Ausbau HAM [Projekte, Chancen, Spekulationen]

  • Was fehlt denn deiner Meinung nach noch?
    - Das Ganze müsste jetzt noch 20 km nach außen geschoben werden, damit die Lärmbelästigung aufhört ;) Toulouse und Bremen sind aber auch eine Ecke kleiner als Hamburg...


    Die "Zugflügelung" in Ohlsdorf ist allerdings aus Usability-Gesichtspunkten eine Todsünde, zumal Touristen involviert sind. Für die Betreiber ist es natürlich sehr einfach, die Benutzer, die dadurch ihren Flieger verpassen, einfach "dumm" zu nennen, aber eigentlich ist dann die unintuitive Billigstlösung schuld, weil sie jeder Erwartung widerspricht.

  • Ehrlich gesagt wäre mir eine 5-Minuten-Taktung bis Ohlsdorf am liebsten. Von dort geht es dann im 10-Minuten-Takt weiter nach Poppenbüttel bzw. Flughafen. Man kann ja die S11 zu einer vollwertigen Linie aufwerten (und nicht als Zusatzlinie in Stoßzeiten) und einfach bis zum Flughafen weiterfahren lassen, statt sie wie bisher in Ohlsdorf auszusetzen.


    Dann fände ich eine Verlängerung der Flughafenschnellstraße bis zur A7 ganz gut. Platz ist ja da. Falls der Flughafen dann irgendwann zu nem Messegelände umfunktioniert wird, hat man auch gleich nen Messeschnellweg. Die jetzige Lösung ist doch schon etwas ungenügend, da sich ja im Norden alles am Kronstiegtunnel staut.

  • DiggerD21


    Ich glaub Micro weiss schon, dass HAM mit zu den komfortabelsten Flughaefen gehoert, der will einfach nur meckern :)
    Wird auch dadurch deutlich, dass er in seiner Kritik zwischen Provinzspiess und Pseudoweltstaedterallueren beliebig schwankt. Wer sich bei beim Hamburger Flughafen (dem aeltesten Deutschlands, und immer schon an der Stelle) ueber Fluglaerm beschwert ueber denn kann ich mich nur wundern.
    Der IQ zeigt sich aber auch schon in der Problematik, die er im Auskoppeln sieht, die Touristen die nach Heathrow wollen kriegen es auch hin in die richtige Piccadilly Line zu steigen, und die muessen sogar noch den Terminal wissen.


    micro
    selbst Toronto Pearson ist nur per Bus angeschlossen, wenn du nicht gross rumkommst is ja kein grosses Problem, aber was ein normaler Airport ist laesst sich doch heutzutage auch einfach im Internet recherchieren :)


    http://xkcd.com/386/ ;)

  • Das Fluegeln der Zuege ist derzeit ohne echte Alternative. Dafuer gibt es mehrere Gruende:


    a) Der OePNV ist ein Zuschussgeschaeft und in der Regel nicht kostendeckend. Das Land (im Falle des HVV also je nachdem Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen) bestellt die Leistungen beim Verkehrstreager. Der bekommt einen Zuschuss entsprechend der bestellten Leistung und finanziert der Rest ueber Fahrkartenerloese. Der finanzielle Zuschuss richtet sich also allein nach dem vereinbarten, gefahrenen Leistungsangebot. Die Einnahmen aus der Fahrkarten entsprechen hingegen der Nachfrageseite. Eine Forderung des Landes Hamburg seit jeher war, dass die Anbindung des Flughafens betrieblich (nicht investiv) kostenneutral sein muss. Statt sechs Wagen nach Poppenbuettel fahren nun also drei nach Poppenbuettel und 3 zum Flughafen. Da die Strecke Ohlsdorf-Flughafen kuerzer ist, als Ohlsdorf-Poppenbuettel sind die zu bezuschussenden Angebotskilometer sogar geringer. Soweit sich weiss wird dafuer in der Hauptverkehrszeit die Strecke nach Poppenbuettel verstearkt. Das Ganze ist so "austariert", dass unterm Strich die selbe Summe Waggons circa die selbe Summe Strecke faehrt wie vor der Flughafenanbindung. Das ganze ist fuer die Stadt also betrieblich kostenneutral. Mehrkosten (zwei Triebfahrzeugsfuherer statt einem, etc.) Duerfte die S-Bahn ueber Merheinnahmen durch die neue Verbindung ausgleichen koennen. Kurz: Wer Vollzuege zum Airport will, der muss entweder die Stadt zu Mehrausgaben uebrzeugen oder die S-Bahn GmbH zu freiwilligen Mehrleistungen ohne Bezahlung. Drei S-Bahn Waggons alle 10 Minuten sollten zudem eigentlich dort fuer's erste ausreichen, wo zuvor alle 10 Minuten ein einzelner Bus fuhr.


    b) Die Fahrzeugreserve der S-Bahn ist extrem knapp gestrickt. Seit der S3-Verlaengerung nach Stade ist zudem die betriebliche Flexibilitaet im Netz stark gesunken: Alle wechselstrom-faehigen Zuege werden auf der S3 benoetigt. Hinzu kommt, dass die zwei bei der S-Bahn eingesetzten Zuggenerationen nicht kombinierbar sind. Jetzt wo der Schrei nach Mehrlestungen auf der S3 so laut wird (wegen der starken Nachfrage) und wo die Zuege immer oefter altersbedings wegen Verschleiss-Erscheinungen ausfallen (dazu reicht ein Blick ins Abendblatt), duerften kaum Fahrzeuge uebrigbleiben um die S1 beliebig kurzfristig zu verstaerken.


    Ansonssten Zustimmung zu Johnsopb: Der Hamburger Flughafen erreicht nun endlich ein angemessenes Qualitates- und Komfortniveau. Hat ja auch lange genug gedauert. Da ich sehr oft HAM-CDG fliege kann ich nur sagen, es ist ein himmelweiter Unterschied: HAM ist um ein Vielfaches besser als CGD: Organisatorisch, vom Komfort her, architektonisch, von der Sauberkeit, vom Service. Er ist halt nur recht klein und die Anbindung fehlt - bis in zwei Wochen :)


    Wer zumal wirklich so bloed ist und nach Poppenbuettel faeht statt zum Flughafen, dem ist wahrscheinlich sowieso nicht mehr zu helfen...

  • Ich habe schon genug Leute beobachtet, die die (mittlerweile nicht mehr so) neue Umsteigesituation U2/U3 stadtauswärts am Berliner Tor nicht bemerken und dann spätestens bei der Mundsburg feststellen, dass sie in der falschen Bahn sitzen. Und das trotz mehrfacher deutlicher Ansagen im Zug und am Bahnsteig. Diese "Taubheit", "Blindheit" bzw. "Doofheit" geht dabei durch alle sozialen Milieus und Bildungsschichten. Ich stelle mir sowas deshalb auch gut bei der Flughafen-S-Bahn vor.


    Wer redet hier denn auch von Vollzügen? Meine Idee wäre, die S11 als Kurzzug von Altona über Dammtor bis zum Flughafen fahren zu lassen, im 10 Minuten-Takt und im Wechsel mit der S1, welche im 10-Minuten-Takt ausschließlich nach Poppenbüttel fährt. Vielleicht kann man Engpässe bei der Verfügbarkeit von Waggons dadurch lösen, dass die S1 frühmorgens und spätabends auch nur als Kurzzug verkehrt (außer am WE wegen dem Partyvolk).

  • :confused:
    Wie soll der Engpass in der Verfügbarkeit der Waggons verbessert werden, wenn zu einer Zeit (früh morgens, spät Abends) in der kein Verfügbarkeitsengpass besteht weniger Waggons eingesetzt werden.



    Oder meinst du mit früh morgens 7-9 Uhr also die Hauptverkehrszeiten?


    Hast du morgens mal in eine Kurzzug aus der Richtung Poppenbüttel -> Innenstadt gesehen?
    Morgens um ~ 8 Uhr kommt man ab Ohlsdorf nicht mal in den Zug rein wenn es mal wieder nur für eine kurze gereicht hat. Am schlimmsten ist es wenn auf eine kurze s1 dann noch eine kurze S11 folgt.


    Die S11 fährt ja nur zu den Hauptzeiten um einen 5 Minuten Takt zu ermöglichen und ein umsteiglosen Transfer von den Aussenbezirken auch in den Bereich Dammtor zu ermöglichen.


    Mit dem Umleiten der S11 Richtung Flughafen verliert der Bereich hinter Ohlsdorf seinen 5 Minuten takt und die Umsteiglose Beförderung.


    Ganztägiges einsetzen der S11 'much dinero'

  • Meine Idee wäre, die S11 als Kurzzug von Altona über Dammtor bis zum Flughafen fahren zu lassen


    So etwas in der Art wurde wohl auch einmal diskutiert, scheiterte aber meiner Erinnerung nach an der Tatsache, dass (Analysen zufolge) die typischen Ziele von Geschaeftsreisenden im Bereich der Stationen Jungfernstieg und Stadthausbruecke liegen. Die Stationen der Stadtbahnstrecke haben alles fast keinen fuer Geschaeftskunden relevanten Einzugbreich: Dammtor mag bei Messen und Kongressen eine Ausnahme sein: Sternschanze und Holstenstrasse sind aber nun einmal ohne Frage im staedtischen Kontext deutlich "unwichtiger" als Jungfernstieg und Stadthausbruecke.


    Hinzu kommt, dass das durchgehende Fahren von Kurzzuegen deutlich personalintersiver ist als die Zugteilung in Ohlsdorf.


    Nebenbei: Mir ist schon klar, dass es Vorteile hat, wenn ein OePNV-System moeglichst intuitiv zu erschliessen ist. Andererseits sehe ich es als Steuerzahler auch nicht ein, an sich gleichwertige aber deutlich teurere Loesungen zu bezuschussen nur damit sichergestellt ist, dass auch die (sorry) duemmsten Reisenden nicht einmal in den falschen Zug steigen. Wer nicht in der Lage ist eine einfache Zugteilung trotz Ausschilderung und mehrfacher zweisprachiger Ansagen nicht zu verstehen und zudem nicht genugt Zeit einplant um eine kleine Fehlfahrt abzufangen... Tja, der hat dann halt irgendwo Pech gehabt und sollte lieber ein Taxi nehmen.


    PS: Die RER hier in Paris nach CDG teilt sich uebrigens auch (siehe hier) jedoch wird nicht gefluegelt, sondern abwechsend gefahren. Theoretisch ist auch abwechsenldes Befahren der beiden Linienaeste (statt Fluegeln) keine Garantie dafuer, dass alle Leute es kapieren...

    3 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: PS eingefuegt

  • Ich kann mich Midas da nur anschliessen ! Ich denke sogar wenn das Netz in Hamburg weiter waechst werden Linien die sich aufgabeln immer normaler werden, und man gewoehnt sich halt an hinzuschaun bevor man einsteigt.


    Nur um dem ganzen noch einen weiteren Kontext zu geben, hier in London gabelt sich so ziemlich jede Linie, die District Line hat gen Westen gleich eine 3fach Gabelung und Richtung Osten eine einfache. Alles kein Drama, und fuer die betroffenen sicher besser, als garkein Anschluss !

  • Naja, wie auch immer. Ich persönlich habe kein Problem mit der jetzigen Regelung. Ich gucke immmer zuerst, wo der Zug hinfährt. :D Und vielleicht erweist sich der Flughafenanschluss als so profitabel, dass man über eine eigenständige Linie nachdenken kann.


    Noch mal viel weiter gesponnen: Eine Verlängerung der Flughafen-S-Bahn über U-Niendorf-Nord, A-Schnelsen, S-Krupunder, dem westlichen Teil von Lurup, Osdorfer Born und Einfädelung kurz vor S-Othmarschen wäre doch mal ne runde Sache. :D

  • Man kann es vielleicht so ausdrücken: es gibt schlechtes Design (oft etwas billiger zu haben) und es gibt gutes Design (meist etwas teurer).


    Eine fiktive Analogie: Vielleicht kann man für 5 Euro bei Tchibo ein Brotmesser erstehen, das nicht nur schlecht schneidet, sondern dessen Griff so sauschlecht in der Hand liegt, dass man ständig aufpassen muss, dass man nicht abrutscht und sich verletzt, und die dünne Klinge scheint jederzeit brechen zu können. Ein ergonomisch geformtes Solinger Brotmesser ist deutlich teurer, aber es ist ein Produkt, das Spaß macht und seinen Zweck so gut erfüllt, dass man über die Benutzung nicht sonderlich nachdenken muss. Die Benutzung der billigen Tchibo-Variante ist nervig und erfordert ständig erhöhte Aufmerksamkeit. Und irgendwann hat man vielleicht mal einen schlechten Tag und verletzt sich doch damit.


    Die künftige Hamburger S1 ist die Tchibo-Variante unter den Flughafen-S-Bahnen. Besser als nichts, aber die Benutzung verlangt erhöhte Aufmerksamkeit, zumindest von Ortsunkundigen.


    Man muss auch bedenken, dass jedes Teilen der Züge in Ohlsdorf die Fahrtzeit mind. um 2 Minuten verlängert. Außerdem entsteht Zusatzaufwand für Planung, Logistik und Personal.



    Der Vergleich mit London hilft nicht. In London gabeln sich zwar viele Linien, aber Flügelung, also das Teilen eines Zuges für verschiedene Richtungen habe ich dort noch nirgends erlebt, und es gibt sie definitiv weder bei der Piccadilly Line nach Heathrow noch bei Zügen zu den anderen vier Flughäfen. Gabelung von Linien ist auch für Ortsunkundige überhaupt kein Problem, da das Zugziel klar auf den Bahnsteigen und am Zug ausgeschildert ist.

  • Teile und herrsche...

    In München wird diese "Flügelung" (wieder was gelernt) seit langem praktiziert, die S1 vom Hauptbahnhof Richtung Flughafen wird in Neufahrn geteilt, der vordere Zugteil fährt nach Freising weiter, der hintere zum Airport.
    Durch deutsche und engliche Ansagen wird bereits einige Stationen vorher auf die Teilung hingewiesen, die entsprechende Völkerwanderung zwischen den Zugteilen setzt dementsprechend nicht erst in Neufahrn ein. Gerade für Touristen mit schwerem Gepäck artet das Ganze allerdings schon mal in Hektik aus, wenn man aus dem ersten in den vierten Wagen wechseln muss.
    Ideal ist die Lösung sicher nicht, aber natürlich allemal besser als nix und im Großen und Ganzen scheints zu funktionieren. Von Heerscharen von Passagieren die sich versehentlich in Freising statt am Terminal wiedergefunden haben, ist mir jedenfalls noch nichts zu Ohren gekommen.
    Ich hätte mir manchmal eine deutlichere Kennzeichnung gewünscht, in welchem Zugteil man sich grad befindet (z.B. Leuchtschrift "Wenn Du in diesem Wagen sitzenbleibst, dann kommst Du zum Flughafen"), denn oft geraten Leute in Panik, die sich schon im goldrichtigen Wagen befinden. Der Stress wäre vermeidbar.

  • Danke für die Schilderung der Situation in der Münchener S1. Es ist ein wichtiger Punkt, dass auch die Fahrgäste, die eigentlich im richtigen Wagen sind, in Panik versetzt werden.


    Ich hatte erwartet, dass früher oder später das Argument mit der geflügelten Münchener S1 kommt. Das Teilen dort ist natürlich auch zu verurteilen (und die machen das dort wegen des Seitenastes nach Freising mit nur zwei Stationen!)


    Aber die offizielle Flughafen-S-Bahn in München ist die S8 und nicht die S1. S8 und S1 erreichen den Flughafen von verschiedenen Seiten (siehe Netzplan (PDF)), und die eigentliche, speziell gekennzeichnete und aus der Innenstadt schnellere ist die S8. Die S1 bedient eher die Einwohner aus dem Westen und Nordwesten der Stadt und wird wohl nur selten von Ortsunkundigen benutzt. Aus der Innenstadt (Hbf., Karlsplatz, Marienplatz) ist die S8 ca. 10 Min. schneller am Ziel und dürfte auch die einzige sein, die dort mit "Flughafen" ausgeschildert ist.


    Also nicht ganz vergleichbar mit Hamburg.

  • S1 und S8 werden im Innenstadtbereich als gleichwertige Verbindungen zum Flughafen dargestellt ("Nächste S-Bahn zum Flughafen") und nach meiner Erfahrung auch etwa gleichermaßen von Flugreisenden bevölkert.
    Durch die Taktung (abwechselnd eine S1, eine S8) kann man zwar, je nach Einsteigebahnhof, bis zu 10 Minuten Fahrzeit sparen, steht aber dafür 10 Minuten länger dumm auf dem Bahnsteig rum.
    In einem Punkt aber bin ich absolut Deiner Meinung: Die Münchener Flughafen-S-Bahn taugt sicher nicht als Vorbild für Hamburg, sie hält an jeder Milchkanne, braucht fast eine dreiviertel Stunde bis in die Innenstadt und ist daher auch nichts weiter als eine Notlösung. Kommt davon, wenn man sich für seinen neuen Flughafen das nebeligste, abgelegenste Stück Land sucht, das man finden konnte ;)

  • Wenn die geflügelte Münchener S1 tatsächlich auch als Flughafenverbindung beworben wird, ist das Mist. Bis dahin stimme ich zu. Hamburg müsste allerdings nicht jeden Mist nachmachen.


    Der Rest in Deinem Post ist Spekulation und typisches Hamburger Schönreden. Du kannst auch nicht meiner Meinung sein bei etwas, das ich nicht geschrieben habe.


    Fakten:
    S8 Karlsplatz - Flughafen München: 38 Min., 13 Stationen, 28 km
    S1 Jungfernstieg - Flughafen Hamburg: 28 Min., 11 Stationen, 8,5 km
    Der Fahrtzeitunterschied ist ja wohl kaum der Rede wert.


    Hausaufgabe:
    Reisegeschwindigkeit und Anzahl Stationen pro km ausrechnen und dann ankreuzen, welche von beiden wirklich die Bimmelbahn ist, die an jeder Milchkanne hält.


    Wenn man dann noch bedenkt, dass der Münchener Flughafen dort gebaut wurde, wo er am wenigsten stört, und außerdem ein internationales Drehkreuz ist, von dem aus man direkt in alle Welt kommt, der Hamburger "Horizont" aber schon hinter New York und Dubai abrupt aufhört (außer man steigt um ... z.B. in München), ist mir der Münchnener Flughafen zehnmal lieber (mit Transrapid zwölfmal).

  • Der Franz-Josef-Airport ist ein internationales Drehkreuz und außerdem ein moderner, hochgelobter Flughafen. Zufällig liegt er halt in der Nähe einer Großstadt namens München. Die S-Bahnanbindung mit ihrem Geklecker über die Dörfer ist eine Quälerei, da hilft es einem garnix, dass die Hamburger S-Bahn auch nicht fixer ist. Ich fahr nach München mittlerweile meistens mit der guten alten Bundesbahn, dauert nur ne Stunde länger und während der Fahrt kann man in Ruhe arbeiten (oder hier bisschen schönreden;-)


    Der Hamburger Flughafen versorgt nur seinen lokalen Markt, hat keine Hubfunktion und nur wenige Fernstrecken. Da man Kaltenkirchen damals verbaselt hat, stehen die Chancen auch schlecht, dass sich an dieser Situation jemals was ändert. Vor nicht allzu langer Zeit hiess es gehässig, der Hamburger Airport wäre der einzige weltweit, der nur aus der Luft zu erreichen ist. Diese Situation hat sich mittlerweile entspannt, auch wenn ich eine halbe Stunde bis in die Innenstadt für einen Stadtflughafen immer noch ziemlich lang finde.


    Persönlich finde ich in beiden Flughäfen die Wege zu lang, wenn man das Pech hat, an äußeren Gates abzufliegen und anzukommen, dann läuft man sich sich die Hacken ab.

  • So so, die haben es tatsächlich geschaft, und alle unseren wichtigen Bosse (warum aber nicht gleich die Merkel, die Klitschkos, J.Klinsmann und der 1.Sekretär der UNO?) konnten sich sowohl von der herausragenden Errungenschaft der Freien&Hansestadt als auch von der grossartigen Leistungsfähigkeit und Leidenschaft aller Hamburger mit eigenen Augen überzeugen.
    Endlich also ist die S½, das Wunderwerk und der Traum des modernen, städtischen Verkehrssystems auch in der schönsten Stadt des Universums Wirklichkeit geworden :daumen:


    pssss ... bin schon gespannt wie in etwa 10 Jahren in Peking&Shanghai die Übergabe der 800sten U-Bahn Station gefeiert wird. Chinas Staats-und Parteiführung werde ich allerdings dort bestimmt vermissen müssen, bei viel Glück werde ich vielleicht aber etwas in der lokalen chinesischen Presse darüber finden.

  • Kleiner Erfahrungsbericht


    Mit der U1 aus Richtung Innenstadt kommend (Minute 06), kann man in Ohlsdorf die Flughafen-S-Bahn drüben stehen sehen (Abfahrt Minute 05 + etwas Verspätung). Obwohl der Bahnhof Ohlsdorf weitgehend umgebaut wurde, wurde versäumt, einen bahnsteiggleichen Umstieg zwischen U-und S-Bahn zu schaffen. Also schnell unten durch gegangen und drüben wieder hoch, und man sieht nur noch die Rücklichter der Zughälfte, die zum Flughafen unterwegs ist. 10 Minuten warten in der Kälte. Über 60 Meter (Länge eines Kurzzuges) von der Treppe entfernt steht noch die Zughälfte Richtung Poppenbüttel, die eine Minute später abfahren soll. Vorne steht irreführend "Airport/Poppenb." dran. Der einzige Hinweis auf dem gesamten Bahnsteig auf die Zugteilung ist ein kleiner deutscher Text auf den Zugzielanzeigern auf dem Bahnsteig.


    Da Ohlsdorf ein wichtiger Umsteigepunkt ist und die U-Bahn wie gesagt gerade kam, kommen größere Mengen von Fahrgästen die Treppe hoch. Wie blöde rennen dann mindestens 50 erwachsene Menschen die halbe Bahnsteiglänge ab, um den Rest-Zug nach Poppenbüttel am anderen Ende des Bahnsteigs noch zu erwischen. Der Pulk wird durch die sich schließenden Türen geteilt. Im Schritttempo fährt der Zug dann vor. Man denkt erst, er hält nochmal an und nimmt die restlichen Fahrgäste mit, aber an der Treppe beschleunigt er und fährt ohne die Leute weg. Das Gerenne und die Attitüde, mit der die Fahrgäste behandelt werden und sich behandeln lassen, zusammen mit dem schäbigen Aussehen des S-Bahnsteigs, versprühen ein wenig den Charme von realem Sozialismus.


    Dann ist minutenlang "Nicht einsteigen" ausgeschildert, bis die S11 kommt, die in Ohlsdorf endet. Der Zug nach "Airport/Poppenb." kommt und absolviert seine dreiminütige Trennungsprozedur. Durchsagen gibt es während des Haltes überhaupt keine, die Displays im Zug zeigen "S1 Ohlsdorf". Servicepersonal ist nicht zu sehen. Die Türen schließen sich ohne "Zurückbleiben bitte". Nach ein paar Minuten Tunnelfahrt Ankunft im neuen Bahnhof.


    Die Architekten GMP haben einen zeitgemäßen und doch zeitlosen, soliden Tunnelbahnhof geschaffen mit spiegelglattem rötlichem Granitboden wie in den Terminals. Großzügig, hell, mit hoher Gewölbedecke und optisch recht ansprechend. Der kurze Zug wirkt beinahe ein wenig verloren in dem großen Bahnhof. An beiden Enden führen Rolltreppen zu Terminal 1 bzw. 2. Der Terminal-2-Ausgang führt in die neue "Plaza" zwischen Terminal 1 und 2, der andere zum äußersten Ende von Terminal 1. Oben ein Hauch von Großstadtflughafen, denn der neu entstandene gerade Gang, der alle Gebäude verbindet, ist so lang, dass man die Enden kaum sehen kann. Die S-Bahn-Abgänge sind in amerikanischem Englisch als "Subway" ausgeschildert.


    Auf dem Rückweg steht die Bahn kurz vor Ohlsdorf ein paar Minuten im Tunnel.


    Fazit: Der Bahnhof ist architektonisch recht ansprechend, die Wege zu den Terminals sind angenehm kurz. Der Betriebsablauf der S1 ist noch bescheuerter als gedacht, denn zu den schon genannten Nachteilen kommt noch die kafkaeske Situation in Ohlsdorf für Umsteiger nach Poppenbüttel. Die S11 könnte gerne die eine Station zum Flughafen weiterfahren, endet aber in Ohlsdorf.



    Foto 1600x1200 von mir

  • Ich habe heute auch die Flughafen-S-Bahn genommen und muss bestätigen, dass die Umsteigesituation in Ohlsdorf nicht so toll ist (aber das war sie auch vorher noch nie). Ich kam mit der S-Bahn aus Richtung Poppenbüttel und verpasste den Zug zum Flughafen um geschätzte 10 Sekunden! Na gut, genug Zeit, sich mal alles anzuschauen. Die Hinweise auf die Zugteilung sind mehr als unzureichend:
    - Am Bahnsteig gibt es pro Gleis zwei Zielanzeiger. Der erste in Höhe des vorderen Zugteils, der zweite in Höhe des hinteren Zugteils. Trotzdem zeigen beide Zielanzeiger das gleiche irreführende "Ziel" an: Airport / Poppenbüttel. :nono: So war es auch für mich kein Wunder, dass einige Fahrgäste in der falschen Bahn saßen.
    - Es gibt eigentlich nur einen dezenten Hinweis am Bahnsteig auf das Zugziel: Ein graues Schild mit einem Flugzeug und der Linienbezeichnung "S1" im vorderen Teil des Bahnsteigs. Im hinteren Teil fehlt diese. Also soll man wohl automatisch davon ausgehen, dass halt nur der vordere Teil zur Flughafen fährt. Dabei vermag der Durchschnittsfahrgast wohl noch nicht mal nen Fahrplan zu lesen.


    Wie man die Beschilderung verbessern könnte:
    - Auffällige Markierung auf dem Boden entlang des ungefähren Standortes der vorderen drei Wagen.
    - Beide Zielanzeiger die wahren Fahrtziele anzeigen lassen


    micro: Eine bahnsteiggleiche Umsteigesituation von U1 und S1 wäre wohl zu teuer geworden, bzw. so weit denken die einzelnen Betreiber leider nicht. Was die Hochbahn und S-Bahn aber wenigstens absprechen könnten, wäre eine zeitversetzte Abfahrt der Flughafen-S-Bahn, um U1-Umsteigern ein paar Minuten Zeit zum Umsteigen zu geben.