Leipzig: Alte Messe + Revitalisierung "Kohlrabizirkus"

  • Die LVZ von heute berichtet, dass es von Denkmalschützer Widerstand gegen den Abriss der Hallen 1 - 3 der Alten Messe gibt. Denkmalschutz in allen Ehren.


    Aber was bitte ist an diesen Hallen (mit Ausnahme des Portals der Halle 2) erhaltenswert ?


    Und vor allem: wenn man die Hallen so stehen lässt, was soll dann dort rein? Oder ist ein weiteres Vergammeln und Verfallen das Ziel ? Die Stadt wird dort sicher - schon aus eigenen finanziellen Gründen - nichts sanieren. Wozu auch ? Und ob ein privater Investor so spendabel ist, kann ich mir auch nicht vorstellen...


    Das Porta-Projekt sollte auf jeden Fall durchgezogen werden. Allein, um dieser vor sich hin gammelnden Ecke der Alten Messe mal wieder eine Verjüngungskur zu gönnen !

  • LeipzigSO - Aber was bitte ist an diesen Hallen (mit Ausnahme des Portals der Halle 2) erhaltenswert ? > Die [url=http://maps.google.de/maps?q=51.320885,12.403784&num=1&t=h&sll=51.318092,12.402948&sspn=0.006295,0.006295&ie=UTF8&ll=51.321386,12.403961&spn=0.002575,0.0103&z=18&layer=c&cbll=51.321852,12.403903&panoid=o20LhqY4bdubbIroV33JXA&cbp=12,206.65,,0,-10.39]Fassade[/url]. Ob das Innere erhaltenswert ist, weis ich nicht, da ich selbst nicht weis, wie es dort drinnen aussieht. Aber auf jeden Fall gehören diese drei Hallen zum Bild der Alten Messe und an die [url=http://maps.google.de/maps?q=51.320885,12.403784&num=1&t=h&sll=51.318092,12.402948&sspn=0.006295,0.006295&ie=UTF8&layer=c&cbll=51.319749,12.405718&panoid=l3Ycf2sTjtkyFqNlT4aeLA&cbp=12,290.7,,0,-6.54&ll=51.319687,12.405818&spn=0.002575,0.0103&z=18]Prager Straße[/url].

  • Das kann ja sein, dass die Hallen zur Alten Messe gehören, was ich ja auch nicht bestritten habe. Trotzdem sind sie keine Zierde mehr. Und wenn man sie nicht mehr erhalten kann, müssen sie eben weg. Was da nun das erhaltenswert schöne dran ist, hat sich mir sowieso nicht erschlossen.


    Außerdem nagt der Zahn der Zeit immer weiter an der Substanz. Und eine machbare Alternative zur Portaansiedlung sehe ich die nächsten Jahre nicht !


    Im übrigen bin ich direkter Anwohner und muss die gritzegrauen Fassaden jeden Tag sehen. Ich glaube kaum, dass du hier jemanden finden wirst, der diesen Anblick als schön empfindet ! :Nieder:

  • Steht doch im Artikel: Das Messe-M samt der drei Hallen ist das einzig erhaltene klassische Ensemble und "Gesicht" der Alten Messe. Ich frage mich allerdings, ob eine Kompromisslösung nicht wenigstens den Erhalt der Fassaden vorsehen könnte. Die jetzigen, mit Fenstern samt dunkler Steinfassade hätten in jedem Fall einen optischen Vorteil gegenüber der von Porta geplanten fensterlosen grauen Plastefassade. Es geht hier also nicht um eine Alternative zu Porta, sondern eine Alternative zur geplanten Portafassade.


    Das Argument, die Hallen wären keine Zierde mehr und sähen hässlich aus, könnte man wohl für so ziemlich jeden heruntergekommenen Altbau als Abrissgrund gebrauchen. Gerade hier im DAF sollte doch ein wenig mehr Weitblick an den Tag gelegt werden. Natürlich kann man die Hallen bzw. ihre Fassaden erhalten, alles nur eine Geldfrage. Ich wüßte nicht, warum man hier (verständlichen) Investorenwünschen, Geld zu sparen, immer sofort nachkommen sollte, ohne Alternativen anzustreben.

  • LeipzigSO - Ich glaube kaum, dass du hier jemanden finden wirst, der diesen Anblick als schön empfindet ! > Ich würde sie auch nicht weiterhin so aussehen lassen, wie sieht jetzt aussehen, sondern sanieren. Auch weis ich nicht, ob der Farbton noch Original ist. Die Messehallen 1 und 3 würde man dann sicher neu verglassen und einen weißen Anstrich geben, dann könnte das neue Objekt von der Fassade zur Prager Straße in etwa so aussehen.

  • Die Frage ist doch, was eine realisierbare Alternative sein soll. Ich kann mir da nichts vorstellen ! Die Alte Messe ist eben keine Messe mehr. Natürlich kann man da immer noch probieren, zu retten, was zu retten ist. Aber für welche Nutzung ?? Noch eine Veranstaltungshalle ? Sporthalle ? Ausstellungshalle ?


    Natürlich würde auch ich gern einen Erhalt und eine denkmalgerechte Sanierung sehen. Aber es gibt eben auch manchmal Unterschiede zwischen Wunschträumerei und Realität...

  • ^ Nochmal: wieso Alternative? Hier geht es nicht darum, Porta zu verhindern, sondern Porta dazu zu bringen, eine städtebaulich und denkmalschützerisch verträglichere Variante umzusetzen. Das geht sowohl aus dem Artikel als auch aus den obigen Beiträgen hervor.

  • Nur wenn Porta dafür einen zweistelligen Millionenbetrag mehr zahlen soll... :confused:


    Porta würde da sicher mit sich reden lassen, wenn die öffentliche Hand die Zusatzkosten übernehmen würde. Nur ich denke, da gibt es viele Dinge in Leipzig, die weit dringlicher sind. Der Öffentlichkeit wäre das sicher nicht zu vermitteln, wenn die Kommune mit einem mal einen zweistelligen Millionenbetrag "übrig" hätte !

  • ^ Der "zweistellige Millionenbetrag" erscheint mir zum Einen recht stark übertrieben, zum Anderen bezieht sich dieser auf einen vollständigen Erhalt der Hallen. Sollte man sich in der Mitte treffen und nur die Fassaden zur Prager erhalten, dürfte es sich um eine weitaus geringere Summe handeln.


    Abgesehen davon profitiert Porta natürlich von der Lage und der umliegenden Infrastruktur, da muss man Mehrkosten im Vergleich zur Grünen Wiese als Investor durchaus hinnehmen. Dieses Projekt ist jedenfalls städtebaulich keineswegs mit dem OBI-Markt an der Brandenburger Straße vergleichbar, der augenscheinlich vom gleichen Investor angeschoben wurde. Und, auch wenn die LVZ einen anderen Eindruck erwecken möchte: die Messehallen stehen keinsfalls kurz vorm Zusammenbruch. Investitionen ja, aber nicht um jeden Preis. Ich hoffe inständig, dass man sich hier an der oben genannten Mitte trifft und die Fassaden und damit das Ensemble zur Prager Straße erhält.

  • Zum Zustand der Messehallen und überhaupt des Areals der Alten Messe kann ich mich sicher gut äußern, da ich - dank Hund - das Gelände mehrfach täglich "unsicher mache".


    Auffällig sind generell die punktuell guten Entwicklungen, siehe Zwickauer Straße / BioCity / Automeile und neuerdings die Baufeldfreimachung für Haema. Wenn man sich allerdings mal zu Fuß aufmacht und so ein wenig die anderen Ecken anschaut, sieht man schon teilweise bösen Verfall. Zum Beispiel die Gebäudeteile hinterm Volkspalast, oder Pantheon, wie es jetzt heisst.


    Um nochmal auf den Portakomplex zurückzukommen: Die Halle 1 ist sicher am besten in Schuss, dank Nutzung durch Brinks. Die Hallen 4 und 5 sind aber sicher kaum noch zu retten und meiner Meinung nach auch nicht rettungswürdig. Das Projekt, die 1 - 6 in einem Schwung zum Teil abzureißen und das Gelände umzugestalten, ist sicher das Beste, was der Alten Messe insgesamt momentan passieren kann. Denn auf dem Gelände der eigentlichen Alten Messe hat sich mit Ausnahme von HIT und der Bundesbank bisher nichts getan ! Und zur Erinnerung: die (damals noch) neue Messe wurde 1996 bezogen. Da sind 15 Jahre vergangen und die eigentliche Alte Messe liegt noch immer im Dämmerschlaf...

  • Wenn ich mich recht erinnere, soll die Machbarkeitsstudie zum BioCity Campus im Frühjahr vorliegen, mal sehn, was da rauskommt (Wobei das ja andere Areale der Alten Messe beträfe.)

  • @ LeipzigSO: also von den Hallen 4-6 ist ja seitens des Denkmalschutzes nicht die Rede, niemand würde Porta daran hindern, diese abzureissen. Die Hallen 1-3 sind ja nun auch keineswegs in einem Zustand, in dem sie jederzeit zusammenfallen könnten. Ich kann zwar nachvollziehen, dass du eine schnellere Entwicklung für das Gelände der alten Messe wünschst, das kann allerdings nicht der Grund dafür sein, dem Ensemble an der Prager Straße seine städtebauliche Wirkung abzusprechen und da einfach alles zu akzeptieren, was man da hinbauen könnte, "hauptsache es passiert etwas". Port befindet sich hier nicht auf der grünen Wiese - die Sichtbarkeit und Infrastruktur des Standorts sind Vorteile, die man gern genießt, da muss man dann auch die Nachteile wie die größere städtebauliche Sensibilität bei einem innerstädtischen Standort in Kauf nehmen.

  • ^ Danke für die Links. Schön, dass dort noch einmal deutlich wird, dass keinesfalls Gefahr im Verzug ist und die Hallen baulich durchaus noch intakt sind. Schade, dass man es seitens Porta nicht für nötig gehalten hat, auf den durchaus positiven und keinesfalls fordernden Brief des Stadtforums einzugehen. Ich hoffe, dass auch zur Nedden die Bedeutung dieses Ensembles bewusst ist.


    Ergänzend zu den vom Stadtforum genannten Beispiel Stilwerk in Hamburg fielen mir als Beispiel auch noch die ehemaligen Bahnposthallen in Berlin-Schöneberg ein, wo Bauhaus, Chalet und andere neben Ikea gezogen sind.

  • Neuigkeiten vom Porta-Projekt, leider nur in der LVZ-Printausgabe: Nachdem der Streit zwischen Investor Porta (Abriss) und Landesamt für Denkmalpflege (Erhalt der Hallen) zur Schlichtung ins Regierungsprädisium getragen wurde, scheinen die beiden Seiten jetzt doch aufeinander zuzugehen: das Stadtforum ist als "äußerster Kompromiss" jetzt bereit, einen Abriss der Hallen bei Erhalt aller 3 Fassaden zur Prager Straße zu akzeptieren, wobei die Fassade der Halle 2 wieder in den Zustand der 30er-Jahre versetzt werden soll und eventuelle Aufstockungen und Erweiterungen zurückhaltend und genau wie die Fassade zur Straße des 18. Oktober über einen Architekturwettbewerb entschieden werden. Die Untersuchungen zur Substanz sind noch nicht abgeschlossen, Porta möchte aber weiterhin Abreissen und Rekonstruieren (jetzt eben alle 3 Hallen).


    Momentan finde diverse Gespräche statt, zur Nedden ist guter Hoffnung, dass bald ein Kompromiss gefunden werden kann.


    Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden, hat jemand eventuell eine Abbildung parat, die zeigt, inwieweit sich der Zustand der 30er vom heutigen Zustand unterscheidet?

  • ERWEITERUNGSBAU IZI


    Aktuelle Bilder vom Erweiterungsbau des "Fraunhofer Instituts für Zelltherapie und Immunologie" auf der Alten Messe >>



    Blick vom Max-Planck-Institut auf das Fraunhofer Institut.



    Blick auf den Neubau aus östlicher Richtung.



    Blick von der Perlickstraße auf den Neubau.



    Links der bestehende IZI-Bau und rechts der IZI-Neubau.



    Die im baubefindlichen Übergänge.



    Davor befindet sich der Mitarbeiter- und Besucher-Parkplatz.



    Blick von der Zwickauer Straße auf den Neubau.



    Die Übergänge zwischen Neubau und bestehenden Bau.



    Links das Max-Planck-Institut, der Neubau und rechts ein bestehender Bau des Fraunhofer Instituts.

  • AUSBAU AM DEUTSCHEN PLATZ


    Im August 2011 soll die nördliche Fahrbahn der Straße "Deutscher Platz" und ein Teil der Straße des 18. Oktober (vorm DNB-Erweiterungsbau) saniert werden. Die Bauzeit beträgt zweieinhalb Monate und soll 293.000 € kosten.


    Auch ist es geplant, die Straßenbeleuchtung zu erneuern.


    Quelle: PM Stadt Leipzig

  • Haema BAUT FIRMENZENTRALE


    Der größte, unabhängige Blutspendendienst in Deutschland, so die Haema AG, setzt heute um 11 Uhr auf dem Areal der Alten Messe einen Spatenstich einer neuen Firmenzentrale der Blutspende-Firma. Standort soll in der BIO CITY LEIPZIG sein. Der Bau wird aus Mitteln von EU und Freistaat Sachsen finanziert.


    Quelle: Bild Leipzig

  • Wie bereits im Beitrag #139 erwähnt, fand gestern Mittag der Spatenstich einer neuen Firmenzentrale an der Zwickauer Straße statt. Auch Dresden, Halle und Berlin hatten sich um diese Zentrale beworben.


    Es entstehen ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude, eine Energiezentrale, Lagerhalle für Spender-Unterlagen, ein Verbinder und ein dreigeschossiges Produktionsgebäude. Auf 2500 m² entsteht das modernste Blutverarbeitungszentrum Europas, welches, das Produktionsgebäude, im Sommer 2012 fertig sein soll.


    Seit 2005 hat die Haema mit 180 Mitarbeitern eine Niederlassung in der BIO CITY.


    Link zur Pressemitteilung, Artikel bei Bild Leipzig und ein Beitrag bei Leipzig Fernsehen


    Quelle: Bild Leipzig


    BIO-CUBE


    Laut Bild-Zeitung ist am 7. April 2011 Bauarstart für den zweiten Bauabschnitt der BIO CITY, dem BIO CUBE, auch wenn im verlinkten Beitrag die Rede von einem dritten Bauabschnitt ist.