Infrastrukturprojekte Hamburg

  • also auf der ausstellung letztes jahr gabs prinzipiell noch diese toilettenhäuschen kiosk kombis mit werbung und auch noch sone scherze wie altpapier und glas container mit werbung... ob die allerdings von JCDecaux waren weiß ich nicht mehr

  • Zum Mittschreiben und freuen:


    Bis zum 30. Juni 2010 werden alle alten Buswartehäuschen gegen neue Modelle ausgetauscht
    + Das neue Design stammt von Architekt Norman Foster
    +Zahl der Wartehäuschen steigt sukzessive von 2150 auf 2500
    +Austausch von 900 alten Litfaßsäulen zugunsten von neuen, hinterleuchtete
    +die rund 300 unansehnlichen großen Klebetafeln auf Staatsgrund werden entfernt.
    +Beschert Hamburg Mehreinnahmen in ungeahnten Dimensionen
    _____________________-
    = "Der Senat hat hoch gepokert - und hoch gewonnen"

  • Wieso sollten die kommen? Die sind doch m.E. von Bellini. Für Hamburg ist aber doch nun Sir Norman Foser an der Reihe.

  • Schade, die fand ich recht hübsch.
    Mal schauen was sich Sir Norman Foster dafür ausdenkt.


    Hauptsache die alten Container kommen von der Strasse weg.

  • Also, da finde ich die alten Wartehäuschen besser. Die sind ja sehr kalt. Und man wird bei Sturm trotz Unterstand weggepustet. Ein paar mehr Rundungen, wie man die schon bei einigen Haltestellen sehen kann, würden mir gefallen.

  • Auch das Abendblatt hat über die Wartehäuschen berichtet, danach werden dieselben Wartehäuschen wie in der Mönckebergstr. bald überall zu sehen sein. Also kein sehr außergewöhnliches Design.

  • Stationen Hamburger Architektur

    Vor kurzem wurde erst "90 Jahre Hochbahn" gefeiert, schon entfaltet die Hochbahn AG emsige Aktivitäten, um das Ereignis "100 Jahre Hochbahn" zu begehen. Ein grau-rotes Logo "100" wurde entwickelt, eine Fotoausstellung im Bhf. Jungfernstieg installiert, eine eigene Flash-Website http://www.100-jahre-hochbahn.de/ eröffnet, eine Buchreihe wird herausgegeben, und das alles fünf Jahre vor dem eigentlichen Jubiläum. 1912 wurde in zwei Etappen gleich der gesamte Ring eröffnet (17,5 km, 23 Stationen), der Bau begann 1906. Planungen für ein Massenverkehrsmittel begannen schon 30 Jahre früher, zeitweise war eine Schwebebahn nach Wuppertaler Vorbild im Gespräch. Hamburg war immerhin die 12. Metrostadt der Welt nach London (1863), Chicago, Budapest, Glasgow, Boston, Paris (1900), Wuppertal, Berlin, Madrid, New York und Philadelphia (1907).


    Die Buchreihe besteht aus sechs geplanten Bänden:


    1. "Von null auf hundert in nur sechs Jahren" (2007 erschienen, 124 Seiten, Völker-Verlag) zur Geschichte der Hochbahn. Kostet 25 € und ist in vielen Buchhandlungen in Hamburg erhältlich, aber noch nicht bei Amazon. Der schneeweiße Einband ist superempfindlich. 7-seitige Leseprobe: http://www.100-jahre-hochbahn.…ahredieZukunftimBlick.pdf . Es enthält überwiegend sehr alte Fotos in guter Qualität. Dadurch entsteht der heute nicht mehr so recht zutreffende Eindruck eines gepflegten U-Bahnsystems mit guter Architektur. Den Text habe ich nicht so genau studiert, er beleuchtet die Geschichte der Stadt inkl. Choleraepidemie und auch Randerscheinungen des U-Bahnsystems wie Stromversorgungsinfrastruktur etc. Scheint eher eine Art Marketingtext der Hochbahn zu sein, wurde ja von ihr selbst herausgegeben. Ich finde ich das Buch eher langweilig und habe es mir nicht gekauft.


    2. "Stationen Hamburger Architektur" (2008) wird sicher interessanter. Für alle, die nicht darauf warten wollen, ist bei der Hochbahn für 3 € eine informative Broschüre im A4-Format mit vielen Fotos von 2004 erhältlich: Grundmann, Friedhelm; Michael Zapf: Im Wandel der Zeit: Die Bauten der Hamburger Hochbahn neu gesehen von Studierenden der Architektur. Die Website scheint schon jetzt Material aus dem Buch zu bieten. Sehr interessant und informativ sind 20 kurze Videos mit Interviews mit Oberbaudirektor Jörn Walter, Architekt Friedhelm Grundmann und der Denkmalschutzbeauftragten Ulrike Wohlrabe, zu finden auf http://www.100-jahre-hochbahn.de/ unter "Stationen Hamburger Architektur" und dann "Zeitzeugen erzählen". Das anklickbare Schaubild der halbherzig modernisierten Station St. Pauli ist eher belanglos.


    3.-6. Für 2009 - 2012 sind Bände zu Technik und Fahrzeugtechnik und zur Zukunft der Hochbahn geplant.


    Fazit: Die Selbstreflektion der Hochbahn AG im Rahmen der Jubiläumspublikationen und die Materialsammlung zum Thema Stationsarchitektur deuten darauf hin, dass der Erhalt und die Wiederherstellung der historischen und oft hochwertigen Stationsbauten einen steigenden Stellenwert einnimmt. Dass das in der Nachkriegszeit übliche Abreißen wertvoller historisierender Bausubstanz und das Errichten billiger funktionaler Bauten ein Ende hat, wurde ja schon durch das behutsame Restaurieren der Haltestellen Klosterstern und Mundsburg bewiesen. Auch interessante Neubauten wie am Borgweg findet man zunehmend. Trotzdem gibt es im Hamburger U-Bahnsystem immer noch sehr viele Beispiele in die Jahre gekommener Billigstarchitektur, die darüber hinaus auch noch hemmungslos mit Werbung vollgekleistert ist. Andere U-Bahnstädte sind da schon weiter.

  • Was mich stört ist, das die Hochbahn dem Umstieg auf Busse heute immer noch als große Erungenschaft ansieht Zitat Hochbahn:"Wegen ihrer mangelnden Flexibilität wurde die Straßenbahn in Hamburg 1978 vollständig von Bussen ersetzt, die nicht auf Schienen angewiesen waren und wegen ihrer Schnelligkeit den Verkehr nicht so stark behinderten." Fakt ist doch, das viele europäische Städte heute auf die Straßenbahn umsteigen und/oder ihre Netze ausbauen und sanieren. Hamburg hat die U- Bahn gesetzt, die aber, dank hoher Streckenkosten, immer noch über ein mikriges Netz verfügt, dass die Aufgabe der Straßenbahn nicht rechtfertigt. Und wenn neue Linien gebaut werden, dann nicht in die Gebiete die es nötig hätten anzubinden, nein die neuen Prestigeobjekte werden mit einer teuren U- Bahn verbunden. Der Beweis, dass die Straßenbahn in Hamburg eine Berechtigung hat, ist die Metrobuslinie 5, welche die am stärksten befahrene Linie Europas ist! Selbst in Bremen, dass seit den 60er Jahren immer mehr sein Liniennetz zurückgebaut hatte, lenke man mitte der 90er ein und erweiterte das Netz ständig, bis heute.

  • haben Strassenbahnen einen Kostenvorteil im Vergleich zu Bussen ? Haben sie eine hoehere Durchschnittsgeschwindigkeit als Busse ?
    Mir sind eigentlich wenige Millionenstaedte bekannt die auf Strassenbahnen setzen, so eindeutig koennen die Vorteile eigentlich also nicht sein.

  • Ohne dass ich die Zahlen und Gutachten jetzt grade zur Hand hätte: Die haushohe Überlegenheit einer Straßenbahn gegenüber dem Bus wird kaum noch irgendwo angezweifelt. Dies gilt für alle möglichen Aspekte von Geschwindigkeit, über Energieverbrauch bis hin zur Akzeptanz. Keine mir bekannte Stadt baut ihre bestehende Straßenbahn zurück – im Gegenteil: Fast überall wachsen die Netze. Auch London und Paris als Riesenstädte haben Straßenbahnen (in den Randbereichen) wieder eingeführt. Ebenso Stockholm, wo die „echte“ Straßenbahn schon abgeschafft war. In Deutschland werden von Rostock bis München flächendeckend Trams modernisiert und ausgebaut. Nur Hamburg... naja.


    Allerdings finde ich es schade, dass die Diskussion über dieses Verkehrsmittel oft so ideologisch geführt wird. Zuerst mal gilt es eine Sache einzusehen:


    - In kleineren Städten muss die Tram die Rolle des Haupt-ÖPNV-Trägers übernehmen (z.B. Bremen, Schwerin)


    - In mittelgroßen Städten muss sie im Innenstadtbereich teilweise U-Bahn-artig ausgebaut werden um voranzukommen (Köln, Essen, Hannover)


    - In Großen Städten ist ihre Rolle die des Verkehrsträgers unterhalb von U- und S-Bahn. Sie ist hier nicht die „schlechtere U-Bahn“ sondern der „bessere Bus“ (Berlin, München, Prag, tausend andere Städte)


    Hamburg fiele in die letzte Kategorie. In Hamburg einen Grundsatzstreit „Straßenbahn oder U-Bahn“ vom Zaun zu brechen ist völliger Unsinn. Ebenso das leidige Lamento über die angeblich teure U4 und die vielen „schönen Tram-Kilometer“ die man für das Geld hätte bauen können. Eine Straßenbahn in Hamburg müsste (auch wenn es nicht die reine Lehre darstellt):


    - dort den Bus ersetze, wo der Bus an seine Grenzen stößt (Metrobus 5 / 2 / 20, etc.)


    - dort gebaut werden, wo eigentlich eine U-Bahn hin müsste – diese aber aus Kostengründen absehbar nicht zu realisieren ist (Steilshoop, Arenen im Volkspark, etc.)


    Vielleicht tut sich ja dahingehend irgendwann mal etwas in dieser Stadt...

  • ok, das war mir so nicht klar, haette nicht gedacht, dass Strassenbahnen inklusive der Infrastrukturkosten guenstiger und Effektiver sind als Buse! Was Grossstaedte angeht bin ich trotzdem bezgl Strassenbahnen im Zentrum skeptisch, ich kann mir kaum vorstellen, dass die Effizienzgewinne gross genug sind um jahrelangen Stau an den auszubauenden Strecken zu rechtfertigen, sonst wuerde man ja im Zentrum von London wo Milliarden in die ueberforderte Nahverkersstruktur investiert werden auch einen Ausbau, oder zumindest eine Diskussion bezgl. Strassenbahn sehen.
    Abgesehen von den Effizienzueberlegungen die bei Haushaltsknappheit halt Vorrang haben finde ich aber eine Strassenbahn ansonsten eine Berreicherung fuers Stadtbild ! Wer weiss, wenn sich der Haushalt in HH so weiter Entwickelt wird Euch ja vielleicht die ein oder andere Nostalgiestrecke entlang der Alster o.Ae. spendiert !

  • Erst Gestern, der Berufsorientierung unserer Schule sei Dank, hatte ich die Möglichkeit, mit dem Vorstandsvorsitzenden der Hochbahn, Herrn Elste zu sprechen. Das Thema Strassen (oder Stadtbahn, nicht zu verwecheseln mit der S-Bahn) steht er nicht abgeneigt gegenüber, als Beispiel dient besonders die Metrobuslinie 5. Das Problem liegt allerdings neben dem Kontra des aktuellen Senats auch an der Realisierung. So sei ein Straßenbahnnetz erst ab 40km Gesamtlänge effizient. Das größte Problem sei aber das Planfeststellungsverfahren, in dem beinahe alle Anwohner der Trassen mit einbezogen werden müssen. Eine große Welle von Gegenklagen und Beschwerden sei abzusehen, z.B. wenn es darum geht, die Oberleitungen an Häusern zu befestigen. Interessant fand ich allerdings, dass eine Art Stadtbahn für den Sprung über die Elbe im Zusammenspiel mit der U4 erwägt wird. Konkrete Planung gibt es aber lt. Herrn Elste noch nicht, allerdings würde er gerne den Sprung der U-Bahn über (unter ;) ) die Elbe noch vor 2014 angehen

  • Als Bereicherung fürs Stadtbild würde ich eine Straßenbahn nie ansehen. Im Gegenteil, die ganze Kabelage zwischen den Häusern ist nicht sonderlich ästhetisch. Gott sei dank hat Hamburg keine Straßenbahn mehr.

  • Escobar: Es gibt auch Straßenbahnen ohne Oberleitungen, z.B. in Bordeaux.
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    Außerdem muss man die Oberleitungen, wenn man etwas mehr Platz hat, nicht unbedingt an Häusern befestigen. Wenn man eine Straßenbahn anstelle einer Busspur errichtet, kann man auch links oder rechts davon Träger für die Leitungen aufstellen.


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  • @johnspb - Du sagtest:


    "...sonst wuerde man ja im Zentrum von London wo Milliarden in die ueberforderte Nahverkersstruktur investiert werden auch einen Ausbau, oder zumindest eine Diskussion bezgl. Strassenbahn sehen."


    Dann schau doch mal hier oder hier. Mit anderen Worten: Sogar in London hat man erkannt, was eine Tram leisten könnte...:)