Ich kann da AEG nur zustimmen !
Du hast nicht ein stichhaltiges Argument gegen den Kulturpalast vorgebracht und keinerlei Quellen oder nachvollziehbare Grundlagen für deine Meinung vorgetragen. Nach deinem interessiertem Neuauftritt hier folgte der jähe Absturz auf dem Fuße.
Architektur ist immer im Kontext der Zeit und die sie prägenden Faktoren zu betrachten. Diese unterliegen naturgemäß einem Wandel - mitunter eben auch einem Wandel des politischen Sytems.
Das politische System ist aber nur ein Faktor und auch der ach so goldene Westen hat wahrlich mehr als genug Schund hervorgebracht, wertvolle Denkmäler abgerissen und Plattenbauten bzw. Betonburgen sind weiss Gott nicht auf ostdeutsche Städte beschränkt.
Dies zum einen.
Zum anderen : Wenn sich der Zeitgeschmack ändert und etwas aus einer anderen Epoche überkommt ist das noch lange kein Grund etwas aus dem Blickfeld zu entfernen. Diese Argumente tauchen in vehementer Form erst in den letzten jahren auf - warum entzieht sich meiner Kenntnis. Es wird jedoch zunehmend schwerer den Wert etwas überkommenen anderen Begreiflich zu machen und sich für so etwas einzusetzen.
Generationen von Menschen haben das bis zum zweiten Weltkrieg getan und unsere Städte gepflegt, erhalten und im 19. Jahrhundert auch teils gekonnt, teils arg ästhetisierend ergänzt durch Abriss und Neubau einzelner Gebäude oder Schaffung ganzer neuer Quartiere.
Nach dem 2. Weltkrieg war davon nicht mehr viel da - und es bestand der Zwang möglichst schnell möglichst viel wiederaufzubauen. Das dabei viel Erhaltenswertes zerstört wurde im Aufbauwahn und nicht alles als Gelungen zu bezeichnen ist dürfte klar sein.
Aber in einer Zeit, in der wir nun wieder Mittel und Zeit haben ansprechender und überlegter zu bauen alles aus dieser Zeit Überkommene zu verteufeln, als pauschal hässlich zu bezeichnen und aus dem Stadtbild zu tilgen könnte uns zum einen dereinst mal teuer zu stehen kommen, da wir eine ganze Architekturepoche zu tilgen drohen und zum anderen leugnen wir damit in zunehmendem Maße die eigene Geschichte.
Und gerade die würde in Dresden massiv geklittert werden entfernte man diesen Kulturpalast aus dem Stadtbild !
Die Dresdner haben meines Wissens nach kein gar allzu schlechtes Verhältnis zu diesem Bau - verbrachten sie doch viel Zeit mit schönen Erlebnissen dort. Die Funktionalität dieses Baus ist voll gegeben und die funktionale Qualität ist
durchaus als gut zu bezeichnen. Gerade an dieser Stelle wäre es wichtig ein Symbol der Geschichte dieser Stadt zu erhalten. Und das wird auch so geschehen !
Ich unterstütze den Wiederaufbau des Hauses Rampische Str. 29 durch die GHND, um ein historisch korrektes Abbild eines Dresdner Bürgerhauses aus vergangener Epoche wieder sichtbar zu machen.
Aber ich würde ebenso spenden, um den Kulturpalast zu sanieren und zu erhalten. Vielleicht um in 30 Jahren nicht für eine andere Gesellschaft spenden zu müssen, die den verlorenen Kulturpalast wiederaufbauen will . . .weil man dem zu der Zeit gültigem Zeitgeschmack entsprechend die vielen auf alt getrimmten "Wiederaufbauten" aus dem Anfang des 21. Jahrhunderts mit etwas Authentischerem aus anderer Zeit auflockern will ?
Wer will das schon wissen.
Also vorsicht mit Sätzen wie : Hässlicher Kasten, beklopptes Dresdner Baudezernat, abreissen und weg . . . Wenn man sich öffentlich äußert sollte man sich schon differenziert informiert haben, um wa es den geht und nicht pauschal drauf hauen.
Wenn ich einmal zitieren darf aus Beitrag # 171 ( WombatausWolle) :
Ich habe mich nach einigem Mitlesen einfach mal hier angemeldet, scheint sich auch auf jeden Fall um eines der aktivsten Architekturforen in Deutschland zu handeln, in dem darüber hinaus auch vernünftig und sachlich diskutiert und debattiert wird. Weiter so!
Wenn du schon hervorhebst wie sachlich und vernünftig hier diskutiert wird - dann solltest du deine eigene Bewertung und Äußerung zu diesem Thema nicht nur vier ( ! ) Beiträge später ad abdsurdum führen.
Das ist keine Kritik, die dich persönlich angreifen soll. Lediglich eine gezielte Auseinandersetzung mit deinem Beitrag, die dir einen Denkanstoß geben soll mal zu überlegen was du da eigentlich grundsätzlich betrachtet forderst.
Auch ich habe hier schon mal so einfach was dahingesagt ohne an Folgen zu denken und ohne ich vorher zu belesen. Durch ritik lernt man aber zum einen sich sachlich auseinanderzusetzen und ( ggf. Spreu vom Weizen trennend ) zweitens erst zu denken, sich zu belesen und dann sich zu äußern.
Und genau DAS macht ein gutes Mitglied hier im Forum und einen kritikfähigen, diskussionsbereiten Gesprächspartner aus. Allerdings scheint das eine in zunehmenden Maße aussterbende Rasse zu sein.