Leider wurde der Rote Turm konzeptionell überhaupt nicht in die Neugestaltung des Stadtzentrums einbezogen, was sich heute rächt.
Das sehe ich anders. Die Fassade der Galerie Roter Turm – die in weiten Teilen nur einen schwachen Bezug zur dahinter liegenden Nutzung hat – wurde am Roten Turm besonders glasig gestaltet, um einen Kontrast zu bilden und den Turm nicht zu erdrücken. Genau dort war auch mal der vierte Eingang angeordnet, nicht als großes Tor wie die anderen drei, sondern als eher unauffällige Glasschiebetüren. Von dort ging die übrigens einen Fahrstuhl enthaltende kurze „Turmpassage“ zum Hof in der Mitte. Damit waren die Eingänge und Passagen recht gleichmäßig um das Gebäude verteilt und das Einkaufszentrum aus allen Richtungen ziemlich direkt begehbar. Allerdings war dort am Wall damals noch fast nichts los, was zu einer sehr geringen Frequentierung der „Turmpassage“, wo auch kein großer, zugkräftiger Mieter ansässig war, führte. Die „Klosterpassage“ war zu der Zeit übrigens auch noch ziemlich leblos. Naja, die „Turmpassage“ musste schließlich einer Verkaufsflächenerweiterung weichen. Spuren kann man noch am Bodenbelag zwischen Juwelier Christ und Colloseum erkennen.
Interessieren würde mich mal, ob die Stadtverwaltung damals eine Meinung zur Schließung des Eingangs am Roten Turm hatte und ob sie anstrebt, mittel- oder langfristig eine Wiedereinrichtung eines solchen zu erreichen. Denn ohne diesen Eingang ist die Galerie Roter Turm verschlossener, als eine „Stadtgalerie“ (im Sinne von Walter Brune) an so einer Stelle sein darf. Das ist weder für das Center, noch für dessen Umgebung gut. Und die Frage dieses Eingangs ist für die Innenstadt wesentlich wichtiger als das Problem des Aufdringlichen Saturn-Werbeschilds, bei dem die Stadtverwaltung zumindest anfangs auf den Regeln bestanden hat.