"Stadt ohne Wahrzeichen"

  • Zitat von nitsche86

    Altstädte von Stralsund und Wismar
    Historische Altstädte von Stralsund und Wismar


    wo is den der Unterschied?


    Kleiner Fehler meinerseits, die ersten 27 Einträge habe ich von einer deustchsprachigen Website kopiert (Auswärtiges Amt oder sowas) und die letzten 4 per Hand von der UNESCO-Liste übertragen. Habe nicht gesehen, dass die eine Zeile schon da war.


    Damit hat Deutschland nur 30 Einträge, nicht 31. Und der Kölner Dom ist als einzige als gefährdet gekennzeichnet (wie 34 weitere weltweit).

  • Zitat von tobert


    2. hamburg versucht, dies durch nutzlose projekte, wie die als müll abgestempelten 'hummelhummel-figuren' auszubügeln und damit eher die augen der betrachter verletzt, als beglückt;(und auch noch berlin kopiert)


    Muenchen macht das seit einer Woche oder so nun leider auch.
    Mit einem Muencher Loewen.....
    Auf der Kaufingerstrasse zB findet man schon einige ueberall herumstehen.

  • Die Buddy-Bären in Berlin sind eigentlich recht beliebt...


    Dass jetzt aber alle Städte sich solche Figuren in die Fußgängerzone stellen müssen, nimmt dem ganzen natürlich den Witz.Den Hummel-Typen fand ich als ich ihn das erste Mal sah allerdings auch etw. komisch, weil ich - als Außenstehender - eben nicht wusste, was ich damit anfangen soll, wen das darstellen soll:???:...Beim Berliner Bär ist es ja klar.

  • wer dieses 'ding' zu einem maskottchen unserer stadt ernannt hat bleibt für mich auch ein rätsel...den bären kann ich z.B. ohne probleme in berlin wiederfinden, aber diesen zu kurz geratenen wasserträger??? :confused:

  • Bei den Figuren handelt es sich um die historische Figur eines Wasserträgers namens Hummel, der im 19. Jahrhundert gelebt hat und stadtbekannt war. Ihm haben die Kinder "Hummel Hummel" hinterhergerufen, um ihn zu ärgern, und er hat "Mors Mors!" geantwortet (so ist dieser Schlachtruf entstanden). Einen Bezug zur Stadt haben die Figuren also schon - schön sind sie deshalb noch lange nicht.

  • Nach dem Hamburg wegen des eintägigen Besuches eines Schiffes (!) heute im Ausnahmezustand war (http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/01/465455.html), muss ich diesen Thread mal wiederbeleben, in dem es ja auch um Hamburgs Anspruch ging, eine Großstadt oder gar Weltstadt zu sein.


    Das ist doch nun wirklich absolutes Kleinstadtgehabe, wegen eines einzigen Schiffes, das sogar schon zum zweiten mal hier ist, so einen Aufstand zu machen! Wirklich oberpeinlich, wie sich Hamburger und eine halbe Million angereiste Norddeutsche vor den Fahrgästen des Schiffes dermaßen zum Affen machen können! Vermutlich hatten die Fahrgäste des Kreuzfahrtschiffes echte Probleme, sich einen Weg durch den Pöbel zu bahnen, falls sie durch das peinliche Spektakel nicht überhaupt die Lust verloren haben, ihre Kabine zu verlassen.


    In Oslo z.B. ist man wesentlich welterfahrener, cooler und vernünftiger, denn dort wurde das Schiff kaum beachtet. (http://www.abendblatt.de/daten/2005/07/28/464036.html)


    Das größte Kreuzfahrtschiff - na und? Das zweitgrößte wird auch nicht viel kleiner sein. Und das größte Containerschiff auch nicht. Und dann noch behaupten, dass Hamburg ja einer der größten Häfen der Welt sei (in Wirklichkeit liegt er irgendwo zwischen Platz 10 und 25), und Schiffe seien sozusagen Hamburgs Wahrzeichen (um an das Thema dieses Threads anzuschließen).


    Wenn man mit dem Rucksack durch Dörfer der "Dritten Welt" zieht, wird man ständig von neugierigen Kindern umringt, die alles genau beobachten, was man tut. Genauso kommen mir die Pilgerer auch vor, die heute das Kreuzfahrtterminal verstopft haben: Kleinstadtbewohner, die in ihrer Kleinstadt nichts erleben, so dass jede Banalität zum Spektakel erklärt wird.


    Armes Hamburg. Ist noch jemand meiner Meinung, dass das peinlich ist und Hamburg zur Kleinstadt abstempelt?

  • Zitat von micro

    Armes Hamburg. Ist noch jemand meiner Meinung, dass das peinlich ist?


    Ich finde das auch alles übertrieben. Aber wenn man sich mal anschaut, wer da an der Kaimauer steht, stellt man fest, dass es zu (geschätzten) 80% Leute über 50 Jahre sind.
    Die Kreuzfahrer (in den meisten Fällen die gleiche Altersklasse wie die Schaulustigen) finden es allerdings wohl toll, von so einer begeisterten Menge und Programm empfangen zu werden. Und da die meisten dann mit den bereitgestellten Bussen für nen Tagestrip nach Berlin weiterfahren, werden sie auch nicht durch die Menschenmassen behindert.


    Wer bezahlt eigentlich das Feuerwerk? Ich hoffe doch nicht die Stadt?

  • Echt? Die besuchen gar nicht Hamburg, sondern Berlin? :lach::lach::lach:


    Und ein Feuerwerk gibt es auch noch? Oh Mann, das ist ja noch viel peinlicher als ich dachte! :nono::nono::nono:

  • Beides ist peinlich, die die an solchen Spektakeln teilnehmen und auch die die sich darüber mokieren ;)


    Im Ernst, lasst den Rentnern doch Ihre Freude, peinlich finde ich das nicht. Jeder so wie er mag.

  • Zitat von micro

    Echt? Die besuchen gar nicht Hamburg, sondern Berlin? :lach::lach::lach:


    So war es letztes Jahr. Hat aber auch logische Gründe: Berlin ist international einfach bekannter als Hamburg und spielte in der jüngeren Geschichte eine viel größere Rolle. Außerdem ist es die Hauptstadt, was für manche sicher schon Grund genug ist, dort hin zu fahren.

  • Gerade habe ich den bericht über das grossereignis im ARD Nachtmagazin gesehen und es stellte sich heraus dass alle begeistert waren, vom Zuschauer der aus Holland angereist war, über zusteigende Passagiere nach New York bis hin zum Kapitän der QM2.


    Solch einen Empfang hätte er noch nie erlebt, es zeige dass Deutschland und die Hamburger die QM2 in Ihr herz geschlossen hätten, so der Kapitän im Interview.
    Auch alle passagiere die interviewt wurden waren begeistert von dem Empfang bzw. Abschied und dem generellen regen Interesse.


    Insgesamt spülte dieses Interesse am grössten Ocean Liner der Welt rund 44 Millionen Euro!!! in die Kassen Hamburgs.


    Wenn das kein grund zum feiern ist.

  • Zitat von 3rdwave

    Im Ernst, lasst den Rentnern doch Ihre Freude, peinlich finde ich das nicht. Jeder so wie er mag.


    Sicher, jeder wie er mag (manchmal ist allerdings auch Gehirnwäsche durch die Medien erfolgt). Auch wenn man das Mokieren lässt, kann man aus dem "Ereignis" allerdings trotzdem ganz nüchtern :cool: schlussfolgern, dass Hamburg eine Kleinstadt ist, zumindest nicht großstädtischer als Hannover, Düsseldorf oder Stuttgart.


    Die ARD-Nachrichten werden übrigens zufällig in der gleichen Kleinstadt produziert, in der heute das Schiff angehalten hat ;) . Und die Geldeinnahmen kommen natürlich ausschließlich den Hotels und Restaurants zugute und nicht der bankrotten Stadtverwaltung. Die Bürger dürfen über die Steuern aber die Absperrungen und anschließende Reinigung bezahlen. :D

  • Also ich fand den "Hype" der da um ein Schiff veranstaltet wurde auch ein wenig übertrieben.
    Mir zeigt es jedoch nicht nur, das Hamburg sonst nichts zu bieten hat ,sondern vielmehr, dass man in Hamburg (Presse etc.) werbewirksam auf sich aufmerksam machen kann. Und damit, wie 3rdwave schon geschrieben hat, rund 44. Millionen in die Kassen spülen kann.


    Zum Feuerwerk
    Das fand ich nun wirklich lächerlich! Schön aber wenn man es sich mit Freunden von den Poppenbüttler Bergen aus anschaut.

  • Einfach nur peinlich, wie die Norddeutschen sich hirnlos ihrem Herdentrieb hingeben und hinterherlaufen, wenn die Lokalpresse eine Banalität zum Kult erklärt. Selber denken ist nicht angesagt (wie man auch kürzlich an der PISA-Studie erkennen konnte).


    Kleinstadt! :bash:

  • was soll daran so schlimm sein?


    ihr findet es also besser, das die QM2 ignoriert wird, wie z.B. Oslo, Bergen etc.


    Die Fahrgäste freuts, den Kapitän, den Bürgern und den Kassen und ihr ärgert euch darüber, das die Bürger kleinstädtisch seien, nur weil sie sich den größten Kreuzer der Welt anschauen.

  • Nana, keine Verallgemeinerungen, bitte;)
    Ich finde lediglich den Rambazamba, welchen man hier veranstaltet hat ein wenig übertrieben.


    Aber: Es ist selbstverständlich sehr zu begrüßen, dass man mit so einem Schiff, so viele Toruisten anlocken kann.

  • Ich denke der ganze Hype um die QM2 war eine kalkulierte Werbekampagne für den Kreuzfahrtterminal und Hamburg als dauerhaften Anlaufplatz nach dem Motto: The squeaky wheel gets the grease. Natürlich kann man das verurteilen, aber nur so wird dauerhaft ein Geschäft daraus. Und der ganze Hype wird sich nach dem 17ten mal Ein- und Auslaufen schon wieder legen. Und wenn nicht - mich soll's nicht stören. Ist doch ein beschauliches Schiffchen die QM2.

  • Zitat von nitsche86

    ihr findet es also besser, das die QM2 ignoriert wird, wie z.B. Oslo, Bergen etc.

    Ja, natürlich!



    Die als Beweis angeführten Medienberichte, dass die Fahrgäste sich angeblich gefreut hätten, sind kein Beweis, denn die kopfschüttelnde Mehrheit der Fahrgäste wird sicher keine Fernsehinterviews gegeben haben. Selbst wenn 90% der "Kreuzfahrer" genervt waren, werden sie sicher höflich genug gewesen zu sein, es nicht zu zeigen.


    Ich sehe in der Massenhysterie folgendes:


    - Belästigung der Fahrgäste. Reisende und ihr Transportmittel werden aufdringlich begafft und behindert. Die Medien dienen den sonst beinahe pathologisch förmlichen und zurückhaltenden Hamburgern als Legitimation, jedes gute Benehmen fallen zu lassen. In der anonymen Masse wird jede Hemmung abgestreift.


    - Anti-Werbung für Hamburg als "Hauptstadt der Langeweile": Die ausgehungerten Bürger haben es nötig, sich an jedes noch so banale Ereignis zu klammern wie Ertrinkende an einen Strohhalm.


    - Anti-Werbung für Hamburg als Proletenstadt (wie kürzlich ja auch PISA bestätigte): Theater, Ausstellungen, Kunst- und Wissenschaftsmuseen fristen ein Schattendasein in Hamburg, weil sie der dumpfen Masse zuviel Geistestätigkeit abverlangen. Die Ankunft eines großen Schiffes dagegen ist auch von der einfach strukturierten Bevölkerungsmehrheit erfassbar. Die dafür nötige Konversation erschöpft sich in dem unartikuliert hingenuschelten Halbsatz "Oh, groß".


    - Zurschaustellung des eigenen unreflektierten Herdentriebs: Internationales Publikum dürfte sich an die Dreißigerjahre erinnert fühlen, als die Deutschen ebenfalls jeder Banalität nachgejagt sind, die damals ein gewisser schnauzbärtiger Despot inszeniert hat. Beiläufig wirft das die Frage auf, ob die Deutschen immer noch nicht gelernt haben, selber zu denken.


    - Anti-Werbung für Hamburg als Provinznest und Hort der Armseligkeit: Jeder Weltreisende kennt das Gefühl, von Horden neugieriger Dritte-Welt-Kindern umringt und wie ein Affe im Zoo beäugt zu werden. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber es ist eben typisch Dritte Welt. Genauso benehmen sich die Hamburger auch, wenn sie kindisch und aufdringlich die Kreuzfahrtreisenden und ihr Transportmittel begaffen.


    Gruß
    :naughty2:

  • Hast du der Argumente wenig, behelfe dir doch der Polemik!
    Oder wie der Spruch ging.


    Nein im ernst, ein paar deiner Argumente sind ja an sich ganz logisch und auch tragbar. Aber nitsche und darwin haben m.E. recht. Überdies ist es ja nun nicht so, dass dort nur Hamburger hingerannt sind, so wie ich das in den Medien verfolgen konnte, sind dort Leute aus GANZ Deutschland hingereist. Ferner noch wurden auch Engländer, Niederländer Dänen und andere Touristen interviewt die extra wegen des Schiffs nach Hamburg gepilgert sind. Und das ist doch eignetlich sehr gut für die Stadt. Ist es nicht das was du von einer Weltstadt auch erwartest?