand zur ein oder anderen Bahnsteigkante geben wird - d.h. der Vorteil man kann die Fahrzeuge gegenseitig austauschen bzw. einer durchgehenden Linie betreiben wird in solch einem Szenario sicher technisch dennoch nicht machbar sein.
    Dann doch lieber gleich auf die "Bedenkenträger" zu gehen und Niederflur und nur soweit technisch kompatibel, dass man im gleichen Signalsystem und Schienensystem zu Wartungszwecken fahren kann.




    Bin kein Experte vom Bau, glaube aber auf die Kosten für den Streckenbau hat das keine nennenswerten Auswirkungen, da man sicher nicht aufs Gramm genau baut, sondern stabil. Zumal man heute eh alles aufreißt, Leitungen verlegt, begrünt und örtlich den Bau der Trasse eh mit umfassenden Umgestaltungen kombinieren wird.


    Alleine wenn sich sie Nutzung des Schillerdurchlass zur Querung der Bahnlinie möglich macht erspart das einen neuen Tunnel (im Norden) oder Brücke (im Süden). Das würde sich sicher auf die Kosten auswirken. Und auch bei anderen Ecken im Streckenverlauf wird sich sicher auch eine "verträglichere" Lösung ergeben und die ein oder andere Verkehrsführung für Radfahrer und Fusgänger wird weniger beschnitten und schreckt dann vielleicht weniger "Bedenträger" auf.


    Wenn man sehr viel weiter in die Zukunft blicken will und annimmt die Stadtbahn wird zum wunderbahren Erfolgsprojekt was Akzeptanz und Nutzung betrifft (ist ja nicht ganz so unwahrscheinlich) und irgendwann kommt man auf die Idee das Netz in LB weiter auszubauen - z.B. dann doch mal durch die Wilhelmstraße, oder durch Eglosheim oder weiter zum Tammer Feld wird sich das mit eigenen Bahnen immer verträglicher (ob technisch oder politisch betrachtet - egal) und billiger realisieren lassen.


    Wenn ich mal mein Geschreibsel selbst reflektiere: Auch wenn ich eingangs erwähnte und es auch noch immer so ist - mir ist Hochflur / Niederflur egal, So finde ich viele Argumente für die für einen Systemwechsel sprechen. So empfände ich es auf jeden Fall überlegenswert ob jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, das Thema Hochflur/Niederflur nicht zurückzustellen und erst mal ein grundsätzliches Ja/Nein für die Stadtbahn zu beschließen, sondern vielleicht doch einen Schritt auf die andere politsiche Seite zuzugehen und mit den Niederflurbefürwortern ein stärkere Position einzunehmen.

  • Die bequemste Tram, mit der ich jemals unterwegs war als Fahrgast (egal ob Hoch- oder Niederflur!), ist die Ausführung Augsburgs der Flexity Outlook von Bombardier: die Bahn links im Bild (wie man auf diesem zweiten Bild sieht, sind sowohl enge Kurvenradien wie auch Steigungen kein Problem für das Gefährt)


    Ich vermute, dass dies den klassischen Radsatz-Drehgestellten zu verdanken ist, die für ein Niederflurfahrzeug eher ungewöhnlich sind, in Kombination mit einem gut konstruierten Wagenkasten. Man gleitet darin "butterweich" durch die Straßen, sie hat gute Beschleunigung und kurze Bremswege, sehr viele Türen für raschen Fahrgastwechsel. Neben der natürlich obligatorischen Heizung für den Winter hat das Fahrzeug außerdem auch eine Klimatisierung für den Sommer, was bei den heutigen großen und gut isolierten Fensterfronten moderner ÖPNV Fahrzeuge eigentlich zum Pflichtprogramm gehören sollte (Stichwort "Treibhauseffekt" bei Sonnenschein im Inneren), aber immer noch nicht Standard im ÖPNV in Deutschland ist, sodass es erwähnenswert ist.


    Das ist das ideale Arbeitspferd für ÖPNV.


    Und wen Oberleitungen stören, auf einer Teststrecke am Augsburger Messegelände hat der Hersteller in Zusammenarbeit mit den lokalen Stadtwerken einen oberleitungsfreien Betrieb erprobt. Wie weit dies bereits entwickelt wurde ist mir nicht bekannt, aber prinzipiell ist das kein absolutes Neuland mehr bzw. möglich.


    Vorbehalte gegen Trambahnen sind aufgrund modernster Technik eigentlich nicht mehr angebracht, im Gegenteil.

    Einmal editiert, zuletzt von Pumpernickel ()

  • Da ich ja auf der Seite frag den Ob die Frage wegen der Stadtbahn gestellt habe, kam heute von OB Werner Spec die Antwort.


    Laut OB Spec ist wohl das System mit den Bussen 6-8 mal teurer als eine Stadtbahn. Also wie bekannt 25 Millionen für Schnellbus und 150 - 200 Millionen für die Stadtbahn.
    Auch soll die Stadtbahn wohl in der Stadt selber nicht förderfähig sein, wenn sie auf Fahrbahnen gebaut werden.


    Hier die gesamte Antwort. Bin jetzt in der Überlegung, ob ich noch mal eine Folgefrage stellen soll.


    https://frag-den-ob.ludwigsbur…led=707#commentNumber-707

  • (..)
    Hier die gesamte Antwort. Bin jetzt in der Überlegung, ob ich noch mal eine Folgefrage stellen soll.


    https://frag-den-ob.ludwigsbur…led=707#commentNumber-707


    Also ist ja schon ein guter Versuch objektiv und ehrlich mit dem Thema umzugehen. Auch wenn manche Aussagen wie z.B. "Die Kurvenradien der schienengebundenen Fahrzeuge sind aber trotzdem zu spüren" schon ein seltsamer Versuch sind das als einseitigen Nachteil darzustellen. Ich empfehle dem Herren sich mal in einen Bus hineinzusetzen am besten Hinten und auch während der Fahrt - auch dort spürt man die Kurven, ganz toll wenn man in einem der großen BRT-Fahrzeuge ganz hinten sitzt und nicht nur in Kurven, sonern auch Kuppen z.B. an Kreuzungen ergeben ganz tolle Lastwechselreaktionen des Fahrzeugs. Und Schlaglöcher hören und fühlen sich bei den modernen Niederflurfahrzeugen an als wären die Stoßdämpfer durchgeschlagen...


    In einem Punkt versucht er, meiner Meinung nach unlauter gegen besserem Wissen, dem Bürger einen Floh ins Ohr zu setzen. " Schienensysteme verursachen in der Stadt einen zusätzlichen Lärmpegel, der morgens schon sehr früh einsetzt und bis spät abends andauert".
    Hä - fahren diese BRT-Busse dann erst später los?
    Dieser anderere für ihn "zusätzlicher" Lärmpegel ist aber nicht höher als beim Bus und sonstiger PKW Verkehr. Auf dem heute bevorzugtem Rasengleis ist der Lärmpägel sogar spürbar darunter. Aus eigener Erfahrung aus der Zeit als ich in Stuttgart Nähe Haltestelle Hohenheimer Straße wohnte war das erste was ich morgens hörte PKW und LKW Straßenlärm - von einer Stadtbahn wurde ich dagegen niemals geweckt. Auch das Hr. Spec - kann kein Nachteil der Straßenbahn sein. Vielmehr ist das ein Grund durch einen gut angenommenen ÖPNV den PKW-Verkehr und damit dem gesamten Lärmpegel zu reduzieren.

  • ^
    Der OB macht Stimmung gegen die Stadtbahn denn er WILL sie nicht! Sachliche Argumente dagegen hat er nicht, also pickt er sich absurde angebliche Nachteile aus. Ich kann mich erinnern an eine ähnlich völlig schwachsinnige Aussage im Zuge der U6-Verlängerung zum Flughafen/Messe, wo ein Lärmgutachten an einer Strecke, die parallel zur dort 10-spurigen A8(!) und zum Flughafen(!) führt, gefordert wurde. Und das für ein elektrisch angetriebenes, schienengebundenes Gefährt!


    Ludwigsburger85
    In deinem zweiten Satz hast du sicher Bus und Stadtbahn vertauscht. Das mit der Förderfähigkeit in LB selbst kann nur Bullshit sein, denn die untersuchte Variante hat einen KNF von 1,4 und ist somit förderfähig, Punkt.

  • Heute kam auch in der LKZ ein zweiseitiger Bericht mit den Vorteilen der Niederflur, Hochflur und den Schnellbussen.
    Desweiteren eine Abbildung, wie die Strecken jeweils verlaufen sollten. Wobei der Streckenverlauf der Schnellbusse schon mal falsch ist, da es um Pattonville herum geführt wurde und auch Markgröningen nicht beachtet wurde.


    Vor 2 Tagen kam auch glaube ich ebenso in der LKZ ein Bericht wonach die Stadtbahn mit 80% Förderbar ist.


    Silesia Ja. Leider. Wäre schön, wenn die Stadtbahn so kostengünstig wäre. Dann hätten wir wahrscheinlich die Diskussion gar nicht erst.

  • Wobei der Streckenverlauf der Schnellbusse schon mal falsch ist, da es um Pattonville herum geführt wurde und auch Markgröningen nicht beachtet wurde.


    LKZ gekauft. Falsch heißt dabei - ich darf zwei Sätze zitieren:


      "Offenkundig wurde diese (Trassenführung entlang der John-F. Kennedy Allee) vergessen oder waren den Schnellbussplanern nicht bekannt"


      "Bis Donnerstag sagte der Gutachter, all das würde 25 Mio € kosten. Weil er aber erst diese Woche erfahren hat, dass auch in Markgröningen die Voraussetzungen für eine eigene Bustrasse gegeben sind und auch in Pattonville mehr als von ihm gedacht möglich ist, spricht er jetzt von bis zu 35 Mio €".


    Halloo - ich würde in LB mein Geld zurückverlangen für solch eine mangelhafte Leistung :nono:.

  • Um mal die Strecke zu vermessen (17,3 Kilometer) und zur Veranschaulichung habe ich mal nach bestem Laien-Wissen die aktuell in der Diskussion stehende wahrscheinlichste Streckenenführung einer Stadtbahnstrecke in Google Maps eingezeichnet.
    Stadtbahn Strecke Stand 2016 in Google Maps


    Nach der neuen Veröffentlichung in der LKZ habe ich mal die Streckenführung korrigiert und auch die abweichenden Varianten für Niederflur aus dem 2015er Gutachten, alternative Niederflur-Strecke durch die Innenstadt (wohl aktueller Vorschlag des VCD) sowie die BRT-Strecke eingezeichnet.


    https://drive.google.com/open?…F0Ugb7Brh1aJc&usp=sharing


    Seid nicht verwundert über den Streckenverlauf im LB-Westen des BRT-System - es wurde tatsächlich so veröffentlicht, das der Verlauf Quer durch vor ein paar Jahren gebaute Gebäude und Tanklager läuft.

  • Interessant finde ich den Streckenverlauf an der Kurfürstenstraße.
    Die Häuserzeile zwischen Talallee und Blücherstraße auf der Bahnseite ist mir schon lange ein Dorn im Auge.
    Hätte nichts dagegen, wenn diese Häuser der Straßenbahn zum Opfer fallen würden. Oder zumindest mal neu bebauen.



  • Ich war auch erstaunt, da haut die StZ gleich 3 Artikel an einem Tag raus zu dem Thema. Beim Artikel "Bahn ohne Gleise" lässt die Aussage, bzw. die betonte Bemühung, bloß "Stadtbahn ohne Gleise" und nicht Bus zu sagen, tief blicken. Busse ohne Abgase sind ein schwacher Trost für die verbleibenden zahlreichen Nachteile! Der OB kauft ein paar Busse und verkauft es als die große nachhaltige Lösung...
    Der Artikel "Die Straßburger Lösung" spricht mir aus der Seele. Endlich mal ein höchst ordentlicher und durchdachter Vorschlag von VCD und v.a. BUND. 2 Linien & effektive Abdeckung der wichtigsten Spots! Gerüstet für die Zukunft! Wie erwähnt finde ich es sehr schade, dass wenn LB schon eine Tram bekommt, diese dann erst beim Bahnhof ausfädeln soll und überspitzt gesagt "irgendwo" durch LB fährt um bloß keinem auf die Füße zu treten.


    Ludwigsburger85
    Wenn zum Bau der Stadtbahntrasse Häuser abgerissen werden müssen, ist das Wasser auf die Mühlen der Gegner! Selbst wenn es optisch vertretbar wäre...