Neuer Busbahnhof

  • Neuer Busbahnhof

    Da das Thema bislang immer unter 'Breslauer Platz' behandelt wurde - dieser jedoch jedoch definitiv nicht mehr in Frage kommt - eröffne ich hierzu mal einen neuen Thread.


    Die Frage des Standorts für einen neuen Busbahnhof ist immer noch nicht entschieden.
    Die Ratsmehrheit aus Rot/Grün möchte den künfigen Busbahnhof auf dem Areal des ehemaligen Busparkplatzes an Terminal II des Köln/Bonner Flughafens errichten - da die Verkehrsanbindung dort optimal - und die nötige Infrastruktur vorhanden sei. Dies wurde von Flughafen-Geschäftsführer Garvens in mehreren Verhandlungen jedoch abgelehnt.
    Stadt Köln und das Land NRW könnten als Mehrheits- Anteilseigner den Flughafen sogar anweisen, dass Grundstück zur Verfügung zu stellen - der Rat der Stadt (SPD und Grüne) möchten jedoch eine Verhandlungslösung.


    Ernsthafte Alternative ist der Standort unmittelbar an der S-Bahn-Station in Gremberghoven - der von der CDU favorisiert wird. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Flughafen kaum Entwicklungsflächen besitzt und vor großen Herausforderungen bei einem evtl. kommenden Nachtflugverbot stehe.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1323185756602.shtml


    Ich verstehe nicht wirklich, was gegen den Standort Gremberghoven spricht. Ich halte diesen für nahezu optimal. Zum einen die S-Bahn-Station (noch näher zur Stadt gelegen als am Airport) - entsprechende Flächen (ausbaufähig), Low-Budget-Hotel, Systemgastronomie...


    Beim Flughafen muss man bedenken, dass die entwickelbaren und bebaubaren Flächen extrem klein sind. Der Flughafen liegt überwiegend im Naturschutzgebiet und kann (und darf) nicht in die Heide hineinwuchern. Zudem halte ich die in Frage kommende Fläche (an Terminal II anschließend) für zu wertvoll für eine Busparkfläche. Diese existiert dort zwar jetzt auch, wurde aber m.E. vor Fertigstellung des Flughafenbahnhofs angelegt und wird in der jetzigen Form (und Größe) nicht mehr benötigt. Diese Fläche kann perspektivisch sicherlich sinnvoller eingesetzt werden.

  • Bahntakt: ~5 Züge in 1h
    Optimale Infrastruktur gegeben. Platz vorhanden. Direkt anliegend: Hotels und Essen...


    Natürlich bin ich für Gremberghoven.



    Quelle: Google Maps, eigene bearbeitung.


    Allerdings sollte die Stadt sich das schnell überlegen. Bald wird es diesen Platz nicht mehr geben. Sollte das klappen ist sogar noch Platz für 1-3 Gebäude direkt anliegend... für Hotel, Essen oder Info/Tourismus Center... vill. könnte man auch eine überdachte Fläche schaffen mit einer überdimensionalen Karte von Köln oder so... das nur mal als bsp.

  • Der wichtigste Grund für den Standort "Flughafen" liegt doch in der bereits vorhandenen Infrastruktur.


    Im Gegensatz zur Frankfurter Straße sind am Flughafen der Bussteig und mögliche Flächen für Ticketschalter und Wartebereich schon vorhanden. Diese Bereiche müssten nur vom Flughafen baulich abgetrennt werden.


    An der Frankfurter Straße hingegen müsste alles von Grund auf neu gebaut werden. Für die Stadt ist die Sache also eigentlich klar.


    Natürlich kann ich auch den Flughafen verstehen, der Hauptgrund dessen Ablehnung dürfte aber eher die Reisendenschaft sein. Darunter befindet sich derzeit ein sehr hoher Anteil an Osteuropäern (Siehe Ziele der Busse). Das Buslinien eine Konkurrenz für die Fluglinien werden könnten glaube ich nun gar nicht.


    Von der Bahnanbindung her unterscheiden sich beide Standorte nur wenig. Von der Frankfurter Straße hat man auch die Linie Köln-Hansaring - Meinerzhagen zur Auswahl, außerdem ist man etwas näher an der Stadt. Am Flughafen hat man zusätzlich die RE-Linie, die den Flughafen auch mit Bonn, Neuwied und Koblenz anbindet. Des weiteren halten hier auch ICE's.

  • Für den Flughafen (oder den Hbf.) spricht natürlich prinzipiell die optimale Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern.


    Fraglich ist jedoch, ob das - wohl äußerst preissensible - Klientel der Busfernreisenden diese optimale Verknüpfung der Verkehrsträger überhaupt benötigt oder ob für diesen Bereich des Verkehrswesens nicht möglicherweise die "ausreichende" Erreichbarkeit durch den ÖPNV und eine sehr gute Anknüpfung an überregionale Straßenverbindungen die beste Wahl ist. Nach meiner Wahrnehmung handelt es sich hier um Reisende, die eher Point-to-point-Verbindungen wählen, worauf sich auch die Anbieter eingestellt haben, und die - wohl geplant - ihre An- und Abreise, auch zeitlich, vom jeweiligen Standort selbst sehr gut organisieren können.


    Ich muss zugestehen, dass ich selbst Busfernreisen nicht nutze und daher ein eher reduziertes Interesse daran habe, "mein Verkehrsmittel" hier zu promoten.


    Lärm- und andere Umweltaspekte lasse ich mal - zunächst - außen vor.


    Einen "Standortnachteil" für Köln gegenüber anderen Metropolen bei verkehrlich nicht bester Anbindung kann ich auf den ersten Blick nicht wirklich erkennen.


    Da wir hier in einem Architekturforum sind interessiert mich neben den städtebauliche Aspekt und dem Standort natürlich insbesondere, wie man das ganze letztlich baulich umsetzt. Solange zumindest eine grundsätzliche Entscheidung über den Standort nicht getroffen ist, bleibt uns eine Einschätzung hierüber leider verwehrt.


    Die Verfechter der einen oder anderen Option könnten hierzu ja mal Vorschläge machen. Am Flughafen, mit seinen objektiv sehr reduzierten Platzverhältnissen, bliebe ja dann mittelfristig nur wieder eine "überbaute" Lösung, wie am Hbf. Das wäre sicherlich keine Option. Am Standort Gremberghoven wäre dagegen so ziemlich "alles" möglich. Das wäre dann auch mein Favorit. Die - vielleicht nicht überall - passende Infrastruktur wäre ja zum Teil schon vorhanden.

    Einmal editiert, zuletzt von ottcgn1 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Laut Flughafengeschäftsführer Garvens hat der Flughafen der Stadt eine Alternativfläche auf dem Flughafengelände für den Busbahnhof angeboten. Es handelt sich um eine Fläche am jetzigen Mitarbeiterparkplatz P5 - von wo aus, lt. Garvens - der Flughafenbahnhof fußläufig gut erreichbar sei.


    Die von der Stadt nach wie vor favorisierte Fläche anschließend an das Terminal II kommt für den Flughafen nicht in Frage, da hier für den Flughafen die einzige Möglichkeit ist, das Terminal zu erweitern. Hier existieren bereits Pläne für eine erweiterte Sicherheitskontrolle, die im bestehenden Terminal nicht zu realisieren sei.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1323357141157.shtml

  • Nach diesem Interview sehe ich mich durchaus bestätigt. Viel Platz ist am Flughafen einfach nicht mehr vorhanden und die B-Lösung erscheint mir schlechter als die Gremberg Variante und hier wäre es immer noch der gleich Aufwand (Neubau). Nun weiß ich nicht wo P5 liegt... aber ich vermute das es der große Parkplatz im Süden ist. (Google Maps)


    Und dort scheint es mir unumgänglich auch noch die Infrastruktur für Busreisende zu erweitern sprich ein breiterer Fußgängerweg, möglicherweise auch eine direkt Anbindung zum Flughafen / Bahnhof. Nach wie vor bemängele ich dann auch die andere Infrastruktur. In Gremberghoven wären Hotels da, eine Systemgastronomie wird angeboten etc. Eine Win/Win Situation würde entstehen. (Nach langer Fahrt kurz mal was essen, oder vor einer Fahrt noch schnell was Essen... überraschend vor Ort übernachten etc.)

  • Die Fläche direkt am Bahnhof?


    Das wäre ein guter Kompromiss wo ich sagen würde: Dann kann man es hier durchaus bauen!


    Bleibt noch der Linienverkehr. Hier würden vermutlich 2-3 Haltebuchten in jede Fahrtrichtung ausreichen?! (Diese neuen versetzen)


    (Wobei nat. der von mir fav. Standort einfach Attraktiver ist und die Gegend aufwerten würde wegen Hotels und Restaurants)

    Einmal editiert, zuletzt von RebellHAI ()

  • Hmmmm.
    Also ich finde auf der HP des Flughafens überhaupt keinen Parkplatz P5!? :confused:


    Da es sich bei der vorgesehen Fläche laut KStA-Artikel zudem um ein ehemaliges Regenrückhaltebecken handeln soll, denke ich, dass es sich tatsächlich um die von ottocgn1 gekennzeichnete Fläche handelt.

  • Ja, es gibt einen Parkplatz P5 - der ist beim General-Aviation-Terminal. Meines Erachtens handelt es sich auch um die von ottcgn1 richtigerweise gekennzeichnete Fläche.

  • Lt. Rundschau wird die Stadt ein Planfeststellungsverfahren für einen neuen Busbahnhof am Flughafen (zwischen Waldstr. und Parkplatz P5) einleiten, was sich über mehrere Jahre hinziehen kann. Der Stadtrat muss hierüber noch entscheiden.
    Sollte, die sich schleppende Entwicklung am Breslauer Platz (wo die Bahn mehrere Kabeltrassen verlegen muss) schneller vorangehen, als momentan abzusehen, brauche man - lt Harzendorf (Amt für Straßen - und Verkehrstechnik) am Flughafen eine Interimslösung.


    http://www.rundschau-online.de…of,15185496,21376648.html

  • ^ Im letzten Absatz dieses Artikels steht noch, dass die Busunternehmen die Verlagerung skeptisch sehen - wo sie bloß den Kundenansichten folgen. Es gab mal die Busreisefirma Rainbow Tours, die zeitweise Kölner Mitreisende am Flughafen aufnahm - aber dann doch zum Breslauer Platz wechselte. Wer möchte schon um Mitternacht am Stadtrand statt in der City auf einen Bus warten?


    Ich kenne viele Busbahnhöfe - ob Breslau oder Malaga, die gibt es direkt neben den Hauptbahnhöfen der Städte. Madrid hat sich in den letzten Jahren brandneue unterirdische Bahnhöfe an Metro-Knoten gegönnt. Die Idee eines Wegzugs in die Pampa - just zum Zeitpunkt als der Busfernverkehr ähnliche Bedeutung wie in den anderen EU-Ländern bekommen wird - betrachte ich als absurd. Ähnliche Vorstellung geisterte mal vorübergehend auch in der Schwesterstadt rheinabwärts, doch nach intensiven Diskussionen und Bürgerprotesten wurde sie verworfen.

  • Bau-Lcfr


    Ich sehe die Auswirkungen eines Umzuges des Busbahnhofes an den Flughafen sehr positiv!


    Zum einen für die Stadt, aber auch für die Busunternehmen.


    Für die Stadt ist der Umzug besser, da eine innerstädtische Fläche zu Schade für einen Busbahnhof ist. Die Kölner Innenstadt ist halt zu dicht bebaut und braucht die verfügbaren Flächen für Gebäude. Deshalb ist die Idee eines integrierten Busbahnhofes in die Bebauung am Breslauer Platz entstanden. Der Betrieb und Bau eines solchen Busbahnhofes kostet aber erheblich mehr als die reine Oberflächenvariante am Flughafen. Und in Zeiten klammer kommunaler Kassen (und einer Diskussion auf Verzicht der Archäologischen Zone aus Kostengründen!) wäre es meiner Meinung nach unverantwortlich hierbei mehr Gled auszugeben als notwendig.


    Außerdem ist es nicht erstrebenswert den gesamten Verkehr (Busse + Zubringer + Abholer) sich mitten in die Stadt zu holen. Am gesamten Verkehr macht das wahrscheinlich nur einen sehr kleinen Anteil aus, aber Kleinvieh macht auch Mist!


    Für die Busunternehmer ergeben sich Vorteile aus dem Standort am Flughafen, da er erweiterbar ist. Der Standort am Breslauer Platz ist nicht erweiterbar und würde bei dem erwartetem Wachstum der Busbranche schon bald an Kapazitätsgrenzen stossen. Dadurch ist eine zügige Betriebsabwicklung nicht mehr möglich und man müsste sich Gedanken um einen Alternativstandort machen.


    Mit einem Standort am Flughafen für den Busbahnhof ergeben sich viel zukunftsträchtigere Perspektiven für den wachsenden Fernbusverkehr in Köln. Die Vorteile überwiegen die Nachteile der stadtfernen Lage bei Weitem!

  • Warum ist eigentlich nie dieses Grundstück in der Diskussion gewesen?



    Es ist geradezu ideal für einen Busbahnhof geeignet.


    1. Zwei Autobahnzubringer in unmittelbarer Nähe; die Busse müssen durch keine Wohngebiete fahren, um sie zu erreichen.


    2. Das Grundstück liegt in einem Gewerbegebiet


    3. Strassenbahn, Bahnhof Deutz, Messe und Kölnarena sind locker zu Fuss erreichbar.


    4. Jede Menge Hotels direkt daneben.


    5. Das Grundstück ist groß genug, um noch ein zusätzliches Bürogebäude aufzunehmen, wo man zB. eines der neuen Busunternehmen ansiedeln könnte, die gerade entstehen.


    6. Es gibt sogar einen kleinen Platz, der die Aufenthaltsqualität steigern kann.


    Was ist mit dem Gelände eigentlich geplant? Sollte sich da nicht mal eine Firma ansiedeln? Es ist jetzt schon seit Jahren eine Brache.

  • ^ Eben - gerade wollte ich einwenden, dass man genügend zentralere und gut erschlossene Standorte finden kann - am besten am Bahnhof Deutz (von den Verbindungen her mit dem HBf gleichwertig), notfalls vielleicht in Mülheim (RE-Züge, S-Bahnen und Stadtbahnen). Dieser Untersuchung nach nutzen 33% zur Anfahrt die KVB, 27% die Regionalzüge (daher sollte es doch an einem gut angebundenen Bahnhof sein), nur 27% private Autos. Deswegen sieht auch die verlinkte städtische Seite die Notwendigkeit der ÖPNV-Anbindung, doch die Schlüsse sind zu salopp. Wieso sollen 10 Minuten S-Bahn-Fahrt in ein Gewerbegebiet keine Zumutung sein, wenn etliche Bahn-Fernzüge mit umständlichem Wenden und zweimaligem Queren der Deutzer Brücke doch noch sogar den HBf anfahren? Alleine die Schwellen des Zumutbaren zeigen die gedankliche Ungleichbehandlung der Fernzüge und Fernbusse.


    Der Seite nach wäre eine Integration in ein Sonderbauwerk durchaus möglich und finanzierbar - sofern auch dieses Bauwerk Einnahmen bringt. In Aachen wurde der ZOB mit anderer Nutzung verbunden, in Duisburg fahren Busse immerhin unter einem Komplex aus Parkhaus und Multikino. Würde es mehr kosten als z.B. die Umgestaltung beider Plätze am Hauptbahnhof?

  • 10 Minuten S-Bahnfahrt sind nun wirklich keine Zumutung! Vor allem nicht, wenn man sich im Anschluß (oder vorher) stundenlang in einen viel engeren Fernbus zwängt!


    Und was hat die Stadt Köln mit dem Fahrplan der Fernzüge zu tun? Sie kann höchstens empfehlen und Wünsche äußern. Ich glaube auch, dass die Stadt Köln ein Interesse daran hat mehr ICE's über Köln Messe/Deutz zu führen, um mehr Platz im Hauptbahnhof für Regionalzüge zu schaffen. Aber die DB will natürlich den sehr sinnvollen Korrespondenzhalt der stündlichen ICE's erhalten.


    Eine gewisse Ungleichbehandlung entsteht dadurch, dass die Fernbusse jetzt und auch zukünftig nur einen Bruchteil der Fahrgäste der Bahn befördern. Und da die Stadt ein ureigenstes Interesse hat die schon verstopften Stadtstraßen nicht noch mehr zu belasten liegt ihr Fokus ganz klar auf der Bahn. (Schön, wenn es sich auch beim Stadtverkehr widerspiegeln würde!)


    Das Beispiel Aachen ist ein gutes dafür einen Busbahnhof nicht in ein Gebäude zu integrieren! Bei uns in Aachen wartet man nur auf die Gelegenheit dieses Gebäude abzureissen und die Bushaltestellen in den Straßentaum zu legen! Wenn die Stadtbahn im Bau ist, wird sich dieses Gebäude nicht mehr lange dort befinden. Es zählt auch jetzt schon zu den dreckigsten und hässlichsten Orten der Aachener Innenstadt.
    BTW dieses Gebäude fahren die Fernbusse gar nicht an. Die halten weit außerhalb der Stadt in einem Gewerbegebiet, welches sehr nah an der Autobahn liegt!