Athen - Europa ganz anders!

  • Athen - Europa ganz anders!

    Review zu Athen


    Reisezeit: Anfang September
    Temperatur: max. 32 °C min. 20 °C
    Bevölkerung: Agglo. 2,6 mio - Metro 3,8 mio auf 3.808 km²
    Dichte: 18.487 Einwohner/km² (Stadt) 998 Einwohner/km² (Metropolregion)


    http://de.wikipedia.org/wiki/Athen



    Eindruck:
    Mediterrane Dichte
    katastrophale Infrastruktur (vor allem Verkehr und Abfall)
    extrem wenig Grün
    sehr bewegtes Relief - geht hoch und runter
    "keine" Industrie
    kaum Dienstleistung (nur lokal für Griechenland)
    viel Handel (klein und kleinste Geschäfte)
    teuere Lebensmittel und Drogeriewaren
    Preisniveau Hotel und Gastronomie: in etwa wie München
    kaum mittelalterliche Bausubstanz - praktisch keine "Altstadt"
    viel Albaner, Sinti/Roma ect.
    kaum Asiaten, Afrikaner ect.
    KEINE Moslems!!! in 7 Tagen sah ich vielleicht 7 Frauen in Kopftüchern..
    viele Touristen - Touristendichte höher als in München oder Berlin
    extreme "Relax" und "Party" Stimmung! (Wann arbeiten die Leute was???)
    sehr langsam alles: im Supermarkt, in der Ubahn am Schalter
    brutal viele junge "Linke" (Antifa und sozialistische Symbole und dazugehörige Zotteltypen überall)
    viele sehr hübsche Frauen in guter Mode!
    man kommt sehr einfach mit Athenern ins Gespräch - wurde sogar spontan nach Hause eingeladen! (wo gibts sowas in Dtland?)



    Overall:
    Vor allem die Gegend zwischen Athen und Piräus und die Vororte gleichen denen von Casablanca/Istanbul/Beirut sehr.
    Wenige Viertel der Innenstadt und dem Kolonáki-Viertel sind mit Barcelona/Rom/Mailand vergleichbar.
    Mit Abstand die ärmste Stadt, die ich in der EU besucht habe.



    Bilder:


    am Hotel - die Katze machts den Menschen nach - einfach faul sein


    nicht selten ist sowas anzutreffen - ca. 500 m vom Parlament entfernt


    typische "Schlucht" im Zentrum


    Südhang der Akropolis um 10 Uhr morgens


    Dionysos Theater


    anderes Theater - römisch


    Eingang Akropolis


    Massenandrang!!


    Parthenon-Tempel


    Nike-Tempel



    antike Agora



    Metro-Trasse durch die Agora :D


    nächster Tag nach Piräus - hübsch Renovierter Endbahnhof der Metro Linie 1



    Hafen von Piräus


    Ankunft in Aegina - die nächste Insel von Athen aus


    schöner und vor allem RUHIGER Tempel (Aphia)



    Blick auf das Moloch Athen


    Yesss!




    Zurück in Piräus - Mörderverkehr um 21:00




    anderer Tag: überall Palkate "Linker" Kräfte in Athen




    Straßenhunde: zu tausend in der Stadt


    alte Passage


    überall im Häusermeer zu finden - alte Kirchlein - viele Griechen (auch junge) machen ehrfürchtige Bewegungen, wenn sie Kirchen sehen


    extrem nervige und langsame Straßenbahn Richtung Strand - braucht für 5 Kilometer 30 Minuten - Klimaanlage auf Anschlag bei 18 Grad


    mächtige Säulen des Olympieion Tempel


    zurück in der Stadt




    direkt am Hotel, ein schöner Markt (leider nur Samstags)




    das ausgesprochen sehenswerte Archäologische Nationalmuseum







    die "Altstadt" (Plaka) mit der einzigen Moschee der Stadt aus der Osmanen-Zeit (wird jedoch nicht als Moschee genutzt)


    neben der "Altstadt"


    Hellas-Graff


    das Partyviertel (Thissio) - abends sind hier die Gassen brechend voll


    geiles Mural


    das Parlament


    Wachen mit sehr lustigen Schuhen vor dem Parlament - bei Wachablösung machen sie urkomische Verrenkungen mit ihren Beinen




    Syntagma - praktisch der repräsentative Hauptplatz von Athen (jedoch liegen selbst dort die Hunde rum und Bettler verfolgen einem)


    das Stadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit


    Athen von der Akropolis nach Süden


    Athen von der Akropolis nach Norden (von oben sieht die Stadt einfach besser aus)


    Akropolis bei Nacht bei 22 Grad um Mitternacht

  • Ist es wirklich so schlimm, oder sind es nur ausgewählte Ecken gewesen?
    Meine Frau schwärmt immer von ihrer Griechenlandreise während Ihres Molekularbiologie Studiums.


    Aber toll sind die Bilder trotzdem, DANKE.

  • Mein Eindruck von Athen war auch eher negativ. Die meisten Straßen sind sehr eng, es gibt kaum grün, alles wirkt irgendwie überfüllt und viele Ecken der Stadt, auch der Innenstadt, erscheinen eher ärmlich.
    Vor allem an heißen Tagen (und davon gibts in Athen viele) wo die ganze Stadt stickig und staubig ist fühlt man sich nicht gerade wohl. (die Metro macht bei 40 Grad natürlich auch Spaß..;) )


    Andererseits entschädigen die antiken Sehenswürdigkeiten natürlich für Vieles..und Griechenland ist natürlich schon ein tolles Land was man, einmal raus aus Athen, richtig genießen kann...es gibt kaum was schöneres auf dieser Welt als in ner kleinen Hafenstadt direkt am Meer an einem milden Abend ein gutes Moussaka etc. zu genießen.:)


    Sehr schöne Fotos, danke! Hast ja viel gesehen. :)


    (p.s. die Straßenhunde stören mich eigentlich nicht..bloß weil wir in Deutschland mit solchen Dingen extrem ordentlich/pingelich sind..in Griechenland gehören die irgendwie schon zum Stadtbild dazu und sind doch immer ganz nett anzuschauen...hab auch noch nie ein freilaufendes Tier erlebt das aggressiv wurde)

  • Sehr interessante Eindrücke. Eine Galerie, wie sie mir sehr gefällt: informativ, facettenreich, aussagekräftig und tolle Bilder,
    die noch lange im Kopf bleiben werden. Kompliment!

  • @ Waxo Khana: Ja ich war sehr erstaunt, dass es sowas in der EU gibt. Die Bilder zeigen das typische Athen - also nicht ausgewählte Hässlichkeiten. Andererseits störe ich mich nicht wirklich daran. Der schönste Urlaub ist ja, wenn man Dinge sieht, die man in Deutschland nicht sieht. Und wie sebastian c sagt, Griechenland ist grundsätzlich ein extrem schönes Reiseland!


    @ sebastian c: Aber vor der Moussaka habe ich nun sehr Respekt. Das Essen ist einfach nur wahnsinnig fett - daran bin ich nicht gewohnt und hatte die ganze Nacht Sotbrennen.
    Die Straßenhunde stören mich nicht wirklich. Sie gehen die Menschen auch nicht an - liegen halt einfach nur an. Schlimmer find ich's wenn kleine 5 jährige Mädchen an dich herantreten und Mundharmonika spielen und versuchen etwas Geld zu verdienen. Man müsste sich mal zu deren Eltern führen lassen :mad2:


    @ Cowboy: Ich kann nur empfehlen die Stadt zu besuchen. Lufthansa fliegt mehrmals täglich und man bekommt für 99 Euro Flüge.

  • Hab selten eine so baufällige Stadt in der EU gesehen wie auf den Fotos ersichtlich, da scheint ja nicht nur die Akropolis in den nächsten Tagen zusammenzubrechen:nono: :confused: :nono:

  • @ Alle
    Absolut, Athen ist einer der enttäuschendsten Städte die ich kenne.
    Die Bauten auch um die Akropolis sind noch nicht einmal mittelmäßig. Die Infrastruktur ist absolut übel.
    Also grade aus bauinteressierter Sicht ist die Stadt nicht einmal durchschnittlich, was für eine Hauptstadt ein bedenkliches Zeichen sein sollte.
    Die Straßenhunde sind in Athen kein Problem. Da ist Bukarest ein ganz anderes Kaliber! Aber das ist ja ein anderes Thema ;)

  • Wunderschöne Bilder. Vielen Dank!


    Die Stadt hat baulich nicht viel, von den antiken Denkmälern abgesehen vor allem nicht viel historisches zu bieten, weil sie bis vor vergleichsweise kurzer Zeit ein Dorf war. Erst im 20. Jahrhundert wurde Athen zur Großstadt. Davor war es jahrhundertelang praktisch ausgestorben.

  • Das hier ist übrigens ein bayerisches Haus;)
    Von Friedrich von Gärtner



    Interessante Bilder, reizt mich persönlich aber nicht, dort hinzufliegen.

  • Ich finde es ganz nett, wenn nicht alles so funktionert, wie es sollte, alles etwas verfallener ist, dann hat das auch wieder seinen ganz eigenen Reiz. Polnische Großstädte (ausgenommen Warschau) finde ich besonders interessant. Kaputte Platten, riesige "Gründerzeitviertel" mit dreckigen Hinterhöfen ... das sieht alles viel "bewohnter" aus als hier in D.

  • Wiedervorlage

    Wenn das mal kein Zufall ist. Fast 10 Jahre nach Iseks Bild aus Beitrag #1, das ein heruntergekommenes Doppelhaus am Rand der Plaka (genauer: hier) zeigt, brennt dieses just in dem Moment, an dem ich vorgestern durch die Straße lief. Als ich ankam, hatte die Feuerwehr die Flammen bereits unter Kontrolle, vorher sah es hier ziemlich spektakulär mit lodernden Flammen und schwarzen Rauchschwaden aus. Was ich eigentlich sagen will: Man spürt den jahrelangen Investitionsstau in dieser wunderbaren Stadt. Sanierungsbedürftige Perlen wie diese sieht man leider überall.



    Bild: epizentrum


    Demnächst kommen in diesem oder einem neuen Strang weitere aktuelle Eindrücke aus Athen. Vorab: Hinfahren und ohne Zeitdruck die Stadt erkunden, lohnt sich!

  • Heftig! Wie konntet du 10 Jahre nach meinem Posting einen Bezug finden?

  • ^ Ich habe in Athen nach den Häusern auf Deinen Bildern gesucht und dann gleich eins angezündet. :) Ok, die ehrliche Antwort: Zufall.


    Es folgen weitere aktuelle Eindrücke aus der Stadt, angefangen mit dem größten Touristenmagneten, dem Akropolis-Hügel mitten in der Stadt. Von Luzifer wurden wir 2015 bereits mit Eindrücken überschwemmt, daher nur ergänzend zunächst das berühmte Parthenon, um zu illustrieren, dass seine Restauration ein Dauerzustand ist. Ohne Gerüste und Kran wird man es auch die kommenden 2.500 Jahre sicher nicht zu Gesicht bekommen; von Wiederherstellung des bauzeitlichen Zustandes ist ohnehin gar keine Rede:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1326.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1316.jpg


    Man betritt den Hügel nach Zahlung des regulären Obulus' von 20 Euro - für dessen Höhe ich angesichts der Aufwände für die Erhaltung und Forschung absolutes Verständnis habe - durch die Propyläen, vor denen der Tempel der Athena Nike aufragt. Am Fuß des Hügels hat man in der Warteschlange tierische Begleitung:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1242.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1246.jpg


    Das Portal und der Nike-Tempel vom Hügel aus (Rückseite bzw. Südseite zur Stadt):


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1265.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1330.jpg


    Ein weiteres Bild zeigt Details einer Parthenon-Ecke, einzeln davor liegender Steine sowie der Karyatiden-Vorhalle des Erechtheion-Tempels mit den Repliken der sechs Koren (Mädchenfiguren), welche das Dach der Vorhalle tragen. Fünf ihrer Originale stehen im Akropolis-Museum, das sechste - besterhaltene - im Londoner British Museum. Daneben noch der Blick auf die Südseite des Hügels mit seinen massiven Stützmauern:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1278.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1354.jpg


    Vom Hügel aus wiederum bieten sich großartige Blicke über alle Teile der Stadt. Direkt zu Füßen Richtung Süden liegt das in Teilen gut erhaltene und immer noch für große Aufführungen genutzte Amphitheater mit 5.000 Sitzplätzen, der Odeon des Herodes Atticus:



    Gen Südwesten geschaut, sieht man am Horizont die Kräne des Athener Hafens und links daneben das mit 108 Meter höchste Gebäude der Stadt, den Athens Tower 1. Im Blickfeld liegt der fast 150 Meter hohe "Philopapposhügel" bzw. "Musenhügel" mit dem Gefängnis von Sokrates und dem monumentalen Denkmal des syrischen Prinzen und Wohltäter Athens Philopappos auf der Hügelspitze.



    Auch in Richtung Norden nichts als ein Häusermeer und Hügel mit Überbleibseln aus der Antike und späterer Epochen:



    Bilder: epizentrum

  • Akropolis-Museum

    Zu Füßen der Akropolis liegt am Rand der Plaka (Altstadt) das Akropolis-Museum, nach dessen Eröffnung 2009 Nick uns Bilder zeigte. Der aus versetzt übereinander gestapelten Quadern zusammengesetzte Komplex aus Glas, Stahl und Beton stammt von Bernard Tschumi und Michalis Fotiadis (je nach Herkunft des Führers wird der eine bzw. der andere Name zuerst oder gar alleine genannt). Außen eher schlicht, aber monumental und dabei elegant, hinterließen auf mich neben den Exponaten besonders die Sichtachsen im Inneren und aus dem Gebäude heraus den größten Eindruck. Die großzügigen Räume sind - für einen modernen Museumsbau äußerst ungewöhnlich - mit Licht durchflutet und erlauben quasi von jedem Winkel einen Blick auf die Herkunft der meisten Ausstellungsstücke: auf die Akropolis selbst.


    Doch erst einmal ein paar Eindrücke der Gebäudehülle aus verschiedenen Perspektiven. Von der Akropolis hinabgeschaut:



    Straßenniveau, von der Altstadt kommend:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1470.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1471.jpg


    Vom Hügel kommend dem Haupteingang nähernd:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1355.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1359.jpg


    Das Gebäude steht auf 90 Betonpfeilern, da im Erdreich erwartungsgemäß und massenweise archäologische Funde gesichert und vom Gebäude aus zugänglich gemacht wurden. Auf dem letzten Bild erkennt man bereits eines der Entwurfsprinzipien: Ein sehr großer Teil der Fußböden bestehen aus Glas - nichts für schwache Nerven! Das hat den Vorteil, dass man teilweise spektakuläre Ein- und Durchblicke erhält, hier vor dem Haupteingang etwa auf die genannten Funde.


    In einem Teil der Ausstellungssäle ist das Fotografieren gänzlich untersagt, etwa ab den fünf Originalkoren darf man wieder, freilich ohne Blitz. Die meisten Exponate stehen frei; man wird Teil der Ausstellung und nimmt durch das Hindurchwandeln zwischen den Statuen und Steinplatten eine Atmosphäre wahr, die Vitrinen oder ein Glasschutz niemals erreichen könnten. Rucksäcke und große Taschen muss man deshalb am Eingang abgeben, und wilde Bewegungen oder gar Eile wird gar nicht gern gesehen. Die Koren mit Platzhalter für das sechste Original:



    Ein sagenhaft tiefer Durchblick auf den fragmentarisch zusammengesetzten Westportalgiebel des Parthenons, dessen Innenmaße und Ausrichtung der Raum nachbildet:



    Auch Originale und nachgebaute Teile des Parthenon-Frieses und der Metopen sind in Originalproportionen an den Ausstellungswänden befestigt:



    Die Rückgabe noch vorhandener Originale, die seit 1816 im - wer hätte das gedacht - British Museum lagern, war an den Bau eines adäquaten Ausstellungsgebäudes gekoppelt. Nachdem dieses nun fertiggestellt war, mussten andere Gründe für die bis heute verzögerte Rückgabe herhalten. Aktuelles Argument ist, dass nach dem erfolgreichen Vorbild Griechenlands andere Staaten auf die Idee kommen könnten, ihre Originale beim British Museum zurückzufordern. Fortsetzung:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1378.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1380.jpg


    Ein Blick auf die Akropolis bzw. die Stadt ist jederzeit möglich:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1374.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1382.jpg


    Großartig ist der Blick über die Restaurant-Terrasse nach oben...



    ... aber auch zurück ins Restaurant selbst:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1392.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/athen/EPI_D8G1396.jpg


    Und auch nach dem Verlassen des Museums hat man wieder einen dieser traumhaften Blicke:



    Bilder: epizentrum


    Eine Amerkung zur "Leere" in den Räumen. Es handelte sich um eine Sonderführung außerhalb der Öffnungszeiten. Das Museum ist mit 5 Mio. Besuchern p.a. normalerweise sehr gut besucht, um nicht zu sagen, brechend voll.