Nahverkehr [Planung&Bau]

  • #18


    Utopisch mag mein Wunsch schon sein, aber ich halte ein gut ausgebautes Strassenbahn und U-Stadtbahnnetz für sehr wichtig. Mir ist bestimmt auch nicht verborgen geblieben, dass dafür kein Geld da ist und auch wohl keins mehr da sein wird. Und letztendlich wird man auf die Strassenbahn setzen und sie weiter ausbauen. Das haben auch andere Städte erkannt und es ist unter diesen Umständen auch die einzige Möglichkeit. Und ich bin auch der Meinung, dass man die Strassenbahn in der City nicht hätte unter die Erde legen dürfen, wohl aber hätte man seinerzeit die Ost-West-Tangente bauen müssen. Unterirdisch nur da (z.B. Steeler Strasse im Bereich Wasserturm) und ansonsten oberirdisch auf eigener Spur. Dadurch fährt die Bahn nicht nur sicher und ohne Hindernis, man kann auch die Strasse mit der Begrünung der Gleisanlage aufhübschen (wie es ja auch in Altendorf geplant ist). Letztendlich trägt das Kind ja nur einen anderen Namen. Und so hat auch mein Vorschlage eine U-Stadtbahn zum Stadtwald vorgesehen, einen Abzweig von der Martinstrasse zur Wittenkindstrasse mit einer neuen Station zu erstellen, die endlich die Lücke zwischen Flora. und Martinstrasse schließt und dann über eine Rampe oberirdisch über die Wittenbergstrasse über die alte Gleisanlage zum Stadtwaldplatz geführt wird. Diese wäre dann zu begrünen. Aber wie gesagt, dieser Zug ist abgefahren…

  • Hallo!


    Habe grade etwas auf radio-essen.de gefunden:



    "Lokalnachrichten Startseite
    18.06.08 16:34
    Die EVAG will eine neue U-Bahnlinie auf der Südstrecke nach Bredeney einsetzen.


    Das hat der Aufsichtsrat beschlossen.


    Für die neue U-Bahn-Linie gibt es zwei Varianten. Bisher sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Beide Möglichkeiten würden zur Zeit geprüft und durchgerechnet - sagt EVAG-Chef Horst Zierold:


    Nach der Sommerpause soll im Stadtrat darüber abgestimmt werden."



    Würde mich ja brennend interessieren wie es aussehen wird!


    Da wird also etwas passieren,


    Martin

  • Hallo,


    die zwei Varianten beziehen sich aber nicht auf die U-Bahn sondern nur daruaf. Ob nun nach Bredeney mit Stadtbahnwagen oder Niederflurwagen gefahren wird.


    Aber das kommt da bei Radio Essen irgend wie falsch rüber.


    Grüße,
    Marcus

  • U-Bahnhof „Hobeisenbrücke“ wird zum Hingucker

    Der Ablauf der Baumaßnahme „Umbau U-Bahnhof Hobeisenbrücke“:


    Osterferien 2008:
    Betonsanierung Wandscheiben und Rückbau Dachkonstruktion der östlichen Zugangsanlage.


    Sommerferien 2008:
    Abbrucharbeiten, Rohbau- (Treppen, Aufzugsschacht, etc.) u. Stahlbauarbeiten (Zugangsdächer, Bahnsteigdach, Aufzugstraggerüst, etc.) innerhalb der östlichen Zugangsanlage und auf dem Bahnsteig.


    Herbstferien 2008:
    Innenausbauarbeiten und Betriebstechnik (Aufzug, Beleuchtung, Dynamische Fahrgastinformation etc.).


    Bauzeit:
    Zirka zehn Monate; die Arbeiten finden nur innerhalb der Schulferien statt.
    http://www.evag.de/74.html?&tx_ttnews[tt_news]=455&tx_ttnews[backPid]=3&cHash=a20d16c409

  • Hi Leute,


    hier mal ein kleiner Bildbericht zum Umbau der Station Hobeisenbrücke.


    Mittlerweile laufen die aktuellen Arbeiten schon seit fast einer Woche und da ist doch einiges passiert.


    Grüße,
    Marcus

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  • Mal was anderes: Weiß einer was darüber, wann die Wände der A40 renoviert werden sollen? Angeblich sollte dies ja in den Sommerferien geschehen, aber durch den Ausbau der A40 zwischen Essen und Bochum kann ich mir eine weitere Baustelle auf der Bahn nicht vorstellen.:confused:


    Ich finde, nachdem man die Platten von den Wänden entfernt hat, sieht es so richtig hässlich aus und man kann nur hoffen, dass bis 2010 dieser Zustand behoben worden ist.:nono:


  • Ich finde, nachdem man die Platten von den Wänden entfernt hat, sieht es so richtig hässlich aus und man kann nur hoffen, dass bis 2010 dieser Zustand behoben worden ist.:nono:


    Es gab letztes Jahr die Aussage von Strassen.NRW, dass auf jeden Fall vor dem Kulturhauptstadtjahr alles wieder schön sein soll...

  • Hi Leute,


    seit heute ist der Spurbusprobewagen der meoline in Essen im Einsatz. Der Wagen darf aber erstmal nur auden Linien 145 unds 146 zum Einsatz kommen.


    Grüße,
    Marcus

    Einmal editiert, zuletzt von lemtry ()

  • In Essen haben die den Zweck die A40-Mittelspur zu befahren (2. Bild in #30) und somit eine schnelle Verbindung der City nach Kray etc. zu ermöglichen.

  • Naja ich denke der A40 Mittelstreifen ist für eine "Straße" zu schmal und eine Straßenbahn ist für diese Strecken einfach zu unflexibel.

  • Man muss die Historie kennen, um diese Mittelspur verstehen zu können. Wir hatten bis Anfang/ Mitte der 80-er (des letzten Jahrhunderts) zwischen dem Bahnhof Kray-Nord und dem Wasserturm (und darüber hinaus) dort den Verlauf einer Straßenbahnlinie.
    Diese Straßenbahnlinie wurde durch den Spurbus ersetzt, der über eine Oberleitung mit Strom angetrieben worden ist. Ziel war es, die Lärmemissionen für die Anwohner zu verringern. Das führte auch dazu, dass die Bus-Linie 147 zeitweise unterirdisch die U-Bahnhöfe Porscheplatz, Rheinischer Platz und Berliner Platz angefahren hat. Die Mittelspur war also Teil des Systems.
    Das System erwies sich aber als Flop, zu viele technische Störungen und Ausfälle, eine wahre Schnapsidee. Ergebnis: Heute haben die Anwohner nicht nur die selben Lärmemissionen, die sie schon mit der Straßenbahn hatten, sie haben jezt noch ein paar Abgase hinzubekommen. Und der Essener Steuerzahler hat viel Geld investiert.
    Ein Gutes hat die Sache allerdings bis heute: Zwischen den Haltestellen Kray-Sparkasse und Wasserturm - das sind immerhin 5 Haltestellen oder ca. 7 Minuten Fahrzeit - haben die Busfahrer wenigstens die Gelegenheit, die Füße hoch zu legen und Zeitung zu lesen, da der Bus automatisch in der Spur gehalten wird.:-)

  • Hi Leute,


    der Bund hat ja in den (19)70er Jahren nach alternativen Verkehrssystemen gesucht. Essen hat sich damals an dieser Sache beteiligt und dafür einige seiner Straßenbahnstrecken zur verfügunggestellt. Dabei wurde erstmal eine Strecke umgebaut, die in der Form wie sie noch in Betrieb war eh kaum eine Überlebenschance hatte.
    Danach wurde eine Strecke, genauer auf der Wittenbergstraße für den Mischbetrieb umgebaut. Dort verkehrten 3 Jahre lang Straßenbahnen und Busse auf einer Spur. Die letzten Reste davon wurden im Sommer 1993 entfernt.
    Mit dieser Strecke wollte man den Einsatz von Bussen im Tunnel vorbereiten, was ja dann zwischen 1988 und 1998 auch praktiziert wurde. Wobei der eigentliche Linienbetrieb nicht bis Ende des Zeitraums statt fand.


    Die Strecke auf der A40 ist die längeste Spurbusstrecke die man in Essen hat. Dort konnte man dann deutlich bessere Ergbnisse sammeln. Dennoch wurde dafür eine Leistungsfähige Straßenbahnstrecke stillgelegt, was aus heutiger Sicht ein großer Fehler war.


    Der eigentliche Vorteil dieser Spurbustrecke ist, dass man deutlich weniger Raum für den Bus in Spurgeführtenbetrieb brauch, als wenn man dann den Wagen auf einer herkömlichen Trasse fahren lassen würde. Das kann man gut in Oberhausen beobachten, wo die Busse auf einer viel breiteren Trasse sich begegnen. Weiter kann man auch mit recht hohen Geschwindigkeiten diese Trassen befahren. In Australien wird da planmässsig sogar mit 100 km/h dieses System betrieben.


    Die Trassen selber sind in der eigentlichen Spur 2,6m breit und wurden bislang von Bussen von 2,5m Breite betrieben. Da nun die Masse auf 2,55m angehoben wurden. Musste man erstmal sehen ob die Spurbustrecke in Essen auch mit diesen Fahrzeugen auch zu befahren sind. Nach einen zwei Wöchigen test im Spetemper 2007 stellte man fest das das geht. Dennoch mussten einige Haltestellen in den Spuren angepasst werden. Da die Busse diesen doch etwas näher kamen. Dazu kommt das man an der neuen Einzelradaufhängung die Spurrollen bei den Mercedes (EvoBus) Citaros ranbekommen musste. Das Problem konnte man auch beheben. So entstand dann der Porbewagen 4651, dies ist ein Vorabfahrzeug was erstmal 6 Monate getest wird. Die daraus gewonnenen Ergbenisse fliesen dann in die 46 Serienfahrzeuge (30 Gelenwagen und 16 Solowagen) ein.


    Auch dürften die Ergebnisse für EvoBus interessant sein. Da auch in Australien neue Spurbusse gebraucht werden. Darüber hinaus gibt es auch einige kleinere Spurbus Strecken in England oder es sind auch dort neue im Bau. So kann EvoBus sich nun auch mit den neuen Citaro II auf Aufträge dort bewerben und Essen bietet für EvoBus auch eine recht goße Teststrecke im eigenen Land. Den die eigentliche EvoBus Testanlage musste einen Getriebewerk vor Jahren weichen.


    Grüße,
    Marcus

  • @Enzo
    Es wäre sicherlich schön dort eine Stadtbahnlinie zu errichten, doch ist Essen nun einmal chronisch klamm bei Kasse


    Laut der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2007 hat Essen Verbindlichkeiten in Höhe von 2.659.893.832,87€.


    Über die Spurbusstrecke der Linie 146 zwischen Rüttenscheid und dem Stadtwaldplatz sind aber früher tatsächlich Straßenbahnen gefahren. Bis vor dem Umbau des Stadtwaldplatzes vor wenigen Jahren lagen die Schienen noch in der Straße. Am anderen Ende der Strecke an der Kreuzung Wittenbergstraße/Wittekindstraße liegen die Schienen so weit ich weiß noch heute dort.


    Edit:
    Das ging jetzt aber Schlag auf Schlag mit den Antworten :D

  • Maximale Kosten, minimaler Ertrag

    Danke für diese Geschichte aus dem Tollhaus...


    Ein Gutes hat die Sache allerdings bis heute: Zwischen den Haltestellen Kray-Sparkasse und Wasserturm - das sind immerhin 5 Haltestellen oder ca. 7 Minuten Fahrzeit - haben die Busfahrer wenigstens die Gelegenheit, die Füße hoch zu legen und Zeitung zu lesen, da der Bus automatisch in der Spur gehalten wird.:-)


    Auf den Bildern sieht es eher so aus, als müsste der Busfahrer höllisch aufpassen, dass er sich an den Bordsteinen nicht die Reifen kaputtfährt.


    In den 1970ern gab es neben albernen Schlaghosen und Plateauschuhen auch die schrullige Mode Straßenbahnlinien stillzulegen, weil das System "veraltet" sei. Ich wusste gar nicht, dass Essen ein so gutes Beispiel dafür liefert.

  • @Enzo Molinari


    Dank der Spurrollen kann der Bus aber seine Reifen in den Trog nicht kaputtfahren.


    Und Düsseldorf ist ja irgend wie auch noch in den 19(70)er Jahren. Den die neue Wehrhahnlinie ist nichts anders aus dieser Zeit. Und erst vor kurzen wollte bei euch eine ehem. Bürgermeister die 708, für seinen veralteten Verkehrsplanerischen Vorstellungen stillegen.


    Das zeigt mir deutlich das eure Stadt in einigen Dingen Zeitlich sich kaum entwickelt hat...

  • Sinnlose Geldverbrennungsprojekte, wie sie Kyrosch oben beschreibt, hat es hier natürlich auch gegeben. Den Fehler, die Straßenbahn rückzubauen hat man aber nicht gemacht - das System wurde immer wieder erweitert. Die Wehrhahnlinie wird natürlich auf der ganzen Länge (ober- und unterirdisch) auf Schienen bleiben (ich sehe da nicht ganz die Paralelle).


    Spurrollen? Du meinst horizontale Räder, die gegen den Bordstein laufen?