Riederwaldtunnel / Lückenschluss A661/A66 (Planung & Bau)

  • Die Grube wächst

    Die Grube für das Autobahndreieck wächst in die Tiefe. 5 Bagger sind mindestens vor Ort. Im Vergleich zum Bild weiter oben kann man erkennen, dass es wie geplant noch einiges an Zeit in Anspruch nimmt bis man die 3 Stockwerke unter der Erdoberfläche ist.


  • Bauphasen Riederwaldtunnel

    Ein pdf vom 20.08.2014 ist auf Hessenmobil verfügbar. Es zeigt neben aktuellen Verkehrsplanungszahlen (2012 vs 2025) auch Details und insbesondere Daten zu den einzelnen Bauphasen des Riederwaldtunnels.


    Bauphasen vorraus. beginnend im Jahr 2016 (ab Seite 8) des pdf, graue Linie in der visuellen Terminplanung:

    • 1 - 1. Halbjahr 2016 bis 1. Halbjahr 2017
    • 2a - 1. Halbjahr 2017 bis 1. Halbjahr 2018
    • 2b - 1. Halbjahr 2018 bis 1. Halbjahr 2019
    • 2b II - 1. Halbjahr 2019 bis 1. Halbjahr 2020
    • 2b III - 1. Halbjahr 2020 bis 1. Halbjahr 2021
    • 2c - 1. Halbjahr 2021 bis 1 Halbjahr 2022 (inkl. Straßenbau und techn. Ausrüstung)


    Alle Baumaßnahmen, AD, Tunnel, A661, AS Borsigallee hier aus der Präsentation herauskopiert:



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    Grafik: Hessen Mobil

    2 Mal editiert, zuletzt von MathiasM () aus folgendem Grund: pdf-Link

  • Baugrube

    Wenn auch keiner toller Einblick, aber immerhin mal ein kleiner. Das dauert doch seine Zeit bis man auf dieser Fläche richtg in die Tiefe kommt. Anhand des weinroten Trucks links im Bild schätze ich die aktuelle Tiefe mal auf 6 Meter.


  • Jetzt gehts aber so richtig los


    Hessen Mobil gibt bekannt


    "Kampfmittelsondierung und Gehölzschnittarbeiten nördlich der Straße "Am Erlenbruch".


    Als Vorabmaßnahme für den Neubau der Autobahn A 66 – Tunnel Riederwald – plant Hessen Mobil, auf einer Fläche von insgesamt rund 21.000 m² nördlich der Straße „Am Erlenbruch“, Kampfmitteluntersuchungen ohne bodeneingreifende Maßnahmen durchzuführen. Da das zu erkundende Areal zwischen der Haenischstraße und der Mergenthaler Straße im ehemaligen Bombenabwurfgebiet liegt, sind diese Arbeiten zum Schutz der Bevölkerung zwingend vor Beginn jeglicher Baumaßnahmen erforderlich.


    Die Rückschnittarbeiten beginnen in der 8. Kalenderwoche 2015, die Kampfmittelsondierung wird voraussichtlich bis Ende der 12. Kalenderwoche abgeschlossen sein. In dem zu sondierenden Bereich befindet sich ein Streifen mit dichterem Busch- und Baumbestand. Dieser Gehölzbestand ist schützenswert und soll für den geplanten Bau des Riederwaldtunnels weitestgehend erhalten bleiben.


    Für die Durchführung der Kampfmittelsondierung wird es erforderlich, den im Gehölzbestand vorhandenen Strauchbewuchs bestehend aus Brombeere über dem Boden und die Überhänge des Holunders fachgerecht zurückzuschneiden.


    Die erforderlichen Zustimmungen bzw. Genehmigungen für die Rückschnittarbeiten wurden seitens der Unteren Naturschutzbehörde und des Grünflächenamtes der Stadt Frankfurt am Main erteilt.Hessen Mobil bittet um Verständnis für die Arbeiten."


    http://www.mobil.hessen.de/irj…c2-7521-79cd-aae2389e4818

  • Ich hab ja für vieles Verständnis, aber "schützenswerter Gehölzbestand" und "fachgerechter Rückschnitt"... Früher kam die Planierraupe oder die Brandrodung, heute wird letzten Endes das grün-gelbe Unternehmen aus der Silostraße für geschätzte 1,5 Mio. Euro beauftragt...


    Wen wundert es, dass die Baustelle gefühlte 15 Jahre Bauzeit hat, wenn jedes Vögelchen einzeln rausgetragen wird.

  • Jaaa, ich bin auch für abfackeln...! *kopfschüttel*


    Zum Glück sind diese Zeiten (zumindest in Deutschland) vorbei und es gibt Regeln und Empfehlungen die bei der Vorbereitung eines Bauabschnitts zu beachten sind.

  • Ja, natürlich. Genau so...


    Das ist mir schon klar, das wir planungsrechtlich nicht mehr im Mittelalter sind. Aber jeder, der zweimal täglich über den Riederwald muss, hat kein Verständnis dafür, dass hier jeder Busch nach Hamstern und Blaumeisen durchsucht wird. Es hieß mal Baubeginn 2007 bis 2011...


    Zu diesen ständigen Verzögerungen durch Umplanungen, Klagen und gemeinen Feldhamstern kommt noch hinzu, dass der Bestand nicht gepflegt wird. Weil es ja auch schon seit 2007 immer bald losgeht.
    Die Straße ist mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes zum Abtreibungsweg mutiert.

  • Aber jeder, der zweimal täglich über den Riederwald muss, hat kein Verständnis dafür, dass hier jeder Busch nach Hamstern und Blaumeisen durchsucht wird.


    Das mag zwar sein, dass der ein oder andere dafür kein Verständnis hat, allerdings ist das deutsche Umweltrecht nun einmal so.
    Wenn der Baggerfahrer den Hamster überfährt, wohl wissend, das die Möglichkeit besteht, das dort welche leben, dann begeht er nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern sogar eine Straftat, für die er bis zu 5 Jahre hinter Gitter wandern kann (§ 66 BNatSchG). Und wenn der Bauleiter oder der Projektleiter das so angeordet hat, dann darf der gleich mit einziehen.
    Im Umweltrecht bist du immer persönlich haftbar, da bringt es dir nichts, wenn du nur das getan hast, was dein Arbeitgeber von dir verlangt hat.
    Deshalb sind hier alle Beteiligten vorsichtig, auch wenn man das der Öffentlichkeit kaum vermitteln kann.

  • Überdies lehrt uns der Blick in die Geschichte des Riederwaldtunnels, dass die Planer nicht immer ein glückliches Händchen hatten. Es ist doch naiv anzunehmen, dass ein deratig umfängliches Projekt in einer dicht besiedelten Umgebung keine Konflikte hervorruft, mit allen Schutzgütern; dabei gings wahrlich nicht um Hamster und Blaumeise, sondern entscheidend um Lärm und Grundwasser. Das Rhein-Main-Gebiet ist verlärmt und ein Spaziergang durch den Stadtwald lehrt einen, was Lärm bedeutet. Den Stadtwald musst du nicht aufsuchen, aber deine Wohnung. Deshalb bedurfte es einiger Umplanungen, u.a. der Verlängerung des Tunnels und der Verlegung der Trasse nach Süden. Ich denke die Planer großer Projekte sind heute schlauer als in den 70er und 80er Jahren, als sie hier mit der Planung anfingen, und gehen solche Prozesse grundsätzlich anders an; S21 hat in der Tat Wirkung gezeigt.


    Sieh's doch mal positiv: der instituionalisierte Umweltschutz hat dazu geführt, dass der Ende der 60er Jahre biologisch praktisch tote Untermain heute wieder eine mindestens mittlere Wassergüte aufweist; nachdem die massive Absenkung der Grundwasserspiegel im Stadtwald, teils um über 20 m, vor allem in der Gemarkung Schwanheim/Kelsterbach, zu großflächigem Absterben des teils uralten Baumbestandes geführt hatte, auch in Seckbach und Enkheim, sind die Grundwasserspiegel nach 20 Jahren wieder auf dem ursprünglichen Niveau, der Sausee und das Enkheimer Ried sind wieder gefüllt, und und und. Das kam nicht von allein, sondern weil man die Träger großer Vorhaben gezwungen hat, die Auswirkungen ihres Tuns auf alle möglichen Folgen und Risiken hin zu untersuchen und vermeidbare Eingriffe zu unterlassen bzw. unvermeidbare zu minimieren. Interessenausgleich heißt das Geheimnis, dahinter verbirgt sich das Prinzip der transparenten Abwägung anstelle von einseitiger Priorisierung etwa der Verkehrsbelange ex cathedra.

  • Die Arbeiten ruhen auf ganzer Linie.


    Am Dreieck Erlenbruch passiert zur Zeit nichts Punkt
    Die sogenannten Baustellentore sind verschlossen. Kwelle ich war vor Ort.
    Kennt jemand die Gründe und teilt sie auch mit?

  • Baustopp?


    Ok verstehe, Ausbaustufen von derzeit 4 Fahrspuren auf 6+2 bzw. vorgegeben ist auf 8+2 auszubauen. Somit ist auch das Dreieck zu klein. Und der "Wohnbebaute Deckel" (wie auch immer dann später)


    VGH-Urteil: Ostumgehung ohne Alleentunnel rechtswidrig


    "Dumm stellen", gegenüber den Interessen betroffener Bürgerinnen und Bürgern, eindrucksvoll unter Beweis stellen können.


    http://www.molochautobahn.de/a…a66_a661_fuer_bvwp_an.pdf



    Dazu gehört noch das hier, vom 27.02.


    Bund bestätigt Aus für Alleentunnel und Autobahndreieck Seckbach


    Cunitz und Majer: richtige Entscheidung gegen ein unsinniges Projekt


    =22129425"]www.frankfurt.de (Pressemitteilung v. 10.3.15)

  • Durch den Verzicht auf Worte werden Beiträge zwar kürzer, aber verlieren durchaus an Verständlichkeit. Was wolltest Du sagen?

  • Ffm60ziger:
    Ich sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben sollte. Hast Du mal bei Hessen Mobil angefragt, woran es tatsächlich hakt?

  • ^^ Da muss ich leider zustimmen. Deine Beiträge enthalten zwar meistens interessante Neuigkeiten und sind reich bebildert (deshalb sehe ich sie mir auch an). Leider aber sind sie schwer zu lesen und deine "Gedankengänge" manchmal nicht zu verstehen. Auch in orthographischer Hinsicht ist es etwas mühsam deine Beiträge zu lesen.


    Kannst du die Zusammenhänge bitte noch mal näher erläutern, mich interessiert dieses Thema sehr.

  • Aber mal zum verlinkten Pamphlet:
    Nachdem sich alle beteiligten Ebenen (Stadt und Land, Bund?) vom Alleentunnel verabschiedet haben, ist es logisch, dass die verbleibenden Verkehrswege überprüft werden müssen, ob sie die Verkehre aufnehmen können. Immerhin ist ein Teil des Gesamtkonzepts weggefallen. Wenn es stimmt, dass das Land nun eine Verbreiterung der A 661 vorgeschlagen hat, wird das sicher begründet sein. So ein Ausbau würde Millionen verschlingen, daher plant man das nicht, um die Bevölkerung zu ärgern.
    Mit dieser Konsequenz wird man nun leben müssen. Aber dieses AUA wird keine Minute ruhen, um diese kommende Planung maximal zu verzögern.

  • Die unterste Etage des Kreuzungsbauwerks "Dreieck Erlenbruch" hat ihre Sohle erreicht und wie es aussieht ist man dabei, die Sauberkeitsschicht für das westliche Zufahrtsportal vorzubereiten. Die nachstehenden Bilder beziehen sich auf die Stelle, die im Plan des Dreiecks Erlenbruch mit dem roten Kreis markiert ist.


    Die beiden ersten Ansichten zeigen quasi den Blick aus dem roten Kreis nach Norden, also die Rampe für die Fahrbahn von Nordern nach Osten; am Ende der Rampe beginnt der Anstieg zum Galeriebauwerk Seckbach:






    Als nächstes der Blick nach Osten auf die Baugrubensohle, auf der wohl in Kürze die Anlage der Sauberkeitsschicht für das westliche Tunnelportal ansteht; das ist sozusagen das Zentrum des roten Kreises. Die Betonrohre, die vielfach aus dem Boden aufragen, sind Messstellen für das Grundwassermonitoring.





  • Wenn der Baggerfahrer den Hamster überfährt, wohl wissend, das die Möglichkeit besteht, das dort welche leben, dann begeht er nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern sogar eine Straftat, für die er bis zu 5 Jahre hinter Gitter wandern kann (§ 66 BNatSchG).


    Mal abgesehen davon, dass sich § 66 BNatSchG auf das Vorkaufsrecht bezieht - der einschlägige Paragraph wäre § 71 - handelte besagter Baggerfahrer in Ihrem Beispiel nicht vorsätzlich.


    Würde eine solche Handlung so eingeschätzt, wie Sie unterstellen, befänden sich sämtliche Verantwortliche von Windparks längst in staatlichem Gewahrsam. Schließlich betreiben sie ihre Vogelschredder "wohl wissend, dass die Möglichkeit besteht", dass Mitglieder streng geschützter Arten zerfetzt werden.

  • ^


    § 71 ist natürlich richtig, sorry.


    Doch, er würde vorsätzlich handeln, wenn für die Maßnahme kein Baurecht bestehen würde.
    In einem Baurechtsverfahren (z. B. Planfeststellung, bei einer Windkraftanlage ist m. W. das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) § 10 anzuwenden) wird nämlich in der Regel durch ein Artenschutzgutachten untersucht, ob
    (a) geschützte Arten gefährdet werden können,
    (b) die Gefährdung verhindert werden kann und wenn nein,
    (c) welche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umzusetzen sind.
    Die Obere Naturschutzbehörde (ONB) kann dann ggf. eine Ausnahme vom Tötungsverbot nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG § 45 Abs. 7) aussprechen. Stimmt die Naturschutzbehörde nicht zu, wird auch die planfeststellende Behörde die Genehmigung für die Baumaßnahme nicht aussprechen.
    Erst wenn das Baurecht vorliegt und die Naturschutzbehörde diese Ausnahme ausgesprochen hat, kann der Baggerfahrer nicht belangt werden - ansonsten hat er schlechte Karten und muss mindestens mit einem Bußgeld nach § 69 BNatSchG rechnen.
    Bei einer Windkraftanlage funktioniert das genauso.

  • Ihr habt alle Recht mit dem Artenschutz. Ich habe selbst an vielen Umweltschutzprojekten gearbeitet und bin grundsätzlich einer der ersten, der an Umweltschutz denkt. Die Rechtslandschaft in Deutschland ist aber in dieser Hinsicht arg verbesserungswürdig wenn wir hier den gemeinen Feldhamster und die Bauweise (grandiose Auswahl) raustragen und andererseits Millionen von männlichen Küken vergasen... Naja, gibt halt mehr Küken als Feldhamster...


    Aber egal, bitte zurück zur Baustelle: tunnelklick, vielen Dank für die Bilder aus erster Reihe. In der Regel kommt man da ja nicht so nah ran.
    Aber irgendwie eine Baustelle mit angezogener Handbremse. Wer weiß, wie viel Kampfmittel beseitigt werden musste.