Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen

  • U3 in den Landkreis Fürth...

    man braucht eigentlich nur auf einen Stadtplan, Luftbild oder auch auf den FNP von Nürnberg und entsprechende Pläne von Zirndorf und Oberasbach zu schauen, um feststellen zu können dass eine U-Bahn unter Äckern, Einfamilienhaussiedlungen, Friedhof, Grünanlagen, dünn bebauten Industriegebieten etc. geplant wird.


    Mit Gustav-Adolf-Straße ist die U3 am Ende der dichten Bebauung angekommen. Dahinter kommt nicht mehr viel. Und das wird sich auch nicht groß ändern; siehe oben oder auch die Ausschreibung zum Städtebaulichen Ideenwettbewerb "Tiefes Feld" im Rahmen Europan 10, http://nuernberg.de/internet/referat6/verfahren3.html. So sollen im Tiefen Feld gigantische 14 ha für Wohnen für ca. 3000 zusätzliche Einwohner be-/geplant werden. Zusammen mit den ca. 1300 Einwohnern von Kleinreuth und den ca. 2000 Einwohnern in Gebersdorf in U-Bahnnähe plant man also zwei U-Bahnhöfe für eine Bevölkerungszahl, die woanders, auch in anderen Stadtteilen von Nürnberg, vielleicht gerade mal die Grenze zwischen Bus- und Straßenbahnerschließung markiert!
    In Zirndorf und Oberasbach wird es auch nicht fett, da keine dichte kompakte Bebauung um die geplanten U-Bahnhöfe herum exisitiert.


    Eine U-Bahn die sich nur rechnet, falls dies und das noch kommt, steht auf so schwachen Füßen...


    Ich kann nicht nachvollziehen wie man jahrelang so einer Idee hinterherrennen kann. Und bevor das Argument mit Bedarf wird sich schon einstellen mit einer attraktiven U.Bahnetc. kommt, nur noch zwei Hinweise auf die heutige Situation:
    - in den propagierten U-Bahnkorridoren fahren Busse maximal im 20 Min. Takt! Selbst wenn sich die Nachfrage vervierfacht(!) reicht alle 10 Min. ein Gelenkbus.
    - ich fahre ab und zu mit der U3 ab/zur Gustav-Adolf-Straße. Selten war die U-Bahn so voll, dass ein Bus nicht gereicht hätte.

  • Der "Busbahnhof" Gustav-Adolf Str verdient eh nicht den Namen Busbahnhof. Es ist eine Frechheit ! .. ganz einfach.
    Nicht überdachte U-Bahn Aufgänge, Ein paar gläseren Wartehäuschen. schrecklich!
    Unter Knotenpunkt bzw. Busbahnhof stell ich mir .. zumindest hier in Nürnberg mindestens sowas vor wie z.B. Röthenbach, Frankenstraße, Langwasser mitte, EX-Rothenburgerstr., Maxi, Thon.
    Überdachte Bussteige, Überdachte U-Bahn Ausgänge... das sollte das mindeste sein.

  • man braucht eigentlich nur auf einen Stadtplan, Luftbild oder auch auf den FNP von Nürnberg und entsprechende Pläne von Zirndorf und Oberasbach zu schauen, um feststellen zu können dass eine U-Bahn unter Äckern, Einfamilienhaussiedlungen, Friedhof, Grünanlagen, dünn bebauten Industriegebieten etc. geplant wird.


    das seh ich auch so! da werden gutachten erstellt, was alles immense summen kostet - fürn a***! ich wär da gleich fertig: blick aufn stadtplan und ich wüsste wo und wie ich eine u-bahn linie bau ;) die zirndorf variante gefällt mir nicht... dann lieber die bibertalvariante. solange aber in groß- und kleinreuth niemand wohnt, brauchts da auch keine u-bahn!

    Also ich fände gut wenn die U4 von Zerzabelshof (Am Tiergarten) nach Erlangen fahren würde, also über Tennenlohe, Röthelheimpark, Zollhaus und weiter zum Bahnhof. Dann sollte von Erlangen eine S-bahn nach Herzogenaurach und Weisendorf fahren. Sowie eine über Büchenbach, Dechsendorf nach Höchstadt an der Aisch. Eine S-bahn nach Neunkirchen am Brand und Eckental wäre natürlich auch nicht schlecht obwohl ich da am ehesten schwarz sehe. Ich denke aber die Stadtbahn von Nürnberg nach Erlangen wäre wichtig sowie eine Zugverbindung nach Büchenbach und Dechsendorf vom Erlanger Bahnhof aus.


    ??? eins muss man dir lassen. du bist ein visionär ;) die frage ist nur: wer fährt damit? eine handvoll erlanger am sonntag nachmittag, die in den zoo wollen? dann lieber die u2 verlängern. entweder über die techfak oder die ganzen siemens areale hin zum bhf. aber erlangen - zollhaus - röthelheimpark (der nicht gerade dicht besiedelt ist) - nbg zoo... das geht daneben.
    erlangen - höchstadt -> Bus
    erlangen - weisendorf -> Bus
    erlangen - büchenbach -> Kosbacher Damm bauen!
    Eckental - Erlangen - Herzogenaurach -> könnte ich mir eine S-Bahn vorstellen.

  • Liebe Vorredener:


    ich sehe das anders und versuche meinen Standpunkt nun mal klar zu machen.


    die U3 in den Südwesten ist wirklich ein zukunftsweisendes Projekt mit großen Vorteilen für die Nachbarstädte und Nürnberg.


    Warum?


    - Oberasbach und Zirndorf sind Pendlerstädte. ein Großteil der arbeitenden Einwohner benützt gezwungener maßen den PKW um nach Nürnberg oder sogar Erlangen zur Arbeit zu fahren. Ganz einfach weil keine schnelle, staufreie Schienenverbindung existiert. Die Straßenverbindungen im Südwesten sind eine Katastrophe, die Südwesttangente schneidet den Südwesten ab, anders als im Süden und Nordwesten Nürnbergs führt auch keine Frankenschnellweg durch, eine große Ausfallstraße wie die Bayreuther oder die Ostendstraße ist auch nicht vorhanden. Für Oberasbach und Zirndorf ist es entscheidend für deren zukünftiges Wachstum, für ihre Attraktivität bezüglich der heutigen Einwohner, besser angeschlossen zu werden.


    - Die bisherigen Buslinien auf der Rothenburgerstraße sind stauanfällig und unpünktlich. Alleine auf dem geplanten Teilstück bis Großreuth fahren 7 (1!!!) parallele Buslinien in kurzen Abständen. Bis Fürth Süd (späterer U-Bahnhof Gebersdorf) sind es immerhin noch 5. Alleine die Einstellung dieses Parallelverkehrs der Linien bringt immense Einsparungen im störungsanfälligen Busverkehr. Die U-Bahn wird die selbe Strecke in einem Bruchteil der Zeit staufrei abwickeln und die Gegend im Südwesten attraktiv für dringend benötigten Neubau von Wohnraum machen.


    - Das vorgebracht Argument, die dünne Bebauung mache den U-Bahnbau unsinnig, stimmt gerade hier nicht. Denn die U-Bahn soll ja anders als in der Nordstadt hier keine Wohnsiedlungen in kurzen Bahnhofsabständen fein erschließen, sondern den Verkehr von der Straße hohlen und die Städte Oberasbach und Zirndorf endlich an Nürnbergs Infrastruktur (Hauptbahnhof, Flughafen, Arbeitsplätze) anschließen. Die Bahnhofsabstände sind daher groß, die Fahrzeit wird kurz bleiben.



    Gerade im Falle von Oberasbach sind die Wirtschaftlichkeitsberechnungen mehr als eindeutig. In Zirndorf darf man den Verkehr der Rangaubahn nicht vergessen. Der erreichte Wert ist ja schon sensationell wenn man bedenkt das dort praktisch nur Einfamilienhäuser stehen und Zirndorf schon eine schienengebundene Anbindung hat (allerdings eben eine langsame nach Fürth).



    Der Blick auf den Stadtplan ist also kein Argument in diesem Falle. Ausnahmsweise geht die Stadtverwaltung mal visionär an eine Sache (Aufbau eines neuen Stadteils für viele tausend Menschen unter ökologischen Geschtspunkten, Anbindung zweier schlecht angebundener Nachbarstädte). Ich finde das sehr löblich! Die Sache wird sich rechnen. Mit oder ohne Zirndorf. Oberasbach kommt. Mit Sicherheit.



    Zum Busbahnhof Gustav-Adolf-Straße: Es ist doch nur ein Provisorium bis 2016! Was erwartet ihr da. Röthenbach steht seit 1986 und war nie als Provisorium gedacht. Natürlich sieht sowas dann anders aus.


    D.

  • Naja Zollhaus deswegen schon weil da nach den arcarden die meisten Buslinien fahren in Erlangen. Und die Bahn würde ja nicht vom Zoo nach Erlangen ohne weitere Station in Nbg fahren da wären z.B. Ostring oder die U-bahn Station Schoppershof wo man gut in andere U-/S-Bahnlinien umsteigen könnte um ins Nürnberger Zentrum oder anderen ecken zu gelangen.

  • Der "Busbahnhof" Gustav-Adolf Str verdient eh nicht den Namen Busbahnhof. Es ist eine Frechheit ! .. ganz einfach.
    Nicht überdachte U-Bahn Aufgänge, Ein paar gläseren Wartehäuschen. schrecklich!
    Unter Knotenpunkt bzw. Busbahnhof stell ich mir .. zumindest hier in Nürnberg mindestens sowas vor wie z.B. Röthenbach, Frankenstraße, Langwasser mitte, EX-Rothenburgerstr., Maxi, Thon.
    Überdachte Bussteige, Überdachte U-Bahn Ausgänge... das sollte das mindeste sein.


    Der "Busbahnhof" ist deswegen nicht komfortabel ausgebaut worden, da er sich nach Verlängerung Richtung Westen eh fast auflösen wird! Es handelt sich somit um ein Provisorium.

  • Letztendlich ist es meiner Meinung aber wirklich toll, was in Nürnberg für die Infrastruktur gemacht wird... auch wenn die Umsetzung immer ein wenig dauert... im Vergleich zu anderen Städten, kommt in Nürnberg rucki zucki überall hin.


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    (* Zitat von Oscar Wilde)
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  • Hallo Dexter,


    in Deinem Beitrag hast Du, vermutlich ungewollt, einige wunderschöne Beispiele für (deutschen/nürnbergerischen) Planungsirrsinn aufgezeigt:


    1.
    wie Du richtig feststellst sind Zirndorf und Oberasbach suboptimal (herrliches euphemistisches Planer(!)wort) an den Kern der Metropolregion angeschloßen. Das gilt sowohl für Straße als auch Schiene.
    Es ist also nicht unbedingt rational nachvollziehbar, wieso gerade in diesen beiden Vorstädten in den letzten Jahren so intensiv und dann auch noch weit ab von bestehenden Schienenachsen "entwickelt" wurde.
    Umso unsinniger also die Argumentation noch mehr an diesen Stellen entwickeln zu müssen, Stichwort Altfeld, um EINE geplante und sehr teure Infrastruktur gerade so in vorgeschriebenen Berechnungsverfahren "wirtschaftlich" zu machen. Die anderen Probleme, Stichwort Straße, bleiben und werden nur verschärft, was dann neuen Druck erzeugt.



    2.
    Warum soll gerade hier entwickelt werden, wo neue und teure Infrastruktur erforderlich wird, die es woanders schon und besser gibt? Neben U- und S-Bahn auch leistungsfähige Straßen.



    3.
    Nach einem Leserbrief in der Lokalpresse prognostiziert eine bayerische Behörde (ich glaube es war das Statistische Landesamt) dem gesamten Landkreis Fürth bis 2025 ca. 2000 bis 3000 zusätzliche Einwohner. Alle Landkreisgemeinden werden bestimmt Verzicht üben, damit alle ins Altfeld ziehen (müssen).



    4.
    Wer nach Nürnberg Zentrum oder N-Wöhrd etc. will für den verbessert sich die Anbindung hervorragend. Wer allerdings in Fürth oder Erlangen arbeitet, wie von Dir geschrieben, erfährt durch eine U3 null Verbesserung. Glaubst Du wirklich es fährt jemand von Zirndorf mit der U3 zum Hbf in Nbg um hier in die S-Bahn nach Erlangen umzusteigen und dort evtl. noch einen Bus zum Ziel zu nehmen??? Da ist selbst ein Unsportlicher mit dem Fahrrad am Kanal entlang schneller in Erlangen!


    5.
    Bis die U3 im Landkreis wäre, durchführe sie in Nürnberg Gebiete mit extrem geringer Nachfrage; siehe meinen Beitrag weiter oben.
    Als die U3-Führung diskutiert wurde, damals unter dem Titel U21-Südwest, waren für das Tiefe Feld Bebauungen diskutiert worden, die eine U-Bahn rechtfertigen könnten, um die 10000 Arbeitsplätze plus einige tausend Bewohner plus wichtige Infrastruktur wie Forschungseinrichtungen etc. Inzwischen ist davon fast nix mehr übrig, siehe die oben verlinkte Ausschreibung der Stadt Nürnberg.



    6.
    Zur besseren Vorstellbarkeit der geplanten Bebauung: 14 Hektar für Wohnflächen entsprechen einem Streifen von 700m Länge und 200m Breite.
    Die U1 in der Fürther Straße hat links und rechts selbst in Muggenhof, dem Abschnitt mit der geringsten Bebauung, ein größeres Einzugsgebiet.
    Die U1 in Langwasser bedient ein Siedlungsgebiet das sich über ca. 2500m Breite links und rechts der U-Bahn auf mehreren km Länge erstreckt!
    Diese Dichte und diese Strukturen gibt es bei der U3 hinter der Gustav-Adolf-Straße nicht und wird es nach den aktuellen Planungen der Stadt nie geben!!!
    => Insofern ist das Festhalten an diesen Planungen, die auf anderen Prämissen beruhte, durchaus visionär zu nennen. Dann allerdings eher in Helmut Schmidt Diktion (wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen).



    7.
    bis die U3 Zirndorf ober Oberasbach frühestens anfahren könnte vergehen mind. 15 Jahre, da voher in Nürnberg Gebersdorf auf keinen Fall erreicht sein würde. Vermutlich eher noch später wenn man sich die bisherigen Zeitpläne in Erinnerung ruft, nach denen die U3 bereits heute bis Gebersdorf fahren müsste.
    Bis 2025 also weiter wie bisher? dann geht es auch danach noch ohne U3, so wie bereits heute.



    8.
    die bisher genannten Kosten beruhen soweit mir bekannt nur auf Schätzungen. Probebohrungen, detaillierte Geländeuntersuchungen etc. haben wohl noch nicht statt gefunden. Die genannten Kosten dürften also sehr niedrig geschätzt sein, übliche Baupreissteigerungen also mindestens zu erwarten sein. Wer soll's bezahlen?



    P.
    einige Infos, die man selten in der Presse liest, auch unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/126/1612610.pdf

  • Das Ding hat viele Seiten ...

    Aus fachlicher Sicht ist die U-Bahn nach Oberasbach und Zirndorf zweifellos ein Sündenfall. Viel zu teuer, viel zu spitz auf die Kante gerechnet. Auch die Bebauung eines Wasserschutzgebietes um ein an sich umweltfreundliches Verkehrsmittel zu inthronisieren - ein makabrer Scherz, hinter dem einzig der Nürnberger Plan steckt, möglichst viele an der Finanzierung des längst veralteten aber kostspieligen Spielzeugs "U-Bahn" zu beteiligen.


    Mittelfristig wird nach der Bibertbahn wahrscheinlich auch die Rangaubahn zur Disposition stehen und Pendlerströme von Fürth fernhalten, direkt über den Plärrer nach Nürnberg ziehen. Die VAG reibt sich jetzt schon die Hände: An Bibert- und Rangaubahn verdient sie nichts, an U-Bahn und Bussen umso besser.


    Erst wenn die Rangaubahn versiegt, wird man wohl auch in Fürth anfangen sich Gedanken darüber zu machen, dass ein S-Bahnkonzept für beide Linien viel massiver als der Bau eines Konsumtempels zu Lasten historischer Bausubstanz hätte beworben werden müssen um die ominöse "Kaufkraft" zu binden.


    Und auch Nürnberg hat viel zu verlieren. Eines der wenigen, aber umso lieber beliehenen Realo-Argumente: "Lasst diese wohlhabenden Gemeinden doch machen, denen tut's nicht weh" trägt nicht, im Gegenteil: Man wertet mit den derzeitigen Planungen die Abwanderung aus den Städten und die Ansiedlung im Speckgürtel noch weiter auf, verliert Steuerzahler und belastet die innerstädtische Infrastruktur.


    Das alles wird im Hintergrund stattfinden...überschattet wird die Diskussion dann vom Leserbriefkrieg in Ammerndorf und Cadolzburg über den zurückliegenden Ortstermin zum Thema "Verlängerung der U3" :nono:

  • Hallo Planer,


    hier nun meine Antwort auf deinen Beitrag.



    1.

    Es ist also nicht unbedingt rational nachvollziehbar, wieso gerade in diesen beiden Vorstädten in den letzten Jahren so intensiv und dann auch noch weit ab von bestehenden Schienenachsen "entwickelt" wurde.


    Rational nchvollziehbar ist es in der Tat nicht, aber das sind viele Faktoren der Stadtentwicklung ebensowenig. Warum Häuslebauer lieber in Zirndorf und Oberasbach anstatt in St.Leonhard am Schlachthof gebaut haben, ist deren eigene Entscheidung. Da spielt das subjektiv empfundene Umfeld ebenso wie die Grundstueckspreise ne Rolle. Beide Faktoren folgen keinen rational darstellbaren Regeln. Wollte man dies unterbinden, muesste die Wohnraumvergabe zentral nach festgelegten Bestimmungen geregelt werden. So lief das im Ostblock ueber Jahrzehnte.


    2.

    Warum soll gerade hier entwickelt werden, wo neue und teure Infrastruktur erforderlich wird, die es woanders schon und besser gibt? Neben U- und S-Bahn auch leistungsfähige Straßen.


    Denn im Suedwesten kann - anders als z.B. in dem Planungsgebiet Brunecker Strasse - schnell mit dem Bau begonnen werden. Hier sind Investitionen auf der Gruenen Wiese in Nachbarschaft zu wohlklingenden Wohngegenden Wie Zirndorf und Oberasbach leicht möglich, keine Altlasten stören, muessen vorher beseitigt werden. Die Städte muessen aber die Infrastruktur als Angebot an die zu gewinnenden Bewohner verbessern. Der Wettbewerb um neue Bewohner ist eben heute aus vielerlei Gruenden bedeutender als vor 40 Jahren. Und wer was attraktives anzubieten hat, der ist im Vorteil. Das Tiefe Feld ist definitiv ein Trumpf im Ärmel der Stadt.


    3.

    Nach einem Leserbrief in der Lokalpresse prognostiziert eine bayerische Behörde (ich glaube es war das Statistische Landesamt) dem gesamten Landkreis Fürth bis 2025 ca. 2000 bis 3000 zusätzliche Einwohner. Alle Landkreisgemeinden werden bestimmt Verzicht üben, damit alle ins Altfeld ziehen (müssen).


    In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, das Zirndorf 3000 neue Einwohner bekommt, wesentlich abhängig vom Bau der U-Bahn. Denn dann ist es ebeneso wahrscheinlicher, dass die Häuslebauer dort ihre Zelte aufschlagen und nicht in Weinzierlein oder so.
    Im Sinne der Buendelung von Wohnraum - wie du ihn ja offenbar (und zurecht) befuerwortest - koennte die U-Bahn daher einen Teil beitragen.


    4.

    Glaubst Du wirklich es fährt jemand von Zirndorf mit der U3 zum Hbf in Nbg um hier in die S-Bahn nach Erlangen umzusteigen und dort evtl. noch einen Bus zum Ziel zu nehmen???


    Die Schienverbindungen im Grossraum entwickeln sich doch vielerorts. Wer von Obersabach nach Erlangen muss, der könnte alle 10 Minuten mit der U3 zur Rothenburger und dann mit der S-Bahn (20 Minutentakt) weiter nach Erlangen. Zum heutigen Zustand eine ausserordentliche Verbesserung.


    5.

    Zur besseren Vorstellbarkeit der geplanten Bebauung: 14 Hektar für Wohnflächen entsprechen einem Streifen von 700m Länge und 200m Breite.
    Die U1 in der Fürther Straße hat links und rechts selbst in Muggenhof, dem Abschnitt mit der geringsten Bebauung, ein größeres Einzugsgebiet.
    Die U1 in Langwasser bedient ein Siedlungsgebiet das sich über ca. 2500m Breite links und rechts der U-Bahn auf mehreren km Länge erstreckt!


    Hier vergleichst du äpfel mit birnen. Als die U1 in den 60ern in Langwasser geplant wurde, war der Stadteil noch im Aufbau. Vorallem der Bereich östlich der Trasse wurde erst in den späten 70ern und 80ern begonnen. Insgesamt war Langwasser bei weitem nicht so Dicht bebaut wie heute. Die U-Bahn sollte auch hier die Attraktivität und weitere Entwicklung gewährleisten. Das Motto "U-Bahn schafft stadt" war hier ebenso zugrunde gelegt. Und Muggenof ist fuer die U1 das, was fuer die U3 dann die Station Grossreuth wäre. Zwischenstation auf dem Weg zum eigentlichen Ziel Oberasbach.


    6.

    bis die U3 Zirndorf ober Oberasbach frühestens anfahren könnte vergehen mind. 15 Jahre, da voher in Nürnberg Gebersdorf auf keinen Fall erreicht sein würde.


    Gebersdorf wird 2018/2019 erreicht werden. Grossreuth schon 2015/16, die Vorabreiten beginnen nächstes Jahr, der Bau erfolgt zeitgleich zur Fertigstellung der U3 Nord.
    In Oberasbach hängt nun viel von der zu wählenden Variante ab. Unterirdisch dauert sicher länger (dann eröffnung c.a. 2021?), oberirdisch wuerde sehr schnell gehen. Nach Zirndorf geht es eh auf bodenniveau, so könnte dort 2018/19 schon Verkehr rollen.




    Letztlich ist es eine Frage des generellen Standpunktes. Wenn man die strukturen der deutschen Stadtentwicklung in Frage stellt - was legitim und wichtig ist - dann sieht man die Sache mit der U3 natuerlich in einem kritischen licht. Tatsächlich gäbe es in Nuernberg schon erschlossenere Gebiete auf denen gebaut werden könnte. In der Tat Planer, ich sehe Handlungsbedarf in der langfrisitgen umgestaltung des finanz- und verteilungsprinzips bezueglich der stadtentwicklung.
    legt man aber die zunehmende konkurrenz unter gegebenen Bedingungen zu Grunde, dann ist der U-Bahnbau ein gluecksfall fuer Nuernberg. Viel Steuergeld aus bund und land wird hier fuer die Einwohner des Grossraums in die Hand genommen und in Infrastruktur wie Arbeitsplätze gesteckt. Die U-Bahn ist ein attraktives Markenzeichen, das der Stadt in ihrer Klasse (Leipzig, Bremen, Dresden) ein imagemässiges Alleinstellungsmerkmal einbringt. U-Bahn=Leistungsfähig=Massenverkehsmittel=Grossstadt. klingt albern, läuft aber eben nach dem selben muster wie der bau anderer prestigeträchtiger grossbauten ab.



    D.


  • Warum Häuslebauer lieber in Zirndorf und Oberasbach anstatt in St.Leonhard am Schlachthof gebaut haben, ist deren eigene Entscheidung. Da spielt das subjektiv empfundene Umfeld ebenso wie die Grundstueckspreise ne Rolle. Beide Faktoren folgen keinen rational darstellbaren Regeln. Wollte man dies unterbinden, muesste die Wohnraumvergabe zentral nach festgelegten Bestimmungen geregelt werden. So lief das im Ostblock ueber Jahrzehnte.


    damit erübrigt sich eigentlich eine Raumplanung, Regionalentwicklungsplanung etc. (auch wenn ich Dir, leider, überwiegend zustimmen muss). das Geld dafür sollten wir dann aber konsequenterweise für anderes ausgeben.




    In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, das Zirndorf 3000 neue Einwohner bekommt, wesentlich abhängig vom Bau der U-Bahn. Denn dann ist es ebeneso wahrscheinlicher, dass die Häuslebauer dort ihre Zelte aufschlagen und nicht in Weinzierlein oder so.
    Im Sinne der Buendelung von Wohnraum - wie du ihn ja offenbar (und zurecht) befuerwortest - koennte die U-Bahn daher einen Teil beitragen.


    also erst Suburbanisierung und Dezentralisierung, dann wieder Verdichtung, um anschließend teure Infrastruktur zu rechtfertigen. Ich weis, dass es genau so häufig lief und auch noch läuft. Deswegen ist es meiner Meinung nach trotzdem unsinnig, ressourcenverschwendend und nutzenmindernd (im vwl-Sinne der Wohlfahrts- und Nutzenmaximierung).
    Und zu einer Bündelung wird die geplante U3-Verlängerung wenig bis nichts beitragen. Oder glaubst Du wirklich, dass dann in den Gärten der Ein-, Zweifamilien und Reihenhäuser weitere dazu gebaut werden?



    Die Schienverbindungen im Grossraum entwickeln sich doch vielerorts. Wer von Obersabach nach Erlangen muss, der könnte alle 10 Minuten mit der U3 zur Rothenburger und dann mit der S-Bahn (20 Minutentakt) weiter nach Erlangen. Zum heutigen Zustand eine ausserordentliche Verbesserung.


    Nicht falsch, aber bspw. eine Expressbusverbindung würde schneller und billiger sein und könnte in 3 bis 6 Monaten den Betrieb aufnehmen.




    Hier vergleichst du äpfel mit birnen. Als die U1 in den 60ern in Langwasser geplant wurde, war der Stadteil noch im Aufbau. Vorallem der Bereich östlich der Trasse wurde erst in den späten 70ern und 80ern begonnen. Insgesamt war Langwasser bei weitem nicht so Dicht bebaut wie heute. Die U-Bahn sollte auch hier die Attraktivität und weitere Entwicklung gewährleisten. Das Motto "U-Bahn schafft stadt" war hier ebenso zugrunde gelegt. Und Muggenof ist fuer die U1 das, was fuer die U3 dann die Station Grossreuth wäre. Zwischenstation auf dem Weg zum eigentlichen Ziel Oberasbach.


    Das ist doch genau der Punkt auf den ich hinaus will! In Langwasser und auch in Röthenbach gingen Planung, Bevölkerungsentwicklung und auch U-Bahnbau einigermaßen Hand-in-Hand. An diesen Stellen ist eine U-Bahn aus verkehrlicher Sicht zwar nicht zwingend, aber immerhin sinnvoll!


    In Gebersdorf, Kleinreuth, Großreuth, Tiefes Feld, Oberasbach und Zirndorf ist aber NICHTS dergleichen aktuell geplant noch abzusehen noch gewollt!
    Es wird ein Verkehrsmittel in ein Gebiet geplant, in dem so viele Menschen leben, wie dieses Verkehrsmittel in 2 bis 3 Stunden befördern kann! (geschätzt sind nur die Menschen, die in U-Bahnnähe wohnen; nicht alle Einwohner von Zirndorf etc. die keinen direkten Zugang zur U-Bahn haben würden)
    Und das in einer Gegend in der es Übermotorisierung, jeder Haushalt im Schnitt vermutlich mehr als 2 Kfz, und unterdurchschnittliche ÖPNV-Nutzung gibt. Wir reden hier nicht von Kreuzberg oder Steinbühl, sonder eher von Wansee oder Grünwald (beide ohne U-Bahn)!





    Letztlich ist es eine Frage des generellen Standpunktes. Wenn man die strukturen der deutschen Stadtentwicklung in Frage stellt - was legitim und wichtig ist - dann sieht man die Sache mit der U3 natuerlich in einem kritischen licht. Tatsächlich gäbe es in Nuernberg schon erschlossenere Gebiete auf denen gebaut werden könnte. In der Tat Planer, ich sehe Handlungsbedarf in der langfrisitgen umgestaltung des finanz- und verteilungsprinzips bezueglich der stadtentwicklung.


    dann liegen wir doch gar nicht weit auseinander ;)




    legt man aber die zunehmende konkurrenz unter gegebenen Bedingungen zu Grunde, dann ist der U-Bahnbau ein gluecksfall fuer Nuernberg. Viel Steuergeld aus bund und land wird hier fuer die Einwohner des Grossraums in die Hand genommen und in Infrastruktur wie Arbeitsplätze gesteckt.


    die U3 ist fahrerlos, also werden viele Busfahrer durch einige Aufseher, Wartungspersonale etc. ersetzt. Der Arbeitsplatzsaldo wäre also negativ; nur weil es keine Fahrer für die U-Bahn braucht, liegen die nicht geförderten Betriebskosten in einer Größenordnung, wo sich Zirndorf und Oberasbach überhaupt mit dem Gedanken einer U-Bahn beschäftigen können.
    Die beim Bau einer U-Bahn gebrauchten Arbeitskräfte sind im Vergleich zum Geldeinsatz sehr unterdurchschnittlich, da sehr viel Geld in Beton, Stahl, Maschinen etc. fließt. Forschung, Bildung, Energiesanierung etc. wären bei gleichem Fördermitteleinsatz um ein vielfaches arbeitsintensiver, würden also mehr Arbeitsplätze sichern bzw. bereitstellen.




    Die U-Bahn ist ein attraktives Markenzeichen, das der Stadt in ihrer Klasse (Leipzig, Bremen, Dresden) ein imagemässiges Alleinstellungsmerkmal einbringt. U-Bahn=Leistungsfähig=Massenverkehsmittel=Grossstadt. klingt albern, läuft aber eben nach dem selben muster wie der bau anderer prestigeträchtiger grossbauten ab.


    auch richtig. Aber U-Bahn haben wir in Nürnberg schon. Es sind aktuell drei Linien mit rund 1km pro 14300 Einwohner. Zum Vergleich München hat 1km pro 13400 Einwohner, also nur unwesentlich "mehr" U-Bahn; Berlin gar nur 1km auf ca. 23500 Einwohner.


    Mehr ist nicht immer besser oder notwendig.


    P.

  • In diesem Thread etwas off-topic, aber doch irgendwie noch am passendsten:


    Der Güterzugtunnel, der Fürth vom Güterverkehr wesentlich entlasten soll, kommt. Ab 2013 rechne man mit dem Bau. Fast 400 Millionen Euro wird das Projekt kosten, das zwischen Kronach und dem Großmarkt Nürnberg einen zweigleisigen Güterzugtunnel zur Entlastung des Fürther Bogens vorsieht.


    Die Bahn verspricht sich dann wesentlich erelichterte Betriebsabläufe in Fürth, die Stadt wiederum erhofft sich eine weniger starke lärmbelästigung entlang der heutigen Mischstrecke.


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1072443&kat=27&man=3


    D.

  • Irre ! .. hab auf GoogleEarth mal nachgemessen .. der Tunnel wird fast 6 Kilometer lang ... und volles Programm .. unter Wohngebieten, Gewerbegebieten usw. durch.
    In welcher Tiefe muß so ein Tunnel laufen ?

  • Noch einmal mit der großen Resonanz zum Thema "Fahrerlose U-Bahn" befasst sich die "nn". 70 Besuchergruppen seien seit Inbetriebnahme bereits angereist. Inhalt des Artikels ist auch ein Überblick über die Entwicklung der Technik. So wird erwähnt, dass im Grunde 1972 in Berlin und München mit der Halbautomatisierung des Zugbetriebs alles Begann...



    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1049036&kat=10&man=3



    Ausserdem konnte man in einer anderen Ausgabe der "nn" nochmals über die "Stadtumlandbahn Erlangen" lesen. Das Projekt sei keinesfalls begraben, es müsse alleine schon aus Gründen des drohenden Verkehrsinfarkts der Stadt Erlangen endlich gehandelt werden.



    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1081228&kat=27&man=6



    Und auch zur U3 in den Fürther Landkreis gibt es was zu lesen. Hier werden noch einmal die Schwierigkeiten des Projektes, das Für und Wieder bezüglich einer U-Bahn oder Stadbahn diskutiert.



    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1081225&kat=27&man=6



    D.

  • netter Artikel, zeigt er doch deutlich auf, wieviel Geld der U-Bahnbau in Nürnberg bei der Stadt bindet.


    - 50 Mio € Eigenanteil in den nächsten 4 bis 5 Jahren für den Bau von 3 U-Bahnhöfen mit knappen 2 km Strecke


    - mal so eben 10 Mio € + x nur für den AUSBAU (!) des vorbeugenden Brandschutzes auf aktuelle Standards. Weitere Nachrüstungen sind anscheinend schon absehbar...


    Allein mit diesem Geld könnte man in Nürnberg viele Straßen und Brücken sanieren, die bald gesperrt werden müssen (siehe http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1091179&kat=11&man=3). Ganz abgesehen von dringenden Investitionen in Schulen, Kindereinrichtungen (Mammut als Stichwort) etc.




    Ich warte schon auf den Tag an dem der Frankenschnellwegtunnel eröffnet wird und 1 km davor der FSW wegen Brückeneinsturzgefahr gesperrt werden muss. Aber Hauptsache Tunnel gebohrt und (Steuer-)Fördergelder nach Nürnberg geholt. (Ironie aus)

  • naja .. harmlos hier ... seh dir mal die Geldverbrennung beim Citytunnel Leipzig an .. die verbrennen Milliarden für eine bessere U-Bahn Strecke mit 4 Stationen.

  • ^ Wieviele Milliarden werden gleich noch mal beim Leipziger City-Tunnel verbrannt? Und welche "bessere U-Bahn-Strecke mit 4 Stationen" entsteht gleich noch mal? Da hat man dich im Leipziger City-Tunnel-Strang ausführlich über Kosten, Sinn und Zweck aufgeklärt, und hier trollst du genauso weiter wie zuvor. Nicht sehr weise...

  • ^ Nicht nur das eine n war zuviel, es wird, wie es dir schon mehrmals gesagt wurde, in Leipzig auch keine U-Bahn gebaut. Aber das wirst du sicher nie begreifen. Und seit wann beruft man sich in Nürnberg auf das Neue Deutschland? Viel Spaß weiterhin beim Trollen...